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In unserer, also meiner mum und meiner, Wohnung angekommen, lege ich erst einmal meinen Schlüssel auf das Schlüsselbrett, das direkt zwischen der tür und dem Spiegel hängt und gehe in mein Zimmer. Als 1. Ziehe ich mich aus und laufe nur in Unterwäsche bekleidet ins Badezimmer. Da meine Mum an allen Ecken und Kanten spart, dreht sie immer die Heizung in unbenutzten Zimmern ab, aber da ich jetzt duschen wollte drehte ich den Knopf der Heizung kurzerhand auf 5. Nun sammelte ich ein großes und ein kleines Handtuch zusammen und legte diese sauber gefaltet auf den geschlossenen Klodeckel.
Während ich warte, dass es endlich warm wird, schminke ich mich vor dem runden Spiegel über dem Waschbecken ab und ging noch einmal kurz mit der bürste durch meine Haare.
Als ich fand das es warm genug sei stieg ich endlich unter die dusche und genoss das Gefühl, als das Wasser sanft an mir runter rinnt. Ich bleibe länger als gewohnt unter der Dusche, fast eine halbe Stunde, aber es tat einfach unglaublich gut, dieses Gefühl das das Wasser auch meine Gedanken mit von mir runter spülen würde.
Frisch geduscht ging ich, nur in Handtuch bekleidet und mit Turban auf dem Kopf, in mein Zimmer.
Ich setzte mich auf mein Bett und ließ mich Luft trocknen, ich war einfach viel zu faul mich überall trocken zu rubbeln, als ich Fand das ich trocken genug wäre, zog ich mir meinen kuscheligen oversize pulli, eine jogginghose und flauschesocken an.
Mein Bett war einfach perfekt um sich darin rein zu mummeln, was ich dann auch tat.
Ich nahm meinen Laptop und suchte online nach einer Serie die ich noch vor dem schlafen gehen schauen konnte, dafür brauchte ich Emma ja nicht unbedingt.
Ich weiß nicht ob es normal ist, aber ich stelle mir immer wenn ich etwas lese oder ich einen Film sehe vor, wie es wohl wäre wenn es im real-live, sagt man ja so schön, ablaufen würde.
Würde ich in einer Zombie Apokalypse überleben?
Könnte ich ohne mit der Wimper zu zucken einen Mensch töten wenn es um mein, oder das leben eines geliebten Menschen ginge?
Was rede ich denn da, natürlich!
Da ich keine Lust hatte, groß weiter nach einer Serie zu suchen entschied ich mich dafür einfach ein paar Folgen, Buffy the Vampir Slayer, zu schauen. Eine meiner absoluten lieblingsserien. Ich klickte eine beliebige Folge an und schaute auf das junge antraktive, sportliche und gerechte Mädchen und sofort dachte ich mir, wie eigendlich immer, wie es wäre wenn ich sie wäre. Stärker als ein normaler Mensch zu sein, besser Schläge einstecken können, bessere Ausdauer. Ach wäre das herrlich.
Ich hing noch ewig solchen Gedanken nach, bis ich merkte das die folge schon längst vorbei war.
Wie tief kann man eigendlich in gedanken versinken.
Dachte ich und musste sofort anfangen zu schmunzeln. Ja ich war schon ein verpeiltes Mädchen. Oh und vergesslich noch dazu.
Ach jeder hat doch so seine laster.
Ich legte meinen Laptop beiseite auf meinen Nachttisch und knipste die Lampe aus. Ich schloss die Augen und war gerade dabei einzudösen, da beschlich mich wieder dieses merkwürdige Gefühl von heute Abend, so als würde mich jemand beobachten, doch das war schlicht unmöglich, immerhin lag unsere Wohnung im 3. Stock und zudem liegt das Fenster auf der Seite des angrenzenden Waldes. Doch trotz diesem Wissen packte mich eine merkwürdige Beklemmung, also beschloss ich doch schnell nochmal das Licht an zu machen. Ich stand auf und begab mich mit einem mulmigen Gefühl zum fenster, stell mal vor da ist jetzt wirklich jemand...
Doch als ich raus sah war dort nichts, nur der Wald, die Baum Kronen wurden vom Mondlich erhellt, es sah sehr friedlich aus. Zufrieden, dass ich mir das nur eingebildet hatte, sprang ich wieder auf mein Bett und brauchte auch nicht lange um einzuschlafen.
Diese Augen, diese fremden und doch so bekannten Augen, wie sie mich unbeirrt anstarren, als würden sie direkt in meine Seele starren und jedes bisschen Glück und Freude aus mir heraus saugen. Ich renne, wohin? Keine ahnung, warum? Wer weiß. Aber ich muss weg, schnell!! Gleich hat es mich!! Ich renne so schnell ich kann, stoße an Bäume, kratze mir die Arme und Beine an vorbeiziehenden Sträuchern auf. Es ist mir egal ich muss nur Abstand zwischen mich und.. ja zwischen mir und was? Egal.
Ich bleibe abrupt stehen.
Ein Klippe, hunderte von Metern tief, die Wellen des Meeres schlagen unendwegt auf die Felsen ein, es hört sich an als wäre das Meer sauer und würde schreien. Hinter mir, ich weiß jetzt das es zu spät ist, ich hatte zu lange hier gestanden, ich drehe mich langsam, sehr langsam, um. Und da sind sie wieder diese Augen, ich ging einen Schritt rückwärts, noch einen schritt, unter meiner Ferse bricht der Boden weg, doch ich gehe noch einen schritt, aber hinter mir ist kein Boden mehr.
Mitten im Flug bin ich erleichtert, das Wesen würde mich nicht töten, lieber starb ich aus Eigner Hand. Und dann der Aufprall ins Wasser.
Ich hörte entfernt einen Schrei als ich plötzlich senkrecht in meinem bett saß, Schweiß nass gebadet, mein Herz schlug mir bis zum Hals.
Was zur Hölle war das denn.
Aufeinmal wird meine Tür ruckartig aufgemacht und meine zutiefst verstörte Mutter stand in meinem zimmer. "Was zur Hölle ist hier gerade passiert?" Fragte sie mich etwas panisch aber dennoch sehr müde. "Äm äää warum?" Brachte ich gerade so heraus und hustete, mein Hals war auf einmal so rau. " Du hast laut geschrien!" Rief meine Mutter schon fast. Ich hatte was getan?
"Muss wohl schlecht geträumt haben."
Antwortete ich einfach. "Jag mir bitte niewieder so einen schrecken ein." Nuschelte sie noch während sie mein zimmer verließ und die Tür hinter sich schloss.
Merkwürdig.
Ich fand Albträume im allgemeinen eigendlich im Nachhinein immer sehr lustig und aufregend, noch nie hatte ich wegen einem Traum Herzklopfen gehabt, geschweigedenn geschrien. Etwas verdutzt legte ich mich wieder hin und schloss die Augen, um mich wieder an den Traum zu errinern, was mir auch gut gelang.
Merkwürdiger Traum.
Mit diesem Gedanken schlief ich wieder ein, doch diesmal in einen friedlichen Traumlosen schlaf.
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