Kapitel 53
Hey ihr Lieben :**
Hier ist das nächste Kapitel für euch :)
Irgendwie habe ich heute einfach mal drauflos geschrieben und das ist dabei herausgekommen...xD
Viel Spaß beim Lesen!!
Love you guys (:
Soulwriter721
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Nachdem wir am nächsten Tag den tränenreichen Abschied von den Mädchen hinter uns gebracht hatten, waren Liam, Zayn und Louis so deprimiert, dass sie mich zum Glück nicht weiter beachteten und ich somit ungesehen das Mittagessen fast komplett ausließ.
Da ich mir öfters etwas in die Ärmel schmierte, um es nicht essen zu müssen, war mein Wäscheverbrauch mittlerweile ziemlich angestiegen und ich musste alles alleine waschen. Normalerweise sagte einer der Jungs Bescheid, wenn er eine Waschmaschine anschmeißen wollte und wir anderen sollten dann einfach die passende dreckige Wäsche dazu bringen. Aber das funktionierte natürlich jetzt nicht mehr, weil ich ja schlecht zeigen konnte, wo das meiste Essen der Mahlzeiten endete. Liam würde ausflippen, wenn er es wüsste. Dabei konnte ich ihn nicht verstehen. Er machte ebenfalls fast jeden Tag Sport und wenn ich nicht mehr so viel von dem ungesundem Fastfood essen wollte, dann war es meine Sache.
„Kann ich reinkommen?", fragte Harry und hatte meine Tür einen Spaltbreit geöffnet.
Ich stimmte zu und kurze Zeit später saß Harry neben mir.
„Ich halte das mit den anderen einfach nicht mehr aus. Sie schauen sich die ganze Zeit Fotos von ihren Freundinnen an und zählen die besten Eigenschaften auf.", sagte Harry kopfschüttelnd: „Das ist zu viel Trauerstimmung für mich und meine Grübchen."
Kurz darauf strahlte er mich mit seinem Grübchenlächeln an und ich konnte nicht anders, als zurückzulächeln.
„Was ist mit Niall? Ist er in dem imaginären Tränenmeer bereits ertrunken?", fragte ich grinsend.
Harry kicherte und antwortete: „Der hat sich schon vor einer Stunde ins Musikzimmer verzogen und schreibt Songs."
„Wirklich?", fragte ich erstaunt nach.
Ich hätte Niall nicht als jemanden eingeschätzt, der Songs schreiben konnte. Eigentlich hatte ich immer gedacht, dass irgendwelche Songwriter für die Jungs schrieben und dafür bezahlt wurden.
„Klar, er hat für unser nächstes Album an fast allen Songs mitgeschrieben.", antwortete Harry schulterzuckend.
Dann schwiegen wir eine Weile und hingen unseren eigenen Gedanken nach. Ich spürte, dass Harry etwas wichtiges sagen wollte, sich aber noch dazu überwinden musste.
„Warum gehst du nicht mehr gerne raus?", fragte Harry plötzlich.
Ich sah ihn erst erstaunt und dann distanziert an, als ich antwortete: „Stimmt doch gar nicht. An Weihnachten waren wir spazieren und an Silvester auf dem London Eye."
„Aber du gehst nur, wenn man dich förmlich dazu zwingt oder du dich über irgendetwas aufregst und deine filmreifen Abgänge hinlegst.", sagte Harry mit einem leichten Lächeln um die Mundwinkel herum.
„Willst du damit sagen, dass ich eine Diva bin, Styles?", fragte ich mit hochgezogenen Augenbrauen.
Harry nickte und meinte: „Das war genau das, was ich sagen wollte."
„Na gut, dann bin ich halt eine Diva. Aber ich bin stolz drauf!"
Stolz nickte ich einmal mit meinem Kopf und musste sofort wieder grinsen.
Dieser Junge machte mich fertig...
„Es liegt an den Leuten.", gab ich schließlich zu.
„Du meinst du Papparrazzo?", fragte Harry sanft nach.
Ich nickte und meinte: „An denen und an all euern Fans. Ich weiß einfach nicht, wie ich damit umgehen soll, plötzlich in der Öffentlichkeit zu stehen. Ich mache ja nicht einmal etwas dafür. Es ist ja nicht so, dass ich auch berühmt für irgendetwas bin. Ich bin einfach nur ein Mädchen, die im Krankenhaus vertauscht wurde und ganz zufällig einen berühmten Bruder hat."
Harry sah mich einen Moment lang nachdenklich an, bis er sagte: „Auch, wenn du mir jetzt wahrscheinlich nicht glauben wirst, aber man gewöhnt sich daran. Irgendwann wirst du die Menschen gar nicht mehr wahrnehmen und es vielleicht sogar ein kleines bisschen genießen, dass dich so viele Menschen mögen und du dein Gesicht in der Zeitung siehst. Unsere Fans sehen zu dir auf und würden gerne so sein wie du, Sue."
Auf Harrys Lippen schlich sich ein kleines, verträumtes Lächeln. Ich war mir ziemlich sicher, dass er gerade aus eigener Erfahrung sprach. Aber man konnte seine und meine Situation nicht vergleichen. Er wollte diesen Ruhm und würde wahrscheinlich nichts anderes mehr machen. Aber ich hatte noch mein ganzes Leben vor mir. Außerdem stimmte ich ihm nicht zu, dass andere Menschen zu mir aufblickten und so sein wollten, wie ich es war. Würde dies wirklich der Fall sein, dann würde ich nicht all diese Nachrichten bekommen. Dann würde ich nicht so dick sein...
Wie sollte ich auch später etwas machen, wenn ich immer als Liam Paynes verschollene Schwester abgestempelt wurde?
Wie sollte ich mein eigenes, unabhängiges Leben führen, wenn jeder über meine Schritte Bescheid wusste?
„Oh mein Gott!", schrie ich so laut, dass Harry zusammenzuckte.
Ohne auf ihn zu achten, sprang ich auf und rannte durch das Haus, während ich: „ALARMSTUFE FEUERWEHR! ALARMSTUFE FEUERWEHR!", rief.
Ich schlidderte in das Wohnzimmer, wo mich drei Jungs verstört anschauten und Louis fragte mich: „Brennt es oder hast du deine Erdbeerwoche?"
Jetzt lag es an mir, ihn verstört anzuschauen und zu sagen: „Das geht dich mal gar nichts an, wann und wo und wie ich meine Erdbeerwoche habe."
Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Harry und Niall das Wohnzimmer betraten. Niall war ganz rot im Gesicht und sah sich panisch um.
„Was ist denn jetzt Alarmstufe Feuerwehr? Hast du mein Essen verbrannt?", rief Er panisch.
„Nein, du Trottel! Ich habe Feuerwehr gesagt, weil die Feuerwehr rot ist und somit war „Alarmstufe Feuerwehr" eine Metapher für „Alarmstufe Rot". Aber soweit könnt ihr wohl nicht denken.", erklärte ich trocken.
„Niall hat wegen X-Factor die Schule abgebrochen. Du kannst nicht erwarten, dass er weiß, was eine Metapher ist.", meinte Zayn grinsend.
Niall, der bis geradeeben noch nachdenklich in die Luft gestarrt hatte, schaute Zayn nun beleidigt an und streckte ihm die Zunge raus.
„Was ist denn jetzt los?", fragte Liam.
„Was los ist? Ich wurde gerade mit der grausamsten aller grausamen Realitäten dieser und aller Universen konfrontiert! DAS ist los!", rief ich theatralisch.
„Okay...ich hab den Faden verloren.", sagte Louis genauso theatralisch.
„Oh Lou, nur wegen dir bin ich so theatralisch geworden!", rief ich und machte irgendwelche theatralischen, und wahrscheinlich ziemlich lächerlichen, Handbewegungen.
„Und du bist so gut darin, Sue. Ich bin so stolz.", rief Louis und kam theatralisch auf mich zu, während ich einen theatralischen Gesichtsausdruck aufsetzte, was Louis nur noch theatralischer werden ließ.
„Louis, willst du, dass die Theatralik unsere geheime Sprache wird und uns auf ewig verbindet?", fragte ich und Louis warf sich theatralisch in meine Arme, während er immer wieder „Natürlich will ich das!", murmelte.
Die anderen warfen sich nur komische Blicke zu und Niall flüsterte: „Vielleicht sollten wir die Notfallkarotten für Louis holen. Oder die beiden einfach einweisen lassen."
Doch das war nicht nötig, da mir in diesem Moment wieder einfiel, warum ich im Wohnzimmer war und löste mich von Louis.
„Ok, zurück zum Problem.", sagte ich mit normaler Stimme und setzte mich auf das Sofa.
Liam und Zayn versuchten sich höflicherweise auf mich zu konzentrieren, während Harry, Niall und Louis noch etwas überfordert mit meiner Stimmungsschwankung waren.
„Was ist los?", fragte Liam nun komplett ernst, da er anscheinend bemerkt hatte, dass auch ich ernst war.
„Ich bin weltweit bekannt als Liam Paynes verschwundene Schwester.", erklärte ich.
Zayn und Liam tauschten eine kurzen Blick, ehe Zayn sagte: „Aber das bist du doch schon seit Wochen. Was ist denn jetzt auf einmal so schlimm daran?"
„Nein, ihr versteht mich nicht. Ich bin weltweit bekannt als Liam Paynes verschwundene Schwester.", sagte ich erneut und konnte sehen, wie es in den Köpfen der Jungs ratterte.
Sie verstanden mich nicht.
Doch wie sollten sie auch?
Seufzend erklärte ich: „Wenn ich auf die Straße gehe oder in den Medien etwas über mich berichtet wird, dann bin ich bekannt, als Liam Paynes verschwundene Schwester."
„Könntest du vielleicht ein bisschen spezieller werden?", fragte Liam vorsichtig nach.
„Es geht darum, dass ich später bestimmt keine Job finden werde, weil ich in den Medien als deine Schwester bekannt bin! Wer stellt denn bitte jemanden ein, der weltbekannt ist? Die Menschen werden mir immer mit Vorurteilen begegnen, weil sie den ganzen Mist glauben, der in den Medien steht.", erklärte ich verzweifelt.
„Sue, ich glaube nicht, dass du dir deswegen Sorgen machen musst.", sagte Liam langsam.
„Ach ja, und warum nicht? Ihr kennt es ja nicht anders. Ihr lebt von den blöden Medien! Deswegen seid ihr so erfolgreich! Aber ich nicht! Ich verdiene damit kein Geld und lebe damit auch nicht meinen Traum! Mein Leben ist nämlich keine rosa Blubberblase! Mein Leben ist graue Realität und bestimmt werde ich später viel mehr Probleme haben!", rief ich wütend und fuchtelte wild mit meinen Armen in der Luft herum.
Wegen meinen Gestikulierungen, kam Louis auf mich zu, aber ich sagte nur: „Das war jetzt nicht theatralisch gemeint, Louis!"
Dieser blieb stehen und bedachte mich mit einem traurigen Blick. Doch bevor ich noch etwas sagen konnte, meinte Liam beruhigend: „Sue, das ist doch alles nicht so schlimm. Es sind ja keine negativen Schlagzeilen und bald werden sich die Medien auch wieder beruhigen. Außerdem musst du noch eineinhalb Jahre in die Schule gehen. Bis dahin wird noch viel passieren."
Ich schloss kurz meine Augen und unterdrückte den Drang, die Jungs anzuschreien. Sie verstanden einfach nicht, was ich ihnen sagen wollte. Aber vielleicht konnten sie mich auch einfach nicht verstehen. Immerhin hatten sie sich dieses Leben im Rampenlicht ausgesucht, während ich einfach irgendwie mit hineingeraten war.
Deshalb setzte ich mein Fake-Lächeln auf und sagte: „Stimmt, du hast recht."
Mit diesen Worten stand ich auf und verließ das Wohnzimmer.
Liam lag so falsch.
Aber irgendwie konnte ich ihm nicht einmal einen richtigen Vorwurf machen.
Er war es gewöhnt in den Medien zu sein, weil er mit seiner Musik Erfolg hatte.
Er war jemand!
Aber ich war nur in den Medien, weil ich einen berühmten Bruder hatte und meine Geschichte etwas dramatischer war, als normal. Aber wie schon gesagt:
Ich war weltweit bekannt als Liam Paynes verschwundene Schwester!
Und nicht als Sue Payne.
Ich war für nichts in den Medien bekannt, was ich erreicht hatte. In den Medien hatte ich nicht einmal einen eigenen Namen.
Ich war ein Niemand!
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