Kapitel 46
Hey ihr Lieben :*
Hier ist das nächste Kapitel für euch!!!
Ich hoffe, dass es euch gefällt!!
Love you guys :)
Soulwriter721
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Das Metall schien sich in meine Haut zu brennen.
Mittlerweile wurde ich nur noch von einem Mann gehalten, da der andere meinen Vater in Schach hielt.
„Dann erzähle uns doch mal, Dan. Was hast du schönes von meinem Geld gekauft?", fragte Jeff und schien sich sichtlich zu amüsieren.
Er mochte das Gefühl von Macht.
Mein Vater kämpfte gegen den anderen Mann an und knurrte: „Ich gebe dir das Geld bald wieder. Ich brauche nur noch ein bisschen mehr Zeit."
„Das war nicht meine Frage.", lachte Jeff und drückte mit der Pistole etwas fester gegen meine Stirn.
Mein Atem ging stoßweise und mein Herz hämmerte gegen meine Brust. Es bedurfte nur eine kleine Bewegung eines einzelnen Fingers. Nur diese kleine Bewegung und dann könnte ich tot sein.
Einfach weg.
Nicht mehr da.
Als ob ich nie existiert hätte.
„Antworte, Dan. Du weißt, dass ich es hasse zu warten.", sagte Jeff nun kalt und sah meinen Vater an.
Dieser schaute sich verzweifelt um.
Es sah aus, als ob er nach etwas suchen würde.
Doch wonach wusste ich nicht.
„Ich habe ein Klavier gekauft.", gab er schließlich zu und mein Herz setzte aus.
Das Klavier!
Erinnerungen zogen an meinem inneren Auge vorbei. Es war erst ein paar Tage her, dass ich dieses wunderschöne Klavier bekommen hatte. Schon seit Jahren spielte ich, aber ich hatte nie ein eigenes. Und zu meinem diesjährigen Geburtstag hatte ich es endlich bekommen.
Ich konnte mich noch genau daran erinnern, wir ich ehrfürchtig über das glatte Holz strich und dann sanft über die Tasten fuhr. Sie fühlten sich perfekt an.
Fast so, als ob dieses Klavier für mich bestimmt war.
Als ob ich für dieses Klavier bestimmt war.
„Aha, ein Klavier also.", murmelte Jeff und sah meinen Vater lange an.
Dieser erwiderte den Blick zornig. Aber ich kannte ihn besser und sah die Angst in seinen Augen.
Meine Gedanken spielten verrückt.
Dad liebte es, wenn ich ihm etwas vorspielte. Seit Jahren schon bettelte ich, dass ich ein Klavier haben wollte, aber meine Eltern hatten nie genug Geld dafür.
Und seitdem ich es hatte, spielte ich jeden Abend für meinen Dad. Er saß immer neben mir im sanften Licht der Wohnzimmerlampe und schaute mir fasziniert zu. Und nur wegen meinem Dad konnte ich spielen.
Natürlich konnte ich Noten lesen und mit den Handgriffen umgehen, aber erst mein Dad brachte mich dazu, richtig zu spielen. Durch ihn spürte ich das Gefühl, wie es von meinem Herzen in die Finger und schließlich in das Klavier floss. Ohne zu schauen fanden meine Finger die richtigen Tasten. Vielleicht fanden auch die richtigen Tasten meine Finger.
Klavierspielen war etwas, über das ich nicht nachdenken musste. Sobald ich mich hingesetzt hatte, schloss ich meine Augen und spielte einfach.
Es war beinahe so leicht und natürlich wie atmen.
„Bitte, ich tu alles. Aber lass Sue da raus.", flüsterte mein Dad schließlich.
„Ich würde ja gerne, aber sie weiß nun Bescheid. Und ich bin mir nicht sicher, ob ein kleines Mädchen wie sie Geheimnisse behalten kann.", sagte Jeff und schaute mich an.
Mit zitternden Knien flüsterte ich: „Doch, das kann ich."
Jeff lachte rau und nahm mir die Pistole vom Kopf. Stattdessen hielt er sie nun auf Herzhöhe. Mein Dad kämpfte verbissen gegen den anderen Mann, aber er war zu schwach.
„Oh Dan. Es tut mir wirklich leid, dass jetzt alles so enden muss.", seufzte Jeff gespielt auf und ich schloss meine Augen.
„Nein, bitte nicht.", flüsterte mein Vater.
Plötzlich hörte ich nicht mehr diese komischen Männer und meinen Vater.
Nein, ich hörte ein Klavierstück.
Ich spürte die Tasten unter meinen Fingern und die Wärme meines Vaters neben mir. Ich konnte ganz genau das stolze Glitzern in seinen Augen sehen, wenn er mir zusah. Dies spornte mich nur noch weiter an.
Die vertraute Melodie und mein Vater. Das war alles, was in diesem Moment zählte.
Vertrautheit.
Sicherheit.
Geborgenheit.
PENG
Ich lag in meinem Bett und tiefe, graue Wolken hingen am Himmel.
Mein Kopf dröhnte und ich konnte mich noch nicht bewegen. Irgendjemand musste mich gestern Abend in mein Bett getragen haben. Ich konnte mich an alles erinnern.
An jeden einzelnen peinlichen Moment des Abends.
Ich war mir ziemlich sicher, dass der heutige Tag für mich gelaufen war. Liam und Zayn würden mich nicht mehr aus den Augen lassen und wahrscheinlich musste ich den ganzen Tag auf der Couch sitzen und mir irgendwelche komischen Disneyfilme ansehen...
Seufzend versuchte ich mich aufzusetzen, wurde aber von irgendetwas zurückgehalten. Langsam sah ich an mir herunter und erkannte eine Arm, der um meine Hüfte geschlungen war. Meine Augen folgten dem Arm hoch zu der Schulter und schließlich den Hals hinauf, bis zu den braunen Haaren.
Natürlich war es Harry.
Ich hatte ihn bereits an seinen Tattoos erkannt.
Er lag friedlich schlafend neben mir, während eine einzelne Locke in sein Gesicht fiel. Ich streckte meine Hand aus, um ihm die Locke aus dem Gesicht zu streichen, verharrte dann aber in der Bewegung und zog meine Hand schließlich wieder zurück.
Nicht, dass ich ihn noch aufwecken würde.
Vorsichtig löste ich mich von ihm und krabbelte aus dem Bett. Mein Wecker zeigte mir an, dass es gerade mal 7:54 war und dementsprechend war noch alles still im Haus.
Noch immer erschöpft wankte ich durch das Haus und musste mich ein paar Mal an der Wand abstützen, um nicht hinzufallen. In der Küche suchte ich nach Schmerztabletten, konnte aber keine finden. Seufzend fuhr ich mir durch die Haare und überlegte, wo ich welche finden konnte.
Vielleicht wurden solche Medikamente auch einfach in einem Bad der Jungs aufbewahrt.
Genervt stöhnte ich und ließ mich auf einen Stuhl sinken. Mein Kopf brachte mich um und mir war noch immer schlecht.
Vielleicht sollte ich einfach eine Kleinigkeit essen?, dachte ich.
Doch mit einem Kopfschütteln verscheuchte ich den Gedanken aus meinem Kopf. Sobald alle anderen wach waren, würde ich so oder so etwas zum Frühstück essen müssen.
Es war, als ob eine zweite Stimme in meinem Kopf mich am Essen hinderte. Diese Stimme machte mich stark.
Es war meine bessere Hälfte und würde mich zu meinem persönlichen Erfolg führen.
Hätte ich diese Stimme bereits vor ein paar Monaten gehabt, dann wäre Anna nicht so enttäuscht von mir.
Dann würde sie mich nich anrufen und ich würde wissen, wie es meiner Familie ging.
Ich starrte aus dem Fenster hinaus auf die Einfahrt. Überall lag unberührter Schnee, wodurch ich erkannte, dass es in der Nacht noch einmal kräftig geschneit hatte. Und die grauen Wolken schienen noch mehr Schnee anzukündigen.
Das Pochen in meinem Kopf wurde immer stärker und ich fasste mir auf die linke Seite, von wo der Schmerz ausging. Schließlich kapitulierte ich und legte meinen Kopf auf die Tischplatte, wo ich wieder einschlief.
Doch auch im Schlaf hatte ich keine Ruhe.
Immer wieder spielte sich die letzte Szene vor meinen Augen ab.
Der hämmernde Schmerz in meinem Kopf verfolgte mich selbst bis in den Traum...
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