Kapitel 37

Hey ihr Lieben :**

Das nächste Kapitel ist fertig!!

Ich möchte mich auch noch einmal ganz dolle bei euch für die Aufrufe, Favos und Kommentare bedanken!!!

Und jetzt viel Spaß beim Lesen!!

Love you guys :)

Soulwriter721

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Die Zeit verging immer schneller.

Wahrscheinlich lag es daran, dass meine Tage mittlerweile ziemlich voll waren.

Nach meinem Interview war ich eine Berühmtheit bei mir an der Schule. Alle Schüler zeigten auf mich und tuschelten leise. Öfters bekam ich sogar Geschenke, die ich den Jungs geben sollte. Ich stellte fest, dass meine Mitschüler entweder Fans waren oder die Band hassten. Manchmal kam es vor, dass sich der Hass auch auf mich bezog.

Meine Freunde behandelten mich auch nicht mehr normal. Sie sagten zwar, dass sie es verstehen könnten, warum ich ihnen nichts gesagt hatte, aber dennoch wollten sie nun jeden Tag zu mir nach Hause kommen und immer etwas mit mir machen. Zum Beispiel zu einem One Direction Konzert gehen. Ich blockte viele Versuche ab und irgendwann kamen keine weiteren mehr. Dies hatte jedoch zur Folge, dass ich bald alleine in der Schule war und nur noch stumm vor mich hinarbeitete.

Nach dem Skypen mit Amy und Zac wurde unser Kontakt immer unregelmäßiger. Wir schrieben uns noch ab und zu, aber ich spürte, dass vor allem Amy mit der neuen Situation nicht klarkam. Sie war noch immer sauer auf mich, dass ich ihr nicht alles erzählt hatte. Außerdem log ich noch immer, da ich meine Mutter nicht an den Pranger stellen wollte. Warum ich das tat wusste ich auch nicht.
Auf jeden Fall hatte ich momentan so viel mit mir selber zu tun, dass ich den Kontakt zu Zac und Amy irgendwann ganz verlor.

Denn entgegen meiner Hoffnung hatten sich die Medien und Fans noch nicht beruhigt. Sobald ich auf die Straße ging, war ich von Fans und Papparrazzio umzingelt. Viele Fans wollten Autogramme und Fotos von mir, aber es gab auch unzählige Mädchen, die mir Beleidigungen an den Kopf warfen.
Und das passierte auch viel auf Twitter.
Zuerst waren die Jungs auch ziemlich überrascht darüber, dass ich so extrem in der Öffentlichkeit stand. Aber Paul meinte, dass ich, da ich bei den Jungs lebte, intensiv in ihr Leben verwickelt war und somit nun auch ein großer Teil der Band One Direction war. Für die gesamte Welt gehörte ich jetzt einfach dazu.

Ich war jetzt Sue Payne, die kleine verlorene Schwester von der großen Berühmtheit Liam Payne.
Jeder meiner Schritte wurde verfolgt und analysiert. Simon hatte bei einem Gespräch indirekt gesagt, dass es eine bessere Publicity gar nicht hätte geben können.
Außerdem hatte ich auch mitbekommen, dass die Jungs es liebten, ihr halbes Leben auf Twitter zu dokumentieren. Deshalb gab es natürlich auch viele Fotos mit mir. Es wurden oft süße Kommentare daruntergeschrieben, aber sobald ich einen gemeinen Kommentar sah, wurde mir schlecht.

Und ich hatte viele Hater.

Auch die Medien schienen sich immer wieder neue Storys über mich aus den Fingern zu saugen. Mir wurde in diesen paar Wochen mit jedem der Jungs eine Affäre angehängt und eigentlich war ich auch nur ein armes Mädchen, was von den Jungs bezahlt wurde.

Lächerlich!

Wegen der anstehenden Worldtour begleitete ich die Jungs zu vielen Terminen. Bei einigen Pressekonferenzen und Autogrammstunden war ich sogar auf Wunsch der Fans hin dabei. Es war ein merkwürdiges Gefühl, für eine Stunde an einem Tisch zu sitzen und meinen Namen auf irgendetwas zu kritzeln. Natürlich gab es auch dort viele Fans, die mich ignorierten oder mir abwertende Blicke zuwarfen.

Mit jedem Tag der verging, an dem ich auf der Straße belagert wurde oder die fiesen Kommentare auf Twitter sah, fühlte ich mich anders.

Anna hatte tatsächlich den Kontakt zu mir abgebrochen. Egal, wie oft ich es versuchte, sie ignorierte mich einfach. Auch meine Mutter meldete sich nicht.

Und das tat verdammt weh.

Wegen den ganzen Terminen und dem Gefühlschaos in mir drinnen, wurden meine Noten immer schlechter. Bis jetzt hatte ich noch keinem der Jungs etwas gesagt.

Sie machten sich schon genug Sorgen um mich und ich wollte nicht, dass sie mich noch mehr nerven würden.

Ich hatte das Gefühl, dass jeder meine nächsten Schritte beobachtete und nur darauf wartete, dass ich stolperte. Langsam geriet mein Leben außer Kontrolle. Ich hatte nichts mehr selber in der Hand und fühlte mich so alleine wie noch nie.

Normalerweise ging ich in solchen Situationen immer gerne joggen, aber selbst das ging nun nicht mehr. Deshalb benutzte ich das Fitnessstudio, was bei den Jungs im Keller war.

Ich machte es oft mitten in der Nacht, weil Liam meinte, dass ich schon ziemlich viel abgenommen hatte. Das stimmte aber nicht.

Ich hatte beschlossen, mich gesünder zu ernähren, da es bei den Jungs fast nur FastFood gab und ich das nicht mehr sehen konnte. Trotzdem konnte ich noch keinen Unterschied feststellen. Der Stress hatte mir zu sehr zugesetzt.

Aufgrund meines nächtlichen Sportes war ich müde und unausgeglichen an den Tagen. Dadurch verschlimmerten sich meine Spastiken. Bis jetzt konnte ich sie noch immer kontrollieren oder verstecken. Sobald ich merkte, dass ich eine weitere Spastik bekam, verschwand ich in mein Zimmer und wartete dort, bis es wieder vorbei war.

Ich hatte das Gefühl, dass ich in einem Teufelskreislauf gefangen war.

Und ich hatte keine Ahnung, wie ich da wieder rauskommen sollte.

„Sue, kommst du einmal bitte.", rief Liam aus dem Wohnzimmer.

Seufzend schlurfte ich von der Küche aus zu ihm und sah ihn abwartend an. Die Jungs machten sich große Sorgen um mich. Sie hatten sich angewöhnt, dass immer jemand in meiner Nähe sein sollte.

„Was ist denn?", fragte ich leise.

Liam klopfte auf den freien Platz neben sich und ich setzte mich. Harry und Zayn starrten mich an, ohne etwas zu sagen.

Nach einer Weile hatten die Jungs es aufgegeben, mit mir reden zu wollen. Sie hatten eingesehen, dass ich nicht reden würde.

„Da diesen Freitag dein letzter Schultag vor den Ferien ist und nächste Woche Weihnachten, müssen wir besprechen, was wir machen.", sagte Liam.

„Was habt ihr denn sonst immer gemacht?", fragte ich nur.

„Normalerweise besuchen wir an Weihnachten immer unsere Familien.", antwortete Liam langsam.

Oha, ein weiterer Punkt.

Eines Morgens hatte ich mitbekommen, wie sich Liam lautstark mit seinen Eltern gestritten hatte. Diese meinten nämlich, dass sie es nicht ertragen würden, mich zu sehen. Sie könnten wohl die letzten Jahre nicht einfach vergessen. Liam verstand dies jedoch nicht und schrie seine Eltern regelrecht an, dass ich es verdient hätte, sie kennenzulernen.

Nach dem Gespräch war ich in mein Zimmer gegangen und hatte mich in meinem Bad eingeschlossen, um zu weinen.

Das tat ich ziemlich häufig...

„Mhh, ok.", sagte ich nur.

Etwas Besseres viel mir gerade nicht ein.

„Was hältst du davon, wenn wir einfach zu zweit hierbleiben und uns ein gemütliches kleines Fest machen? Und außerdem hast du ja auch Geburtstag.", sagte Liam und lächelte leicht.

„Ich will aber nicht, dass du wegen mir deine Familie nicht siehst.", sagte ich und schüttelte den Kopf.

„Sue, du bist auch meine Familie.", meinte Liam.

Langsam stand ich auf und sagte: „Liam, ich weiß, dass deine Eltern mich nicht sehen wollen. Aber dich wollen sie sehen, bevor du auf die große Tour gehst. Ich will dir nicht im Weg stehen. Bestimmt kann ich bei Zac oder so unterkommen."

Ich war gerade dabei, das Wohnzimmer zu verlassen, als mich Liam aufhielt.

„Sue, du stehst mir nicht im Weg. Wir werden einfach hierbleiben. Es würde mich wirklich freuen.", sagte Liam und sah mich traurig an.

Müde und erschöpft schaute ich zurück, zuckte mit den Schultern und murmelte: „Wenn du meinst."

Dann verließ ich das Wohnzimmer. Langsam stieg ich die Treppe hinauf und ging in mein Zimmer.

Wie konnte es sein, dass sich mein Leben in so wenigen Wochen so stark verändert hatte?

Ich griff nach meinem Handy und öffnete Twitter.

@SueBear-P. geh doch einfach sterben, du fette Kuh!

@SueBear-P. niemand braucht dich, du bist allen eine Last!

@SueBear-P. wenn du die Jungs nicht in Ruhe lässt, dann bringe ich dich um!

Mit Tränen in den Augen schmiss ich mein Handy auf mein Bett.

Alle hassten mich!

Und dabei konnte ich es sogar verstehen.

Ich hasste mich ja schließlich selber...

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