Kapitel 35

Hey ihr Lieben :**

Hier ist das nächste Kapitel für euch!!

Viel Spaß beim Lesen!!

Love you guys :)

Soulwriter721

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Nachdem ich mich fertig gemacht hatte, saß ich auf meinem Bett und starrte mein Handy an. Wahrscheinlich warteten die anderen bereits auf mich, aber das war mir gerade ziemlich egal. Erst einmal musste ich meinen Freunden antworten.

Ich schrieb an Amy und Zac, dass es mir unheimlich leid tat, aber ich einfach nicht wusste, wie ich es ihnen erklären sollte. Außerdem schrieb ich, dass ich sie sehr vermisste. Keine zwei Minuten später sah ich, dass sie meine Nachricht gelesen hatte. Eine Antwort kam aber erst einmal nicht. Seufzend fuhr ich mir durch die Haare und schloss meine Augen für einen Moment.
Wie sollte ich Amy und Zac alles in Ruhe erklären, wenn ich selber nicht einmal wusste, was gerade in meinem Leben passierte. Für Außenstehende müsste es so aussehen, als ob ich Liam einfach nur für Ruhm ausnutzte.

An meine Freunde aus London schrieb ich, dass ich ihnen am Montag in der Schule alles erklären würde. Dann öffnete ich Twitter und sah, dass Liam ein Bild gepostet hatte, auf dem ich verlinkt war. Es war ein Bild, wie ich schlafend auf seiner Schulter lag und er mich glücklich anlächelte. Darunter hatte er geschrieben

@SueBear-P. my beautiful and lovely sister :**

Ich lächelte leicht und antwortete ihm

@real_liam_payne, thanks for that awkward picture!!! There will be a big revenge, my lovely brother <33

Das Bild hatte schon ziemlich viele Likes und Kommentare. Die meisten Fans schrieben einfach nur, wie süß das Bild war und wie ähnlich Liam und ich uns sahen. Natürlich gab es aber auch hier wieder fiese Kommentare über mein Aussehen und meine Krankheit. Schnell machte ich das Handy aus und legte es beiseite.

„Sue, ist alles ok?"

Erschrocken drehte ich mich um und sah Harry, der neben meinem Bett stand und mich musterte.

„Sorry, ich wollte dich nicht erschrecken. Aber ich hatte geklopft...", sagte er langsam.

Ich setzte ein Lächeln auf und meinte: „Kein Problem. Was gibt's denn?"

„Wir warten unten auf dich.", antwortete Harry nach einer kurzen Pause und reichte mir schließlich seine Hand, um mir vom Bett zu helfen.

Ich ergriff sie und wurde prompt in eine Umarmung gezogen. Aber es war eine andere Umarmung, als von Louis oder Niall.

Diese Umarmung war sanft und stark zugleich, während ich mit geschlossenen Augen Harrys Duft einatmete.

„Ich habe es immer noch nicht vergessen.", flüsterte Harry in mein Ohr und ließ mich los.

Seine Hand noch immer in meiner verschränkt, zog er mich in das Wohnzimmer, wo die anderen auf den Sofas lümmelten und sich unterhielten.

Als ich Louis Grinsen sah, ließ ich schnell Harrys Hand los und wurde rot. Mit gesenktem Kopf setzte ich mich neben Liam und schlug ihm auf die Schulter.

Entgeistert fragte er: „Wofür war das denn?"

„Für das peinliche Bild auf Twitter. Warum fotografiert ihr mich auch beim Schlafen? Ich fühle mich in diesem Haus leicht gestalkt.", antwortete ich, konnte mir ein Grinsen aber nicht verkneifen.

Auch Liam grinste jetzt und meinte: „Tja, mit diesen peinlichen Bildern wirst du lernen müssen zu leben. Oder du solltest Niall aus dem Weg gehen."

„Warum das?", fragte ich verwirrt.

„Weil Niall jeden unserer Schritte dokumentiert. Er hat Angst, die beste Zeit seines Lebens irgendwann zu vergessen.", antwortete Liam und lächelte.

Das fand ich schon ziemlich süß und grinste Niall an, der auf dem anderen Sofa saß und Schokolade futterte.

„Glaub mir, Sue. Das wird noch viel schlimmer, wenn wir auf Tour sind.", sagte Zayn und wuschelte Niall durch die Haare.

Dieser zuckte kurz zusammen und fragte: „Was ist los?"

Wir lachten und verdrehten nur die Augen.

Dieser Nialler...

„Und was machen wir heute nun?", fragte Louis schließlich.

Sofort rief El: „Wir können shoppen gehen."

Alle Jungs, bis auf Zayn, stöhnten genervt auf und El verschränkte beleidigt ihre Arme vor der Brust. Ich sagte nichts dazu, war aber dennoch ganz froh, dass niemand wirklich shoppen gehen wollte. Normalerweise war ich kein Fan von Klamotten und stundenlangem Laufen, bis die Füße bluteten.

„Sorry, Schatz. Aber mit dir shoppen zu gehen ist einfach nur Folter.", meinet Louis und küsste El liebevoll auf die Wange.

„Dann schlag doch etwas Besseres vor.", meinte sie zuckersüß lächelnd und klimperte leicht mir ihren Wimpern.

Ich unterdrückte ein Kichern und beobachtete belustigt das Schauspiel.

„Wir könnten in das Wachskabinett gehen.", sagte Louis begeistert.

Diesmal antwortete Zayn: „Lou, da sind zu viele Leute. Wir müssen nicht gleich am ersten Tag mit Sue einen Massenauflauf veranstalten."

„Dann schlag doch etwas Besseres vor.", machte Louis seine Freundin nach und lächelte ebenso zuckersüß, während er leicht mit den Wimpern klimperte.

El schlug Louis auf den Hinterkopf, konnte sich ein Grinsen aber nicht verkneifen.

„London Dungeon?", fragte Liam in die Runde und alle dachten darüber nach.

Eigentlich war es eine recht gute Idee. Wir könnten einfach eine Tour ohne Fans machen und während der Tour würden bestimmt auch keine Papparrazzi auf uns warten. Außerdem hatte ich noch nie die Touristenorte in London besucht.

„Das ist eine gute Idee.", sagte ich schließlich laut und alle stimmten mir zu.

So kam es, dass wir in dem Minibus durch London fuhren. Niall jammerte die ganze Zeit, dass er am Verhungern war, während sich Zayn schon liebevoll von Perrie verabschiedete. Sie konnte uns leider nicht begleiten, da sie zu ihrer eigenen Band musste. Am Hauptbahnhof verabschiedeten wir uns von ihr und fuhren weiter. Zayn saß neben mir und sah traurig aus dem Fenster.

„Perrie ist wirklich toll.", sagte ich leise zu ihm und er strahlte mich an.

„Ja, das ist sie. Ich liebe sie wirklich sehr.", meinte er glücklich.

Ich kicherte und sagte: „Das konnte man sehen. Aber es beruht ganz eindeutig auf Gegenseitigkeit."

Nun sah Zayn schon wieder fröhlicher aus und wir unterhielten uns den Rest der Fahrt über belanglose Dinge.

Kurz vor dem London Dungeon setzten alle Sonnenbrille und Mütze auf. Ich tat es ihnen gleich, obwohl ich mir ziemlich lächerlich dabei vorkam. Doch am Ende war ich froh, da es nur ein paar Sekunden dauerte, bis uns die ersten Fans erkannten. Sie schrien und wollten alle Autogramme, während Paul und ein anderer Bodyguard namens Dave alle Hände voll damit zu tun hatten, uns zum Eingang zu bekommen. Natürlich verteilten die Jungs großzügig Autogramme und auch ich musste ordentlich schreiben. Es war noch immer merkwürdig für mich, dass mich wildfremde Mädchen mochten. Ich hatte an sich nichts mit der Band zu tun. Dennoch wusste ich von Anna, dass der Fandom von One Direction ziemlich verrückt war.

„Du bist eine hässliche, fette Kuh.", hörte ich auf einmal jemanden sagen, aber in der kreischenden Menge konnte ich niemanden ausmachen, der mich direkt ansah.

Vielleicht hatte ich mich auch einfach verhört.

„Ihh, geh bloß weg von mir, bevor du mich mit deinem Krüppelding noch ansteckst.", sagte plötzlich jemand anderes und diesmal war ich mir sicher, dass ich mich nicht getäuscht hatte.

Mit eingezogenem Kopf lief ich durch die Menge und erreichte endlich den Eingang. Man hatte uns bereits einen Mitarbeiter bereitgestellt, der uns die Tour über begleiten würde. Nachdem wir alle vollzählig waren, ging es los.

Aber auch wenn es wirklich gruselig war, konnte ich mich kaum auf die Führung konzentrieren. Immer wieder hatte ich die gemeinen Worte der Mädchen im Kopf. Sie kannten mich nicht einmal. Ich hatte ihnen nichts getan.

„Alles gut? Du scheinst ziemlich weit weg zu sein mit deinen Gedanken.", sagte auf einmal eine Stimme neben mir und ich zuckte zusammen.

Harry grinste mich frech an. Trotzdem konnte ich noch die Besorgnis in seinem Blick erkennen.

„Alles gut, ich konzentriere mich nur auf die Führung.", antwortete ich leichthin.

„Das sah mir aber nicht so aus.", meinte Harry und griff im Laufen nach meiner Hand.

Plötzlich schoss ein warmes Kribbeln von meiner Hand den Arm hinauf und direkt in meinen Bauch. Vielleicht hatte ich ja Hunger...?

„Es ist wirklich alles ok, Harry.", sagte ich erneut und konnte den leicht genervten Unterton in meiner Stimme nicht ganz unterdrücken.

Doch Harry schien das nicht zu stören. Er lächelte mich mit seinem Ich-werde-dich-schon-noch-zum-Reden-bringen-Blick an und summte leise vor sich hin. Die anderen liefen etwas weiter vor uns und El klammerte sich ängstlich an Louis, der auch ziemlich gefesselt schien.

„Hast du Angst?", fragte Harry plötzlich und musterte mich.

Ich wusste nicht, ob er von der Führung oder von etwas anderem sprach. Deshalb antwortete ich: „Die Führung ist wirklich gut gemacht, aber richtig Angst habe ich nicht."

„Manchmal ist es gar nicht verkehrt, Angst zu haben. Solange man weiß, dass man mit diesen Ängsten nicht alleine ist.", murmelte Harry und drückte meine Hand, während er mit seinem Daumen beruhigende Kreise auf meinem Handrücken zog.

Ich biss mir auf die Unterlippe und unterdrückte ein Lächeln. Auch wenn mein Leben momentan wirklich Kopf stand, tat es gut, dass alles für einen Moment zu vergessen.

Und einfach nur das Hier und Jetzt zu genießen.

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