Kapitel 14
Hey ihr Lieben :**
Hier ist ein weiteres Kapitel für euch!!
Ich hoffe, dass es euch gefällt!! :)
Love you guys
Soulwriter721
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Bevor ich Liam antworten konnte, kam meine Haltestelle und ich musste aussteigen. Schnell packte ich mein Handy in die Tasche und lief nach Hause. Die SMS von Liam ging mir nicht mehr aus dem Kopf.
Was meinte er nur?
Ich schloss die Haustür auf und kickte meine Schuhe in eine Ecke des Flures.
„Hallo?", rief ich laut und bekam als Antwort das Geräusch von Schritten.
„Hallo Sue.", sagte eine Stimme und ich erkannte Paul im Türrahmen zum Wohnzimmer stehen.
Er lächelte mich leicht an und ich lächelte zurück. Wenn Paul hier war, dann waren die Jungs bestimmt auch nicht weit. Also ging ich an Paul vorbei in das Wohnzimmer. Tatsächlich saßen alle fünf Jungs auf den Sofas. Doch zu meiner Überraschung war es komplett still. Niemand redete. Sie starrten alle vor sich hin und schienen tief in Gedanken versunken zu sein.
„Hallo?", fragte ich vorsichtig und ging auf die Jungs zu.
Ruckartig sahen mich alle an und lächelten leicht. Dann standen sie auf und begrüßten mich. Louis drehte mich erneut ein paar Mal im Kreis und Zayn gab mir einen leichten Kuss auf den Kopf. Liam lächelte mich zaghaft an, als er mich in seine Arme schloss.
„Ich habe dir ja geschrieben, dass wir uns früher als erwartet wiedersehen.", flüsterte er und ließ mich los.
„Was ist hier los? Warum seid ihr alle hier?", fragte ich in die Runde.
Zayn nahm meine Hand und zog mich auf das Sofa. Nun saß ich neben ihm und Liam.
„Wir müssen noch heute wieder zurück nach London.", begann Zayn zu erklären: „Wir müssen weitere Aufnahmen machen und dieses ganze Zeugs. Eigentlich war der Kurzurlaub hier ja gar nicht geplant."
Mit einem schiefen Lächeln sah er mich an.
„Oh.", meinte ich nur wenig geistreich.
Es war mir klar gewesen, dass sie bald wieder gehen mussten. Eine berühmte Band zu sein, passierte nicht von alleine. Trotzdem waren meine Gefühle komplett durcheinander. Auf der einen Seite hatte ich mir nichts sehnlicher gewünscht, als dass sie endlich wieder gehen würden. Aber auf der anderen Seite war ich langsam bereit dazu, sie kennenzulernen.
„Mhh, ok...vielleicht sieht man sich ja bald wieder?", sagte ich nach einer Weile, wobei es sich mehr wie eine Frage anhörte.
Bevor jemand antworten konnte, betrat meine Mutter den Raum. Sie zog etwas hinter sich her.
Ein Koffer!
„Mama, verreist du?", fragte ich verwirrt und starrte sie an.
Doch sie schüttelte nur den Kopf und antwortete: „Nein, ich verreise nicht. Du wirst verreisen."
„Hä? Ich bin verwirrt! Haben wir bei einem Gewinnspiel mitgemacht oder warum verreise ich auf einmal?", fragte ich verwundert.
Doch dann fiel der Groschen!
Wie erstarrt stand ich in meinem Zimmer.
Der Kleiderschrank war komplett leer und meine wichtigsten Sachen wurden in zwei Kartons gepackt. Noch immer unter Schock lief ich die Treppe runter und ging in das Wohnzimmer. Die Jungs rutschten unbehaglich auf den Sofas hin und her, doch ich achtete nicht darauf.
„Du schmeißt mich raus?", fragte ich meine Mutter und starrte sie an.
Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust und erwiderte nur: „Ich schmeiße dich nicht raus. Ich gebe dir eine Chance deinen Bruder kennenzulernen."
„Aber dafür muss ich doch nicht gleich mit ihm nach London ziehen! Was ist mit der Schule? Was ist mit meinen Freunden?", rief ich aufgebracht und fuchtelte mit meinen Armen in der Luft herum: „Ich habe mein ganzes Leben in diesem Haus verbracht. Hier ist meine Familie! ICH BIN DEINE TOCHTER!"
„Nein, bist du nicht!", antwortete meine Mutter erstaunlich ruhig.
Alle Anwesenden zogen scharf die Luft ein, als meine Mutter diesen Satz aussprach. Ich jedoch sackte in mich zusammen. Meine Arme hingen schlaff herab und auch meine Wut war wie weggeblasen. Mein Herz jedoch fühlte sich so an, als ob es zerbrechen würde.
Doch aus irgendeinem Grund hatte ein Teil von mir die ganze Zeit gewusst, dass es so enden würde.
„Meine Tochter ist vor fast siebzehn Jahren im Krankenhaus gestorben. Du bist nicht meine Tochter. Ich habe versucht, diese Tatsache zu ignorieren, aber ich kann es einfach nicht. Jedes Mal, wenn ich dich ansehe, muss ich daran denken, dass du nicht meine leibliche Tochter bist. Und ich kann das nicht mehr."
„Du kannst mich nicht mehr sehen.", sagte ich leise und schaute auf den Boden.
Während meine Mutter sprach, sind Zayn und Liam aufgestanden, aber mitten in der Bewegung verharrt. Ich konnte in allen Gesichtern den Schock erkennen.
„Es tut mir wirklich leid, Sue. Aber du bist nächstes Jahr volljährig und hast jetzt einen große Bruder, der sich um dich kümmern kann. Denn ich kann es nicht.", meinte meine Mutter nur.
„Aber was ist mit der rechtlichen Geschichte? Du hast die Vormundschaft für mich. Du kannst mich nicht einfach auf die Straße setzen und so tun, als ob ich nicht existiere.", sagte ich.
Meine Mutter nickte und antwortete: „Deswegen kann ich auch entscheiden, dass du zu Liam gehen sollst. Aber wegen der Schule musst du dir keine Gedanken machen. Ich habe mich die ganze Woche über informiert und dich bereits an einer guten Schule angemeldet. Außerdem habe ich mit einem Anwalt gesprochen. Dieser meinte, dass das Gericht Liam die Vormundschaft für dich geben kann, da er bereits einundzwanzig Jahre alt ist und mit dir verwandt."
Während meine Mutter sprach, begann meine Lippe zu zittern und mein Herz zu rasen.
„Mama...machst du gerade mit mir Schluss?", fragte ich noch einmal nach.
Natürlich klang diese Wortwahl ziemlich komisch, aber ich konnte keinen richtigen Gedanken mehr fassen. Noch immer wie betäubt drehte ich mich um und verließ das Haus. Als ich auf dem Bürgersteig stand, fiel mir auf, dass ich nicht einmal Schuhe trug, aber das war mir gerade wirklich egal. Weinend und schluchzend lief ich los und achtete nicht auf meine Umgebung. Aber auf einmal machte alles so unglaublich viel Sinn.
Ich verstand nun, warum meine Mutter unbedingt wollte, dass ich Liam kennenlernte. Und auch, warum sie so kalt mir gegenüber war.
„SUE!", rief eine Stimme hinter mir, aber ich achtete nicht darauf.
Erst, als mich jemand an den Oberarmen packte und umdrehte, blieb ich stehen. Ich weinte so sehr, dass ich nicht einmal sah, wer mich gerade umarmte. Aber dem Geruch nach zu urteilen, musste es Harry sein. Er strich mir immer wieder beruhigend über den Rücken und murmelte leise irgendwelche Worte in mein Ohr, die ich nicht verstand. Nach einer Ewigkeit ließ er mich los und betrachtete mich.
„Hör auf, mich so mitleidig anzustarren. Sonst muss ich wirklich kotzen.", murmelte ich nur und wischte mir mit dem Ärmel meines Pullovers über das Gesicht.
Harry kicherte und strich mir über den Kopf, während er sagte: „Das ist die Sue, die ich mag."
Dann hielt er seine Hand hoch und wedelte mit einem Gegenstand vor meinem Gesicht herum.
„Ich dachte mir, dass du die vielleicht haben möchtest."
Als ich genauer hinsah, erkannte ich, dass es meine Schuhe waren. Lachend und weinend zugleich zog ich mir die Schuhe an und richtete mich dann wieder auf. Harry nahm mich bei der Hand und zog mich langsam zurück zu meinem Haus. Ach nein, es war ja nicht mehr mein Haus.
„Wir können gleich losfahren, wenn du möchtest. Ich glaube, dass die Jungs mittlerweile damit fertig sind, deine Mutter anzuschreien.", sagte Harry und seine Mundwinkel zuckten ein bisschen.
„Ich habe keine Mutter mehr.", meinte ich nur und versuchte den Schmerz in meinem Herzen zu ignorieren.
Seufzend löste Harry seine Hand von meiner und legte mir stattdessen einen Arm um die Schultern, während er sagte: „Dafür hast du jetzt uns."
Dieser Satz rührte mich so sehr, dass ich erneut anfing zu weinen. Als wir bei meinem alten Zuhause ankamen, verstaute Paul gerade meine Sachen in einem Minibus. Auch er musterte mich mitleidig, woraufhin ich nur trocken sagte: „Paul, bitte hör auf mich so anzuschauen. Ich kriege langsam wirklich Würgereize davon."
Grinsend erwiderte Paul: „Na dann warte erst einmal ab, bis du etwas isst, dass Louis gekocht hat. Dann bekommst du richtige Würgereize."
„Gar nicht wahr!", rief Louis auf einmal hinter uns.
Er stand mit den anderen drei Jungs auf dem Bürgersteig und schmollte.
„Doch Louis, es ist wahr. Ich erinnere dich nur einmal daran, wie du uns Schokokuchen backen wolltest. Du hast die Backmischung einfach in den Ofen gelegt und fast das Haus abgefackelt.", lachte Zayn und wuschelte Louis durch die Haare.
Auch ich konnte mir ein leises Kichern nicht verkneifen.
„Können wir dann los?", fragte Liam vorsichtig.
Ich biss mir auf die Lippe und nickte schließlich. Eigentlich würde ich mich noch gerne von Anna und Ben verabschieden, aber beide waren noch in der Schule und im Kindergarten. Es war komisch, nicht zu wissen, wann ich sie wiedersehen würde. Außerdem vermisste ich Zac und Amy schon furchtbar doll. Nach einem letzten Blick auf das Haus, in dem ich aufgewachsen war, stieg ich in den Wagen und schloss meine Augen. Von dem ganzen Weinen war ich so erschöpft, dass ich fast augenblicklich einschlief. Ich bekam nur noch am Rande mit, wie mein Kopf auf Liams Schulter sank und er mich leicht in den Arm nahm, während er flüsterte: „Blut ist eben doch dicker als Wasser!"
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