V • 057730763 • Daisy
Die Sonne brannte auf meiner Haut. Wie kam man auf die Idee hier leben zu wollen? Es war so heiß, dass selbst die Luft ausgetrocknet war.
Im Gegensatz zu Zuhause sorgte die Glühende See hier nicht für eine angenehme Luftfeuchtigkeit, sondern dafür, dass es furchtbar schwül wurde. Vom Winter war hier keine Spur mehr.
Die Akademie hier war deutlich kleiner als die Perce-Neige, was höchstwahrscheinlich mit der Hitze zusammenhing .
Alles hier war in warmen gelb, braun, rot und gold Tönen gehalten und es roch nach Sommer, Salz und Kiefern.
Der Großteil der Gebäude war aus Sand- oder Backstein und Laubbäume sah ich gar nicht.
Eine junge Frau kam auf mich zu. Ihre Haut war von einem dunklen Rotbraun und ihr rosanes Haar war kunstvoll hochgesteckt. Aus ihren magentafarbenen Augen lächelte sie mir freundlich entgegen.
„Herzlich Willkommen auf unserer Akademie Daisy", sagte sie überschwänglich und umarmte mich.
„Danke", erwiderte ich leicht überfordert.
„Ich bin Samia und das ist Lavender." Sie deutete auf die unscheinbare Frau neben sich. „Ich habe leider zu viel zu tun, um dir alles zu zeigen, was wirklich schade ist, aber ihr beiden versteht euch bestimmt ausgezeichnet. Wir freuen uns sehr, dass du da bist und ich hoffe dir wird es hier gefallen."
„Prinzessin-", unterbrach sie da ein Mann. „Ich störe sie ungern, aber es ist wichtig."
Leicht paralysiert starrte ich Samia an. Sie war die Prinzessin? Samia war das genaue Gegenteil von Prinzessin Kardeelen. Wo Kardeelen kalt und steif war, war Samia offenherzig und nahbar. Ob das an der vielen Sonne lag?
„Was gibt es den Arthur?", fragte die Sonnenprinzessin.
„Gerade kam ein Bote. Prinzessin Violet ist vor ein paar Tagen verstorben", erklärt der Mann.
Betroffenheit macht sich auf Samias Gesicht breit. „Wie schrecklich. Wie geht es ihrer Tochter?"
„Darüber habe ich bedauerlicherweise keine Auskunft. Und es gibt noch etwas, allerdings-", er stockt und blickt zu Lavender und mir.
„Ich verstehe. Lavender?", Samia wendete sich der Fleur mit den lilanen Locken zu. „Zeig Daisy doch, wo sie ihren Koffer abstellen kann, ja?"
„Natürlich", erwiderte diese leise und bedeutete mir ihr zu folgen.
Lavender schwieg und ich wusste nicht recht wie ich diese seltsame Stille durchbrechen sollte.
Ich wollte gerade, eine belanglose Konversation über das Wetter beginnen, als sich Lavenders Augen plötzlich weiteren und sie kaum hörbar flüsterte: „Es geht los."
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