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>>Shattering the fragments with the screen<<

Die Kugel, die Archer auf seinen Kopf gezielt hatte, traf ihn direkt ins linke Auge. Schmerz überkam ihn und er ließ den kleinen Jungen in seinen Armen, den Sohn des großen Anführers King Bradley, Selim, fallen und stürzte selbst zu Boden.

Als sein Kopf noch nicht einmal den Boden berührt hatte, begannen schon schwarze Flecken vor seinen Augen zu tanzen und zu versuchen, ihn in tiefe Finsternis zu ziehen. Immer wieder blinzelte Roy, doch als zunehmend mehr Blut über seine linke Gesichtshälfte zu Boden floss, fiel es ihm immer schwerer.

Die Bewusstlosigkeit zog an ihm, wollte seine Seele hineinreißen in den eisig-heißen Fluss an Blut und ihn darin ertränken. Sie wollte ihn verbluten lassen, sterben in seiner immer größer werdenden Blutpfütze, jetzt, wo er so kurz vor dem Ziel stand. Oder lag?

Seine Gedanken wanderten weiter. Er hatte den Generalfeldmarschall, der sich als Homunculus Pride entpuppt hatte, getötet. Der Kampf war anstrengend und hart gewesen, er hatte unzählige schmerzhafte Wunden am ganzen Körper, doch er hatte es dennoch geschafft, zu überleben. Und nun hatte eine Kugel ihn vernichtet? Er wollte es nicht glauben.

Jetzt, wo sein Ziel so nah war, konnte er nicht sterben! Er durfte jetzt nicht sterben! Das würden die anderen ihm nicht verzeihen, niemals. So gerne er Maes wiedersehen wollte, er musste noch bei den Lebenden bleiben, bei Riza, bei dem Team, bei Maes' Familie. Bei Edward. Verdammt, wo auch immer der kleine Blonde war, er musste zu ihm und ihn unterstützen! Er konnte jetzt verdammt nochmal nicht sterben!

Roy atmete tief durch und versuchte sich hochzudrücken. Die schwarzen Punkte wurden aggressiver, tanzten hin und her als würden sie ihn auslachen wollen, wurden größer und versuchten ihn einzulullen in ihre Finsternis. Dennoch schaffte er es, sich zumindest etwas hochzudrücken. Er konnte nur noch mit dem rechten Auge sehen und sich vor Schmerzen kaum mehr rühren. Doch er würde nicht aufgeben.

Mit aller Kraft, die er noch hatte, und seiner ganzen Entschlossenheit schaffte er es tatsächlich, sich erst aufzusetzen, dann zu stehen. Die Schmerzen übernahmen seinen Körper, doch er biss die Zähne zusammen und bekämpfte ihn so gut er konnte. Wacklig blieb er stehen, leicht hin und her schwankend. Er wusste, dass er nicht lange durchhalten würde, nicht einmal fünf Minuten.

Er streckte eine einstmals von Bradleys Schwert durchbohrte, blutige Hand aus.

„Ed... ward...!", rief er so laut er konnte, ehe nicht nur seine Stimme versagte, sondern auch seine Beine nachgaben. Es war ein kurzer Moment der Kraft gewesen, mit Kraft, die ihm viel zu schnell wieder entrissen wurde. Erst sackte er auf die Knie, der verzweifelte Versuch aufrecht zu bleiben, doch als die Bewusstlosigkeit stärker an ihm zog, konnte er sich nicht länger wehren. Er fiel nach vorn, zurück in seine eigene Blutpfütze und vor seinen Augen wurde alles schwarz.

„R-Roy..." Edward sah herunter auf seinen am Boden liegenden Vorgesetzten. Angst befiehl ihn, lähmende kalte Angst, die sich in seinem ganzen Körper ausbreitete. Er wusste, dass es nicht echt war, er wusste, dass es nicht Roy war, doch er konnte seine aus seiner Automail transmutierten Klinge nicht gegen diese geliebte Person richten.

Und Envy wusste es. Er grinste noch breiter als er zu dem verzweifelten Jungen hochsah. „Was denn, Fullmetal? Wir haben doch schon so oft gekämpft, schaffst du es jetzt etwa nicht?"

Die Augen des blonden Jungen wurden nur noch größer und der grünhaarige Homunculus konnte sehen, wie sich winzige Tränen in den Augenwinkeln des Jungen bildeten. Ha, Besiegt.

Edward keuchte auf als sich urplötzlich Schmerz in seiner Brust ausbreitete. Blut tropfte herunter, lief über die Klinge, in die Envy seinen Arm verwandelt hatte. Ein Zittern durchfuhr Eds Körper, doch mehr als aufwimmern als Envy ihn zu Boden stieß konnte er nicht.

Blut sollte heiß sein, warm zumindest, doch als der Fullmetal Alchemist in seiner größer werdenden Blutpfütze lag, kam ihm die rote Flüssigkeit unglaublich kalt vor. Er brauchte einige Momente, zu viele, doch als verstand, was geschehen war, vergas er für einige Momente zu atmen. Roy – nein, Envy! – hatte ihm eine Klinge in die Brust gerammt. Durch den Oberkörper, komplett durchstochen. Er würde verbluten. Er würde sterben.

„N-Nein...!", hauchte er schwach, ehe er etwas Blut aushustete. Ihm wurde schlecht und übel und schwindelig, alles zugleich, und er wollte einfach nur die Augen schließen und sich ausschlafen bis er wieder Kraft hatte, doch er wusste, dass es falsch war. Dass er nie wieder aufwachen würde, wenn er einmal die Augen geschlossen hatte.

Envy trat näher, sein Arm wieder zurücktransmutiert, doch noch immer in Roys Gestalt. Das Grinsen wirkte bestialisch auf Roys Lippen, und als er sich etwas von Eds Blut von der Lippe leckte, wimmerte der auf dem Boden liegende Alchemist auf.

„R... oy..." Er hob eine Hand zitternd an und streckte sie schwach nach dem Schwarzhaarigen aus. Roy sah auf ihn herunter, mit diesem kalten Grinsen, dass ihn verhöhnte, mit diesem Sadismus in den Augen, der Kälte als ob es ihm egal wäre. So mussten ihn die Ishvaler sich vorgestellt haben, schoss Ed der Gedanke durch den Kopf. Bevor er sie getötet hat. So wie ihn nun.

Der gestaltwandelnde Homunculus beugte sich zu ihm herunter, kniete sich neben Edward. „Stirb schön, ja?" Er zog Edward etwas hoch, doch die sonst so tröstende Umarmung schien voller Schmerz.

Irgendwo im hinteren Teil seines Gehirns wusste er, dass es nicht Roy war. Er hatte es gesehen, gesehen wie Envy sich in Roy verwandelt hatte. Doch sein logisches Denken war abgeschaltet und er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Er wusste, dass er durch das Aufrichten zum Sitzen nur schneller verbluten würde, was wohl Envys Plan war. Doch er sah Roy, sein Lächeln, wenn auch grausam, er sah ihn und wollte einfach nur bei ihm sein. Und nicht sterben.

„Roy...", flüsterte er leise, ehe er die Augen langsam schloss.

„Schlaf gut, Edward.", säuselte Envy ihm mit Roys Stimme ins Ohr, ehe auch für Ed alles schwarz wurde und er langsam verblutete.

>>Chilling sharp knife was stabbing me<<

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