| Story |

Schicksal. Mit dem Schicksal fing alles an. Der Urgott, ältester und mächtigster aller Götter. Er verbrachte Jahrhunderte in der Welt der Menschen. Tausende kamen zu ihm, erbaten Dinge von ihm, verehrten ihn, den Gott des Schicksals. Könige ließen Attentate auf ihn verüben, aber keines war erfolgreich. Das Schicksal war so viel mächtiger als die Assassinen, die geschickt wurden, um ihn zu töten.
Manche Könige, Herrscher, Präsidenten dachten doch tatsächlich sie könnten das Schicksal besiegen.
Das Schicksal, wegen dem sie überhaupt existierten, das Schicksal, das so viele anbeteten. Das Schicksal, das alle Fäden in der Hand hatte. Das Schicksal, der Puppenspieler dessen Marionetten sie waren.

Schicksal sah Reiche fallen und andere sich aus deren Asche erheben. Es sah zu, wie Monarchien zu Demokratien wurden und die Demokratie zu einer Diktatur wurde. Es passierte alles immer und immer wieder. Es war langweilig dabei zu zusehen und Schicksal war es leid. Er war es leid, dass er immer nur 'Schicksal' war. Er hatte einen Namen. Die Völker gaben ihm verschiedene Namen. Die einen nannten ihn μοίρα -
moíra, einfach das Schicksal bei den Griechen. Wieder andere nannten ihn โชคชะตา, auf Thailändisch. Andere gaben ihm ganz andere Namen. Für manche war er böse. Elakjel wurde er bei den Schweden genannt, Elak für böse.

Er trug viele Namen, aber niemand kannte seinen wirklichen Namen. Den Namen, der ihm seine Familie gegeben hatte.
Valetrez.

Und Valetrez war es leid. Er war es leid, dass die Leute nur zu ihm kamen, wenn sie etwas brauchten, dass sie ihn nur als ihre Wunschfee sahen. Also erschuf er sein Refugium, fern von den Augen der Menschheit. Nach einem Jahrzehnt voll Ruhe wurde es ihm dann allerdings doch irgendwann langweilig und ab sofort holte Valetrez immer wieder, fast zufällig Menschen, die starben, zu sich. Sie alle hatten verschiedene Gründe, die meisten von ihnen waren nie alt geworden und recht tragisch gestorben.

Aber Valetrez holte sie zu sich, machte sie zu Göttern und schuf sich seine eigene, unsterbliche Familie.

Ihnen wurde ein neues Leben gegeben, dort auf dem Anwesen mitten unter den Menschen.
Von außen, für Menschen, ist es nur ein altes Anwesen mit weitläufigen Ländereien. Eigentlich liegt dort mit Hilfe von Magie ein ganzes Reich verborgen.
Sie erinnern sich an ihre früheren Leben, langsam, mit den Jahren kommen die Erinnerungen an das vergangene zurück.

Alle wurden zu Götter eines bestimmten Bereiches. Sei es die Göttin des Meeres oder der Gott der Schönheit. Auch Götter der Kindheit oder ähnliches. Sie wurden zu denen, die die das Geschick der Welt lenken.

Valetrez zog die Götter wie seine eigenen Kinder dort auf, bildete sie aus und lehrte sie, mit ihren Kräften umzugehen. Er versuchte sie dazu zu bringen auch Verantwortung in der Menschenwelt zu übernehmen.
Sie sollten etwa als Vermittler auftreten, sich für die Einhaltung von Menschenrechten und der gleichen einsetzen, helfen, wo sie helfen konnten.
Allerdings mit mehr oder weniger viel Erfolg. Manche der Götter entscheiden sich auch dazu, sich ausschließlich im Refugium, das eine Welt für sich war, aufzuhalten. Andere genossen auch einfach nur die Vorzüge der Menschenwelt.

Trotzdem waren die Götter den Menschen präsent. Zu den Bekannteren von ihnen formten sich teilweise auch religiöse Kulte, deren Rituale teilweise allerdings mehr als fragwürdig waren. Diese blieben zum Großteil so klein, dass sie von der breiten Gesellschaft kaum Beachtung fanden und bei den Göttern auch nicht sonderlich viel mehr.

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