91)Mailas Sicht:
Drei Tage. Drei lange Tage, in denen ich viel Zeit mit Henry und Ella verbringen durfte. Sie war wirklich wundervoll... Und dennoch... Ella ist nicht mehr die Selbe. Sie strengt sich mehr im Training an. Nicht, dass sie das nicht schon vorher getan hätte, aber irgendwie... sie hat sich verändert.
Oft ist sie in sich gekehrt oder sehr nachdenklich. Wenn ich sie anlächle, lächelt sie zwar zurück, aber es fehlt diesem irgendwie an Kraft. Es drückt nicht mehr nur pure Lebensfreude und Liebe aus, sondern auch...Bedrücktheit. Ich spüre, dass sie mir irgendetwas verschweigt. Aber als ich sie darauf angesprochen habe, hat sie nur gemeint, dass alles in bester Ordnung sei.
Glauben tue ich ihr, dass natürlich nicht, aber was soll ich schon machen, wenn sie nicht mit mir reden will? Obwohl ich schon ein wenig enttäuscht bin. Eigentlich dachte ich, dass wir nach eineinhalb Monaten, in denen wir uns jetzt schon kennen, einander blind vertrauen würden. Scheinbar habe ich mich, was diesen Punkt angeht, getäuscht.
Heute jedoch darf ich mich nicht darauf konzentrieren. Denn Henry hat mich gefragt, ob ich heute den Tag mit ihm verbringen will. Mit ihm alleine. Ich bin so hibbelig und aufgedreht wie schon lange nicht mehr und hüpfe deshalb die ganze Zeit, wie ein Flummi in meinem Zimmer herum.
Für Außenstehende muss ich ziemlich verrückt wirken, aber das ist mir egal. Ich bin wie ich bin und wer damit nicht klar kommt... Tja, der hat in meinem Leben auch nichts verloren. Denn wenn mir Oma eins beigebracht hat, dann immer sich selbst treu zu bleiben und sich für niemanden, aber auch wirklich niemanden, so sehr zu verrenken, so dass man sich selbst nicht mehr erkennt. Kompromisse ja, aber mehr auch nicht. Es sei denn, man tut es für sich selbst.
Aber ich schweife wieder mal vom Thema ab. Da klopft es zögerlich an meine Zimmertür. Wer das jetzt wohl sein mag? Bis Henry hier auftaucht, habe ich noch eine halbe Stunde Zeit. Also gerade so viel, dass ich mich noch in Ruhefertig machen kann. Als ich dich Tür öffne, erblicke ich Ella. Schüchtern lächelt sie mich an.
,,Hey... Ähm... Kann ich reinkommen? Ich muss mit dir sprechen Maila." Oh nein. Nicht jetzt! Warum ausgerechnet heute? Hätte sie das nicht gestern mit mir besprechen können? Oder morgen? Warum gerade jetzt? Ich habe ihr doch heute Morgen beim Frühstück noch erzählt, dass ich mich nachher mit Henry treffe. Scheinbar war sie mit ihren Gedanken mal wieder ganz woanders. Manchmal ist sie wirklich eine Träumerin. Allerdings kann ich sie jetzt ja schlecht wegschicken. Also seufze ich kurz.
,,Klar, Ella. Komm rein." Auffordernd öffne ich die Tür. Nachdem sie eingetreten ist, lässt sie sich auf mein Bett fallen. ,,Also der Grund warum ich hier bin..."
,,Ja?" Warum bin ich heute nur so ungeduldig? >Verdammt, jetzt beherrsche dich aber mal Maila! Sie ist deine beste Freundin und will nun mit dir reden. Allerdings ist das etwas schwierig, wenn du wie ein Grashüpfer durch die Gegend springst."<Ja... Heute bin ich eindeutig zu aufgedreht. Scheinbar fasst sich Ella ein Herz denn ihre sanfte Stimme, halt erneut durch den Raum.
,,Dir ist sicherlich aufgefallen, dass ich mich etwas... nun ja... distanziert habe." ,,Allerdings."> MAILA!< Ja, ja ich habe es verstanden. ,,Also wenn es dir später lieber ist, kann ich auch dann wiederkommen?"
Sie deutet zur Tür und macht schon Anstalten sich zu erheben, doch ich bedeute ihr sitzen zu bleiben. ,,Nein, nein. Ich höre dir zu. Wirklich. Und ja mir ist natürlich aufgefallen, dass sich dein Verhalten mir gegenüber und auch im Allgemeinen verändert hat. Ich bin schließlich nicht blind. Und wer dich auch nur ein wenig kennt, der weiß, dass du ansonsten nicht so... so..."
Fragend hebt sie eine ihrer geschwungenen Augenbrauen. ,,So?" ,,Ach, bring mich doch nicht aus dem Konzept, Ella! Du weißt genau, wie ich das meine!" Aufgebracht erhebe ich mich. Ich fühle mich ein wenig in unsere Anfangszeit zurückversetzt. Ich bin mir mehr als nur deutlichbewusst, dass ich vielleicht ein wenig, aber auch nur ein wenig überreagiere... aber ich mag es nicht, wenn man mir etwas verschweigt.
Klar, war das mit mir und Henry nicht viel besser, aber das hier ist etwas anderes. Vor allem, wenn ich das Gefühl habe, dass sie etwas verschweigt, was mich selbst auch betrifft. ,,Entschuldige Mai. Ich habe nur Zeit gebraucht zum Nachdenken." Ich puste frustriert die aufgestaute Luft aus. ,,Das habe ich gemerkt."
,,Mai... Wenn ich dich damit in irgendeiner Weiseverletzt habe, tut es mir leid, aber ich musste dass mit mir selbst ausmachen. Aber jetzt weiß ich, wie ich es dir sagen möchte. Und deswegen bin ich hier. Sobald ich meinen Schutzschild vollends kontrollieren kann, kehre ich nach Hause zurück." Wie bitte, was?!
Ellas Sicht:
Gespannt warte ich auf Mailas Reaktion. Ich weiß, dass es nicht ganz fair von mir gewesen ist, Maila erst mal nichts von meinen Plänen zu erzählen, aber ich musste mir zuerst selbst darüber klar werden, wie ich es ihr sage. Schließlich ist das alles nicht so einfach.
,,Wie? Du willst nach Hause? Das kann nicht dein Ernst sein, Ella! Warum auf einmal? Was hat dich dazu bewogen, es dir anders zu überlegen? Sag es mir und sitze nicht nur wie eine Marmorstatue auf meinem Bett!"
Yep. Sie ist definitiv aufgebracht! Es ist ja nicht so, dass ich sie nicht verstehe, aber es überrascht mich doch etwas, dass ihre Reaktion so.... so heftig ausfällt. Das habe ich ehrlich nicht erwartet. ,,Seit wann?"
,,Seit wann, was?" Irritiert ziehe ich meine Augenbrauen hoch. ,,Man Ella! Seit wann weißt du, dass du gehen willst?" Oh. Das meint sie also. ,,Seit drei Tagen."
,,Ach und da hast du dir gedacht, dass du es mir nicht zu sagen brauchst?!" Leicht genervt verschränke ich die Arme. ,,Ich weiß gar nicht, was du dich so aufregst. Ich habe es dir hier und jetzt gesagt. Entschuldige, dass ich dir nicht die wenige Zeit, die du noch mit Henry hast, zerstören wollte."
,,Ach, darum geht es doch gar nicht! Aber du hast mir schon wieder etwas verheimlicht!" Aufgebracht wirft sie ihre Arme in die Luft. ,,Pff. Als ob das so schlimm ist. Man Maila. Ich habe es dir drei Tage lang verschwiegen. Okay? Außerdem werde ich doch nicht von heute auf morgenverschwinden und dann auch nicht ohne ein Wort zu sagen. Also komm von deinem Höhentrip runter. Das ist ja nicht auszuhalten!"
,,Ach? Ich bin nicht auszuhalten?!" Verdattert blicke ich sie an. Das habe ich nie gesagt. Sie dreht mir meine Worte im Mund herum. Also diese Maila mag ich überhaupt nicht!
,,Das habe ich nie behauptet! Dreh mir meine Worte nicht im Mund herum!" ,,Und wenn doch?" Herausfordernd blitzen mich ihre Augen an. ,,Dann gehe ich hier und jetzt! Dieser Kindergartenkram ist mir echt zu blöd!"
Ich will mich schon umdrehen und das Zimmer verlassen, doch kurz bevor ich die Tür erreiche: ,,Ja, lauf nur. Das kannst sowieso am besten!" Bitte, was?! Das hat sie nicht gesagt! Blitzschnell wirble ich herum. In ihrem Gesicht sehe ich kurz Reue, für das Gesagte aufblitzen, doch das ist mir gerade jetzt egal.
,,Ach? Tja. Dann kann ich ja jetzt schon gehen! Vermissen wirst du mich dann ja ganz sicher nicht! Auf nimmer Wiedersehen!" Aufgebracht stürme ich aus dem Raum. Die Möglichkeit irgendetwas zu erwidern, gebe ich ihr gar nicht mehr. Mir reicht es! Ich habe keine Lust mehr auf den ganzen Mist!
Hey!👋🏻
Und hiermit präsentiere ich euch voller Stolz das zweite und letzte Kapitel für den heutigen Abend! Ich hoffe, es hat euch gefallen!🥳
Ouhh...., da hat Ella aber eine Bombe platzen lassen...😬
Was haltet ihr von ihrem Entschluss?🤨
Wie findet ihr es, dass sie nach Hause zurückkehren möchte?🤔
Was sagt ihr zu Mailas Reaktion? Findet ihr sie hat richtig oder etwas übertrieben reagiert?🤨
Schreibt mir eure Meinungen gern in die Kommentare! Ich würde mich sehr darüber freuen!😄
Wie gefällt euch BSWzdW bisher?🧐
Falls ihr Fragen habt, stellt sie ruhig!😜
Bleibt alle gesund!😁
Ich wünsche euch ein schönes, verfrühtes Wochenende!😉
Liebe Grüße
Eure Weltenwandlerin🌏
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