72) Mailas Sicht:


Während wir so durch das Wasser gleiten , werfe ich immer wieder einen Blick auf Henry. Sollte es auch nur ein einziges Anzeichen dafür geben, dass er an die Oberfläche muss, werde ich schneller mit ihm raufschießen, als er es vermutlich bemerken würde. Jedoch passiert dies nicht. 

Nach weiteren zwei Minuten sind wir in der kleinen Grotte angekommen, die ich vor Jahren entdeckt habe. Nachdem wir uns beide aus dem Wasser gezogen haben, wobei die Syrena in mir, sich am liebsten wieder ins Wasser zurück gleiten gelassen hätte, schaue ich vorsichtig zu Henry. 

Dieser betrachtet staunend unsere neue Umgebung. Überall hängen fluoreszierende Algen, welche ihn geradezu zu faszinieren scheinen. Ich weiß gar nicht, wo ich beginnen soll. Es gibt so viel zu sagen und doch will mir kein Wort über die Lippen kommen. Frustriert stoße ich die angehaltene Luft aus. Dadurch lenkt sich Henrys Blick auf mich und sogleich spiegelt sich Besorgnis in diesem wieder. 

,,Ist alles okay Maila?" Stumm schüttle ich meinen Kopf. ,,Henry... du... du weißt längst nicht alles über mich." Auch wenn es die Wahrheit ist, habe ich das Gefühl an meinen eigenen Worten zu ersticken. Und es ist kein angenehmes Gefühl. 

Verwirrung zeichnet sich in seinem Gesicht ab. ,,Was meinst du damit? Hast du irgendetwas Verbotenes getan? Keine Sorge, ich würde dich trotzdem noch mögen." Obwohl ich genau weiß, dass er es als Witz meint, höre ich dennoch die Anspannung hinter dieser Frage. Gerne würde ich mit meinem bekannten Humor darauf antworten, aber auch dieser bleibt mir in der Kehle stecken. 

 ,,Ich bin nicht sowie du denkst, Henry. Ich bin nicht die, für die du mich hältst." Betreten senke ich meinen Kopf und ziehe meine Knie näher zu mir. Ich weiß, dass ich ihn damit ziemlich verwirren muss und das zeigt sich auch deutlich in seinem Blick. Vermutlich macht er sich sogar Sorgen um mich. Das würde ich auch tun. 

Aber gerade das, will ich doch verhindern! Bevor er wieder etwas erwidern kann, stoppe ich seinen Versuch, indem ich meinen Finger auf seinen Mund drücke. ,,Bitte hör mir jetzt erst mal zu. Bis ich fertig bin. Danach kannst du mir so viele Fragen stellen wie du willst, falls du das dann überhaupt noch möchtest und nicht einfach wegläufst, aber bitte unterbreche mich nicht. Ich glaube nicht, dass ich nicht die Kraft habe, nochmal von vorne anzufangen." 

Die ganze Sache wird für ihn immer kurioser, doch er hält den Mund. In seinen Augen kann ich jedoch das Versprechen lesen, dass er mich nie alleine lassen wird. Am liebsten hätte ich ihn dafür jetzt geküsst, doch der Momenterscheint mir eher unpassend. Noch einmal atme ich tief durch und versuche irgendwie meine Kraft zu mobilisieren, falls überhaupt noch welche vorhanden ist, denn mein Inneres scheint sich gerade verabschiedet zu haben. Deswegen stelle ich mir Ella vor, die mir die Hölle heiß machen würde, wenn ich nicht endlich anfange zusprechen. 

 ,,Du musst wissen, dass es nicht nur dich gibt, Henry. Also ich meine die Menschen. Als Volk. Es gibt auch eines, dass nun ja... es bevölkert die Weltmeere. Ich bin eine aus diesem Volk. Wir werden im allgemeinen bzw. im Volksmund als > Meerjungfrauen<bezeichnet. Das mögen wir, aber nicht wirklich. 

Deswegen bezeichnen wir uns selbst als >Syrena<. Dabei darf man uns aber keinesfalls mit den Sirenen verwechseln! Denn wir reißen keine Schiffsfahrer durch unseren Gesang in den Tod. Des Weiteren solltest du wissen, dass wir Syrena selbst noch einmal in zwei Häusereingeteilt sind. 

Da gäbe es einmal das Königshaus Poseidon, welchem übrigens auch ich angehöre und dann ist da auch noch Triton. Indem Falle solltest du dir einfach merken, dass Poseidon den Menschengegenüber sehr offen ist und Triton ... nun ja.... dieses Königshaus mag die Menschen eher weniger. Aber das hat sich mittlerweile auch geändert. 

Also solltest du dir das zwar im Hinterkopf behalten, aber es ist eher irrelevant. Eine andere Info ist, dass wir sowohl im Land als auch im Wasser leben können. Wie du sicherlich schon bemerkt hast. Unser natürlich Element und auch unsere Heimat ist aber definitiv der Ozean. 

Ebenfalls interessant ist, dass wir Syrena ein paar Kräfte besitzen... Ich denke ich gliedere es wieder in die beiden Häuser. Also jede Syrena, sollte sie ein Vollblut sein, kann sich unter Wasser, dem Wasser anpassen. Wir verändern praktisch unsere Hautfarbe. Des Weiteren besitzen wir eine Flosse, die genauso aussieht, wie die eines Haies. 

Dementsprechend bewegen wir uns auch fort. Das war es  eigentlich auch schon. Zwei besondere Kräfte, die aber eigentlich nur in der Königsfamilie vorkommen, ausgeschlossen das Haus Poseidons, sind einmal die Kraft von Triton, welche beinhaltet, dass man das Meer mit seiner Stimme kontrollieren kann und das man so schnell schwimmen kann, dass man riesige Wellen erzeugt. 

Und andererseits die Kraft von Poseidon, welche dir die Gabe verleiht mit Fischen zu sprechen, ja auch mit Delfinen und Walen, welche Säugetiere sind, und diese Kraft auch zu kontrollieren. Du kannst dir vorstellen, wie gefährlich diese sind. Ich habe übrigens keine von beiden. 

Dann gibt es noch die Archive, welche alles über die Geschichte der Syrena wissen, sowie die Fährtenleser, die dich überall auf der Welt an deinem sogenannten Puls  erkennen können. Jeder Puls ist einzigartig. In etwa so wie ein Fingerdruck. Und ich denke, dass war es erst mal. Ich weiß es ist nur ein kleiner Überblick, aber ich denke du hast genug zu verarbeiten. Willst du denn jetzt gar nichts sagen Henry?" 

Mittlerweile habe ich richtig Angst, Henry zu verlieren... Denn sein Blick ist glasig und erscheint in eine andere Welt versunken zu sein. ,,Sagst du bitte was?" Ich schüttle ihn. Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt Bewegung in ihn. ,,Zeigst du mir bitte deine Flosse?" 

Ich würde ihm momentan jeden Wunsch erfüllen. Also lasse ich mich ins Wasser gleiten, wo ich etwas tiefer tauche, sodass Henry mich nicht mehr sehen kann. Sofort strecke ich mich einmal und schon sind meine Beine durch eine wundervolle, kräftige Flosse ersetzt. 

 Mit dieser stoße ich mich wieder an die Oberfläche. Henrys Augen werden seeigelrund und ich kann nicht ganz einschätzen, was in seinem Kopf vorgeht. Und das macht mich schier verrückt! Langsam schwimme ich auf ihn zu. Doch gerade als ich ihn berühren will, weicht er zurück. 

,,Nicht. Bitte. Ich brauche Zeit für mich, Maila." Mir steigen Tränen in die Augen. Es ist genau das eingetreten, was ich unbedingt verhindern hatte wollen. Mein Herz zieht sich schmerzhaft zusammen. Ich will und kann ihn nicht verlieren! Er bedeutet mir so viel mehr, als jeder andere es bisher getan hat.

 ,,Bitte bringe mich zurück zur Pension. Und dann... dann gib mir ein paar Tage zeit für mich." ,,Henry, ich..." ,,Nein, Maila. Bitte lass es jetzt." Auch wenn mein Herz innerlich verblutet, folge ich seiner Bitte und bringe ihn nach Hause.

Hey!👋🏻

Na, wie geht es euch?😄

Findet ihr es richtig, dass Maila es ihm erklärt hat?

Wie hat euch der Teil mit den Erklärungen gefallen? Habt ihr alles verstehen können? Wenn nicht, dann fragt einfach.🤔😅

Bricht euch die Situation der beiden auch das Herz? 😓

Glaubt ihr, dass Henry akzeptieren kann, wer sie ist? Oder wird er sie von sich stoßen?😱😨

Meint ihr, dass Maila, sollte Henry es nicht akzeptieren können, daran zerbricht?😶😥

Lasst mir eure Meinungen da!😉

Bleibt alle gesund und habt einen guten Start in die neue Woche!😁

Eure Weltenwandlerin🌏

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