64)Ellas Sicht:
,,Und was hat er gesagt?" Ich schaue sie gespannt an und platze fast vor Neugier. Ich kann gar nicht beschreiben, wie sehr ich mich für Maila freue. Meine Erschöpfung, welche ich noch vor wenigen Minuten verspürt habe, ist verschwunden. Sie hat es sich so sehr mit Henry verdient und endlich hat auch er den Mut gehabt es ihr zu sagen.
Hätte er darauf gewartet, dass es Maila tut, hätte er noch Jahrtausende warten können. Mal ganz davon abgesehen, dass sie beide gar nicht so lange leben würden... Aber egal. Ich schweife wie sooft vom Thema ab. Sie hält mir einen Zettel unter die Nase. Meine Augen scheinen von Sekunde zu Sekunde größer zu werden. Das sie nicht aus meinen Augenhöhlen quellen, ist schon alles. Welch Wunder.
,,Oh. Das ist die süßeste Liebeserklärung, die ich je gelesen habe! Alleine wie er deine positiven Eigenschaften aufzählt und das Ende. Ach, ist das cute! Und hast du dir das Ende mal genauer durchgelesen? Er will das du ihm schnell zurückschreibst. Gottchen, ist das knuffig!"
Okay. Wir lassen jetzt mal außen vor, dass das meine erste Liebeserklärung ist, die ich je gelesen habe. Denn vermutlich interessiert das Maila gerade herzlich wenig. Sehr wahrscheinlich ist es auch besser, wenn wir beide nicht nochmal darauf eingehen, dass ich mich gerade etwas peinlich verhalten habe.
Allerdings stört mich irgendetwas an Mailas Gesichtsausdruck. Obwohl sie bis über beide Augen strahlt, hat sich dennoch ein leichter, verzweifelter Schleier über ihre Augen gelegt. Fragend lege ich den Kopf schief. ,,Was ist los Maila?"
Sie seufzt frustriert. ,,Erstens kann ich ihm nicht zurückschreiben und das ist doch wirklich ein Desaster! Oder wie siehst du das? Natürlich ist es eines! Keine Frage! Zudem was mache ich wenn er mich nicht akzeptiert, weil naja... Du weißt schon." Das ist der Moment, wo ich Maila sanft am Handgelenk mit mir mitziehe, denn es muss wirklich keiner wissen, dass es Syrena gibt. Und schätzungsweise ist Maila gerade mit den Gedanken wo anders. Was ich selbstverständlich verstehen kann.
In meinem Zimmer angekommen, lässt sich Maila so gleich rückwärts auf mein Bett fallen. ,,Ach, Maila. Das Thema hatten wir doch schon. Er wird dich akzeptieren. Vor allem wenn ich höre, was du so erzählst. Deiner Erzählung nach ist er für dich bestimmt und anders herum! Ihr seid vermutlich Seelenverwandte oder meinetwegen auch Seelengefährten!
Außerdem sind meine Eltern das beste Beispiel dafür. Sie wusste auch nichts von der Welt der Syrena und hat sie meinen Vater deswegen weniger geliebt? Oder hat sie ihn verlassen? Nein!" ,,Aber sie war ja auch ein Halbblut." Innerlich stöhne ich frustriert auf, während ich mir äußerlich die Hände vor die Augen halte, um nicht verzweifelt loszuschreien.
Will Maila vielleicht gar nicht, mit Henry zusammenkommen? Denn irgendwie scheint sie immer wieder Ausreden zu suchen. ,, Aber sie wusste es am Anfang nicht! Und das ist das was zählt! Außerdem steht ein weiter sehr lebendiger Beweis ihrer gemeinsamen Liebe vor dir. Zudem ist es ein sehr aussagekräftiger. Du wirst ja wohl kaum bestreiten können, dass ich nicht real bin?"
,,Nein. Nein, dass will ich natürlich nicht." ,,Na siehst du." ,,Aber...-" ,,Ah, ah, ah. Kein aber. Diese Diskussion ist hier und jetzt beendet. Keine Widerrede! Und jetzt feiern wir und in den nächsten Tagen schreibst du dann Henry. Okay? Dann kannst du ihm schreiben, wie sehr auch du ihn magst und das du dich sehr gerne mit treffen würdest.
Ach, ich sehe euch schön Händchen haltend, am Strand spazieren, während ihr euch dann später beim malerischen Sonnenuntergang herzzerreißend küsst. Und ich werde ganz viele süße Bilder machen. Und später werde ich sie euren Kindern zeigen, während wir gemeinsam darüber lachen, wie lange ihr gebraucht habt.
Ob es zwei Jungen oder zwei Mädchen werden? Oder werden es ein Junge und ein Mädchen ?" Schon fliegt mir eines meiner Kissen in mein Gesicht. ,,Halt die Klappe!" ,,Ich spreche nur die Wahrheit aus!" Das nächste Kissen landet in meinem Gesicht, woraufhin gleich vier weitere folgen.
Ehe wir uns versehen entbrennt daraus eine wahre Kissenschlacht. Eine halbe Stunde lassen wir uns beide erschöpft aufs Bett fallen. ,,Danke, Ella. Aber sag mal, jetzt wo wir über mein Leben gesprochen habe, finde ich sollten wir über deines reden." Nein, nein, nein. Ich will nicht! Ich habe darauf keine Lust! Nicht hier, nicht jetzt!
Denn mittlerweile spüre ich auch wieder die Müdigkeit, welche mich überwältigen will. Und ich habe arge Schwierigkeiten, mich dieser nicht einfach hinzugeben. Aber das wäre Maila gegenüber mehr als nur unhöflich. Deswegen stöhne ich nur frustriert in meine Decke.
,,Müssen wir wirklich darüber reden? Das haben wir schon sooft getan. Im Moment habe ich dazu einfach keine Lust. Außerdem bin ich todmüde! Das Training, pardon die Folter, mit deiner Oma ist wirklich anstrengend. Ich bin einfach nur noch todmüde... "
Vermutlich würde mich ansonsten nämlich wieder mein Heimweh packen. Nicht zu vergessen, die Sehnsucht nach meiner Familie, welche ich meistens in die hintersten Winkel meines Kopfes verbanne. Genauso wie einiges anderes auch. ,,Ja, ja. Ich lasse dich ja gleich schlafen. Aber eigentlich wollte ich gar nicht über Tom oder deine Familie reden, sondern über unser anderes Problem."
Irgendwie ist mein Kopf Matsche. Oder aber ich bin einfach nur schwer von Begriff. Denn mir will partout nicht einfallen, was sie damit meint. ,,Na, der Kerl, welcher uns stalkt und dir versucht deine Leben zu Hölle zu machen?" Ah, das Problem. Wie konnte ich das nur vergessen?
Ich grummle unwillig. ,,Nimmst du mich wohl ernst?" Sie stemmt leicht beleidigt die Hände in ihre Hüften. ,,Ich nehme sowohl, dich als auch ihn ernst, aber da du immer bei mir bist und meine Familie in Sicherheit ist, kann er mir nichts antun. Zumindest nicht mehr, als er sowieso schon tut.. Und nun lass mich schlafen. Bitte."
Ich quengle regelrecht. Maila scheint nicht ganz überzeugt, sagt aber nichts mehr und steht langsam auf. ,,Wir sehen uns dann später. Ich komme dich zum späten Mittagessen holen." Damit verlässt sie mein Zimmer und ehe sie die Tür ganz geschlossen hat, bin ich schon in meinen eigenen Traumwelten versunken, in welchen ich glücklich mit meiner Familie vereint bin. Ach, hätte ich doch nur gewusst, das längst nicht alle, die ich liebe in Sicherheit sind.
Hey!👋🏻
Uhhhh... Der Cut ist mies.😑😶😅 Ich weiß, aber ab und an muss das auch mal sein. 🙈Der Grund, weshalb es heute gleich zwei Kapitel gab, worüber sich einige sicherlich freuen werden, ist, dass ich es die nächste Woche nicht schaffe, Kapitel rauszubringen. Von daher gab es heute zwei. Eigentlich wäre ich euch auch noch ein drittes Kapitel schuldig, aber diese gibt es dann erst in der nächsten Woche. 😉
Was glaubt ihr, meint Ella mit dem letzten Satz?😫
Wer ist wohl nicht in Sicherheit?🤔
Lasst mir eure Meinung zu diesem Kapitel da! Ich würde mich sehr freuen!😊
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