Ich habe es geschafft. Ich bin fertig. Zumindest für heute. ,, So. Und nun machen wir noch zum Schluss einen kleinen Test. Nur damit ich mir sicher bin, dass du auch wirklich die ganze Zeit konzentriert gewesen bist." Ist das ihr Ernst? 

Ich sitze hier seit geschlagenen zwei Stunden und mein Hintern tut mir mehr als nur weh. Vermutlich ist er mir auch noch eingeschlafen. Wieso habe ich immer nur so ein überragendes Glück? ,,Du siehst hier diese kleine Pflanze." Ich nicke nur. Denn ich bin einfach nur gereizt. 

Diese Einheiten sind verdammt anstrengend und dennoch fallen sie mir leichter, als am Anfang. Was wirklich eine Erleichterung ist, dennoch vor ein paar Tagen habe ich wirklich gedacht, dass ich hierbei sterben würde. Im Nachhinein betrachtet, wäre es ein ziemlich armseliger Abgang gewesen. Aber ich schweife wieder ab. Also ab zurück zum Thema.

,,Ich möchte gerne wissen, wie weit du mittlerweile durch das Training bist . In meiner Hand befindet sich eine Flasche mit Gift. Dieses wird die Pflanze umbringen. Eigentlich. Solltest du jedoch in der Lage sein sie zu schützen, was ich dir mittlerweile durchaus zu traue, wird ihr nichts geschehen. 

Also stelle dir jetzt bitte zuerst vor, wie der Schutzschild aussieht, wie er riecht und wie er schmeckt. Dann musst du ihn natürlich ausweiten. Dränge ihn von dir weg. Zwinge ihn aus dir herauszukommen, wenn es sein muss. Wenn du soweit bist, sagst du mir einfach Bescheid. Ach und wenn das gut läuft, werden wir die Einsätze steigern." 

Ich schlucke heftig und dennoch habe ich das Gefühl, dass mein Hals einer Wüste gleicht. Höhere Einsätze? Ich hoffe sie meint damit nicht, was ich denke. Denn dann wäre ich spätestens raus. Aber auch bei dieser Blume will ich nichts falsch machen. Und das mit dem Geschmack, dem Aussehen und dem Geruch ist für mich nichts Neues. 

In Uromas Tagebuch habe ich erst letztens etwas darüber gelesen. Wieder nagt mein schlechtes Gewissen an mir. Aber auch nur ein wenig...Doch, wie er, für sie gewesen ist, weiß ich leider noch nicht. Am Besten schaue ich nachher mal hinein. Jetzt jedoch sollte ich mich eher auf meine mir bevorstehende Aufgabe konzentrieren. 

Hm, wie soll mein Schutzschild denn nur riechen oder gar schmecken, bzw. aussehen? Darüber habe ich mir wirklich noch nie Gedanken gemacht. Nicht die Geringsten. Im Nachhinein vielleicht ein wenig dämlich. Egal. Konzentration! Wirklich gerne, rieche ich den Duft von Granatäpfeln und gerne essen tue ich Kirschen... Hm, beide haben so ein fruchtiges Aroma. 

Und wenn ich in mich rein horche, fühlen sich diese zwei Komponenten auch nicht falsch an. So überhaupt nicht. Aber wie soll er aussehen? Obwohl das ist eigentlich das Leichteste an der ganzen Sache. Noch bevor ich von all dem hier wusste, habe ich immer das Gefühl gehabt von einer schützenden Decke, bei Gefahr, ummantelt zu sein. Und so ähnlich stelle ich ihn mir auch jetzt vor. 

Eine kaum sichtbare Schicht, welche leicht flimmert und von dem Geruch des Granatapfels geschwängert ist. Welche sich jedoch zugleich auch zu einer undurchdringbaren Mauer materialisieren kann. Als ich das Gefühl habe, dass sich ein Teil von mir gelöst habe, denn es hat einmal kurz schmerzhaft in mir gezogen, räuspere ich mich kurz, bevor ich sage: 

 ,,Ich denke, ich bin fertig." Schon jetzt strengt mich diese Sache tierisch an. Und ich bin mir nicht sicher, wie lange ich das hier alles durchhalte. ,,Gut, dann können wir ja beginnen." Sogleich schüttet sie das Gift auf die Pflanze und da es mich so völlig unvorbereitet trifft, schaffe ich es gerade noch das Leben der armen Pflanze zu retten. 

Doch als das Gift auf das Lebewesen vor mir trifft, spüre ich es praktisch am eigenen Leib. Genauer gesagt bemerke ich, wie sich etwas gegen meinen Schutzschild wirft. Hilfe, ist das anstrengend. Habe ich mich eben wirklich über die zwei Stunden sitzen beschwert? Die sind hiergegen ein Witz gewesen! Langsam bilden sich Schweißperlen auf meiner Stirn. So anstrengen ist das alles hier, noch nicht gewesen. 

Auf einmal habe ich das Gefühl, als ob mein fehlender Teil zu mir zurückgekommen wäre. Und nur kurzer Zeit später habe ich Gewissheit. Scheinbar hat sich das Gift auf der Pflanze niedergelassen, denn sie stirbt langsam aber sicher ab. Für die Pflanze tut es mir wirklich leid, aber andererseits frage ich mich, ob ich meinen Schutzschild verbessern kann, wenn ich weiter trainiere. 

,,Gar nicht so schlecht Ellaria, für das erste Mal. Wir werden einfach weiter üben. So für heute hast du dann frei." Ich bedanke mich kurz denn ich bin noch mehr K.O. als vorher. Plötzlich wird die Tür schwungvoll aufgerissen. Vor mir hopst ein Flummi auf und ab. Pardon. Es ist natürlich nur Maila.

Aber sie fuchtelt wie wild mit den Armen und schreit irgendetwas durch die Gegend, was aber keiner verstehen kann, dadurch dass sie so schnell spricht, als ob sie vor ihrem kurzzeitigen Tod noch alles aussprechen müsse, was ihr genau in diesem Moment einfällt.

,,Maila. Bitte nur zehn Wörter pro Sekunde und nicht eintausend." Erst da erscheint sie zu merken, wie aufgedreht sie ist. Und ehe ich mich versehen, schleift sie mich mehr aus dem Raum, als das sie mich zieht. Was ich dann vor der Tür höre, verschlägt mir den Atem. Nur wenige Sekunden sind Maila und ich ein kreischendes Knoll, welches wohl jetzt schon die ganze Pension nervt. Doch es ist uns beiden egal.

Hey! 👋🏻

Ich hoffe, dass ihr alle gesund seid! 😆

Wie gefällt euch das Kapitel?🤔

Was jetzt wohl als Nächstes passieren wird?🤨

Findet ihr die Freundschaft zwischen Ella und Maila auch so schön?🤩

Konstruktive Kritik so wie höfliche Meinungsäußerungen sind wie immer erwünscht!😄

Habt alle ein schönes Wochenende und genießt eure Ferien!😊😁