38)Ellas Sicht:

,,Zuallererst, möchte ich dass Sie mir mehr von meiner Uroma erzählen. Wie ist sie mit dem ganzen klar gekommen? Was ist ihr passiert, dass Sie herausgefunden haben, dass sie auch diese.... diese Kraft hat? Warum wusste und weiß mein Urgroßvater nichts davon ? 

Oder der Rest meiner Familie? Warum habe ausgerechnet ich ihr Erbe angetreten? In welchem Verhältnis standen Sie zu meiner Uroma genau? Sie hatten ja erwähnt, dass sie sich sehr nahe standen, weil sie beste Freundinnen waren, jedoch hörte es sich an, als ob da noch mehr gewesen wäre? 

Was meinten sie damit das meine Kräfte gefährlich werden könnten? Wie kann ich lernen sie zu kontrollieren? Und woher wissen sie überhaupt, wie und ob sie mich trainieren können? Warum habe ich nicht die Kraft von Poseidon oder Triton geerbt? Was bedeutet die Kraft des Schutzschildes überhaupt? Was bedeutet oder ändert das für mich? Warum können sie mich nicht leiden? W....-" 

,,Stopp!" Mailas Oma lacht. ,,Du hast ja ganz schön viele Fragen, Ellaria. Aber gut das wundert mich nicht. Die hätte ich an deiner Stelle vermutlich auch." 

Viel? Ich habe es noch nicht einmal geschafft die Hälfte von ihnen aus meinem Kopf in sinnvolle Worte zu fassen. Aber es ist jedenfalls ein Anfang. Wenn auch nur ein kleiner. Aber gibt es nicht ein Sprichwort: "Alles hat einmal klein angefangen", oder "Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen?"

Naja, zurück zum Thema. Komischerweise schweigt Maila zu all dem. Normalerweise redet sie ja ohne Punkt und Komma. Doch das hier, scheint auch sie zu interessieren. Kann mir nur recht sein. Es kann sein, dass mein Kopf sich irgendwann verabschiedet und ab da wird sie wohl oder übel übernehmen müssen. 

,,Also ich denke ich fange mit deiner ersten Frage an. Tja, deiner Oma fiel es wahrlich nicht leicht, dass alles zu akzeptieren. Vor allem, weil sie am Anfang ja noch keinen hatte mit dem sie sich darüber unterhalten konnte. Sie konnte sich an niemandem orientieren oder irgendwen fragen, was sie denn nun tun könnte.  

Alles musste sie sich selbst beibringen. Es muss ziemlich hart gewesen sein. Ich bin mir nicht mal sicher, ab wann sie es genau wusste, dass an ihr etwas anders war. Vermutlich ab dem Moment wo ich es auch mitbekommen habe. Aber dazu gleich mehr. Nicht im negativen, sondern im positiven Sinne. 

Für dich gilt übrigens das Gleiche Ella. Du darfst es nie, niemals als Fluch ansehen. Ja, ich gebe zu es kann schwierig und auch anstrengend erscheinen, doch sieh es als eine Ehre an diese Kraft in dir tragen zu dürfen. Sie macht dich zu etwas Einzigartigem. 

Zudem wirft das Leben einen immer wieder auf den Boden. Doch du entscheidest, ob und wie du wieder aufstehst. Und du erscheinst mir nicht wie der Typ, der liegen bleibt. Du bist eine Kämpferin. 

Sieh das Ganze als Herausforderung, die du meistern kannst. Und kämpfe nicht dagegen an. Akzeptiere es! Es lässt sich nicht ändern. Du alleine entscheidest, was du daraus machst. Das habe ich auch deiner Oma gesagt. Aber zurück zum Thema..." 

Das, was sie gesagt hat, berührt mich sehr. Maila drückt bestätigend meine Hand und lächelt mir aufmunternd zu. In ihren Augen kann ich lesen: Ich glaube an dich. Du kannst alles schaffen. Vertrau dir selbst. Meine Gesprächspartnerin fährt fort: 

,,Natürlich habe ich bemerkt, dass Adara sich verändert hatte. Sie zog sich immer mehr in sich selbst zurück. Nach außen wirkte sie ausgeglichen und ruhig, wie immer. Schließlich musste sie ein Königreich regieren. 

Doch tief in ihrem Inneren, war sie aufgebracht und wusste nicht, was sie tun sollte. Sie war ständig völlig durcheinander, obwohl sie ansonsten eine sehr geordnete Syrena war...-" ,,Moment mal. Woher wissen sie das alles so detailliert?" Das interessiert mich wirklich. Man könnte ja fast meinen, dass sie in ihrem Körper gesteckt hat. ,,Schätzelchen, dass erzähle ich dir wann anders." 

Gerade will ich zu einer bissigen Bemerkung, ja mir geht es mittlerweile etwas besser, dadurch das ich Antworten bekomme habe, ansetzen, doch ich werde durch einen Tritt gegen mein Schienbein davon abgehalten. 

Böse funkle ich Maila an. Wenn Blicke töten könnten..., naja sagen wir mal sie würde dort, wo sie jetzt sitzt, nicht mehr sitzen. In dem Moment führt Mrs. Geen unsere Konversation fort und unterbricht somit meine Versuche Maila böse anzustarren. 

,,So das klingt jetzt vielleicht komisch, aber ich habe noch nicht mal wegen ihrem seltsamen und so veränderten Verhalten etwas gemerkt. Denn was du unbedingt dazu wissen solltest, ist dass sie zu der Zeit mit deiner Oma im dritten Monat schwanger war. Deswegen habe ich mich auch zu ihrem veränderten Verhalten nicht geäußert. Aber gut, das artet hier jetzt zu sehr aus. Dazu kann ich dir auch später mehr erzählen. 

Auf jeden Fall ging sie einer gewissen Tätigkeit, dem Algenstricken, nicht mehr nach. Und das tat sie schon seit Jahren. Das war der Punkt, wo ich anfing zu überlegen, was mit ihr los ist. 

Eines Tages schwamm sie zu einem Kelbwäldchen. Ich weiß bis heute nicht, was sie dort genau wollte. Nach einiger Zeit ging ich sie suchen. Denn normalerweise blieb sie nie länger als fünf Stunden weg. Vor allem, wenn sie es nicht expliziert geäußert hatte. 

Ich fand sie in einer nun ja, ziemlich prekären Situation. Sie hatte sich in den Algen verfangen und kam einfach nicht mehr heraus. Zudem musste sie sich an irgendetwas geschnitten haben. Denn verschiedene Raubfische schwammen um sie herum und betrachteten sie als ihre Beute. 

Sie schrie, dass sie sie gefälligst in Ruhe lassen sollten, doch leider besaß sie nicht die Kraft von Poseidon. Sie kam aus dem Hause Triton. Schnell wollte ich zu ihr schwimmen, doch ich kam zu spät. Die Raubfische preschten schon auf sie zu. 

In dem Moment sah ich ihr Ende und schwor mir sie zu rächen. Aber es passierte nichts. Die Raubfische ließen von ihr ab und glitten von dannen. Und das Unglaublichste an allem, sie hatte nur leichte Prellungen. Keine einzige Fleischwunde! Es war der Wahnsinn! 

Ab dem Zeitpunkt, wusste ich das sie irgendeine Gabe haben musste. Denn das, was passierte, war nicht normal! Von da an, gingen wir diese Sache gemeinsam an. Allerdings wollte sie nicht, dass ihr Gatte, ihr Gefährte von alledem erfuhr. Ich weiß nicht wieso. Das hat sie mir bis zu ihrem traurigen Ende nicht verraten." 

Ich muss schlucken. Es ist ein bisschen wie ein Déjàvu , mit den Haien. Rasch schüttle ich den Kopf. Diese ganze Sache wird immer verwirrender. Im Moment habe ich, glaube ich genug von all dem. Mein Kopf schwirrt schon nur noch. Dennoch höre ich weiter zu, als sie fortfährt zu erzählen.

,,Ich habe dir ja erklärt, dass es außer mir keiner wusste. Und das auch nur durch einen wahrlich dummen Zufall. Vermutlich wollte sie uns alle schützen. Sie kannte die Auswirkungen ja nicht. Vermutlich hat sie gehofft, das keiner ihre Kraft erben würde. Nicht, dass sie sie irgendwann nicht geschätzt hat, doch am Anfang war es wirklich schwer für sie. 

Zusätzlich hatte sie Angst, um deine Oma. Sie wusste nicht wie sich, diese Gabe auf ihre Schwangerschaft auswirken würde. Sie hatte schon immer einen ausgeprägten Beschützerinstinkt und das wird vielleicht auch der Grund gewesen sein, weshalb sie all die Jahre geschwiegen hat. 

Mehr kann ich dir dazu leider auch nicht sagen. Und zu deiner Frage, weshalb ich dich nicht leiden kann, gibt es eine ganz einfache Antwort: Ich habe rein gar nichts gegen dich. Zumindest nun nicht mehr. Ich hatte Angst, dass du eine Bedrohung für Maila darstellen würdest, doch das hast du nicht. Damit haben sich meine Bedenken dir gegenüber aufgelöst." 

Maila und ich starren sie beide ungläubig an... Ich eine Bedrohung? Das ist doch lachhaft! Auch Maila scheint das Ganze sehr merkwürdig zu finden. Doch im Moment äußern wir uns beide nicht dazu. 

,,So, meine Lieben. Ich denke für heute ist es genug. Ella, ich weiß ich habe längst nicht alle deine Fragen beantwortet, doch die Zeit ist dafür einfach noch nicht gekommen. Wenn du so weit bist, verspreche ich dir, wirst du mehr erfahren. Aber im Moment ist einfach noch nicht der richtige Zeitpunkt dafür gekommen. 

Geh nun und ruhe dich aus. Diese Pension wird weiterhin ein Zufluchtsort für dich bleiben. Du hast mein Wort. Und ich halte mich an meine Versprechen." Nein, ich will jetzt noch nicht gehen! Ich brauche weitere Antworten. 

Maila scheint jedoch andere Pläne zu haben. Sanft zieht sie mich aus dem Raum und bringt mich zu meinem Zimmer. ,,Ich bringe dir die Mahlzeiten nach oben. Ruh dich erst mal aus." Ehe ich mich versehe ist sie aus meinem Zimmer verschwunden und hat die Tür hinter sich geschlossen. Und zurückgelassen haben sie mich mit mehr Fragen, als das ich Antworten habe. Mist!

Hey! 👋🏻

Ab übermorgen beginnt der In2You_Award! Ich wollte euch das nur schnell mitteilen!😃

Des Weiteren hoffe ich, dass ihr euch an bester Gesundheit erfreut und ein schönes Pfingsten habt.☺

So...Ja, dass waren jetzt ziemlich viele Infos für Ella. Wie sie das Ganze jetzt wohl verarbeiten wird?🤔

Wie fandet ihr es, einen Einblick in die Vergangenheit zu bekommen?🤨

So etwas wird übrigens noch öfters passieren. Ach und ich glaube, dass dieses Kapitel das längste gewesen ist. 🙈

Ich freue mich wie immer, wenn ihr mich auf Fehler hinweist, da es mir hilft mich zu verbessern. Ich wünsche euch ein schönes Wochenende!😉

Liebe Grüße

Eure Weltenwandlerin

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