16)Mailas Sicht:

Ich bin so aufgeregt. Ich hüpfe im meinem Zimmer auf und ab. Das Mädchen von vorhin ist definitiv ein Halbblut. Ich bin noch nie einem Halbblut begegnet. Meine Freundinnen werden ausrasten, wenn sie das erfahren. Auch wenn Halbblüter mittlerweile geachtet werden, was vor allem an der Königsfamilie liegt, sieht man sie immer noch selten.

>Hörst du eigentlich, was du da redest, Maila? Du denkst ja von ihr, als ob sie eine Attraktion wäre! Wenn du das so deinen Freunden erzählst, wäre es mehr als nur erbärmlich! Also komm mal wieder von deinem hohen Podest runter und überlege, wie du dich gleich verhalten sollst.<

Ich schalle mich selbst. Wie kann ich nur so über Ilayda denken? Ich habe mich wirklich mies benommen. Gut, dass sie das nicht mitbekommen hat. Sie wäre verstört, von mir gewesen. Und das zu Recht. Ich schüttle über mich selbst den Kopf.

Aber ich bin einfach so neugierig ein Halbblut kennenzulernen. Vor allem weil sie etwas Besonderes an sich zu haben scheint. Und noch interessanter macht sie, dass Oma sie eingeladen hat.

Oma, hat noch nie, aber auch noch nie jemanden von ihren Gästen zu sich eingeladen. Wieso nun auf einmal? ,,Maila? Bist du fertig?"

,,Ja, bin ich Oma." ,,Dann helfe mir bitte beim Tisch decken. Unser Gast müsste jede Minute kommen. Und da ich ein paar Fragen habe, möchte ich nicht unorganisiert wirken."

,,Welche Fragen möchtest du ihr denn stellen?" ,,Das siehst du dann."

Ich verdrehe die Augen. Meine Oma kann so eine Geheimniskrämerin sein, wenn sie will. Aber diese Eigenschaft hat sie wohl nie ganz abgelegt, da sie die Kammerzofe der Königin von Poseidon war und somit viel mitbekommen hat, wofür andere getötet hätten. ,,Klar, ich komme."

Ich betrachte mich noch ein letztes Mal im Spiegel. Mein grüner Jumpsuit sitzt perfekt. Ja, so kann ich mich sehen lassen. Dann gehe ich meiner Oma beim Tisch decken helfen.

Fünf Minuten später klingelt es. Ich gehe gemäßigt zur Tür, obwohl ich am liebsten lossprinten würde. Aber zum Schluss reiße ich die Tür dann doch auf. Ich umarme sie kurz. Sie scheint leicht geschockt zu sein, von meiner offenen Begrüßung.

,,Hallo, Ilayda. Willkommen in den bescheidenen vier Wänden meiner Oma. Darf ich dich jetzt direkt Ayda nennen?"

Sie nickt nur schüchtern. Dabei sieht sie eigentlich gar nicht schüchtern aus. Ich sehe genau, welches Feuer in ihren Augen brennt. Und das nicht zu knapp. ,,Ich hoffe du magst Hummer?"

,,Nein. Tut mir leid. Ich verabscheue ihn förmlich. Genau wie so ziemlich jede andere Sorte Fisch. Nur Seebarsch bekomme ich, wenn es sein muss, herunter." Sie hebt entschuldigend die Schultern.

,,Ach, kein Problem." Ich winke beschwichtigend ab. ,,Solange, du Salat magst." Ihre Augen leuchten. ,,Ich liebe Salat."

Ich lache. ,,Na, dann ist ja gut. Komm, Oma wartet schon auf dich. Und sei gewarnt, sie möchte dir auf den Zahn fühlen. Ich bin schon gespannt, was du sagen wirst."

Sie schluckt, doch dann nickt sie, lächelt und reckt das Kinn. Irgendwie sieht es so aus, als ob sie das schon sehr oft gemacht hat. Und sie wirkt dabei sehr königlich.

Ellas Sicht:

,,Also Ilayda. Woher kommen Sie?" Mit solchen Fragen habe ich schon gerechnet und mir deswegen eine Geschichte im Voraus zurechtgelegt. Doch trotzdem wollen mir die Antworten nicht so recht über die Lippen kommen.

So kaue ich extra langsam auf meinem Salatblatt herum, obwohl es eigentlich schon gar nichts mehr zum Kauen gibt. Unauffällig, auffällig schlucke ich es hinunter.

Erst als ich mir sicher bin, dass meine Stimme mir nicht währenddessen wegbrechen wird, fange ich an zu sprechen: ,,Ich komme aus Jersey."

Ich will so nah wie möglich an der Wahrheit dranbleiben, denn ich habe Angst, dass sie ansonsten zusammenbricht. Und das will ich um jeden Preis vermeiden.

,,Und wie ist Ihr Nachname? Oder bzw. Ihr voller Name?" Ich fühle mich immer unwohler. Diese Frau stellt eindeutig zu offensichtliche Fragen. Doch wenn ich jetzt aufstehe, würde ich zeigen, dass ich etwas zu verbergen habe. Aber genau das soll ja nicht passieren.

,,Mein Name ist Ilayda Ocean. Ich weiß der Name ist nicht sehr originell."

,,Nein, in der Tat nicht, aber man kann ja nichts für seinen Nachnamen, nicht wahr?" Sie zieht skeptisch eine Augenbraue hoch. Ich lächle verlegen und nicke ihr stumm zu. Dabei senke ich den Blick.

Wenn ich meinen wahren Nachnamen nennen würde, könnte ich ihnen auch gleich verraten, dass ich königliches Blut in mir habe. Denn selbst der Nachname meines Vaters, welcher nur wenigen bekannt ist, ist zu auffällig. Man müsste nur etwas recherchieren und schön hätte man mich. Diese Frau kommt mir vor, wie ein Lügenspürhund.

,,Dann, meine Liebe, verraten Sie mir doch, was sie hier ohne ihre Eltern so fern ab der Heimat zu tun haben. Denn Sie stimmen mir doch zu, dass das nicht gewöhnlich ist. Oder?"

,,Nein, da stimme ich Ihnen vollkommen zu. Ich habe es zu Hause nicht mehr ausgehalten. Ich brauchte frische Luft. Ich bin nun mal ein Freigeist. Der ganze Druck, ich konnte das nicht mehr. So habe ich ihnen lediglich einen Zettel hinterlassen und bin verschwunden."

Wie nah ich der Wahrheit komme, ist schon beängstigend. Den Streit lasse ich vorsichtshalber aus. Er hat hier einfach nichts zu suchen.

Auch wenn ich es nicht will, kommen mir unwillkürlich die Tränen. Das Ganze hier kommt mir eher wie ein Verhör vor, als wie ein Abendessen zum Kennenlernen und ich hasse es!

Die Tränen laufen langsam, aber sicher über mein Gesicht und tropfen auf meine Hose. Zu all dem habe ich das Gefühl, dass Mailas Oma mich aufs königliche Protokoll versucht zu prüfen. Aber das kann ja gar nicht sein, denn sie kennt es ja nicht. Oder etwa doch?

Doch auch Maila scheint zu bemerken, dass es mir reicht, denn sie schaltet sich ein. ,,Oma, es reicht. Ich denke wir verschieben dass hier auf ein andermal. Soll ich dich noch mit zu deinem Zimmer begleiten?"

Ich lächle ihr dankbar zu und sie zwinkert freundschaftlich. Ich mag Maila jetzt schon. In ihr könnte ich eine wahre Freundin finden, die nicht nur mit mir befreundet sein möchte, weil ich die Prinzessin bin. ,,Danke, das wäre nett."

Langsam fasse ich mich wieder und erinnere mich an meine gute Erziehung. Meine Tränen sind getrocknet und ich schaue zu Mailas Oma auf.

In ihren Augen kann ich lesen, dass es ihr gar nicht recht ist, dass ich jetzt gehe. Und das mein Gehen, nicht das Ende dieses Gespräches sein wird. Gut, wenn sie es so will, dann soll sie es so haben. Sie weiß ja nicht, wie stur ich sein kann und wer meine Mutter bzw. meine Tante ist. Ich denke mit den stursten Köpfen der Welt, vereint in meinem, habe ich gute Chancen unseren kleinen >Kampf< zu gewinnen.

Stolz recke ich meinen Kopf und schreite förmlich davon. Sie scheint es als Kampfansage zu verstehen, denn ich höre ihr leises Knurren.

Maila dreht sich verwirrt zu ihrer Oma um. Sie blickt sie verständnislos an und hebt einer ihrer geschwungenen Augenbrauen. Dann trifft ihr fragender Blick auch mich...

Doch ich werde ihr ihre stumme Frage nicht beantworten. Das soll ihre Oma schon selbst erledigen. Dann verlasse ich gemeinsam mit Maila den Raum.

Hey, da bin ich wieder! 👋🏻

Na, wie geht es euch? Ich hoffe ihr erfreut euch alle an bester Gesundheit.😌

Wie glaubt ihr wird das zwischen Ella und Mailas Oma weitergehen?🤔

Oder zwischen Ella und Maila?🤔

Irgendwelche Ideen?😱

Habt eine schöne Woche und bleibt gesund.😉

Eure Weltenwandlerin 😁🌎

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