127)Ellas Sicht:

Stöhnend versuche ich langsam die Augen zu öffnen, doch die hereinfallenden Sonnenstrahlen, welche durch das riesige Fenster mir gegenüber hereinkommen, blenden mich so sehr, sodass ich sie direkt wieder schließe. 

Scheiße, ist das hell! Wer kam noch einmal auf die großartige Idee, dass ich mit dem Blick aufs Meer aufwachen sollte? Ach ja.... Das war ja ich. Wie kam ich noch einmal auf diese schwachsinnige Idee?! 

Innerlich schüttle ich den Kopf über mich selbst. Wie genial ich doch sein kann... Behutsam fordere ich meine Augen erneut dazu auf, sich zu öffnen und tatsächlich gelingt es mir dieses Mal. Innerlich jauchzeich glücklich auf. Warum?

Ich versuche genau das, seit einem Monat und es wollte und wollte nicht funktionieren, sodass ich kurz davor war, aufzugeben, da ich einfach keine Energie mehr hatte.

Wer hätte einmal gedacht, dass es so mühsam sein würde, diese aufzuschlagen? Vor allem weil ich fünfzehn Jahre jeden Tag genau dies getan habe... 

Mir ist noch nie so stark wie in diesem Moment bewusst, wie sehr ich es liebe, sehen zu können, denn man nimmt die Welt einfach ganz anders war... Man kann sich wirklich glücklich schätzen, wenn dem so ist. 

Langsam scannen meine Augen den Raum ab. Gegenüber von mir steht mein Buchenholzschreibtisch, um welchen sich mehrere Pflanzen befinden. Auf diesem selbst, liegen mehrere Papierbögen, da ich es liebe zu schreiben. Man könnte sogar sagen, dass es einer meiner Leidenschaften ist.
Allerdings leben diese grünen Dinger nur durch Chloes Talent, da ich es selbst schaffe, Kakteen umzubringen.

Ja, mein Talent ist wirklich unglaublich. Der Platz, für den Beruf, den ich niemals ausüben würde, ist somit wohl belegt. Ehm, ja... Lassen wir das an dieser Stelle lieber... 

Zu meiner Rechten befindet sich mein riesigen Kleiderschrank, indem ich meine zahlreichen Klamotten aufbewahre und es sind wirklich einige.

Was soll ich sagen... Ich kann gerade Kleidern einfach nicht widerstehen. In diesem Falle entspreche ich dem typischen Klischees eines Mädchens. 

Die andere Seite wird wiederum von einem riesigen Buchenholzregal und einer Fotocollage von meiner Familie, meinen Freunden und mir gesäumt. Allerdings habe ich für diese Bilder stets nur Modell gestanden, da ich mich, im Gegensatz zu Maila, nicht dafür interessiere. Tief atme ich durch.

Direkt neben mir, befindet sich ein kleiner Nachttisch, auf welchem ein in Leder gebundenes Buch liegt. Es ist genau das, was ich als Letztes gelesen habe, bevor wir ins Meer gegangen sind, bevor ich verschwunden bin.

Ich weiß nicht, warum es mir so wichtig ist, dass sich hier nichts verändert hat, denn für mich ist meine ganze Welt ins Wanken geraten, aber dieser Raum, mein Zimmer, wirkt zumindest für den Moment, wie eine wahre, schützende Ruheoase. Denn es beweist mir, dass obwohl ich weg war, ich stets einen Platz in dieser Familie hatte. Im Grunde ist mir dies die ganze Zeit bewusst gewesen und dennoch... 

Es gab in mir immer diese kleine, fiese Stimme, die mir eingeredet hat, dass ich am besten für immer fortbleiben solle, damit ich meine Liebsten nicht weiter mit meinen Ecken und Kanten belaste.

Das ist natürlich völliger Quatsch, im Grunde ist mir dies auch bewusst und dennoch... Diese Gedanken waren da... 

Zwischendrin befinden sich immer wieder einige, vollkommen unterschiedliche Lampen, welche ich über die Jahre gesammelt habe.

Tief atme ich durch. Längst bin ich nicht mehr die, die ich war, als ich gegangen bin. Nein, dafür ist in den letzten Wochen zu viel geschehen, ich habe zu viel mitgemacht, zu viel durchgestanden und andere Menschen gleichzeitig verletzt, dass es vermutlich ein Leben lang dauern wird, bis ich es mir verzeihen kann, dass ich ihnen so sehr wehgetan habe.

Vielleicht werde ich diese Last auch für immer mit mir herumtragen, denn ich bin niemand, der sich selbst ohne weiteres leicht vergibt. 

Keine Frage... Äußerlich bin ich immer noch die, wie vor 111 Tagen, aber innerlich... Lassen wir diesen Teil, denn es gibt nun wirklich andere Dinge, auf welche ich mich konzentrieren muss...

Vorsichtig versuche ich mich zu bewegen, denn ich bin mir nicht sicher, in welchem körperlichen Zustand ich mich gerade befinde.

Leise keuche ich auf. Auch wenn ich im Grunde wieder völlig genesen bin, hat der Monat, den ich unfreiwillig in meinem Bett verbringen musste, seine Spuren hinterlassen.

Meine Muskeln fühlen sich deutlich schwerer an als sonst und generell habe ich das starke Gefühl, dass ich viel schneller außer Atem komme. Ganz davon abgesehen, dass mir momentan jede Bewegung schwer fällt, da meine Muskeln sich so anfühlen, als ob sie eingerostet wären.

Und es kotzt mich jetzt schon an! Allein wenn ich daran denke, wie beweglich ich eigentlich bin! Komm schon, Ella! DU SCHAFFST DAS!!! 

Ich war noch nie so froh, wie in diesem Moment, dass mich Mrs. Geen mehr oder weniger zu meinem Konzentrationstraining gezwungen hat, denn bedingt dadurch, habe ich gelernt, was es heißt durchzuhalten und auch in etwas brenzligeren Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren. Und gerade das, ist in meiner essentiell!

Andernfalls würde ich vermutlich durchdrehen und vollkommen verzweifeln. Wobei ich mir nach wie vor nicht sicher bin, ob letzteres nicht schon eingetreten ist... 

Noch einmal atme ich tief ein und aus. Ganz langsam beginnt sich mein kleiner Finger zu rühren. Vor Erleichterung schluchze ich leise auf und danke allen möglichen Göttern, die ich kenne, dass ich nach und nach wieder meinen Körper kontrollieren kann.

Ich kann gar nicht beschreiben, wie nutzlos, wie beschissen, wie unbedeutend ich mich in den letzten Wochen gefühlt habe.

Zwar habe ich stets mitbekommen, was um mich herum geschehen ist, aber ich konnte nie reagieren. Und das hat mich mehr als nur bekümmert. 

Tief atme ich erneut durch.Wenn ich es geschafft habe, dass sich ein Teil meiner Hand bewegt, wird mir auch der Rest gelingen. Das Einzige, was ich jetzt brauche, ist Zeit.

Als Nächstes versuche ich mich an meinen Zehen, denn ich will meinem Bett nicht ewig treu bleiben! Die letzten Wochen haben mir mehr als nur gereicht! 

Stumm konzentriere ich mich darauf, dass ich wieder ein Gefühl für meine Zehen bekomme, dass ich wieder spüren kann, wie das Blut durch meine Adern fließt, wie es meinen Körper anzutreiben scheint, damit er sich in Bewegung setzt.

Am Anfang kann ich es kaum erkennen, doch dann entfährt mir erneut, ein erleichtertes Schluchzen, da ich endlich wieder kontrollieren kann, was mein Körper tut. Naja, zumindest zu gewissen Teilen...

Doch mir ist auch klar, dass noch ein ganz schönes Stück Arbeit vor mir liegt, bis ich mich sowohl seelisch als auch körperlich von all dem Geschehen erholt haben werde. 

Allein wenn ich an all die Anstrengungen der letzten Wochen und Tage denke, welche außer mir noch nicht einmal jemand wahrgenommen hat. Doch wie hätte es auch anders sein können?

Wie oft habe ich in letzter Zeit gegen die Dunkelheit ankämpfen müssen, die mich immer wieder in eine nicht endenden Abgrund ziehen wollte? Wie oft stand ich kurz davor, einfach nachzugeben, damit ich nicht mehr kämpfen muss? 

Denn zwischenzeitig hatte ich wirklich keine Kraft mehr, für all diesen Scheiß! Mir hat es einfach gereicht! Weder wollte ich noch, noch war ich dazu bereit, dies alles weiter über mich ergehen zu lassen.

Doch all das ist nun Vergangenheit und ich bin froh, dass dem so ist. Ich bin noch längst nicht am Ziel angelangt, aber es ist ein Anfang und allein deshalb könnte ich einfach in Tränen ausbrechen. 

Plötzlich wird die Tür unerwartet aufgerissen und im ersten Moment bin ich mir nicht sicher, ob ich nicht doch lieber so tun soll, als ob ich noch immer nicht erwacht wäre, denn wenn ich ehrlich bin, habe ich eine riesengroße Angst, dass ich nicht bereit dafür bin, allen wieder gegenüberzutreten, dass es noch viel zu früh ist! 

Was ist, wenn ich den besorgten Anblick von ihnen nicht ertragen kann? Was ist, wenn ich sie doch zu sehr enttäuscht habe? Was ist, wenn sie mir doch nie ganz verzeihen können? Was ist, wenn ich mit meiner Reise zu viel zerstört habe? Was ist, wenn ich das Vertrauen, was wir ineinander hatten, ruiniert habe? Was ist, wenn Chloe mich dafür hasst, dass ich sie fast in die Rolle der Thronfolgerin gedrängt hätte? Was ist, wenn es nie wieder so wird, wie es einmal war? 

Auch wenn mir im letzten Monat klar geworden ist, dass mich meine Familie nicht für mein Handeln hasst und immer hinter mir stehen wird, unabhängig davon, was ich für einen Mist baue.

Dennoch werde ich mir nie ganz verzeihen, wie sehr sie in der letzten Zeit leiden mussten. Und das nur wegen mir und meiner Unfähigkeit, zu erkennen, wo mein Problem lag... 

Ich werde den Kloß in meinem Hals einfach nicht los, der mich beständig daran erinnert, dass ich mich noch immer nicht mit einer Person ausgesprochen habe.

Unter anderem auch, weil diese zwar zu mir kam, aber nichts gesagt, nicht mit mir gesprochen hat. Ich meine, ich konnte im letzten Monat ja auch nicht gerade viel zu einem Gespräch beitragen, also wäre ich wohl kaum eine fähige Gesprächspartnerin gewesen.

Das sich mein Herz noch immer bei alldem zusammen zieht, ignoriere ich geflissentlich. Vor allem weil es so wichtig wäre, dass wir uns endlich aussprechen würden und ich mich erklären könnte. 

Was würde es mir bringen, mich auf diesen Schmerz zu konzentrieren? Er löst meine Probleme auch nicht. 

Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mich selbst sogar wieder in den Zustand bringen könnte, dass ich nicht meiner Außenwelt in Kontakt treten kann, wenn ich es nur wirklich darauf anlegen würde. Wenn ich es wirklich wollen würde...

Meine Atmung beschleunigt sich innerhalb von Sekunden, allein weil ich diesen Gedanken habe, doch... NEIN! Ich habe mir lange genug Zeit gelassen, ich war lange genug verschwunden, ich habe sie lange genug warten gelassen. 

Meine Familie, Tom, Maila aber auch ein Stück weit mein Volk, haben ein Recht darauf, die Gründe meines Fortgehens endlich vollkommen erklärt zu bekommen. Aber gerade erstere verdienen es!

Ich bin ihnen einige Erklärungennschuldig und es ist an der Zeit, dass ich sie ihnen gebe! Ich kann ihnen die Antworten nicht länger wie einer hungrigen Robbe den Seelachs enthalten!

Nein, das geht einfach nicht... nicht mehr. Allerdings hätte ich nie nicht damit gerechnet, dass ich nach meinem Aufwachen ausgerechnet mit dieser Person konfrontiert werde. Es hätte wirklich jeder vor mir stehen könne, jeder, aber er?! ER?! Wieso?! 

Es ist nicht so, dass ich mir in den letzten Wochen keine Gedanken wegen ihm gemacht hätte und doch bin ich nun vollkommen überfordert mit der ganzen Situation!

Ich weiß, es wird Zeit, dass wir unsendgültig vollkommen aussprechen, aber ich habe ehrlich gesagt Angst. Und sie ist so groß, dass ich mich am liebsten unter meiner Decke verstecken möchte. 

Durch meinen Schutzschild könnte er mich sogar nicht durch das Spüren meines Herzschlages ausfindig machen, aber nein, auch das geht nicht. Dieses Bedürfnis mich zu verstecken, hatte ich nicht schon nicht mehr, seitdem ich in die Schule gehe!

Mir ist durchaus bewusst, dass wir über das Geschehene reden müssen, aber... ich weiß einfach nicht, was ich sagen, wie ich mich ihm erklären soll. Und ich habe Angst vor seinen Antworten. 

Sag mal, will mich mein Schicksal eigentlich vollkommen verarschen oder macht es sich momentan nur eine Freude daraus, mich nach und nach in den Wahnsinn zu treiben?!

Es ist wirklich nicht so, dass ich nicht endlich alle Probleme aus der Welt schaffen will, nur... warum muss es ausgerechnet jetzt sein? Ich fühle mich so gar nicht bereit. 

Mein Herz macht freudige Sprünge, während mein Magen sich unwohl zusammenzieht. Können diese beiden sich bitte einmal einigen?!

Aber zu kotzen, wäre jetzt wohl auch keine Option. Das kann ich ihm nicht antun. Ihm und demjenigen, der diese Schweinerei wegmachen müsste, denn auch wenn ich es mir ungern eingestehe... Mein Bett werde ich noch die nächsten Tage nicht verlassen können. Denn es betritt kein geringer als ... Tom den Raum. 

Es ist keinesfalls so, dass ich mich nicht darüber freue, dass er hier ist, nur... zwischen uns ist so einiges ungeklärt geblieben nach unserem... Kuss.

Wie hätten wir auch wirklich miteinander alle besprechen können, wie hätten wir alle Unklarheiten beseitigen sollen? 

Ich habe ihn erneut angelogen, ihm nicht die Wahrheit gesagt. Und das, obwohl mein Herz mir damals schon gesagt hat, dass es eine beschissene Idee ist, ihn wider zu belügen!

Er hat nicht viel von mir verlangt und dennoch habe ich ihm nicht sagen können, was ich wirklich vorhatte. Aber wie hätte ich das tun sollen? 

Hätte er von meinem Plan gewusst, hätte er alles dafür getan, um mich davon abzuhalten und das konnte und wollte ich einfach nicht zulassen! Ich KONNTE es nicht!

Innerlich seufze ich. Ja, mir ist bewusst, dass ich mich selbst in die Scheiße hineingeritten habe und mich nun selbst aus all dem rausholen muss...

Aber zu diesem Zeitpunkt habe ich einfach keine andere Möglichkeit gesehen, um ihn vor diesem Irren zu schützen. 

Was hätte ich tun sollen? Hätte ich zu lassen sollen, dass ihm etwas passiert? Allein wenn ich daran denke, dass er jetzt an meiner Stelle wäre...

Vor allem aber konnte ich es dennoch nicht verhindern, dass dieser Mistkerl Tom... meinen Tom vergiftet...

Noch so ein Punkt, den ich auf mein Liste der Dinge setzen kann, die ich mir nie verzeihen werde. Andererseits ist das diese kleine Stimme in mir, die mich fragt, ob ich es ihm nicht die Wahl hätte lassen müssen, selbst zu entscheiden, was er für sich will...

Und irgendwo gebe ich ihr ja Recht und dennoch... ich konnte nicht anders. Und ja, ich weiß.. 

Meine Gedanken drehen sich im Kreis, wie eine kaputte Schallplatte, die ihre besten Jahre bereits erlebt hat. Das ich wieder einmal mitnder Wahrheit gespielt habe, ist eine der Sachen, die mir leidtun, aber die ich nicht ändern würde.

Irgendwie ist dies in letzter Zeit viel zu häufig vertreten und dies will und muss sich auf jeden Fall wieder ändern! Denn eigentlich geht bei mir nichts über die Wahrheit! Diese war und ist mir stets wichtig. Und was ist aus ihr geworden? 

Unsicher beiße ich mir auf meine Unterlippe. Es ist wahrlich ein Wunder, dass sie nicht schon wieder blutig ist, sooft wie ich auf ihr herumkaue.

Noch immer hat Tom nicht bemerkt, dass ich erwacht bin und das sogar ganz ohne meinen Märchenprinzen, denn er scheint sich noch nicht dazu überwunden zu haben, den Blick auf mein Bett und mein bis vor kurzem schlafendes Ich zu richten.

Vermutlich ist der Anblick für ihn, wie für alle anderen auch, nicht leicht zu ertragen...

Als er sich jedoch endlich dazu zu entschließen scheint, bekomme ich beinahe einen Herzinfarkt, der mein inneres Ich zugleich an den Rand der Verzweiflung und der Glückseligkeit schwemmt.

Tom hingegen erstarrt in seiner Bewegung und bleibt regungslos stehen,  sodass ich mich ernsthaft frage, ob er gerade einen Anfall hat oder einfach nur so geschockt ist, dass ich nicht noch immer stumm und vor allem mit geschlossenen Augen vor ihm liege.

Selbst seine Atmung scheint sich zu verlangsamen, sodass ich schon fürchte, dass er umkippt. In den Augen meines besten Freundes spiegeln sich so viele Emotionen, dass ich sie gar nicht alle realisieren, geschweige denn verstehen kann. 

Angst, Unglaube, Freude, Überraschung, Verwunderung, Trauer, Wut, Liebe...All diese Emotionen scheinen einen regelrechten Kampf miteinander auszufechten und ich?

Ich liege wie die letzte Idiotin stumm im Bett und erwidere seinen Blick einfach. Mein Herz hat einen wilden Staccato angeschlagen und stolpert fast, da es so schnell in meiner Brust am Schlagen ist.

Auch meine Atmung hat sich beschleunigt, was ich anhand meines leisen Keuchens bemerke.

Dann scheint er auf einmal aus seiner Trance aufzuwachen, denn er meint stotternd, während seine Pupillen sich immer mehr weiten: 

,,Ella? Bist... bist du... du wirklich wa... wach? Oder trä...träume ich?" 

Mir ist bewusst, dass er es nicht recht glauben kann,dass ich erwacht bin und dass jetzt der Zeitpunkt gekommen wäre, wo ich etwas Kluges oder überhaupt irgendetwas sagen sollte, doch meine Lippen sind wie versiegelt.

Egal, wie sehr ich es auch versuche... Der Kloß in meinem Hals verhindert, dass auch nur eine einzelne Silbe über meine Lippen gleitet.

Mein Herz scheint sich für einen Marathon bereitzumachen und auch mein Puls steigt erneut, allein aufgrund seiner Anwesenheit und trotz dessen...

Oh, verdammt! Daher nicke ich nur zaghaft und schaue an ihm vorbei. Zu allem anderen, bin ich im Moment einfach nicht fähig. 

Mein Blick huscht durch den ganzen Raum, immer vermeidend, ihn anzublicken. Denn ich kann ihm nicht in die Augen schauen. Es geht einfach nicht!

Nicht, wenn ich ihn so sehr belogen habe und noch nicht die Wahrheit sagen konnte.

Langsam nähert er sich mir, bis er langsam vor meinem Bett stehen bleibt. ELL

Sein Gang ist so bedächtig, dass man schon beinahe annehmen könnte, dass er sich einem scheuen Tier nähert, welches er nicht verschrecken möchte. Oder in meinem Fall scheint er noch nicht so recht zu glauben, dass ich wirklich meine Augen aufgeschlagen habe und das alles hier keine Illusion ist. Auch sein Atem erscheint ist etwas abgehakt. 

,,Ella, du... du bist wirklich wie.. wieder wa.. wach." 

Ehe ich mich versehe, zieht mich Tom in eine Umarmung und vergräbt seinen Kopf an meiner Schulter.

Kurz darauf wird mein bester Freund, denn wir habeni mmer noch nicht geklärt, was wir genau sind, auch wenn es für mich im Grunde feststeht, von heftigen Weinkrämpfen geschüttelt. 

Eine Träne nach der anderen durchweicht langsam aber sich mein T-Shirt, welches mir gestern Abend noch Mom angezogen hat.

Und gerade jetzt bin ich unheimlich dankbar dafür, da es mir andernfalls doch recht unangenehm gewesen wäre... Allein bei diesem Gedanken werde ich rot. 

Im ersten Moment bin ich leicht überfordert von der Situation, da ich keine Ahnung habe, wie ich gerade darauf reagieren soll. Doch dann besinne ich mich darauf, das es Tom ist.

Beruhigend streiche ich ihm über den Rücken, ziehe ihn so an mich, wie es mir im Moment überhaupt möglich ist, während auch in meinen Augen die Tränen einen wahren Tanz aufführen.

Ich kann gar nicht beschreiben, wie gut es tut, endlich wieder auf die Handlung anderer reagieren zu können und ihnen zu zeigen, dass ich wieder da bin. 

Es klingt vielleicht seltsam, aber.... ich glaube nicht, dass ich noch länger damit klargekommen wäre, dass ich dauerhaft von dieser nicht endenwollenden Dunkelheit umgeben war. Vor allem weil mich diese auchimmer wieder dazu aufgefordert hat, mich einfach fallen zu lassen und aufzugeben.

Und zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich kurz davor war, diesem inneren Drang nachzukommen.

Aus der jetzigen Sicht betrachtet, habe ich wohl noch eine ganze Zeit mit dem Tod gerungen, auch als es mir eigentlich schon wieder gut ging.

Ich schluchze laut auf, zumindest so laut, wie es meine Stimmbänder nach dieser längeren Phase des Schweigens zulassen, und drücke mich näher an Tom, während ich seinen Geruch einatme, der mir schon seit meiner Kindheit so bekannt ist, wie kaum ein anderer. 

Am liebsten würde ich diesen Moment einfrieren, damit er nie endet, denn ich habe mich schon lange nicht mehr so sicher und geborgen gefühlt, wie in den Armen des Junges, den ich über alles liebe.

Und auch er scheint nicht einmal mit dem Gedanken zu spielen, sich von mir in nächster Zeit zu lösen, denn er umarmt mich nur noch fester.

Dieser Moment ist so kostbar, denn auch wenn mir mehr als nur schmerzlich bewusst ist, dass wir noch immer miteinander reden müssen, so weiß ich doch, dass es irgendwie werden wird. 

Doch leider ist die Zeit ein grausames Wesen, welches sich perfekt darauf versteht, die schönsten Augenblicke zu zerstören. Denn unglücklicherweise löst sich Tom von mir und schaut mich nun überraschend und beinahe unheimlich ernst an. 

Ist es nötig zu erwähnen, dass mir bei seinem Blick ein Schauer über den Rücken läuft und ich mich erneut unter meiner Decke verstecken möchte, nur damit ich mir einbilden kann, das der eben vorbeigegangene Augenblick noch nicht geendet hat?

Hey, meine lieben Eulen! 👋🏻 (Jep, den Namen werdet ihr nicht mehr los.)😂

Wie geht es euch? 😃

Ich hoffe, ihr habt alle, wo immer ihr auch gerade seid, eine schöne Zeit, auch wenn ihr vielleicht keine Ferien habt!😇

ELLA IST ENDLICH WIEDER UNTER UNS! 😱🙊🥺😭

Wie fandet ihr die beschriebene Situation? 🙈

Hat sie euch gefallen? 🤔

Wie fandet ihr Toms Reaktion?🤨

Vielleicht habt ihr euch etwas anderes erhofft für dieses Kapitel, aber irgendwie hätte es nicht gepasst... 😅

So, laut meiner Planung kommen nun wirklich nur noch zwei Kapitel und dann... dann sind wir wirklich fertig.😖

Habt alle noch eine schöne Woche und fühlt euch gedrückt!🤗

Abendliche Grüße
Eure Weltenwandlerin🌏🌎🌍

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