Kapitel 43
"Manche sagen, dass Grom den Sog zu Nalia gespürt hat", sagte Fischbein. "Vielleicht liegt es is der Familie."
"Nun, in dem Punkt irrst du dich, Fischbein. Ich bin nicht dazu bestimmt, den Sog zu Astrid zu verspüren. Sie gehört zu Grom.
Er ist der erstgeborene Triton der dritten Generation. Und sie stammt offensichtlich von Poseidon ab." Hicks fährt sich mit der Hand durchs Haar.
"Ich denke, wenn Grom dazu bestimmt wäre, Astrids Gefährte zu sein, hätte er sie gefunden und nicht du."
"Das kommt dabei heraus, wenn du nachdenkst. Nicht ich habe Astrid gefunden, sondern Dr. Grobian."
"Okay, dann beantworte mir diese Frage", sagt Fischbein und hält Hicks seinen Zeigefinger unter die Nase. "Du bist 20 Jahre alt. Warum hast du dich noch nie nach einer Gefährtin umgesehen?"
Hicks blinzelt. Tatsächlich hat er darüber noch nie nachgedacht.
Nicht einmal, als Fischbein um Heidrun angehalten hat. Hätte er nicht spätestens da über seinen Singlestatus stolpern müssen ? Er schüttelt den Kopf. Seit wann kümmert ihn Fischbeins Geschwätz ? Er zuckt die Achseln. "Ich war einfach zu beschäftigt. Es ist nicht so, dass ich es nicht wollte, falls du das andeuten willst."
"Mit wem ?"
"Wie ?"
"Nenn mir einen Namen, Hicks. Die erste Frau, die dir in den Sinn kommt."
Er versucht, ihren Namen auszublenden, ihr Gesicht.
Aber es gelingt ihm nicht. Astrid. Er windet sich.
Es liegt nur daran, dass wir so viel über sie geredet haben, da habe ich natürlich sie vor Augen, redet er sich ein.
"Es gibt noch niemanden. Aber ich bin mir sicher, es würde jemanden geben, wenn ich mehr Zeit zu Gause verbringen würde."
"Richtig. Und warum bist du immer fort ? Vielleicht suchst du nach etwas und weißt es nicht einmal."
"Ich bin fort, weil ich die Menschen beobachte. Das ist meine Aufgabe, falls du dich erinnerst. Und du erinnerst dich vielleicht auch daran, dass sie der wahre Grund für die Spaltung unserer Königreiche sind. Wenn sie diese Mine nicht gelegt hätten, wäre nichts von alldem geschehen. Und du weißt so gut wie ich, dass es wieder passieren wird."
"Komm schon, Hicks. Wenn du es mir nicht sagen kannst, wem dann ?"
"Ich weiß nicht, wovon du sprichst. Und ich denke, du weißt es selbst nicht."
"Ich verstege ja, dass du nicht darüber reden willst. Ich würde auch nicht darüber reden wollen, wenn ich meine spezielle Gefährtin gefunden hätte und sie dann meinem eigenen Bruder überlassen müsste. Wohl wissend, dass sie sich auf den Inseln mit ihm paart, ihn in den Armen hält...."
Hicks platziert einen sauberen Haken auf Fischbeins Nase und Blut spritzt auf seine nackte Brust. Fischbein fällt nach hinten und hält sich die Nase zu.
Dann lacht er.
"Ich schätze, ich weiß, wer Heidrun das Boxen beigebracht hat."
Hicks massiert sich die Schläfen.
"Entschuldige. Ich weiß nicht, was mich da geritten hat. Ich hab's doch gesagt. Ich bin überfordert."
Fischbein lacht. "Du bist so blind, kleiner Fisch. Ich hoffe, nur du machst die Augen auf, bevor es zu spät ist."
Hicks lacht spöttisch. "Hör mir mit deinem furchtbaren Aberglauben auf. Ich sage es dir noch einmal, ich bin einfach überfordert. Mehr steckt nicht dahinter."
Fischbein legt den Kopf zur Seite und schnieft etwas Blut zurück in die Nasenhöhle. "Dann sind dir die Menschen auf Schritt und Tritt gefolgt und es war dir unangenehm ?"
"Das ist es, was ich gerade gesagt habe, oder ?"
Fischbein nickt nachdenklich. "Stell dir vor, wie Astrid sich dann erst fühlen muss", sagt er dann.
"Was ?"
"Denk mal darüber nach. Die Menschen sind dir durch ein Gebäude gefolgt, und das hat dir Unbehagen bereitet. Du bist Astrid durch das ganze Land gefolgt. Dann sorgt Rapunzel dafür, dass du jeden Kurs mit ihr zusammen hast. Und als sie versucht, wegzukommen, jagst du ihr auch noch nach. Sieht aus, als hättest du sie vergrault."
"So, wie du es mit Heidrun machst."
"Hm. Daran habe ich noch gar nicht gedacht."
"Idiot", murmelt Hicks. Aber es lässt sich nicht leugnen, dass da ein Körnchen Wahrheit in Fischbeins Sicht der Dinge steckt.
Vielleicht fühlt Astrid sich wirklich bedrängt. Und offensichtlich trauert sie immer noch um Raffnuss. Vielleicht muss er die Sache mit Astrid langsam angehen lassen. Wenn er ihr Vertrauen gewinnen kann, wird sie vielleicht mit ihm über ihre Gabe und ihre Vergangenheit sprechen.
Aber die Frage ist, wie viel Zeit sie wohl braucht. Groms Abneigung, sich zu binden, wird sich seiner Verpflichtung, einen Erben zu zeugen, unterordnen müssen. Und dieser Erbe muss von Astrid kommen.
Fischbein reißt ihn aus seinen Gedanken. "Du weiß, wessen Rat ich brauche ?" Er deutet auf das riesige Haus hinter ihnen. "Rapunzels."
"Brauchst du nicht", widerspricht Hicks und steht auf. Er streckr die Hand aus, um seinem Freund auf die Füße zu helfen.
"Warum ?"
"Kommunikation ist zwar Punzis Fachgebiet, aber um Kommunikation brauchst du dir keine Gedanken mehr zu machen, wenn Heidrun herausfindet, dass ihr schon verbunden seid."
"Wir sind was ?" Beide drehen sich abrupt zu Heidrun um, die wie angewurzelt stehen bleibt. Der überraschte Ausdruck auf ihrem Gesicht verwandelt sich in rasenden Zorn.
"Dafür wirst du einen ganz speziellen Preis bezahlen, kleiner Fisch!", ruft Fischbein, bevor er das Wasser erreicht.
Hicks grinst, als Heidrun mordgierig die Verfolgung aufnimmt und ohne Rücksicht auf Verluste durch die Wellen peitscht. Dann geht er zurück ins Haus, um mit Punzi zu reden.
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Und wie findet ihr dieses Kapitel ?😊😊
Diesmal ist es länger weil ab Freitag muss ich wieder arbeiten und jetzt hatte ich eben 2 Wochen frei. Morgen kommt vielleicht wieder was😊😊😏
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