Kapitel 38

"Keine Sorge. Ich gehe überhaupt nicht ins Wasser." Hicks öffnet den Mund, um zu widersprechen, um ihr zu sagen, dass sie morgen nach Hause zurückkehren und dort bleiben soll, aber dann sieht er den Aufruhr in ihrer Miene. Er grinst. "Er hat dich gefunden."
Heidrun verschränkt die Arme und nickt. "Warum kann er mich nicht einfach in Ruhe lassen ? Und warum findest du das so witzig ? Du bist mein Bruder! Du solltest mich beschützen!"
Er lacht. "Vor Fischbein? Warum sollte ich ?"
Sie schüttelt den Kopf. "Ich habe versucht, ein paar Fische für Punzi zu fangen, und da habr ich ihn im Wasser gespürt. Ganz nah. Ich bin so schnell raus, wie ich konnte, aber wahrscheinlich weiß er, was ich getan habe. Wie schafft er es nur immer, mich zu finden?"
"Ups", murmelt Punzi.
Die beiden drehen sich zu ihr um. Sie lächelt Heidrun entschuldigend an. "Mir war nicht klar, dass ihr beide über Kreuz seid. Er ist heute Morgen auf der Veranda aufgetaucht und hat nach dir gesucht und.... ich habe ihn zum Abendessen eingeladen. Tut mir leid."
"Rapunzel, was ist, wenn ihn jemand sieht?", fragt Hicks, während Heidrun gleichzeitig stöhnt: "Nein. Nein, nein, nein, er kommt nicht zum Abendessen."
Punzi räuspert sich und weist mit einem Nicken hinter die beiden.
"Heidrun, das ist sehr kränkend. Nach allem, was wir durchgemacht haben", bemerkt Fischbein (In dünn, gutaussehent und mit schwarzem Haar😏). Heidrun richtet sich entrüstet auf ihrem Hocker auf und knurrt, als sie seine Stimme hört. Sie wirft Punzi einen eisigen, funkelnden Blick zu.
Aber Rapunzel tut so, als hätte sie es gar nicht bemerkt, und drückt betont unbekümmert etwas Zitrone über due Fischfilets. Hicks springt von seinem Hocker auf und begrüßt seinen Freund mit einem kräftigen Klaps auf den Arm. "Hey, Kaulquappe, wir ich sehe, hast du eine meiner Badehosen gefunde. Ich bin froh, dass deine Fährtensucherqualitäten nach dem Unfall und allem noch intakt sind."
Fischbein starrt Heidruns Rücken an. "Unfall, ja. Nächstes Mal halte ich die Augen offen, wenn ich sie küsse. Dann werde ich mir wenigstens nicht wieder versehentlich die Nase an einem Stein zertrümmern. Dumm von mir, oder ?"
Hicks grinst. Fischbein ist einer der besten Fährtensucher in der Geschichte der Syrena. Dabei ist seine herausragende Fähigkeit, andere seiner Art zu erspüren, noch lange nicht alles. Er nimmt nicht nur die Anwesenheit anderer Syrena wahr, sondern kann jeden Einzelnen identifizieren, selbsf wenn er nur sehr wenig Zeit mit ihm verbracht hat, und zwar über schier unmögliche Entfernungen hinweg. Und diejenige, auf die er besonders sensibel reagiert, starrt gerade auf ziemlich ungesunde Weise ein Filetiermesser auf der anderen Seite der Theke an.
"Heidrun, dein Gefährte hat einen weiten Weg zurückgelegt, nur um dich zu sehen. Du bist unhöflich. Geh doch mal einen Schritt von der Theke weg. Sofort", sagt Hicks in warnendem Ton. Er hat keine Lust, mit einem von ihnen zu streiten. Wenn Heidrun auch nur einen falschen Schritt macht, wird er gezwungen sein, sie zu bändigen. Aber wenn er sie zu grob anfasst, wird Toraf ihm das heimzahlen.
Und außerdem hat er Hinger und die Filets sind schon fast auf eine essbare Temparatur abgekühlt.
Heidrun schiebt ihren Hocker zurück und wirbelt herum.
"Er ist nicht mein Gefährte."
Fischbein räuspert sich. Hicks' Augen weiten sich, aber Fischbein wirft ihm einen warnenden Blick zu und schüttelt fast unmerklich den Kopf.
"Ich habe gehofft, deine Gefühle hätten sich inzwischen geändert, meine Prinzessin. Du weißt, dass du niemand Hingebungsvolleren finden wirst als mich. Ich habr schon deine Nähe gesucht, als du noch nicht einmal geradeaus schwimmen konntest", sagt Fischbein. Obwohl er versucht, unbeschwert zu klingen, weiß Hicks, dass er jedes einzelne Wort ernst meint.
"Genau deshalb habe ich dir vertraut", faucht Heidrun.
"Du kennst mich sogar besser als Hicks. Du weißt genau, dass ich mich niemals mit jemanden verbinden wollte. Du hast mich glauben lassen, du wärst mit meiner Entscheidung einverstanden. Aber die ganze Zeit über hast du geplant, mich um meine Freiheit zu bringen."
"Wow, schäm dich Fischbein", ruft Punzi von der Spüle aus. "Hat irgendjemand Hunger ?"
"Mordshunger", antwortet Hicks und Fischbein wie aus einem Mund. Heidrun verdreht die Augen und stampft auf den Tisch zu.

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