Snow White
"Sie wollen meinem Vater den Mord an Hiram in die Schuhe schieben!", fluchte Jug erzürnt.
"Das wird Veronica das Herz brechen..", murmelte ich vor mich her.
Ihre eigene Mutter möchte ihren Ehemann töten lassen. Wobei... Hiram Lodge kein Heiliger war.
"Was sollen wir jetzt machen?", fragte Sweet Pea.
"Ich muss meinen Dad warnen", teilte Jones uns gehetzt mit, doch bevor er gehen konnte, machte ich einen Vorschlag.
"Häng es meinem Vater an", meinte ich, weshalb er mich ungläubig musterte. "Er wird sich wohl kaum darüber beschweren können."
Auf Jughead's Gesicht lag nun ein Mischung aus Schuldgefühlen und Dankbarkeit.
Wenn Hiram erfahren würde, dass seine Frau versucht hatte ihn töten zu lassen würde dies nicht gut für Veronica aussehen. Hiram Lodge war mir egal, seine Tochter allerdings war mir wichtig.
Am nächsten Tag in der Schule erfuhren wir, dass Jughead's Mutter mit seiner jüngeren Schwester Jellybean zurück nach Riverdale gekommen waren. Zuvor waren sie wohl in Toledo gewesen.
Doch es gab noch mehr Neuigkeiten an diesem Morgen. Alle Mädchen der Southside Serpants waren zu Toni's Gang gegangen, welche sich die Pretty Poisons nannte.
Dies bedeutete für uns, dass wir nun noch kleiner waren, was Jughead sehr beunruhigte und er meinte er würde mit Toni sprechen. Ich glaubte allerdings nicht, dass dies viel nützen würde. Mädchen waren ziemlich sture Wesen.
[…]
"Schönen Feierabend, Trisha", wünschte Reggie mir und ich gab ihm ein kumpelhaftes High Five, ehe ich zu den Treppen hoch lief. Oben im Diner angekommen stieß ich mit einer Frau zusammen, die ich davor noch nie zuvor gesehen hatte.
"Oh, tut mir leid!", entschuldigte ich mich schnell, sah dann allerdings wie die Frau mittleren Alters mich anstarrte.
"Snow White?", sie grinste mich breit an und wirkte so entspannt und locker.
"Verzeihung?", verwirrt blinzelte ich die Frau mit dem braunen Haar und der Lederjacke an.
"Du siehst haargenauso aus wie deine Mutter, Liebes. Ich wusste gar nicht, dass sie wieder in Riverdale ist."
Diese Frau kannte meine Mutter?
"Wer sind sie?", meine Augen mussten nun so groß wie Untertassen sein, als ich sie dies fragte.
"Ich war mit deiner Mom befreundet", erklärte sie und während sie das sagte lag so ein absonderlicher Ausdruck in ihrem Gesicht.
"Ich bin Gladys Jones. Du kennst nicht zufällig meinen Sohn? Jughead?"
Vollkommen überfordert gab mein Kiefer nach. Jughead's und meine Mutter waren befreundet?
Das war es also. Deswegen hatte mich FP immer so angesehen! Er hat mich ebenfalls erkannt, aber nichts gesagt. Aber wieso?
"Patricia, richtig?"
Also damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet. Snow White? Das klang verdammt verdächtig nach einem Gang Namen. Um ehrlich zu sein wollte ich mir darüber allerdings vorerst nicht den Kopf zerbrechen.
Zuhause angkommen wartete ich dann wie immer, dass Sweet Pea zu mir kommen sollte, bekam allerdings einen unheilvollen Anruf des Serpant Königs höchstpersönlich.
Mein Freund und Fangs wurden von den Pretty Poisons verprügelt und waren jetzt drüben bei Jug, der mir eine Nachricht hinterlassen hatte.
Augenverdrehend strackste ich zu Jughead's Wohnwagen rüber und konnte schon ahnen, dass dies nur eine von Cheryl's kleinen fiesen Spielchen war.
"Mensch, Jungs!", maulte ich Sweet Pea und Fangs an, als ich in Jughead's Wohnwagen platzte.
"Trisha!", das Gesicht meines Freundes erhellte sich kurz, ehe er es gleich darauf erneut schmerzhaft verzog.
"Wenn ich diese blöden Bitches erwische...", murmelte ich zerknirscht und ging rüber zu Sweet Pea um ihn den Kühlbeutel zu halten.
Diese Jungs waren unglaublich. Sie ließen sich lieber vermöbeln, als ihre Hand gegenüber einer Frau zu heben.
"Ach? Little Snow White ist also auch ein Serpent?"
Mein Kopf drehte sich zu der Frau, die ich noch heute im Diner gesehen hatte. Verwundert runzelte ich meine Stirn.
"Ihr kennt euch?", wollte Sweet Pea großäugig von mir wissen.
"Nicht wirklich."
"Hey, Jug. Bring der Lady was zu trinken. Schließlich gehört sie zur Familie", wies Gladys ihren Sohn an.
Diese Frau war mir ganz und gar nicht geheuer. Ich konnte sie jetzt schon nicht leiden.
"Was möchtest du Trisha?", fragte der Serpent König mich, doch ich wunk dankend ab.
"Ich beschlagnahme hier bloß dieses Opfer für mich", erklärte ich und zog Sweet Pea am Kragen seines T-Shirts zu mir. Seine Augen wurden bei dem Wort Opfer ganz schmal.
"Ihr seid also zusammen, huh?", stellte die braunhaarige lässig fest.
"Mum, lass das. Das geht dich doch gar nichts an", belehrte ihr Sohn sie, der sichtlich gereizt schien.
"Komm wir gehen", Sweet Pea nahm mich bei der Hand und wir verließen die drei im Wohnwagen zügig.
"Was ist los?", wollte ich von Sweet Pea wissen, der vorerst kein Wort sagte.
"Jughead ist ziemlich ... schlecht gelaunt."
"Erzähl mir was neues" , scherzte ich und wollte meinem gutaussehenden Freund damit eigentlich ein Lächeln entlocken.
Die tiefen Furchen auf seiner Stirn waren jedoch noch immer deutlich sichtbar, weshalb ich jetzt wirklich neugierig wurde.
"Sweets."
Der größere blieb neben mir stehen, als ich einfach inne hielt und drückte seine Hand fest.
"Im ernst.. Was ist das Problem?", hakte ich nun besorgt nach.
Es war ihm zwar sichtlich unangenehm mit der Sprach rauszurücken, doch letztendlich tat er es trotzdem.
"Du weißt doch das nicht viele von uns Serpents übrig geblieben sind, richtig?"
Zaghaft nickte ich.
"Um dieses Problem zu lösen hat Jughead's Mutter vorgeschlagen Ghoulies zu rekrutieren."
Mir fielen beinahe die Augen aus dem Kopf, als ich hörte was er da ausgesprochen hatte. Diese Frau war doch irre!
"Kein Wunder, dass er verärgert war."
Mehr sagte ich nicht dazu, sondern schlenderte mit Sweet Pea weiter und versuchte diese neue Information zu verarbeiten.
Bei mir Zuhause verartztete ich meinen Freund noch ein wenig auf dem Sofa, während seine braunen Augen penetrant auf mir lagen.
"Hast du etwas zu sagen?", wollte ich von ihm wissen, ohne aufzusehen.
"Ich musste daran denken wie froh ich bin, dass du nach Riverdale gekommen bist."
Mein Körper verharrte einen Augenblick in der Bewegung und ich wusste nicht wirklich, was ich darauf erwidern sollte. Schließlich war ich zum Teil auch nur deshalb zurück gekommen, weil ich dachte mein Vater wäre tot gewesen. Naja, jetzt war er es ja.
Mit geschlossenen Augen vergrub ich mein Gesicht in Sweet Pea's Halsgrube und küsste ihn auf seine Halsschlagader.
"Trisha? Alles okay?", hauchte Sweet Pea sanft und legte dann seine Arme um mich.
"Absolut."
Ich spürte seinen Puls unter seiner warmen Haut und das war ein wunderbares Gefühl für mich.
Träge hob ich meinen Kopf, damit ich dem Riesen in seine charmanten Augen blicken konnte. In ihnen fand ich so viel Vertrauen, Zuversichtlich und Liebe, dass es mich schüttelte.
In seiner Nähe fühlte ich mich so sicher, wobei er heute wie ein kleines Häufchen Elend ausssah.
Ich küsste ihn auf seine gerötete Wange, dann auf seine aufgeplatzte Lippen und fuhr mit meinem Daumen anschließend über seine Augenbrauen, als ich sein Gesicht in meinen Händen hielt.
"Ich bin stolz auf dich", sagte ich ihm, da ich das plötzliche Gefühl verspürte es ihn wissen zu lassen.
"W-was?", entkam es ihm stotternd und blinzelte mich total entgeistert an.
Die Art auf die er mich in diesem Moment ansah wirkte so, als hätte er diese Worte noch nie von jemandem zuvor gehört.
Ich streifte eine seiner dunklen Haarsträhnen aus dem Gesicht und es brach mir beinahe das Herz, weil er mich so hoffnungsvoll ansah.
"Ich bin stolz auf dich", wiederholte ich und küsste seine Handflächen.
"Und ich bin so verdammt glücklich, dass du mich liebst, weil mein Herz seit dem ersten Moment wusste, dass es dich lieben wird."
"Trisha...", sein flehender Ton ließ mich erschaudern und mein Körper fügte sich ihm willenlos, als seine Hände mich zu sich auf den Schoß zogen.
Sweet Pea legte seinen Daumen und Zeigefinger auf mein Kinn und hatte solch ein Leuchten in seinen Augen, dass mir die Tränen kamen.
"Du bist das beste was mir jemals passiert ist, Blue."
Ich hatte mein Leben in Virginia verbracht und hätte nie damit gerechnet, dass ich in meine Heimatstadt überhaupt einmal besuche. Doch es stellt sich fest, dass das Universum genau das wollte.
Ich sollte Sweet Pea treffen, die Menschen in Riverdale. Wie sehr, dass fand ich erst kurze Zeit später heraus.
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