Blue Rose
Nach der Krönung gab es im La Bonne Nuit eine After Party, welche Veronica für mich organisiert hatte. Betty und Veronica sangen gemeinsam das Eröffnungslied, was mich total umhaute.
"Wow, ich bin sprachlos", keuchte ich und fiel beiden nach ihrem Auftritt dankbar in ihre Arme.
"Ihr seid unglaublich!", lobte ich sie und bekam daraufhin zwei strahlende Gesichter zu sehen.
"Das sagt die Richtige!", lachte Betty und es ließ sie richtig hübsch aussehen.
"Aber genug von uns", wechselte Veronica das Thema. "Wo ist denn der Gärtner, der unsere schöne Blume gießt?"
Sprachlos starrten Betty und ich sie an, was sie nur mit einem amüsierten Schulterzucken entgegen nahm.
"Ah, da ist er ja. Hey, Bohnenstange komm her!"
Sweet Pea warf Veronica einen grimmigen Blick zu. Was verständlich war, denn er war alles, aber keine Bohnenstange.
Doch mein Freund kam trotzdem rüber und die beiden ließen uns mit vielsagenden Gesichtern alleine zurück.
"Also..." Sweet legte seine Arme um meinen Oberkörper und verschränkte seine Hände an meinem Rücken.
"Ich bin jetzt mit einer Prinzessin zusammen, huh?"
Mit meinen Handflächen streichte ich sein hellblaues Hemd an der Brust gerade und war beeindruckt, wie gut er in diesem aussah.
"Scheint so", meinte ich und schenkte ihm ein schüchternes Lächeln, was Sweet Pea anscheinend richtig toll fand. Denn im nächsten Moment lehnte er sich rüber und bettete sein Kinn auf meinem Scheitel.
Und wenn es einen Augenblick gab, den man als perfekt bezeichnen konnte, dann war es dieser. Als ich meinen Kopf an seine starke Brust lehnte und seinem Herzschlag lauschen konnte, während er mich hielt.
Wir schaukelten sachte zur Musik und ich fühlte mich so vollkommen, wie noch nie.
"Verzeihung, aber dürfte ich mir meine Cousine für einen Moment ausleihen?", ertönte plötzlich Jughead's Stimme neben uns, weshalb ich den Kopf hob.
"Würdest du mir die Ehre erweisen, Cousinchen?"Jughead forderte mich zum tanzen auf, was mich schmunzeln ließ.
"Aber natürlich doch", meinte ich und legte meine Hand in seine, welche er mir abwartend entgegen hielt.
[...]
"Es war ein magischer Abend", schwärmte ich, als ich auf dem nach Hause weg in Gedanken schwelgte.
"Das war er", bestätigte Sweet Pea mit beruhigender Stimme und küsste meine Schläfe.
Er trug mich im Brautstil über den Sunnyside Trailerpark, weil ich dank meiner High Heels nicht mehr laufen konnte.
Ich klammerte mich wie ein Affenbaby an Sweet Pea's Hals und berührte mit meinen Lippen sein Serpent Tattoo.
"Hör auf damit", beschwerte sich dieser mit unbehaglicher Stimme darüber. Aber ich tat es nicht, denn ich wusste, dass es sein schwacher Punkt war.
"Du bist so süß, wenn du dich schämst", lachte ich und wurde dann im nächsten Augenblick buchstäblich auf den Boden der Tatsachen zurück gestellt.
"Ey!", meckerte ich und spürte den Schmerz erneut in den Füßen.
"Und du bist so heiß, wenn dich aufregst", Sweet Pea zwinkerte mir provokant zu, bevor er sich umdrehte und dann zu unserem Wohnwagen.
Vielleicht hätte ich mich sogar darüber aufgeregt, wenn er nicht so verdammt heiß dabei aussehen würde!
Seufzend machte ich einige Schritte, legte den Kopf in den Nacken und bestaunte den Sternenhimmel über mir.
Doch dann spürte ich plötzlich einen stechenden Schmerz in meinem Bauch und sah wie eine Hand eine Messer aus diesem herauszog.
"Lang lebe der Gargoyle König", hauchte der Verräter in mein Ohr, bevor er mich losließ und ich zu Boden glitt.
Keuchend drückte ich auf meine Wunde und ich fühlte mich wie benebelt.
Kurtz holte mit dem Messer aus, um nochmal zustechen zu können, doch er wurde unterbrochen.
"Blue, wo bleib-"
Sweet Pea riss die Augen weit auf, als er mich am Boden und Kurtz mit dem Messer über mir erblickte.
"Trisha!", stieß er panisch aus und rannte auf ihn zu, doch Kurtz floh. Er ließ ihn ziehen und kümmerte sich vorerst um mich.
Der Schwindel ließ mich müde werden und das Adrenalin in meinem Körper schaltete den Schmerz ab.
"Trisha, bitte nicht einschlafen", hörte ich Sweet Pea's verzweifelte Stimme.
"Oh mein Gott, nein", murmelte er, als er das viele Blut sah.
"Das schöne Kleid", meinte ich mit gepresster Stimme.
"Ich hätte dich nicht alleine lassen dürfen..", er hob mich vorsichtig hoch.
"Babe, gib dir nicht die Schuld", meinte ich und streichelte seine Wange mit meiner Blutverschmierten Hand.
"Halte durch, Blue. Okay? Du darfst mich nicht verlassen", er klang so gebrochen und als ich genauer hinsah konnte ich eine Träne in seinem Augenwinkel sehen.
"W-wie könnte ich."
Doch mein Bewusstsein bewegte sich immer weiter fort, ohne, dass ich dagegen etwas unternehmen konnte.
Die Dunkelheit verschluckte mich, noch bevor ich es überhaupt bemerkte.
****
"Wach auf, Trisha. Bitte wach auf."
Ich versuchte dem Wunsch der Stimme nachzugehen, die mich so trübsinnig darum bat. Mühselig versuchte ich meine Augen zu öffnen, doch es gelang mir nicht.
So sehr ich es aus versuchte, mein Körper gehorchte mir nicht und es war, als wäre in ihm gefangen.
****
Stöhnend erhob ich mich und vernahm ein dumpfes Stechen in meinem Unterleib.
"Jughead, sie ist wach!", rief Betty schon beinahe hysterisch, weshalb ich mein Gesicht verzog.
Wie von einer Tarantel gestochen sprangen alle im Raum auf und hetzten auf mich zu.
Was war denn bitte mit denen los?
"Mein Gott, Schatz. Bin ich froh", meine Mutter zerquetschte mich förmlich, bevor sie mein Gesicht abknutschte.
"Mum? Du bist schon wieder zurück?" , verdattert blinzelte ich sie an.
"Schon ist gut", kommentierte FP, der ebenfalls an meinem Krankenhaus Bett stand.
Da ich nicht verstand, was er damit meinte legte ich den Kopf schief. Wichtiger schien mir zu sein, dass mein Freund anscheinend nicht hier war.
"Wo ist Sweet Pea?", wollte ich daher wissen.
"Wir haben ihn nach Hause geschickt, damit er sich endlich ein wenig ausruht", erklärte Jughead mir und wirkte so seltsam erleichtert.
"Wieso schaut ihr mich eigentlich alle so komisch an? Mir geht es gut, seid doch nicht so melodramatisch."
"Melodramatisch??", wiederholte meine Mutter entsetzt. "Verdammt, Kind! Du wurdest von einem Psychopathen niedergestochen!"
"Falls es dich interessiert... Er hat Jellybean entführen lassen und ist vergammelt jetzt in irgendeinem Loch", erzählte FP mir und legte einen Arm um seine Schwester.
"Geht es ihr gut?", fragte ich besorgt und zog die Augenbrauen zusammen.
"Ja, und Gladys hat die Stadt verlassen."
Wenn das nicht gute Neuigkeiten waren.
"Außerdem haben Edgar Evernever und seine vermeintliche Tochter meine Mutter und Fangs, er ist der Farm während deiner 'Abwesenheit' beigetreten." Betty hatte einen bitteren Gesichtsausdruck.
Fangs war der Farm beigetreten? Aber wieso? Was sollte das heißen??
"Wir haben den Gergoyle King außerdem gefunden... Es war Chic... Penelope Blossom steckte hinter dieser Charade. Tja, und Betty's Dad...", es fiel Jug sichtlich schwer über all das zu sprechen.
Als ich nach Riverdale gekommen war hatte mir Betty von diesem Chic erzählt. Er hatte sich als Bruder von Betty ausgegeben und angeblich wurde er von Betty's Vater The Black Hood umgebracht. Naja, anscheinend wohl doch nicht.
"Ihr wollt mir erzählen das alles ist passiert, während ich hier geschlafen habe!?", entkam es mir empört und ich verstand die Welt nicht mehr.
"Süße, weißt du eigentlich wie lange du hier lagst?"
Es war eine rhetorische Frage, denn anscheinend länger, als ich es gedacht habe.
"Du langst über einem Monat im künstlichen Koma", ließ mich FP schließlich wissen.
Und diese Information traf mich wie ein Schlag.
[...]
"Pea!" Meine Augen schwammen in ungeweinten Tränen, als er zu Tür herein stürmte.
"Babe", es klang so zerbrechlich wie er sagte und mich dann seine Arme um meinen Körper schlang, als könnte ich mich jeden Moment in Lift auflösen.
Eine seiner großen Hände vergrub in meinem Haar und es war so schön seine Wärme zu spüren. Nie würde ich genug von ihm kriegen.
"Ich werde dich nie wieder alleine lassen, es tut mir so leid", krächzte er schon fast kraftlos, weshalb ich von ihm abließ, damit ich ihn ansehen konnte.
Sein Gesicht zierte eine gequälte Miene, welche mir eine Gänsehaut verpasste.
"Ich habe gehört was in dem Monat in dem ich nicht da war alles passiert ist... Du bist derjenige der alleine war. Also hör bitte auf die Vorwürfe zu machen, okay? Wir müssen jetzt alles dafür tun, um Fangs und die anderen zu finden."
Mein Freund sah noch immer nicht recht überzeugt aus, weshalb ich mich zu ihm rüber beugte und ihn küsste. Und es war so viel Mehr, als ein einfacher Kuss. Es war ein Versprechen.
"Gemeinsam?", hakte ich nach, als ich mich von ihm löste und in seine braunen Augen, die mich mit so viel Zärtlichkeit musterten.
Wir würden alles schaffen können, wenn wir zusammen waren.
"Gemeinsam", bestätigte er.
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