Kapitel 3 ~Troye~
Vollkommen verstört taumelte ich nach Hause. Hatte Matthew gerade wirklich Schluss gemacht? Warum? Wie ferngesteuert lief ich in mein Zimmer und setzte mich hin. Ich ließ das Geschehen Revue passieren. Sein verschleierter Blick, seine harten Worte, wie er mich zurückgestoßen hatte. Am Nächsten Tag realisierte ich erst, was wirklich geschehen war. Ich weinte und mir ging es noch schlimmer, als gestern. Ich trat auf den Balkon und blickte zum Strand. All unsere Momente kamen mir ins Gedächtnis. Wie wir als Kinder dort gespielt haben, wie wir damals gemeinsam Fahrrad gefahren sind. Der Moment als wir uns unsere Liebe gestanden hatten. Erneut kamen die Tränen hoch.
Einige Wochen vergangen und ich konnte langsam wieder weiterleben. Nicht glücklich, eher traurig, aber ich hatte mich gefasst. In der Schule redeten wir nur kaum, so wenig wie es eben ging. Ich ging häufiger spazieren, dachte häufiger nach. Doch es half mir nicht wirklich. Da wir nun in Parallelklassen gingen, trafen wir uns so gut wie nie. Ich brauchte wahrscheinlich den Abstand, doch ich vermisste ihn mehr und mehr. Ich vermisste meinen besten Freund und meinen Geliebten. Und noch immer hatte er mir nichts erklärt. Nicht, warum er sich von mir getrennt hatte und nicht, wieso er jeglichen Kontakt abbrach.
Ich spazierte eines Abends durch die Straßen der Vorstadt. Doch Matthew und ein Mädchen kamen um die Ecken und liefen die gleiche Straße entlang, die auch ich lief. Matthews Blick fiel auf mich. Mein Herz raste, als ich ihn sah. Wer war bloß dieses Mädchen? Unsere Blicke sprachen Bände, doch wir schwiegen beide und gingen aneinander vorbei. Das Mädchen bemerkte davon nix. Ich konnte mich nicht beherrschen und drehte mich nach den beiden um. Das hätte ich besser nicht tun sollen. Ich beobachtete, wie ihre Finger sich umschlungen und sie liefen Händchen haltend weiter. Ich konnte meinen Blick nicht von ihren Händen lösen. Früher hatte ich mir immer gewünscht, so mit Matthew in der Öffentlichkeit zu laufen. Umso mehr schmerzte es mich nun, ihn so mit einem mir unbekannten Mädchen zu sehen. Schnell wischte ich eine winzige Träne weg und ging weiter gerade aus, kürzte jedoch meine ursprünglich geplante Route ab und kehrte nach Hause zurück.
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