Australien

Ich verließ das Flugzeug und musste mich erstmal strecken. Warme Luft umhüllt mich und meinen Pullover würde ich wohl oder übel gleich gegen ein Top austauschen müssen. Durch die Menschenmenge zwängend ging ich durch die erste Kontrolle, weiter um mein Gepäck zu holen. 2 Koffer sollten dort sein. Doch wie der Zufall es wollte, durfte ich noch eine gefühlte Ewigkeit warten. Entnervt stöhnte ich auf und nahm auf einer leeren Bank platz. Ich kramte mein Handy aus meinem Rucksack und teilte erstmal allen meinen Freunden und meiner Familie mit, dass ich gut gelandet war. Da bei denen bestimmt gerade Nacht war, bekam ich so schnell auch keine Antwort. Müdigkeit machte sich langsam bemerkbar und ich bereute es zutiefst nicht länger geschlafen zu haben. Bevor ich noch einschlafen konnte, hob ich meinen Blick und sah gerade noch meinen Koffer vorbeifahren. Na toll. Ungeschickt stand ich also auf und lief auf das Rollband zu. Schon bald kam mein Koffer wieder und ich hievte den ersten vom Rollband. Kurz darauf folgte der Zweite und ich konnte mich auf den Weg zum Check-out machen. Da ich schon spät dran war, waren die Schlangen vor dem Check-out auch erheblich geschrumpft. Der Mann an dem Schalter schaute mich genervt an und blieb an meinem viel zu warmen Pullover stehen. Seine Augenbrauen hoben sich und er gab mir meinen Ausweis wieder. Schnell nahm ich ihn an und rannte schon fast in die Freiheit. Etwas weiter entfernt stand schon ein "Schulbus" von dem meine Eltern mir sagten ich würde mit diesem zum Internat gefahren werden. Mit dem letzten Gedanken -ich könne auch umkehren und die Schule fliegen lassen- spielend, stieg ich in den Bus ein. Der Busfahrer schaute mir leicht irritiert in meine Augen, ließ mich aber schließlich doch hinsetzen. Genervt von dem viel zu warmen Wetter, dem komischen Busfahrer -nebenbei auch noch erwähnt die Entscheidung meiner Eltern mich auf ein Internat zu schicken- stieß ich Luft aus und lehne meinen Kopf gegen die Fensterscheibe.
"Auf Wiedersehen Freiheit" dachte ich und der Bus begann sich in Bewegung zu setzen. Die Landschaft zog an mir vorbei. Bäume, Häuser, wieder Bäume und schließlich ganze Dörfer. Nach einer gefühlten Ewigkeit hielt der Bus ruckartig an. „Wir sind da" die abweisende Stimme des Busfahrers ließ mich erneut meine Augen verdrehen. Kann man in diesem Land nicht einmal höflich sein? Fuhr es mir durch den Kopf, ehe ich meine Taschen nahm und Ausstieg. Eine Frau mit langer Nase und braunen Augen stand vor mir. „Willkommen in Australien und somit im Land der Kängurus" meinte sie so freundlich wie möglich und Strecke ihre Arme in die Luft als sei sie Gott. Wir traten auf das Gelände des Internates und ich fühlte mich anders. So als hätte mich Magie gepackt und lächeln lassen. Die Frau von eben, welche sich anscheinend zu fein dazu war sich vor zu stellen lief vor mir her als würde sie mich führen, was sie indirekt ja auch tat.

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