(ConnorxReader) To the Bone (Halloween-Special)

Da dies ein Halloween-Special ist wird es düster. Sei gewarnt... uwahahaaaaa!

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Das Kribbeln in deinem Nacken war Versicherung genug. Du musstest dich nicht erst gegen den reißenden Wind drehen, der an deinen Haaren riss. Er war hinter dir. Deine Knöchel weiß von der Kraft, mit der du dich an das Metallrohr des klapprigen Geländer klammertest. Ließ Rost wie Schorf von alten Wunden abblättern, färbte deine feuchte Handfläche braun. Schweißnass von dem Gedanken, dass der einzige Weg über die Brücke führte. Nichts als korrodierendes Gitterrost, das die Kühltürme der verlassenen Chemiefabrik verband. Dir unverhohlen den Blick in die Tiefe unter deinen Füßen eröffnete, während es mit jeder Böe schwankte.

Nicht das du wirklich hingesehen hättest. Du presstest deine Lider ebenso fest zusammen wie deine Lippen, tastetest dich vorsichtig an dem Geländer entlang. Dein Atem unstete, hastig hervorgepresste Panik, die dich nur wacklig auf deinen zitternden Beinen hielt. Wie viele Verfolgungsjagden hattest du überstanden? Nicht mal das Messer hatte dich aufgehalten. Das Jucken der Narbe auf deinem Oberarm eine Erinnerung daran, dass die Auftragskillerin diesen Job nicht erledigt hatte. Du hattest es mit der Red Ice Mafia aufgenommen, ein verdammtes Stück Plastik würde ganz sicher nicht dein Ende sein. Als hättest du es nicht ahnen können, als du das erste Mal das verfallende Labyrinth aus Brücken, Rohren und Filteranlagen erblickt hattest. Jede Menge Klappen, die in die unendliche Schwärze riesiger Tanks führten, in denen eine Leiche auf Nimmerwiedersehen verschwinden würde.

Zerschmetterte Glieder. Soviel dickflüssiges Rot. Irreparabel. Das Bild so plastisch in deinem Geist, dass mit dem nächsten Schritt fast dein Frühstück auf deinen Stiefeln gelandet wäre. Die Galle bitter in deinem Rachen, als du schlucktest. Schmeckte wie die Wut, die jetzt deine Hände härter das Geländer packen ließ. Schwäche aus hart angespannten Muskeln gepresst, abgeschüttelt, als du deine Schultern nach hinten zogst und dich aufrichtest.  

Entschlossenheit stemmte deine Lieder auf. Doch was der Ausblick dir eröffnete war ein Adrenalinstoß, der dich im nächsten Moment zu Boden warf. Saßt zusammengesackt am Geländer wie eine Marionette. Die Fäden in seiner Hand. Dein Blick ebenso gebunden an seine Gestalt am Ende der Gangway. Dein Hirn nicht in der Lage eine Möglichkeit auszumachen, wie er dorthin gelangen konnte, wenn du mitten auf dem einzigen Zugang gestanden hattest. Vielleicht dachtest du noch in zu menschlichen Maßstäben.

Seine Haltung kerzengerade. Der Kopf schiefgelegt, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Das graue Jackett mit dem Wind ringend wie die eine braune Locke, die ihm in die Stirn fiel. Unerschütterlich dagegen der scharfe Blick aus dunklen Augen. Dieses Lächeln auf seinen geschwungenen Lippen, als er eine Hand austreckte. Der Weg zurück keine Option. Also trieb dein erschöpfter Körper dich einen Schritt nach vorn.

Das Braun in seinen Augen wie getrocknetes Blut. Du würdest bald Teil dieses gottverdammten Skeletts aus korrodierendem Metall sein. Deine Brust zu eng, um noch Lebenswillen durch deine Kehle zu pressen. Das Blickfeld immer verschwommener von schwarzem Schnee. Beine zitternd, keine Kraft mehr hinein zu zwingen. Als du zu Boden sacktest, war er nur noch ein Schemen, der nach vorne schoss. Dein Schrei nichts gegen die Kraft mit der er dich packte und von der Gangway zerrte. Du nur ein zappelndes Insekt in seinem eisernen Griff, als deine Gegenwehr ihn gegen eine Außenwand prallen und nach unten sinken ließ. Du zwischen seinen Beinen, die Kälte von Beton durch deine Jeans dringend.

Dann spürtest du seine Wange an deiner. Eine unwillkommene Wärme, gemischt mit dem Prickeln seines Zischens.

„Schhhhhh...".

Bis du in seinen Armen erschlafftest.

„Ich hasse dich.", krächzest du.

„Das wäre sehr betrüblich... wenn es wahr wäre."

„Ich hätte sterben können."

„Ich habe alles vorher gescannt. Es war ausreichend stabil... und du hast darauf bestanden, es allein zu machen. An einem Ort, an den sich kein Mensch... oder Android verirrt."

„Ich hasse dich wirklich."

„Also sollte ich dich nicht zu einem Belohnungs-Schokocappuccino einladen?"

„Nein. "

„Pancakes?"

Nur ein Schnauben von dir.

„Verstanden!"

Er strich langsam über deinen Unterarm, wohlwissend welche Schwäche du für diese zärtlichen Berührungen hattest. Seine Stimme ein Schnurren in deinen Ohren.

„Es gab da diese Studie, bei der sich die zwei Personen wahrscheinlicher verliebt haben, wenn sie bei ihrem Treffen auf einer wackeligen Brücke standen. Also, statistisch gesehen, wirst du mir ganz schnell wieder verfallen."

Du wandtest dich um, trafst auf dieses schiefe Lächeln, seine Augen warmes Karamell, das von frischen Pancakes rann.

„Es gibt noch einen anderen Weg nach drüben, richtig?" fragest du mit einem Seufzen.

„Natürlich. Alles andere würde gegen die Auflagen zur Arbeitssicherheit verstoßen. Aber hätte ich dir das gleich gesagt, wären wir nicht einen Schritt weiter, deine Höhenangst zu überwinden!" Connor hob seine Augenbrauen.

„Mal sehen wann ich mit diesen Behandlungsmethoden auch meine Schwäche für dich überwinde." erwidertest du schwach.

Der RK grinste.

„Dafür gibt es keine Therapie."

„Dann nehme ich wohl doch die Entschädigungspancakes!"

„Gute Wahl!" meinte er und bot dir einen Arm an, um euch auf den Weg in dein Lieblingscafé zu bringen.

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So, ein kleiner Snack für zwischendurch. Ich hoffe, ihr hattet trotzdem Spaß! Happy Halloween! LG, eure CrushCon : )

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