..~Gleitflug verirrter Gefühle~..
.....Eneas.....
Knurrend erhebe ich mich heute schon zum.....ach ich weiß gar nicht mehr wie oft ich schon von diesem verdammten Gleiter geflogen bin. Die letzten drei Tage habe ich nichts anderes getan, als zu versuchen halbwegs auf diesem Ding zu gleiten, fahren, fliegen....was auch immer. Ich komme mir schon wie ein völliger Idiot vor. Wieso will es bei mir nicht klappen? Dastan kann es doch auch, ja selbst Talas und das soll schon was heißen.
Prudence sitzt unter dem Baum, stopft sich ihre Banane in den Mund und grient mich fies an. War ja klar, das es sie amüsiert. Ich war wohl etwas zu eingebildet und nun bin ich die Lachnummer der Akademie. Vielleicht will ich es zu sehr. Aber wäre ich nicht auf ihre schwachsinnige Idee eingegangen, würde ich vermutlich noch immer vor den Fenstern herum lungern.
"Naaa das ist wohl doch nicht so einfach was" gackert sie mich lachend an. Ich quittiere ihr Lachen mit einem lauten Knurren und schwinge mich wieder auf das Teil. Ich gleite einige Meter. Langsam, nicht zu schnell. Wie war das noch? Das Gewicht nach vorne verlagern, damit es an Geschwindigkeit zu nimmt. Oh ja ich spüre den Wind, wie er mir Platz macht. Ich glaube so langsam habe ich den Dreh raus. Ich nehme an Geschwindigkeit zu und.......Baum.
Der Schmerz ist unbeschreiblich. Ich möchte meine Augen nicht öffnen. Doch die Wärme und die zarte Hand, die über meine Wange gleitet, lässt mich kurz blinzeln. Verkrampft öffne ich meine Augen und schaue direkt in das besorgte Gesicht von Prudence. Ihre Saphirblauen Augen fixieren meine. Ich sehe das leichte bläuliche Glimmen was sie umgibt und spüre, wie sich der Schmerz von mir löst.
In meinem Hals bildet sich ein Klos, so groß wie ein Fels, je länger ich sie ansehe. Mein Herz krampft sich zusammen. Warum hat sie nur diese Ähnlichkeit? Ich hebe meine Hand und berühre ihr Gesicht. Ihre Haut ist so wundervoll zart. In meiner Nase breitet sich dieser blumige Duft aus, den sie verbreitet. Wehmütig streichle ich ihre Wange und sie lässt es zu. Bisher hat sie derartige Berührungen vermieden, außer wenn ihre Albträume sie plagen und ich sie tröstend in den Arm nehme.
Gerade jetzt muss ich merkwürdiger Weise an meine Mutter denken. Sie sagte einmal, das es durchaus angehen kann, das es Wölfe gibt, die tatsächlich nur einmal richtig lieben können. Was ist, wenn Palila meine einzige Liebe bleibt? Habe ich mit ihrem Tod wirklich alles verloren? Ich fühle mich sehr zu Prudence hingezogen. Ja mehr als mir lieb ist. Nur denke ich, das es an Palila's Seele liegt und das sie so aussieht wie sie. Es ist ihr gegenüber nicht fair.
Vor allem weiß ich noch gar nicht, wie sie reagieren wird, wenn ich ihr davon erzähle.
"Alles wieder okay, du siehst wieder aus wie vorher". Prudence holt mich mit diesen Worten ins hier und jetzt zurück. Sie lächelt leicht und die wohlige Wärme verschwindet wieder. Murrend richte ich mich auf. Ein merkwürdiges grunzen zieht meine Aufmerksamkeit auf sich, was aus einer anderen Richtung kommt.
Ich wende meinen Kopf zum Ursprung dessen und muss ernüchternd feststellen, das Dastan sich grunzend vor Lachen auf dem Boden wälzt. Was lacht der denn so bescheuert?
"Heiliger. Enni das war bisher der Oberknaller" keucht er und rollt dabei auf dem Boden hin und her. Meine Laune sinkt tiefer und tiefer. "Wirklich, du hättest deinen schrägen Gesichtsausdruck sehen sollen, als du den Baum erkannt hast, bevor du mit fast 150 km/h volles Rohr dagegen geklatscht bist. So etwas habe ich ja noch nie gesehen, wie ein Pfannkuchen bwahaha"!
Was war ich tatsächlich in so kurzer Zeit so schnell? Mir kam es gar nicht so schnell vor. Ein winziges kichern lässt mich wieder zu Prudence gucken, die noch immer neben mir auf dem Boden kniet. Sie presst erfolglos ihre Lippen aufeinander und versucht ihr Lachen zu unterdrücken.
"Jetzt lache deinen Bruder doch nicht aus. Sein Gesicht hat ausgesehen wie eine zermatschte Frucht, nachdem er dagegen geprallt ist. Er hat sich ernsthaft verletzt und Prudence musste ihn heilen. Wie bist du nur drauf"? Shiva keift ihn an, wie eine wild gewordene. Jetzt verpasst sie ihm noch eine Schelle auf den Hinterkopf. "Aua, was sollte das" mault er im Schneidersitz sitzend und reibt sich beleidigt seinen Kopf. Ein kleines boshaftes Grinsen schleicht sich über meine Lippen. Dastan sieht mich schmollend an und zwischen uns sprühen gerade kleine winzige Funken.
Shiva vergräbt ihre Finger in seinem Schulterlangen schwarzem Haar und wuselt neckend darin herum. Ich spüre ihre Verbundenheit zueinander, sehe wie sie sich in die Augen schauen. Sie sind verliebt, das erkennt hier jeder. Mich wundert es, denn Dastan ist bei uns bekannt dafür, nichts anbrennen zu lassen. Aber das zu Shiva scheint tiefer zu gehen. Es ist sehr schnell gegangen meiner Meinung nach. Wobei, wenn ich mich zurück erinnere, bei Palila und mir ging es damals auch sehr schnell. Es hatte einfach gefunkt.
Prudence beobachtet die beiden leicht lächelnd. An ihrer Aura kann ich erkennen, das sie sich sehr für ihre Freundin freut. Ein langer Seufzer verlässt ihren Mund. Jetzt sieht sie mich an. Ihr schüchtener Blick durchdringt mich fast bis auf den Grund meiner Seele. Ein heißes Gefühl zieht sich durch meinen Körper. Es erfüllt mich bis in jede Faser. Ich spüre noch etwas. Eifersucht. Warte. Das kommt aber nicht von Prudence.
Mein Kopf schießt herum. Nicht weit von uns entfernt steht Talas zusammen mit Payne und Zane, von letzterem geht die Eifersucht aus. Es nimmt fast Formen an. Er beobachtet Shiva und Dastan. Ich glaube wenn er könnte, würde er meinen Bruder in Stücke reißen.
Dastan und Talas spüren es auch. "Ich glaube da gibt es gleich Ärger" flüstert Prudence mir zu. Auch sie erkennt die Situation, die sich viel zu schnell aufgebaut hat. Ich sehe, wie der Zirkon an seinem Finger aufleuchtet. Keine Sekunde dauert es. Zane nutzt seinen Geschwindigkeits Zauber und packt Dastan am Kragen. Das Knurren, das von meinem Bruder ausgeht wird lauter. "Schluss damit"! Die Stimme von Talas zerschneidet nahezu alles. "Klärt das vernünftig, für derartigen Kinderkram haben wir keine Zeit. Zane, du bist Erwachsen und solltest dich auch so verhalten. Shiva und du solltest vielleicht ein klärendes Gespräch mit ihm führen" befiehlt er in einem drohendem Tonfall. Ja ganz mein großer Bruder. Man erkennt den Alpha in ihm immer mehr.
Wutentbrannt lässt Zane meinen Bruder los und rennt davon. Zu seiner Eifersucht mischen sich noch andere Gefühle hinzu, sie sprühen förmlich aus ihm heraus. Ich kann ihn verstehen. Aber Talas hat recht. Streit untereinander können wir nicht gebrauchen. "Warte bitte" ruft Shiva ihm nach und läuft ihm hinterher. Eine kleine zarte Hand berührt mich am Arm. "Wir sollten weiter machen" murmelt Prudence neben mir.
Ich gucke sie etwas verwirrt an. "Wir"? "Tja oh du großer böser Wolf. Ohne meine Hilfe wirst du das wohl nicht mehr schaffen" grient sie wieder amüsiert. Ich will etwas kontern, doch werde ich das schön bleiben lassen. Es heißt sie will mit mir trainieren. Wäre doch für den Anfang mal sehr gut. Ihre Augen funkeln belustigt, als sie das Teufelsding aus ihrer Armmanschette holt und aufspringt. Prudence reicht mir ihre kleine Hand und ich springe hinter ihr auf den Gleiter. "Halte dich fest und ich zeige dir wie es funktioniert" sagt sie und wieder muss sie sich ihr Lachen verkneifen. Ja ja ich weiß.
Ich lege meine Hände um ihre Hüfte. Wenn das jemand aus unserem Rudel erfährt, werde ich auf alle Zeit die Lachnummer der Familie sein. Ein Zwerg zeigt mir wie man auf diesem Ding gleitet, na toll.
Prudence bemerkt meinen Unmut. "Es war sehr amüsant mit anzuschauen, das auch du Schwächen hast. Daran ist nichts peinliches und jetzt halte dich fest"!
Sie startet den Gleiter und binnen kurzer Sekunden haben wir ein Mördertempo erreicht. Prudence lenkt das Teil mittels ihres zierlichen Körpers schnurstracks Richtung Waldebene.
Das weitläufige Grundstück der Akademie, mit seinen künstlich herbeigeführten Ebenen bietet eine Menge Platz für die Jäger. Der Wind pfeift durch mein Haar. Ich genieße diesen Flug sehr. So ein Laniify oder wie die Dinger heißen, haben schon etwas gutes an sich. Die Schnelligkeit kommt der unseren oder der Vampire gleich. Nur kann man sich hier etwas den Wind erholsamer um die Nase wehen lassen. Ich muss sonst immer laufen, selbst wenn ich es gewohnt bin, ist es doch anstrengend.
Unter meinen Händen spüre ich den angespannten Körper von Prudence. Ihre Konzentration fließt in starken Wellen durch ihre Adern. Ihre Wärme fühlt sich angenehm an. So vertraut und doch ganz anders. Ihr langes Haar wird vom Wind aufgewirbelt und kitzelt mich an der Nase. Wie gerne würde ich die Strähnen über meine Finger gleiten lassen. Die Weichheit dessen spüren, so wie damals. Ihr wundervoller Duft schwebt in meiner Nase. Ich schließe die Augen, um dieses Gefühl einen kleinen Moment genießen zu können.
Wie kann ich von ihr fern bleiben, wenn ich mich so sehr nach ihr sehne? Seitdem wir uns begegnet sind, hängt mein Herz wieder in der Vergangenheit fest. Obwohl, das tat es die gesamten letzten Jahre. Warum muss sie unbedingt so aussehen? Es ist eine Zerreißprobe meiner Gefühle. Prudence. Ich will bei ihr sein, sie beschützen und in meinen Armen halten. Noch einmal könnte ich es nicht ertragen, es wäre mein sicherer Tod, wenn ihr etwas zustoßen würde.
Dastan stellte gestern eine sehr gute Frage. Ob ich genauso handeln und reagieren würde, wenn sie nicht Palila's Aussehen hätte und ihre Seele in sich tragen würde? In diesem Moment wusste ich nur eine Antwort.
"Eneas? Was wird das denn? Das ist etwas zu nah. Du machst mich gerade sehr nervös". Prudence klingt verwirrt und irgendwie mischt sich leichte Erregung in den Tonfall ihrer Stimme.
Ich öffne meine Augen und erstarre augenblicklich. Wie konnte das denn passieren? Mein Kopf liegt an ihrer Halsbeuge und ihr Haar umspielt mein Gesicht. Ich habe ihren zierlichen Körper komplett mit meinen Armen umschlungen, sie eng an mich heran gedrückt. Um uns herum sind nur Bäume. Keine Menschenseele. Nur Prudence und ich. Sie hat den Gleiter gestoppt. Ich spüre ihren rasanten Herzschlag. Selbst meiner hat ein qualvolles Tempo erreicht.
Langsam windet sie sich und dreht sich in meiner Umarmung herum. Keine Gegenwehr, kein Geschrei. Sie ist völlig ruhig und sieht mich jetzt mit sanftmütigen Augen an. "Ist alles in Ordnung"? Ihre Stimme ist so weich und leise. Kurz nicke ich, gerade kommt keine Silbe über meine Lippen. Ich versuche meine Umarmung zu lösen, aber mein Körper gehorcht mir nicht.
Prudence legt ihre Hand auf meine Brust. Ihr Blick wendet sich ab. "Eneas. Ich bin nicht sie. Ich werde niemals so sein wie sie. Wie es sein muss, jemandem gegenüber zu stehen, der so aussieht wie seine verlorene Liebe, das kann ich leider nicht nachvollziehen. Du darfst dich aber davon nicht zu sehr beeinflussen lassen. Ich kann verstehen, wenn es zu viel wird und du mich nicht trainieren kannst. Diese Nähe zu dir lässt mich nicht kalt. Ganz im Gegenteil. Irgendwann wirst du nicht nur dich mit dieser zunehmenden Nähe verletzen, sondern auch mich".
.....Prudence.....
Ich kann Eneas kaum in sein Gesicht blicken. So viele Emotionen liegen darin. Zugegeben, seine Umarmung war plötzlich, aber ich genieße sie. Für meinen Geschmack sogar zu sehr. Auch ich brauche das, nicht immer nur andere. Nur darf ich seine Nähe nicht zulassen. Es würde uns eines Tages zu sehr verletzen. Ihn, weil er erkennt, das ich niemals so sein werde wie sie. Mich, ja aus denselben Gründen. Denn sobald er es erkennt, wird er mir weh tun.
Wie gerne würde ich wissen wollen, wie es sich anfühlt von ihm geliebt zu werden. Auch wenn er mir tierisch auf die Nerven geht, ist er doch ein interessanter Mann. Ich spüre eine ungewöhnliche Verbindung zu ihm. Das hatte ich vorher noch zu keinem Mann. Seitdem er und seine Brüder hier sind, ist er ständig um mich herum. Selbst in der Nacht, wenn ich schlafe. Eneas wacht über mich und sobald ich ihn brauche und nach ihm rufe, ist er da. Ich glaube ihm ist nicht bewusst was für eine immense Anziehungskraft er hat und was er für Gefühle in mir auslöst, mit seinen Umarmungen und seiner Nähe.
Bei ihm fühle ich mich nach meiner Großmutter zum ersten mal richtig geborgen. Shiva hatte wahrhaftig recht, mit dem was sie erst heute Mittag beim Essen sagte. Diese Wölfe sind unglaublich. Ich habe zwar immer gedacht nur Vampire haben diese spezielle Anziehung auf sterbliche, aber auch die Wölfe besitzen sie. In so kurzer Zeit habe ich ein starkes Vertrauen zu ihm aufgebaut und das obwohl wir uns die meiste Zeit des Tages streiten. Wo hat man so etwas schon gesehen?
Ist es denn so ungewöhnlich, wenn man sich nach nur kurz Zeit in jemanden verliebt? Es passiert bei vielen, oder? Bei Shiva und Dastan zum Beispiel. Es hat einfach so klick gemacht. Dabei weiß ich noch, wie sie nach seinem Auftritt in der Bar über ihn herum gezetert hatte. Zane war auch bis über beide Ohren in Shiva verliebt. Nun das hatte nicht geklappt, aber nur weil Dastan auf der Bildfläche erschienen ist. Vielleicht wären er und sie sonst wirklich noch ein richtiges Paar geworden.
Ich bin doch nicht total bescheuert, wenn ich zugebe, mehr für Eneas zu empfinden, als vielleicht gut für mich ist? Er trauert Palila nach so vielen Jahren hinterher. Da frage ich mich, was das für eine starke Verbindung zwischen ihnen gewesen sein muss? Ich glaube kaum, das er jemals in mir etwas anderes sieht. Ich werde für ihn immer nur das Mädchen sein, die so aussieht wie seine verlorene Liebe. Das ist Scheiße. Ach ich hasse mich. Mein Herz ist ein mieser Verräter. Genau deswegen soll Eneas einfach verschwinden. So kann mir niemand weh tun.
"Eneas" flüstere ich kurz. "Mmhmm" kommt nur von ihm zurück. "Ich glaube du kannst mich langsam mal los lassen. Wir wollten doch mit dem Training beginnen" sage ich daraufhin. Er sieht mich wieder erstaunt an, ein kleines Knurren und räuspern dringt aus seinem Mund, bevor er mich los lässt.
Ganz plötzlich ist mir kalt, dabei strahlt die Sonne vom Himmel herunter auf die Waldebene. Sein Duft von einem Herbstmorgen umhüllt mich nicht länger. Ich steige mit ihm zusammen vom Laniify und lasse ihn wieder in meiner Armmanschette verschwinden. Mit großen Schritten entferne ich mich von ihm und setze mich gegen einen Baum.
"Und jetzt? Was willst du mit mir trainieren" frage ich. Eneas sucht den Blickkontakt. Unsere Blicke treffen sich und wieder drohe ich in den tiefen dieser schönen Augen zu versinken. "Hauptsächlich möchte ich mit dir in den Nahkampf gehen. Mit dem Doppelschwert benötigst du keine Hilfe, außerdem kenne ich mich mit diesen Waffen nicht sonderlich aus. Vor allem wäre es blöd, es trainieren zu wollen, zumal du deine Waffen mal wieder nicht bei dir trägst. Also ich frage mich wirklich, wie jemand wie du, die winzig und vergesslich ist, hier aufgenommen werden konnte" knurrt er mich maulend an.
Peng. Da ist er wieder, ekel Eneas. Ich reiße mich empört von seinen schönen Augen los und stehe augenblicklich auf. Mit wütenden Schritten stampfe ich auf ihn zu und bleibe dicht vor ihm stehen. Ich muss meinen Kopf anheben, um ihm überhaupt in sein Gesicht gucken zu können. Warum ist er auch so groß? Ich balle meine Fäuste zusammen, mit knirschenden Zähnen fauche ich ihn an. "Was willst du eigentlich? Denkst du, nur weil ich klein bin, das ich nichts kann? Ich werde es dir zeigen und dich vermöbeln, bis du nach deiner Mama rufst" drohe ich ihm.
Ein leichtes kräuseln seiner Lippen und seine funkelnden Augen sind seine einzige Reaktion. Sein Gesicht wirkt wie eine Wand ohne Emotionen. "Du lässt dich viel zu schnell aus der Fassung bringen. Darum bist du ein kleiner Leckerbissen für stärkere Vampire. Deine Wut brodelt zu schnell in dir hoch und das schwächt deine Konzentration Prudence. Ich werde es dir kurz demonstrieren. Halte dich nicht zurück. Ich bin ein Vampir und will an dir herum knabbern. Also los du appetitliches Häppchen, greif mich an" grinst er jetzt über sein ganzes Gesicht.
Pffffft dem werde ich es zeigen. Ich greife hinter meinen Rücken und will meine Schwerter ziehen. Doch greife ich ins leere. Der bekloppte Wolf hat ja recht. Ich habe sie mir nicht umgeschnallt. Sein schmieriges grinsen strahlt gerade Genugtuung aus, das werde ich ihm aus seinem Gesicht prügeln.
Ohne jegliches Anzeichen greife ich ihn frontal an. Ich schmettere ihm meine Faust in sein dämliches grinsendes Gesicht, doch bevor ich ihn treffen kann, ist er verschwunden. Mein Herz sackt vor Schreck eine Etage tiefer. Ich will mich umdrehen, da umklammern mich zwei starke Arme von hinten und halten mich fest. Plötzlich spüre ich seinen warmen Atem an meinem Hals. "Und du bist Tod" dröhnt seine dunkle Stimme in meinem Gehörgang.
Ich versuche mich zu befreien, doch Eneas ist mir Kräftemäßig überlegen. Noch immer ist sein Mund an meinem Hals. Auch wenn ich weiß das er es ist, bin ich starr vor Angst. Seit wann ist das so? Er lacht finster und beißt mich. Ein lauter Schrei meinerseits ist die Folge. "Hilfe hast du ein Organ! Mir platzt gleich das Trommelfell" quiekt Eneas und lässt mich los. Ein poltern lässt mich herum wirbeln und ich sehe, wie er rücklings auf den Boden gefallen ist.
Blinzelnd betrachte ich ihn. Das ist echt ein merkwürdiger Vogel. Er hält sich die Ohren zu und sieht mich geschockt an. "Warum schreist du los? Jeder andere hätte sich gewehrt, aber nein, klein Prudence schreit herum" knurrt er ungehalten. Ich grinse ihn fies an. Stimmt ja, Wölfe haben ein ausgesprochenes feinfühliges Gehör.
"Das war ja wohl nichts. Soll das jetzt immer so weiter gehen" frage ich und lasse mich neben ihn auf den Boden plumpsen. Eneas nimmt seine Hände von den Ohren weg. "Nein, zu allererst wäre etwas mehr mentale Stärke und Fähigkeit deinerseits von Vorteil. Wir werden nach meinen Regeln deine Sinne in Gang bringen, damit du jedes Lebewesen anhand ihrer Aura wahrnehmen kannst" erklärt er und ich gucke ihn neugierig an. "Wie soll das gehen" frage ich. "Dazu musst du alles ablegen. Also ziehe dich bitte aus" erwidert er. Mir klappt mein Mund runter bis auf den Boden. "ICH SOLL WAAAAAS"?
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