Kapitel 15
Der Morgen einer königlichen Familie
Die ersten Strahlen der Morgensonne drangen durch die schweren Vorhänge des königlichen Schlafgemachs und warfen sanfte goldene Muster auf die seidene Bettwäsche. König Chanyeol lag bereits wach, den Kopf auf eine Hand gestützt, während er seinen schlafenden Mann Baekhyun betrachtete. Ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen, als er die friedlichen Züge seines Geliebten studierte. Es gab keinen Anblick, den Chanyeol mehr liebte, als das friedliche Gesicht von Baekhyun in den frühen Morgenstunden. Baekhyun war nicht nur sein Partner, sondern auch der Anker, der Chanyeol durch die Stürme seines Königtums getragen hatte. Er wusste, dass es Zeit war, ihn zu wecken, doch einen Moment länger wollte er diesen ruhigen Augenblick genießen, in dem die Welt außerhalb der dicken Mauern des Schlosses still zu stehen schien. Nach einem tiefen Atemzug beugte sich Chanyeol vor und pflanzte einen zärtlichen Kuss auf Baekhyun's Stirn. „Es ist Zeit, mein Herz," flüsterte er sanft, seine Stimme kaum mehr als ein Hauch, der sich mit der stillen Morgenluft vermischte. Baekhyun murmelte etwas Unverständliches und drehte sich leicht, doch seine Augenlider flackerten, und schließlich öffnete er sie, blinzelnd gegen das sanfte Licht. „Guten Morgen," murmelte er mit einem schläfrigen Lächeln, das Chanyeol's Herz wärmen ließ. „Guten Morgen," antwortete Chanyeol und strich ihm liebevoll eine Strähne aus der Stirn. „Es ist Zeit, aufzustehen. Ein neuer Tag wartet auf uns." Baekhyun seufzte leise, doch er setzte sich langsam auf, das Lächeln immer noch auf seinen Lippen. „Du bist immer so früh wach," stellte er fest, während er sich die Augen rieb. „Gewohnheit," entgegnete Chanyeol mit einem leichten Schulterzucken. „Außerdem möchte ich nicht einen Moment mit dir verpassen." Baekhyun schüttelte schmunzelnd den Kopf, doch die Zuneigung in seinen Augen war unverkennbar. „Du bist unmöglich," sagte er, bevor er aus dem Bett stieg und die Arme nach oben streckte, um die Müdigkeit aus seinen Gliedern zu vertreiben. Chanyeol beobachtete ihn einen Moment lang, bevor er ebenfalls aufstand und sich neben Baekhyun stellte. Er hob eine Hand und strich sanft über Baekhyun's Wange, bevor er sagte: „Lass mich dir helfen." Es war eine vertraute Routine, die sich in den Jahren ihres Zusammenseins entwickelt hatte. Chanyeol nahm die Schüssel mit warmem Wasser, die die Diener bereits vorbereitet hatten, und begann, Baekhyun's Gesicht sanft zu waschen. Jeder seiner Bewegungen war von Zärtlichkeit geprägt, als ob er etwas Kostbares behandelte, und Baekhyun schloss genießerisch die Augen, während Chanyeol ihm das Gesicht wusch. „Du verwöhnst mich immer noch," murmelte Baekhyun, seine Stimme weich vor Wohlbehagen. „Es ist mir eine Freude," antwortete Chanyeol mit einem warmen Lächeln. „Außerdem ist es ein guter Start in den Tag." Nachdem er Baekhyun's Gesicht und Hände gewaschen hatte, griff Chanyeol nach einem Handtuch und trocknete die Haut seines Mannes ab, bevor er ihm half, sich anzukleiden. Die königlichen Gewänder, die Baekhyun für den Tag tragen würde, waren prächtig, aber auch praktisch. Chanyeol legte besonderen Wert darauf, dass Baekhyun sich wohl fühlte, auch wenn das Protokoll prächtige Kleider verlangte. Als Baekhyun schließlich vollständig angekleidet war, trat Chanyeol einen Schritt zurück, um sein Werk zu betrachten. Baekhyun sah wie immer makellos aus, seine Eleganz wurde nur durch die Sanftheit in seinen Augen verstärkt. „Perfekt," sagte Chanyeol leise. „Dank dir," erwiderte Baekhyun und trat näher, um einen Kuss auf Chanyeol's Lippen zu drücken. „Jetzt bist du an der Reihe." Mit einem Lächeln ließ sich Chanyeol von Baekhyun waschen und ankleiden, wobei Baekhyun mit liebevoller Sorgfalt vorging. Es war ein Ritual, das sie verband, eine stille Bestätigung ihrer Zuneigung füreinander, selbst in den einfachsten Handlungen. Als sie beide schließlich fertig angekleidet waren, hakte sich Baekhyun bei Chanyeol unter, und sie verließen gemeinsam das Schlafgemach. Ihre Schritte hallten leise durch die langen Gänge des Schlosses, während sie sich auf den Weg in den Speisesaal machten. Das Schloss erwachte langsam zum Leben, Diener eilten hin und her, um die letzten Vorbereitungen für den Tag zu treffen, doch Chanyeol und Baekhyun genossen die ruhige Morgenstimmung. Im Speisesaal angekommen, nahmen sie ihre Plätze am großen Esstisch ein. Diener brachten ihnen frisch gebackenes Brot, Früchte und eine Auswahl an warmen Getränken. Chanyeol schenkte Baekhyun eine Tasse Tee ein und reichte sie ihm mit einem warmen Lächeln. „Es ist schön, heute Morgen Zeit miteinander zu haben," sagte Baekhyun, während er den Tee probierte. „Ich weiß, dass du in letzter Zeit viel zu tun hattest." Chanyeol nickte und nahm einen Schluck seines eigenen Tees. „Ja, die Pflichten des Königs nehmen viel Zeit in Anspruch. Aber es ist wichtig, sich auch Zeit für das zu nehmen, was wirklich zählt." Baekhyun erwiderte das Lächeln und griff nach Chanyeol's Hand, die auf dem Tisch lag. „Und das sind wir." Sie genossen ihr Frühstück in einer entspannten Stille, unterbrochen nur von gelegentlichen Bemerkungen über den Tag, der vor ihnen lag. Chanyeol fühlte sich vollkommen in diesem Moment, mit seinem Mann an seiner Seite und dem Wissen, dass ihr Sohn bald zu ihnen stoßen würde. Nicht lange nachdem sie begonnen hatten zu essen, öffnete sich die Tür zum Speisesaal, und Seonghwa trat ein. Der junge Prinz war bereits fertig angekleidet und sah in seinem weißen Gewand stattlich aus. Chanyeol warf ihm einen stolzen Blick zu, während Seonghwa sich höflich vor seinen Eltern verbeugte. „Guten Morgen, Mutter, Vater," sagte Seonghwa respektvoll, bevor er an den Tisch trat. „Guten Morgen, mein Sohn," erwiderte Baekhyun mit einem liebevollen Lächeln. „Setz dich, iss etwas." Doch bevor Seonghwa Platz nahm, bemerkte Chanyeol die Gestalt, die hinter ihm an der Wand stand. Es war der neue Diener, Kim Hongjoong, der mit gesenktem Kopf still in der Ecke stand, seine Hände vor sich gefaltet. „Ah, das ist also dein neuer Diener," sagte Chanyeol und wandte sich an Seonghwa. „Kim Hongjoong, richtig?" Seonghwa nickte, während er sich setzte. „Ja, Vater. Er hat heute seinen ersten Tag." Chanyeol ließ seinen Blick auf dem jungen Diener ruhen, der still und respektvoll an der Wand stand. „Willkommen im Palast, Hongjoong," sagte Chanyeol mit einer wohlwollenden Stimme. „Ich hoffe, du wirst dich gut einleben." Hongjoong hob kurz den Kopf, um Chanyeol zu danken, dann senkte er ihn wieder und antwortete leise: „Vielen Dank, Eure Majestät. Ich werde mein Bestes geben." Chanyeol nickte zufrieden und wandte sich dann wieder seinem Frühstück zu, während Baekhyun Seonghwa ein Stück Brot reichte. „Hast du heute schon Pläne, Seonghwa?" Der Prinz überlegte kurz, bevor er antwortete: „Ich werde meinen üblichen Pflichten nachgehen und mich dann später mit Mutter in der Stadt treffen. Es gibt einige Dinge, die wir besprechen wollten." Baekhyun nickte zustimmend. „Das klingt gut. Es ist wichtig, dass du das Volk verstehst, Seonghwa. Nur so kannst du ein gerechter Herrscher werden." Chanyeol lächelte stolz. „Ich bin sicher, du wirst heute viel lernen. Und vergiss nicht, deinen Diener mitzunehmen. Es wird gut für ihn sein, den Alltag des Prinzen kennenzulernen." Seonghwa nickte und warf einen kurzen Blick auf Hongjoong, der stumm an der Wand stand. „Natürlich, Vater." Das Frühstück verlief in entspannter Atmosphäre weiter, die Gespräche flossen ruhig dahin. Chanyeol fühlte sich in diesem Moment vollkommen – mit seiner Familie um sich und dem Wissen, dass sie gemeinsam jede Herausforderung meistern konnten, die das Leben ihnen stellte.
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