Schmerz

MAGNUS
Als Alec am Fuß der Treppe angelangt war wirkte er viel entspannter. "Ich habe keine Lust auf Streit." sagte er nur kühl und verschwand im Nebenzimmer. Isabelle schnaubte mich wütend an und folgte ihrem Bruder. "Lief doch gar nicht so übel" meinte Lydia optimistisch. "Wann wolltest du mir sagen, dass Alec hier ist?" fragte ich skeptisch. "Gar nicht, sonst hättest du dich wieder wehleidig in deinem Haus verkrochen. Reiß dich zusammen Bane!" brummte sie genervt und zog mich mit in die Küche. "Isabelle? Magnus und ich brauchen dich. Wir finden nicht das passende Model. Wir brauchen ein Gesicht für die neue Kollektion und am besten noch jemanden, der eine Kooperation mit uns startet. Magnus ist aber ziemlich wählerisch. Ihm fehlt das gewisse "etwas". Kannst du uns bitte helfen?" fragte Lydia zuckersüß. "Nur damit das klar ist. Ich tue das nur für dich und nicht für den da" keifte Izzy und zeigte auf mich. "Danke" murmelte ich. „Gib mir die Skizze und die Beschreibung „ entgegnete Isabelle nur. Ich reichte ihr die Papiere und schwieg. Ich fertigte für jede Kollektion eine Skizze an, wie das Model aussehen musste und eine Beschreibung, so war ich nunmal. Alles musste perfekt sein.
Während Isabelle sich den Papieren widmete betrat eine kleine brünette Frau den Raum und nahm sich einen Kaffee. „Hi! Ich bin Helena. Alec's Managerin." stellte sie sich vor. „Du musst Magnus sein." fügte sie noch hinzu. Ich nickte freundlich. „Ich weiß, wen du suchst!„ unterbrach uns Izzy plötzlich. „Jetzt Spann uns nicht so auf die Folter!" nörgelte Lydia. „Du suchst Alec!" verriet sie. Ich sah zu Alec. Er sah mich ausdruckslos an. „Nein" sagte er nur und verließ den Raum. „Tja, Freunde. Ihr habt ihn gehört. Das wird wohl nichts." trällerte Helena und ging ebenfalls. Ich ließ mich kraftlos auf einen Hocker fallen. „Er geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf" schluchzte ich. „Gott! Warum habe ich nur sowas dummes gemacht! Wie kann man nur so dumm sein und die Lieben seines Lebens betrügen! Ich bin so ein Arsch!" jammerte ich. „Stimmt" erklang eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und braun traf auf blau. Alec. „Ich glaube wir lassen euch mal allein." warf Isabelle ein und zog ihre stark protestierende Frau mit sich aus dem Raum. Alec lief um die Kücheninsel herum und stand mir nun gegenüber. Zwischen uns die Kücheninsel. Er lehnte sich kurz zu mir rüber und schob mir den Ring zu, den ich ihm geschenkt hatte. „Hier. Den brauche ich nicht mehr. Er gehört dir." sagte er nur. Er wirkte dabei völlig emotionslos. „Bitte, ich habe ihn dir geschenkt." sagte ich verzweifelt. „Ich brauche den Ring nicht mehr. Genauso, wie du mich brauchst. Lass uns ehrlich sein. Es war ein Fehler zu denken, dass wir beide ein glückliches Leben führen könnten, das hast du mir bewusst gemacht. Du hast mir auch gezeigt, dass Liebe nur aus Sex besteht. Das habe ich jetzt verstanden, also lass es gut sein. Diese Emotionalität kannst du dir sparen. Ich habe kurz mit Helena gesprochen...Wie wichtig ist dieser Auftrag für deine Firma?" sagte er kühl. Ich war zunächst geschockt über seine Worte. Wie konnte er nur so etwas sagen. Was hatte ich nur angerichtet. Er war vollkommen abgestumpft. „Sehr. Ähm.. I-ich, also meine Marke braucht einen Repräsentanten und ich muss meine Reichweite erweitern, sonst bricht alles zusammen."murmelte ich abwesend. „Ok" sagte er nur. Ich sah ihn fragend an. „Ich mach's" verdeutlichte er. Ich lächelte ihn an. „Wann hast du dir die stechen lassen? „ fragte ich. „Du musst keinen Smalltalk betreiben. Passt schon." brummte er und wollte an mir vorbei,doch ich packte ihn und drückte ihn gegen die Wand. Damit schien er nicht gerechnet zu haben, denn er gab ein schmerzerfülltes stöhnen von sich. „Ich möchte mich mit dir unterhalten. Ich tue das nicht, weil ich es muss oder so. Mich interessiert das wirklich. Du bist mir wichtig. Du bist mein Engel und du wirst es immer bleiben und es bricht mir das Herz dich so zu sehen. Ich habe dir weh getan, das weiß ich. Es tut mir so unendlich leid und nichts auf der Welt kann das ungeschehen machen. Aber ich kann es nicht ertragen, dich so zu sehen. Bitte rede mit mir!" sagte ich verzweifelt. Alec versuchte sich aus meinem Griff zu befreien, doch ich schnappt mir seine Handgelenke und fixiert sie über dem Kopf des kleineren. „Als ich das Bild von dir und dem Typ gesehen habe, wo ihr... ich habe sie mir kurz danach stechen lassen. „ schnaubte er. „Ich mag die Tattoos. Es gibt da noch eine winzige Sache... wegen des Jobs. Meine Marketingabteilung hat sich um das Set gekümmert und um die Interaktion zwischen dem  Model und meiner Wenigkeit. Ich befürchte wir werden uns sehr nahe kommen." versuchte ich ihn möglichst vorsichtig bei zu bringen. Alec nickte nur. „Lässt du mich auch wieder los?" fragte er genervt. „Nö" erwiderte ich frech. Alec musste grinsen. Er hatte das schönste Lächeln der Welt. „Ernsthaft jetzt, Magnus. Bitte lass mich los." sagte er verzweifelt. „Was habe ich denn davon? Ah! Gib mir eine Kuss und ich lasse dich los. Du kennst unser kleines Spiel doch noch, oder?" antwortete ich grinsend. Immer, wenn ich mit Alec rumgealbert hatte und er in einer ausweglosen Situation war, hatte ich diese Bedingung gestellt. Ich hoffte, dass er durch den Kuss auftauen würde. „Das kann nicht dein Ernst sein." murmelte Alec. Ich grinste nur breit. Tatsächlich gab Alec nach einem kurzen Blickduell nach und küsste mich. Ich konnte spüren, wie mir warum wurde und ich bemerkte, dass es auch Alec nicht anders ging egal, wie sehr er sich sträubte. Wir küssten uns mehrere Minuten lang, bis Alec mir sein Knie mit voller Wucht in die Weichteile rammte. Mit Tränen in den Augen und wimmernd sank ich auf dem Boden zusammen und sah nur noch, wie ein völlig aufgewühlter Alec aus dem Zimmer stürmte....

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top