Job

ALEC
Ich lag auf dem Boden. Es war kalt. Mein ganzer Körper brannte vor Schmerz. Ich lag in dem Zimmer, in dem ich bei meinem Vater gelebt hatte. Es sah exakt so aus, wie ich es in Erinnerung hatte. Ich wollte mich bewegen, aufstehen, doch es ging nicht. Ich bekam Angst. Was war hier los? Warum konnte ich mich nicht bewegen? Ich hörte Schritte, sie würden immer lauter. Auf ein Mal stand ein Mann vor mir. "Hast du mich vermisst Blue Angel?" fragte die mir allzu bekannte Stimme. "Wir werden für immer zusammen bleiben, ob du willst oder nicht, mein Engel." sagte er mit einem verstörenden Blick. Er kam ein Stück näher und sank auf dir Knie. Er saß nun direkt vor mir und ich konnte ihm in seine blutunterlaufenen Augen sehen. Das machte mir Angst. Ich versuchte ich zu bewegen, doch es ging einfach nicht! Panik stieg in mir auf. Plötzlich umfasste er mit seinen Händen meinen Hals und drückte zu. Tränen rannen meine Wangen hinunter und ich versuchte zu schreien, doch kein Laut verließ meine Lippen.... "so schnell wirst du mich nicht los!" schrie mein Vater und drückte noch fester zu.

MAGNUS
Alec wurde in meinen zunehmend unruhiger, weshalb ich aufwachte. Er zuckte und wimmerte erstickt. Seine Atmung wurde immer unregelmäßiger und er begann zu zittern. Ich versuchte vergebens ihn auf zu wecken. Was machte ihm noch solche Angst?! Meine Sorge um Alec wuchs von Minute zu Minute... früher hatte er in meinen Armen immer ruhig und entspannt geschlafen, doch jetzt konnte ich ihm nicht helfen. Ich war verzweifelt. Plötzlich begann Alec nach Luft zu schnappen! Was war los?! Ich rüttelte erneut an ihm und rief mehrfach seinen Namen. Keine Reaktion. Erst nach einigen Minuten schreckte er schreiend hoch. Sofort flossen wieder Tränen seine Wangen hinunter und ich zog ihn in meine Arme. "Alles wird gut. Ich bin hier. Niemand wird dir mehr weh tun." wiederholte ich immer und immer wieder und es schien zu helfen. Er beruhigte sich und seine Atmung normalisierte sich wieder. Ich sah ihn besorgt an und erst jetzt fiel mir auf, wie schlimm es ihm wirklich ging. Er zitterte am ganzen Körper und es schien so, als hätte er viel Gewicht verloren. Seine Augen wirkten leer und er hatte sehr dunkle Augenringe. Hatte er jede Nacht solche Albträume? Warum war keiner der anderen hier, um ihm zu helfen?! Ich verschränkte Alec's Finger wieder mit meinen und er lehnte sich an mich. Nun saßen wir hier, gegen das Kopfende seines Bettes gelehnt. Wir saßen einfach nur da, bis mir auffiel, dass Alec seine Augen wieder geschlossen hatte. Er musste vor Erschöpfung wieder eingeschlafen sein, was ich ihm nicht verübeln konnte. Er brauchte den Schlaf. Dringend. Für mich war allerdings nicht mehr an Schlaf zu denken. Ich musste später unbedingt mit Alec darüber reden. So konnte es nicht weiter gehen. Wussten die anderen überhaupt von seinen Albträumen?! Mir schwirrten eine Menge Fragen im Kopf herum. Und ich brauchte Antworten. Sofort! Naja, erst, wenn Alec wieder wach war, aber am liebsten sofort!

ALEC
Nachdem ich endlich aus diesem Albtraum erwacht war, ging es mir erst richtig schlecht. Ich hatte vorher schon gedacht, dass es mir schlecht ging, doch jetzt war es definitiv schlimmer. Magnus hatte mich sofort in den Arm genommen. Ich war so froh, dass er da war, er beruhigte mich. Ich lehnte mich erschöpft gegen ihn und schlief wenige Minuten später wieder ein.
Das nächste, was ich wahr nahm, war das klingeln meines Weckers. Ich öffnete vorsichtig meine Augen und musste mehrfach blinzeln, bevor ich richtig sehen konnte. Als nächstes viel mir auf, dass ich noch immer in Magnus Arm lag. "Morgen" sagte Magnus. "Morgen" brummte ich müde und stand auf. "Ich geh kurz duschen." murmelte ich und wollte gerade im Bad verschwinden, als Magnus mich zurück hielt. "Können wir später reden?" fragte er besorgt. "Das wird schwer. Ich komme erst heute Abend wieder. Ich habe einen Job in London und muss dort hin fliegen." erklärte ich. "Kann ich mit kommen?" platzte es aus ihm heraus. Ich blinzelte verwirrt. "Was?" fragte ich. Hatte ich ihn wirklich richtig verstanden? "Ich... ich habe gefragt, ob ich mitkommen kann. Ich mache mir Sorgen und will dich nicht alleine lassen. Nur, weil ich damals Mist gebaut habe, heißt das nicht, dass du mir egal bist. Ich kann nur immer wieder sagen, wie leid es mir tut, aber ich kann das nie wieder gut machen. Ich kann nur hoffen, dass du mir irgendwann verzeihst. Darf ich dich begleiten?" sagte er leise "ok" flüsterte ich nur und er ließ mich los. Ich verschwand im Bad und duschte.

MAGNUS
Ich rief schnell meine Haushälterin an und bat sie eine kleine Reisetasche für mich zu packen und ging danach wieder zurück in Alec's Zimmer, wo ich auf einen, nur mit einem Handtuch bekleideten Alec traf. "Wow" rutschte es mir heraus. "Die Tattoos sind der Wahnsinn und wie sie mit den Flügeln verbunden sind... es sieht so aus, als würden sie zusammen gehören." staunte ich. "Wirst du dir noch mehr stechen lassen?" fügte ich hinzu. Alec zog sich seine typische löchrige schwarze Jeans an, wobei ich schmunzeln musste. Er war seinem Stil treu geblieben, über all die Jahre in der Modewelt. "Ich weiß noch nicht." erwiderte er und zog sich ein weißes, eng anliegendes Shirt über. Die kurzen Ärmel ließen seine Tattoos deutlich hervorstechen und seine Muskeln kamen zur Geltung. Wow. "Du bist wunderschön. Hat dir das schon mal jemand gesagt?" murmelte ich in Gedanken. "Nein. Nur du." sagte er und ich sah ihn verwirrt an. Alec begann zu lachen. "Du hast laut gedacht, Magnus." kicherte er. Ich wurde rot und fing ebenfalls an zu lachen....

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