Der Weg
Sein Leben war wie ein Weg, den er entlang ging, ein Weg, der sich immer mal wieder veränderte.
Schon lange ging er auf diesem Weg, in der Vergangenheit war es oft dunkel und düster, ziemlich unbehaglich. Doch er ging diesen Weg trotzdem weiter entlang, trotz allem Unbehagen, denn trotz aller Dunkelheit erhellten auch kleine Lichter seinen Weg. Er wusste der Weg würde sich irgendwann wieder erhellen. Er musste nur weitergehen.
Der Weg wurde auch wieder heller, friedlicher und behaglicher. Am Rande des Weges konnte man sogar Blumen blühen sehen. Die Sonne stand auch wieder am Himmel und sorgte für eine angenehme Wärme. Er fühlte sich wohl und ging den Weg gerne weiter entlang.
Doch die Zeit verging weiterhin, während er auf dem Weg weiter entlang wanderte und irgendwann verdeckten Wolken den Himmel, jedoch sehr langsam, so dass er kaum merkte wie es wieder dunkler wurde. Doch er bemerkte nach einiger Zeit, dass es kälter wurde. Am Rande des Weges waren die Blumen schon längst gefroren. Eis bildete sich auf dem Weg.
Auch wenn der Weg längst nicht mehr so düster erschien, wie einst in der Vergangenheit, war es dennoch wieder unbehaglich geworden. Allerdings kümmerte es ihn nicht. Die Kälte war nicht sein Feind. Er kam mit ihr klar und ging immer weiter.
Einige Zeit später fing er an seinen Blick zur Seite zu richten und sah ein kleines Licht, ein Licht das er kannte, ein Licht, dass ihm in der Vergangenheit schon mal begleitet hat. Doch nun war es unerreichbar. Jedoch verspürte er die Sehnsucht dieses Licht wieder zu erlangen. Allerdings konnte er nicht. Die Angst den sicheren Weg dafür zu verlassen, war viel zu groß.
Er richtete seinen Blick wieder nach vorne und ging den Weg weiter entlang. Aber er konnte das Licht nicht vergessen und konnte somit den Drang nicht widerstehen, wieder zur Seite zu schauen, wo das Licht war. Wenn er ins Licht blickte, schmerzte es. Und jedes Mal wenn er wieder hinschaute, wurde es heller und schmerzte somit noch mehr.
Er wusste nicht wie lang er seinen Weg noch gehen konnte. Er wollte zum Licht. Die Sehnsucht danach war groß. Doch für das Licht müsste er seinen Weg verlassen und einen neuen Weg gehen. Dies konnte er nicht, da er Angst hatte. Stattdessen blieb er lieber auf dem Weg, der immer weiter zu fror, sodass auch irgendwann die Gefahr bestehen würde auf dem sicheren Weg auszurutschen und hinzufallen.
Er fiel allerdings nicht hin, weil er den Weg weitergehen wollte. Er wollte nicht stoppen. Das konnte er trotz Kälte und trotz Schmerz nicht tun. Auf seinem Weg begegneten ihm irgendwann weitere Lichter, Lichter, die erreichbar waren. Anfangs fürchtete er sich vor ihnen, doch er begriff irgendwann, dass sie ihm halfen. Sie schmolzen das Eis, sie erhellten den Weg, sie brachten ihm Wärme.
Nun konnte er nicht mehr ausrutschen. Das Eis war weg. Jedoch blickte er immer noch manchmal mit Sehnsucht zur Seite, wo das unerreichbare Licht leuchtete. Er erhoffte sich die anderen Lichter würden ihm vielleicht dem Weg weisen und suchte sich Hilfe bei ihnen. Aber was er auch tat, er würde es nicht wagen seinen Weg zu verlassen.
Lange ging er so den Weg weiter, mit den neuen Lichtern, die ihm seinen Weg erhellten und ihm Wärme schenkten. Durch sie blickte er nicht mehr so oft zur Seite. Durch sie fühlte sich der sichere Weg wieder gut an. Doch das unerreichbare Licht würde nie erlöschen und somit musste er etwas tun. Mit der Kraft der anderen Lichter hatte er es dann doch versucht. Er versuchte das unerreichbare Licht zu erreichen. Er hatte Angst davor. Doch es gelang ihm.
Er erreichte das Licht und die Gefahr die er befürchtet hatte, die Angst, die er hatte, sie war unbegründet. Nun konnte er seinen Weg endlich weitergehen, ohne diesen Schmerz zu verspüren, wenn er zur Seite blickte, denn das unerreichbare Licht war nicht mehr unerreichbar.
Wie der Weg weitergehen wird, ist und bleibt jedoch ungewiss.
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