Kapitel 5

Verschlafen hörte ich, wie sich zwei Stimmen leise unterhielten. Ich lag nachts im Bett, nachdem ich ein paar Stunde ein wenig Schlaf gefunden hatte. Leicht öffnete ich die Augen, um einen Blick auf die Uhr zu erhaschen. Auf meinem Wecker leuchtete die Zahl 3:33. Da es noch mitten in der Nacht war, schloss ich wieder die Augen, und versuchte wieder einzuschlafen, während ich zufällig das Gespräch mithörte.

"Sieh mal wie friedlich sie schläft. Hätten wir doch nicht ihr Leben so ruiniert", stellte die weibliche Stimme fest. "Ja, aber wir wollten doch immer nur das Beste für sie", entgegnete der Mann. Mir kamen die Stimmen bekannt vor, aber ich konnte sie nicht sofort zuordnen."Natürlich, aber wir hätten die Konsequenzen bedenken sollen. Nicht nur für uns, sondern auch für sie." "Wie dem auch sei, was geschehen ist, ist geschehen. Wir können nur hoffen, dass sie nicht die gleichen Fehler begeht wie wir. Doch leider sind wir nicht mehr da, um sie zu warnen..."

Mit der Erkenntnis, dass das die Stimmen meiner leiblichen Eltern waren, schreckte ich hoch. Es war bloß ein Traum. Sie waren nicht wirklich hier. Mein Blick fiel auf die Weckeruhr: 3:34. War es doch real gewesen? Ich hatte keine Ahnung.
Jedoch wollten mich meine Eltern vor irgendwas warnen. Warum hatten sie nicht einfach direkt mit mir gesprochen?

Eigentlich versuchte ich wieder einzuschlafen, doch es funktionierte einfach nicht. Die Überlegung, vor was sie mich beschützen wollten, machte mich hellwach.

Als mich damit abgefunden hatte, das die Nacht wohl wieder schlaflos werden würde, wollte ich eigentlich nach meinem Handy greifen. Aber statt der glatten Oberfläche meines Handys, fühlte ich etwas ungewohntes Raues auf meinem Nachttisch. Ohne lange darüber nachzudenken, knipste ich meine Lampe an. Sofort vergewisserte ich mich, was ich eben berührt hatte. Es war ein altes Buch mit vergilbten Seiten. Auf dem dunkelbraunem Buchumschlag stand in goldener, abgekrazter Schrift "WISHES".
Eigentlich wolltes ich dem Buch keine weitere Beachtung schenken, doch plötzlich fiel mir woher ich es kannte.

Es war exakt dasselbe Buch, das ich auf den Fotos sah und vergeblich gesucht hatte.

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