Kapitel 25

-4 Jahre später-

Aufgeregt wartete ich mit meinen Koffern in der Hand auf Jesper. Er und ich waren schon seit dem Abend im Krankenhaus zusammen. Heute werden wir endlich in eine gemeinsame Wohnung ziehen.

Endlich raus aus Greenville - und das auch noch mit Jesper. Es ist als würde ein Traum in Erfüllung gehen.

Abgesehen davon, dass... Jesper immer noch nicht weiß, was zwischen uns passiert war. Ich wollte es nicht erzählen, weil ich nicht riskieren wollte, dass er sich auch an seinen Hass auf mich erinnern könnte. Die Beziehung mit Jesper wollte ich auf keinen Fall gefährden. Sie war das Beste, was ich je erleben durfte. Ohne ihn hätte ich wahrscheinlich nach dem Erlebnis mit dem Buch den Verstand verloren.

Es klingelte. Ich rannte so schnell ich konnte zur Tür und riss sie sogleich auf. Mit einem großen Grinsen auf den Lippen, lud Jesper meine Koffer in sein Auto.

Erneut verabschiedete ich mich ausführlich von meinen Schwestern. Währrend es bei Georgina nur eine kurze Umarmung war, wollte Cindy mich gar nicht mehr loslassen.
"Pass auf dich auf. Besonders wegen Jesper",flüsterte Cindy, damit uns Jesper nicht hören kann. Darauf antwortete ich nur:
"Mach ich. Aber du weißt, dass er mich liebt und er mir so etwas nicht mehr antun würde."

Es war lächerlich, sich wegen sowas Sorgen zu machen. Schließlich hatten wir zusammen doch schon so viel erlebt. Hätte er mich wirklich noch töten wollen, hätte er das doch schon längst getan.

Aber ich konnte sie verstehen. Ab und zu wache ich nämlich auch heutzutage noch mitten in der Nacht wegen einem Albtraum von diesem Tag auf. Über die Jahre habe ich wirklich versucht, es zu vergessen. Doch immer wenn ich in Jespers Gesicht sehe, sehe ich auch den Jungen, der versucht hat mich umzubringen. Und das wird sich nie ändern.

Nach einigen Stunden Fahrt erreichten wir unsere neue Wohnung. Weit weg von meinem alten Leben, bekam ich doch ein wenig Heimweh. Komisch, ich hätte nicht gedacht, dass ich jemals etwas von dort vermissen würde. Ich weiß nicht einmal, was mir fehlte. Es war einfach dieses seltsame Gefühl, allein mit Jesper zu sein, weit entfernt von allem, dass ich einmal meine Heimat nannte.

Zusammen packten wir die wichtigsten Sachen aus unseren Koffern und machten uns bettfertig. Auch wenn ich jetzt schon wusste, dass ich diese Nacht kein Auge zu machen würde.

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