Kapitel 14

Sofort als wir ausgestiegen waren, schimpfte Jesper mit mir:"Was hast du dir nur dabei gedacht? Zuerst machst du mir die schlimmsten Schuldgefühle, nur um mir danach noch mehr leiden zu lassen. Doch du warst all dieses Leid nicht wert. Sieh dich doch mal an!"

Ich schaute an mir herunter und dann wieder in seine Augen. Obwohl es mich verletzte, was er zu sagte, hatte ich es wohl nicht besser verdient. Hätte ich doch nur gleich die Finger von diesem Buch gelassen, besonders hätte ich Jesper aus den Wünschen herauslassen sollen. Er hatte nichts damit zutun und musste trotzdem mit darunter leiden. Hätte ich dieses verdammte Buch bloß nie gefunden!

"Du bist einfach nur ein Mädchen, das von niemandem geliebt wird und deswegen niemand lieben kann. Aber nicht mehr lange. Du wirst niemandem mehr Leid antun."

Er kam mir bedrohlich nahe. Sein Atem, den ich auf meiner Haut spürte, verpasste mir eine Gänsehaut. Mein Herz raste vor Angst.

"Jesper, ich weiß wie du dich fühlst...",redete ich ruhig auf ihn ein. Doch das war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Gewaltsam legte er seine Hände am meinen Hals. Ein kalter Schauer durchfuhr meinen ganzen Körper.

"DU HAST KEINE AHNUNG, WIE ICH MICH FÜHLE!", schrie er mir direkt ins Gesicht und drückte zu. Hoffnungslos versuchte ich nach Luft zu schnappen. Tränen schossen mir in die Augen.
Die Person, die mich gerade umbringen wollte, war schon lange nicht mehr Jesper. In seinem Blick lag nur noch Hass. Das Buch hatte ein Monster erschaffen, das abgesehen vom Aussehen nichts mehr mit Jesper ähnlich hatte.

Ich konnte spüren, wie mir langsam die Luft ausging. Würde mir nicht gleich etwas einfallen, wäre es vorbei. Mein Bewusstsein schien sich auch bald zu verabschieden. Auf einmal sah ich mein Leben vor meinem inneren Augen vorbeiziehen.

Würde ich jetzt sterben? Hatte ich es verdient zu sterben?

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