ℭ𝔥𝔞𝔭𝔱𝔢𝔯 𝔱𝔴𝔬
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ᴊᴇᴏɴ ᴊᴇᴏɴɢɢᴜᴋ
ʟᴏɴᴅᴏɴ, 𝟸𝟸 ᴊᴀɴ. 𝟷𝟽𝟷𝟾
Wie sonst auch immer ging ich also den Weg durch die dunklen Gassen entlang. Hier lag zwar weniger Schnee, dafür aber gammelte alles mögliche in den feuchten Ecken vor sich hin. Eigentlich logisch, da hier ja niemand je auf den Gedanken kommen würde, hier jemals sauber zu machen. Aber hier vorbei gehen zu müssen war mir doch um einiges lieber, als von Anderen in solch braunen, schmutzigen Pfützen geschubst zu werden.
Leider passierte es schon einige Male. Gemeinsam mit der Warnung, ich solle doch ja kein einziges Mal mehr die Feder in die Hand nehmen, durfte ich diese Pfützen am Boden begrüßen. Doch davon ließ ich mir noch nie die Laune verderben, selbst wenn mein Inneres sich schon des Öfteren dazu äußern wollte. Ich verkniff mir erfolgreich jeglichen Laut und dadurch verloren sie ihren Spaß daran, mich auf den harten, kalten Boden der Tatsachen zu schubsen. Mittlerweile geschah es auch nicht mehr allzu oft, ich hätte es sogar an einer Hand abzählen können und dafür war ich mehr als nur dankbar.
Eigentlich waren diese Gassen eine Art letzter, kleiner und ruhiger Zufluchtsort für mich geworden, doch dieses Mal kam es unerwartet komplett anders. Dass etwas derartiges passieren würde, hätte ich mir beim besten Willen nie im Leben auch nur erträumen können. Ich wollte meinen Augen einfach nicht mehr glauben, als meine schon längst schlummernden Sinne ein leises, kraftloses Wimmern vernahmen und dadurch wieder etwas wacher wurden. Mit einem Mal war die Müdigkeit verflogen und so konzentrierte ich mich auf ein eventuell erneut zu hörendes Geräusch.
Jedoch war nichts dergleichen zu hören. So plötzlich dieser Laut auch ertönt war, so schnell war er auch wieder in der Dunkelheit der Nacht verklungen und ich konnte nur noch meiner viel zu schnellen Atmung lauschen. Schwer schluckte ich und versuchte dabei, leiser sowie ruhiger zu atmen. Jetzt eine Welle zu schieben wäre eher kontraproduktiv, weswegen ich mir diese wenigen Minuten der eigentlich kostbaren Zeit nahm, um mich ganz zu beruhigen.
Nur sehr langsam schien es zu funktionieren, aber schlussendlich konnte ich wieder langsamer und entspannter atmen. Zwar klopfte mein Herz stetig gegen meine Brust und weigerte sich Ruhe zu geben, aber mein restlicher Körper und Geist hatten sich zu meinem Glück wieder komplett beruhigt. Somit konnte ich langsam, mit kleinen und vorsichtigen Schritten weiter voran in die beißende Dunkelheit dieser Gasse schreiten und achtete dabei auf jedes noch so kleine Geräusch.
Die stetige Angst vor dem Unbekannten war dabei mein treuer Begleiter und ließ mich auch nicht mehr alleine. Doch diese war spätestens jetzt zurück gewichen, denn meine Abenteuerlust packte mich an der Hand und zog mich so weiter und schneller voran. Sie hatte mich so fest im Griff, wollte genauso wie ich hinter des Rätsels Lösung kommen. Vorher würden wir auch nicht aufgeben und einfach nach Hause gehen, nein. Das kam nicht in Frage.
Sofort wollte ich dem Ganzen nachgehen, nicht erst morgen oder auch einige Stunden später. Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen, sagte mir mein Chef eines Tages, als ich einen Bericht erst morgen schreiben wollte und unbewusst nahm ich diesen Spruch als Vorbild in jeder noch so absurden Situation.
Deswegen wollte ich es auch so sehr herausfinden, es kribbelte mir gar schon in den Fingern. In den aber tausenden Malen, in denen ich hier lang gegangen war, passierte nämlich nichts dergleichen. Niemand sonst ging hier lang oder quetschte sich durch solch ein dreckiges Gebiet. Immer war ich komplett alleine in dieser dunklen Gasse unterwegs, doch offensichtlich schien es dieses eine Mal anders kommen zu wollen.
Doch meine Ohren sowie Augen vernahmen nichts mehr. Nur das dauernde tropfen des Wassers, welches leicht zu hallen begann und eine beruhigende Wirkung auf mich hatte. Warum auch immer dies so war, ich schob es einfach auf die mir so bekannt gewordene Umgebung.
So langsam aber legte sich meine Stirn in Falten, da es doch nicht sein konnte. Diese Gasse kam mir noch länger als sonst vor, aber auch um so vieles mysteriöser. Derjenige, der hier herum schlich, konnte nicht einfach so fliehen. Zwar gab es mehrere Seitengassen, aber nur zwei in Frage kommende Ausgänge. Den vor und hinter mir. Dazu noch einige Hintereingänge der Läden, jedoch hätte ich da schon längst das klacken des Schlosses vernommen. Hieß also, ich müsste die Flucht des Unbekannten mitbekommen.
Urplötzlich ertönte jedoch wieder etwas. Aus reinem Reflex blieb ich stehen, um so kein einziges Geräusch zu verpassen. Meine gesamte Aufmerksamkeit war auf diesen einen Laut gerichtet und mein Blick schwirrte wirr in der Luft umher. Es handelte sich um eine Art Plätschern, garnicht so weit weg von hier und immer noch innerhalb dieser Steinwände. Vielleicht ein, maximal zwei Seitengassen weiter und dann hätte ich ihn gefasst.
Das Adrenalin rauschte durch meinen Körper, doch ich zwang mich dagegen anzukämpfen und meine Sinne bei vollster Konzentration zu bleiben. Jeder noch so kleiner Fehler könnte fatale Folgen mit sich bringen, schließlich wusste ich nicht einmal wer da hinten auf mich warten würde.
Es könnte sich um ein kleines Mädchen handeln, welches sich verlaufen hätte und ihre Mutter suchte. Vor Verzweiflung hätte sie hier in diese Gasse geschaut aber dann Panik vor der Dunkelheit bekommen.
Oder aber ein Dieb, welcher vom Laden geklaut hatte, dann jedoch meine Schritte vernahm. Und jetzt hätte er Angst, dass ich ihn verraten würde, wenn ich ihn denn fände. Aber das würde ich nicht, viel eher ihm etwas Geld für weiteres Essen geben. Ich hasste diese Armut in diesem Land, deswegen half ich auch wo ich nur konnte und vor allem auch durfte.
Mein letzter Gedanke traf jedoch auf einen dieser dreckigen Mörder, die in letzter Zeit gerne einmal ein oder zwei Menschenleben mitgehen ließen. Sie waren gewieft, ließen sich nie schnappen und hinterließen keine allzu großen Hinweise auf die wahre Person. Wenn man also eines ihrer Opfer wäre, dann Gnade diesem Gott dass es nicht allzu schmerzhaft werden würde.
Leider hatten sich durch diese Gedanken meine Ängste ein erneutes mal angestaut und hielten mich davon ab, hinter diese eine Ecke zu sehen. So schwer war es doch garnicht, aber meine zittrige Hand, die auf dem feuchten Gestein ruhte, bereitete mir doch irgendwie Sorgen. Oder war es einfach dieser Nervenkitzel? Ja, wahrscheinlich war es genau das und nicht die Angst vor dieser einen Person, die dort stehen oder sitzen konnte. Nun sei doch nicht solch ein Weichei, Jeongguk.
Mit einem Mal nahm ich meinen restlichen Mut zusammen und ging also um diese eine Ecke, aus der dieses Plätschern gekommen war. Sonst war ja nichts weiter zu hören, redete ich mir ein. Denn wenn doch, hätte ich es durch meine törichten Gedanken überhört.
Doch sofort stockte ich, wollte doch am Liebsten wieder mehrere Schritte zurück weichen. Oder nein, sofort raus aus dieser Gasse und rein in das wärmende Bett.
»D-du?!«
тo вe conтιnυed ...
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Wollte eigentlich noch weiter schreiben, aber dann wäre dieses Kapitel doch ein wenig zu lang geworden deswegen hier ein kleiner Cut.. ups? xD
Und Leute, ich bin einfach so gespannt auf den fixen Start sowie Verlauf dieser Story.. geht's nur mir so? ;-;
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