*55*
Jace 💫
Erledigt
Danke Bro.
...
Es gibt keine andere Lösung.
...
Jace. Du weißt es.
Alec... ich...
Hör auf. Lass es Jace.
Aber Alec. Lass uns noch
mal darüber reden.
Nein. Jace lass es.
Die Entscheidung
ist gefallen.
Ich liebe dich.
Ich dich auch.
Aber Magnus
liebe ich mehr.
Ich weiß. Es ist
nur so schwer.
Ich verstehe das.
Und es tut mir sehr leid.
Ein letzter Auftrag Bruder.
Alles was du willst.
Gib den Mädels einen Kuss und
Simon eine Entschuldigung.
Drück die Kleinen ganz
fest von mir.
Und du, sei nicht traurig.
...
Jace
... ich kann nicht.
Du kannst. JACE.
Ja.
Es ist mir ernst.
Du kannst das.
Machst du das für mich?
Alles.
Mit einen tiefen Seufzer und einem Kloß im Hals verstaue ich das Telefon in meiner Tasche. Asmodeus taucht neben mir auf und legt seine Hand auf meine Schulter.
"Es wird leichter. Irgendwann werden sie es verstehen." sagt er und die Sanftheit in seiner Stimme überrascht mich.
"Es ist unser Leben."
"Und ihr entscheidet. Wenn ihr bereit seid, dann werden es die anderen auch sein. Irgendwann." sagt er.
"Was hat deine Meinung geändert?" Diese Frage liegt mir schon länger auf der Seele.
"Magnus. Ich habe gesehen wie schlecht es ihm ging nachdem er dich hier zurückgelassen hat. Es zerstörte ihn beinahe."
"Mich auch." flüstere ich und schaue auf meine Hände. Feine Narben auf dem Handrücken von unzähligen Schlägen. Das ist meine Welt. Das bin ich.
"Der Direktor erzählte mir wie du Magnus nach dem Angriff von Morgenstern beschützt hast. Er sagte, du hast ausgesehen wie der Racheengel persönlich." Er legt eine Hand auf meinen Arm, ich spüre seinen Atem in meinem Ohr.
"Danke Dark Angel." Er geht und lässt mich hier zurück. Tränen steigen in meine Augen, ich verjage sie. Asmodeus hat mir gerade seinen Segen gegeben. Das er unsere Entscheidung akzeptiert und nicht versuchen wird es zu verhindern. Weil er weiß, dass wir nur zusammen glücklich sind.
Magnus steht mit seinen Eltern in der großen Eingangshalle. Es ist ein schönes, ein friedliches Bild. Seine Mutter streicht ihm sanft durch die Haare, legt eine verirrte Strähne wieder an ihren Platz. Sie richtet den Kragen seiner Jacke, verjagt imaginäre Fussel. Ich weiß das sie die Zeit hinaus zögert. Ich würde es genauso machen.
Asmodeus steht neben seiner Frau und lächelt. Aber dieses Lächeln ist nicht echt. Es ist genauso falsch wie das von Magnus und seiner Mutter. Sie alle versuchen die Fassung zu wahren. Aber es gelingt ihnen nicht.
Ich stelle mich hinter Magnus, lege meinen Kopf auf seiner Schulter ab.
"Anata wa totemo utsukushī kappurudesu." sagt Ayumi an uns gewandt.
"Arigatō." antwortet Magnus.
"Was heißt das?" frage ich.
"Ihr seid solch ein schönes Paar." übersetzt Magnus.
"Arigatō." sage ich. Ihr Lächeln ist warm und ihre Augen voller Schmerz.
"Son'na koto o iu to wa omowanakatta. Shikashi, watashi mo anata ni kansha shinakereba naranai to omoimasu. Magunasu o hogo suru tame." Magnus übersetzt mir die Worte, ich muss mich zwingen ruhig zu atmen.
"Ich werde Magnus immer beschützen. In diesem oder einem anderen Leben." sage ich, verbeuge mich erst vor Asmodeus, dann vor Ayumi. Beide erwidern diese Geste und Magnus ebenso.
Damit ist es soweit. Wir verlassen Magnus zuhause und begeben uns auf direktem Weg zum Hafen. Die Fahrt verläuft schweigend. Ich umklammere Magnus Körper, lasse mich vom Fahrtwind treiben und spüre die Kühle der Nacht. Das Lagerhaus liegt im Dunkeln. Mit gemischten Gefühlen betrete ich dieses Gebäude. Es riecht nach Wasser und Staub, Vergangenheit und Eisen. Nostalgie, eine Erinnerung an eine vergangene Zeit. Eine Zeit voll von Hass und Schmerz, Kälte und Angst.
Auf dem Tisch steht eine Lampe, der Koffer fehlt. Stattdessen liegen dort fein säuberlich die Sachen für unsere letzte Reise.
Wir tauschen unsere Kleidung. Magnus trägt den Anzug von unserer Hochzeit. Ich trage nichts Besonderes, eine schwarze Jeans und ein schwarzes Shirt. Mit Ausnahme meiner Lederjacke mit den Flügeln. Aber so fühle ich mich am wohlsten. Denn es ist nicht wichtig was ich trage. Wichtig ist, dass Magnus an meiner Seite ist. Ohne ihn würde ich diesen Schritt nicht wagen. Und Magnus ebenso.
Gemeinsam haben wir uns nächtelang Gedanken gemacht. Und gemeinsam sind wir auf diese Lösung gekommen. Gemeinsam haben wir diese Entscheidung getroffen. Und gemeinsam werden wir diese Entscheidung ausführen.
Ein letzter Blick auf unser Leben. Jace hat dafür gesorgt, dass wir gewisse Dinge vorfinden wenn wir bei unserer Entscheidung bleiben. Magnus greift nach der kleinen schwarzen Schachtel, ich atme schwer aus und beobachte meinen Mann dabei wie er den Deckel öffnet, das rote Samt zur Seite schlägt und zwei goldene Ringe zum Vorschein kommen.
Er nimmt den Ring mit den feinen Linien heraus, ergreift meine Hand und blickt mir tief in die Augen.
"Für immer." Magnus streift den Ring über meinen Finger und gibt mir einen sanften Kuss.
Ich nehme den Ring mit dem einzelnen kleinen Stein in die Hand, streife ihn über Magnus Finger und küsse seine Lippen.
"Und ewig." sage ich.
Meine Waffe liegt im Holster, Magnus Katana steckt im Saya und ist am Gürtel befestigt. Die Ringe an unseren Fingern fühlen sich so gut an. Viel zu lange ist es her, das wir sie zuletzt trugen. Mit verschränkten Händen treten wir in die Dunkelheit der Nacht.
Eine Gestalt löst sich aus den Schatten. Ich schließe meine Augen und konzentriere mich auf meine Atmung. Mein Herz schlägt ruhig und gleichmäßig.
"Hallo Dark Angel." haucht eine Stimme an mein Ohr und der Geruch von Zimt umhüllt mich.
"Hallo Ben." sage ich. Magnus drückt meine Hand und ich öffne meine Augen. Vor mir liegt die niemals schlafende Stadt und tausende Lichter tanzen auf der Wasseroberfläche.
"Du solltest ihn ein letztes Mal küssen." sagt Ben und ich drehe mich zu Magnus.
An den Hüften fassend ziehe ich ihn dicht an meinen Körper, seine funkelnden Augen ziehen mich in ihren Bann. Meine Finger streicheln sanft durch sein Haar, über die Stirn und die langen Wimpern unter geschlossenen Lidern. Seine feine Nase und die ausgeprägten Wangenknochen. Den lieblichen Mund mit den vollen rosafarbenen Lippen und dem zarten Kinn. Die warme Haut, das pulsierende Blut in seiner Halsschlagader lassen mich wissen das er noch am Leben ist.
Meine Zunge streicht langsam über seine Lippen, nimmt den Geschmack von Magnus, Orange mit einem Hauch von Leid auf. Sein Atem strömt in meine Mundhöhle als sich unsere Lippen vereinen und eine einzelne Träne verlässt meine Augen.
"Wir sind bereit." sagt Magnus leise und der Schatten bewegt sich lautlos durch die Nacht. Ben steht hinter Magnus, ganz dicht an seinen Körper gedrängt und ich spüre seine Anwesenheit. Die Kälte und Dunkelheit, die meinen Mentor schon immer umgab.
Geflüsterte Worte in Magnus Ohr. Ich verstehe sie nicht. Mein Blick liegt fest auf Magnus. Seine Augen nehmen mich gefangen, lassen mich nicht los. Geben mir Halt und Sicherheit, Wärme und Geborgenheit.
Ich lasse mich fallen und weiß, das egal was gleich geschieht, wir für immer beisammen sein werden. Frei und geheilt von den Ängsten und Sorgen. Ich liebe Magnus und er liebt mich. Aber unsere Liebe gefährdet unser Leben. Deshalb trafen wir eine Entscheidung. Wir sind wie zwei Magneten die sich anziehen, wir können nicht ohne einander leben. Der Preis für unsere Liebe ist hoch. Aber wir sind bereit ihn zu bezahlen.
Magnus hält sein Katana in der einen Hand, in der anderen liegt meine. Warm und weich und die Gewissheit, dass wir für immer zusammen sein werden. Ich blicke in seine Augen und mein Wunsch geht in Erfüllung. Das es Magnus ist den ich als Letztes sehe wenn der Engel des Todes kommt und seine Bezahlung einfordert. Unser Blut.
"Ich liebe dich Magnus." Es sind die letzten Worte die ich zu ihm sage, bevor die Welt um uns herum dunkel wird.
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