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Valencia 1716

Ich stehe im Badezimmer vor dem Spiegel und bürste mein Haar zurecht.
Heute muss ich wieder auf den Markt und einkaufen gehen, danach das Essen für mich und meine Schwester vorbereiten und sie dann von unserer Nachbarin Mrs. Diego abholen.

Die alte Dame hat einen richtigen Narren an uns gefressen und fühlt sich verantwortlich für uns. Aber ich bringe es nicht übers Herz ihr etwas auszuschlagen, daher verbringt Valeria die Zeit immer bei ihr, wenn ich unterwegs bin.

Meine Mutter...nun ja. Sie ist höchstens in diesem Haus um zu schlafen, sich frisch zu machen und um Geld da zu lassen, damit wir uns ernähren können.
Für mehr als das ist sie nicht mehr da. Es ist ein Wunder, wenn man sie zu sehen bekommt.

Seufzend lege ich meine Bürste an die Seite und sehe in die glanzlosen Augen der schwarzhaarigen Frau, die mir entgegenblickt.

Trotz, dass diese Augen nicht mehr vor Freude leuchten, zieht der Körper tagtäglich die Blicke der Männer auf sich.

Und es kamen nicht wenige Angebote um sie zu umwerben. Doch niemand kann mir die zwei Dinge geben, die ich mir sehnlichst wünsche.

Die eine ist es meine geheimsten Wünsche auszuleben, ohne sich gleich binden zu müssen oder gar zu heiraten. Gleichzeitig will ich jedoch nicht als Hure oder Schlimmeres bezeichnet werden, nur wegen dem, was ich und mein Körper sich ersehnen.

Das andere ist etwas, was mir niemand geben kann, außer er könnte die Zeit zurückdrehen. Den Menschen, der mir das Meiste in der Welt bedeutet hat, doch seit nun mehr als vier Jahren tot ist. Im Krieg auf See gefallen, so heißt es.

Kurz atme ich durch, dann gehe ich aus unserem Haus zum Wochenmarkt mit einem Korb um meinen Arm.
Einzelne Männer laufen mir über den Weg und begrüßen mich mehr als freundlich, was ich mit einem freundlichen Nicken belasse, denn was ihnen im Sinn steht ist ihnen quasi auf die Stirn geschrieben.

Seit kurzem sind Valeria und ich als die „Schönheitsschwestern" bekannt. Von wem das kommt, ist mir jedoch nicht klar.
Sobald Valeria und ich zusammen durch die Straßen laufen liegen fast alle Blicke auf uns, was sehr unangenehm sein kann.

An einem Obststand decke ich mich erstmal mit ein paar Früchten zu, danach gehe ich zum Gemüse- und Brotstand und schaue mich ebenfalls um.

„Was macht eine so schöne Frau wie Sie alleine auf einem Markt?", höre ich eine rauchige Stimme hinter mir und drehe mich zu ihr.
Ein gut gekleideter Mann steht vor mir und mustert mich ausgiebig.
„Ich gehe meinen Pflichten nach.", antworte ich höflich und will mich wieder zurückwenden, werde aber erneut von ihm unterbrochen.

„Eine Frau wie Sie sollte eher bedient werden anstatt solcher Arbeit nachzugehen. Was sagt denn Ihr Gatte dazu?"
„Ich habe keinen Sir.", meine ich bloß, denn diese Unterhaltung wird mir langsam etwas zu persönlich.

Er geht einen Schritt auf mich zu und ergreift meine Hand, um auf ihr einen Kuss zu platzieren.
„Wenn ich mich vorstellen darf, Pierre Morino."
„Sophia Suarez.", stelle ich mich der Höflichkeit halber ebenfalls vor.

„Ein wunderschöner Name gebührend einer Frau wie Sie."
„Dankesehr."
„Würde es Ihnen etwas ausmachen mit mir auszugehen? Ich habe das Gefühl, dass wir uns auf der gleichen Wellenlänge bewegen. Denn jemand wie Sie gehört ebenfalls nicht in dieses Millieu."
Zur Verdeutlichung zieht er seine Nase etwas kraus und beschert sich damit seinen Todesstoß.

„So leid es mir tut muss ich Ihnen leider verzagen.", sage ich gespielt traurig und hoffe ihn so schnell wie möglich loszuwerden.
„Jedoch bin ich an keinerlei Verbindungen interessiert, solange mein Vater noch auf See ist."

Diese Ausrede benutze ich immer, denn außer uns weiß niemand, dass mein Vater im Krieg gefallen ist, sondern sie denken, dass er noch seiner Pflicht nachgeht und daher noch nicht zurück ist.

„Oh....nun, dass tut mir leid. Natürlich verstehe ich, dass Sie auf Ihren Vater warten müssen. Dann wünsche ich Ihnen noch einen angenehmen Tag."
Damit verbeugt er sich nochmals vor mir und geht weiter seines Weges.

Ich erledige den Rest meiner Einkäufe und begebe mich zurück nach Hause, um das Essen vorzubereiten.
Danach hole ich Valeria von unserer Nachbarin ab und wir essen zusammen.

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Den restlichen Tag beschäftige ich mich mit ihr, bis ich sie abends in ihr Bett lege und ihr eine Geschichte über Prinzen und Prinzessinnen erzähle.

„Sophia?", flüstert sie mich mit verschlafener Stimme.
„Ja Mäuschen?", sehe ich sie fragend an.
„Wann kommt Vater wieder? Die anderen Kinder fragen mich immer wieder und...ich vermisse ihn."

Ein dicker Kloß bildet sich in meinem Hals und sorgt dafür, dass Tränen in meine Augen steigen, die ich jedoch gekonnt verdränge.
„Vater wird noch etwas wegbleiben müssen Mäuschen.", fange ich an und versuche nicht zu traurig zu klingen.
„Aber er vermisst dich bestimmt genauso sehr wie du ihn."

„Und Mutter? Vermisst Mutter uns auch?", haucht sie nun mit etwas weinerlicher Stimme.
Sofort ziehe ich sie in meine Arme und versuche sie zu trösten.

„Mutter ist nur sehr traurig, dass Vater schon so lange weg ist. Und sie will uns nicht auch noch traurig machen, deswegen ist sie immer weg. Aber sie liebt dich sehr, das darfst du nicht vergessen.", versuche ich bei ihr ein gutes Bild meiner Mutter zu hinterlassen.

Ich kann ihr ja schlecht sagen, dass sie unseren Anblick nicht mehr erträgt, seitdem sie weiss, dass unser Vater tot ist.

Wenige Zeit später ist sie in meinen Armen eingeschlafen, sodass ich sie behutsam zurück in ihr Bett lege und ihre Zimmertür schließe.

Seufzend lasse ich mich auf das Sofa fallen und streiche durch meine Haare. Der Tag war so nervenaufreibend, dass ich unter keinen Umständen einfach meine Augen schießen und schlafen könnte.

Da kommt mir wieder das Gespräch mit dem Mann in den Sinn.
An sich sah er ja sehr gut aus, für meine Fantasie sollte es also ausreichen...

Ich begebe mich in mein Zimmer und schließe die Tür, gehe dann auf mein Fenster zu und verhänge sie.
Langsam löse ich die Kordeln meines Kleides und lasse es auf den Boden gleiten.

Nur noch in Unterwäsche, für die ich mir viel Geld angespart habe, lege ich mich in mein Bett und lasse der Phantasie freien Lauf.

Meine Finger streichen über meinen Hals über mein Schlüsselbein, zum Dekolleté entlang.
Ich merke schon, wie sich meine Nippel aufstellen und mich eine Gänsehaut überkommt. Ich hebe meine Brüste aus den Haltern und spiele leicht an ihnen.

Ich stelle mir vor, dass raue Hände meinen Bauch entlang fahren, sich ihren Weg zwischen meine Beine finden.
Meine Innenschenkel zu meiner Mitte entlang streichen und über das Stück Stoff über meiner feuchten Mitte wandern.

Langsam schlüpfen sie in das Höschen und spielen mit meiner Perle, necken und reizen sie.
Meine Atmung verschnellert sich, genauso wie die Bewegungen meiner Finger.
Irgendwann fahren die Finger zwischen meine Lippen und teilen sie, tauchen dann in mein heißes Fleisch ein und lassen mich etwas aufbäumen.

Die Vorstellung, wie er mich verwöhnt und mich näher an meinen Höhepunkt bringt, lässt meinen Puls höher schlagen, bis ich kurz davor bin und noch einen Tick schneller werde, dabei gleichzeitig mit meiner anderen Hand eine meiner Knospen nehme und sie zwirbel.

Damit katapultiert mich meine Vorstellung und meine Finger zu meinem Orgasmus, den ich mit einem unterdrückten Laut auskoste.
Leicht außer Atem genieße ich die Nachwehen, bis ich mich vollkommen beruhigt habe.

Ich stehe von meinem Bett auf und gehe ins Bad um mich frisch zu machen.
Nur meine leicht geröteten Wangen verraten, was eben noch in meinem Zimmer passiert ist.
Fehlt nur noch der geeignet Mann dafür, doch diesen zu finden ist eine andere Geschichte...

Ich mache mich etwas frisch, dann ziehe ich mich um und lege mich nun vollends befriedigt in mein Bett zurück, worauf ich kurze Zeit später einschlafe.

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