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Valencia 1720

Zwei Wochen sind bereits vergangen, seitdem ich Jason gesehen und ich mich auf diese ‚Beziehung' eingelassen habe.
Auch wenn dieser Begriff nicht wirklich dazu passt, was zwischen uns ist.

Sein kleines Präsent ist ein wirklicher Hingucker gewesen ist und ich freue mich schon riesig sie ihm zu präsentieren, doch schwirren einige Gedanken in meinem Kopf rum.
Wie genau wird es nun zwischen uns sein? Und meint er seine Worte immer noch so, nachdem wir uns so lange nicht gesehen haben? Männer können sehr schnell ihre Meinung ändern, nicht nur Frauen.

Nachdenklich kaue ich auf meiner Lippe rum während ich die Haare von Valeria kämme um sie danach zu flechten.
„Sophia, das zieht.", höre ich sie meckern und wende meine Konzentration wieder auf sie zu.
„Entschuldige.", sage ich und lege den Kamm zur Seite um nun ihre Haare in Partien zu teilen.
„Ist alles in Ordnung bei dir?"
„Alles gut Kleines. Erzähl mir lieber was du heute machen willst."

Sofort ist sie Feuer und Flamme, redet über ein Fest, auf welches sie heute gehen will, weil sie gehört hat, dass viele Kinder in ihrem Alter dort hingehen.
„Das hört sich doch schön an. Du musst mir auf jeden Fall davon erzählen, wenn du wiederkommst."
Sie wendet ihren Kopf leicht zu mir und sieht mich fragend an.

„Und was machst du solange?"

„Ich-"

Bevor ich weiterreden kann höre ich es an der Tür klopfen und halte in meiner Bewegung inne.
Ich will von meinem Stuhl aufstehen und auf die Tür zugehen um sie zu öffnen, doch Valeria kommt mir zuvor, indem sie plötzlich aufspringt und Richtung Tür rennt.

Amüsiert schüttel ich meinen Kopf und gehe ihr langsam hinterher.
Es muss sehr interessant für sie sein, da es kaum vorkommt, dass jemand bei uns anklopft.
Bevor ich die Haustür erreicht habe höre ich meine kleine Schwester schon verwundert fragen „Wer sind Sie?"

„Ich bin Jason und hatte deiner großen Schwester eigentlich versprochen, dass sie als Erste erfährt, wenn ich wieder da bin. Doch nun bist du die Erste. Ist deine Schwester zuhause?"
Seine Stimme jagt mir einen Schauer über meine Haut. Ich hätte nicht gedacht, dass je länger wir uns nicht sehen, seine Stimme einen noch intensiveren Einfluss auf meinen Körper haben würde.

An der Tür sehe ich wie Jason vor Valeria hockt und sie angrinst.
„Ja, bin ich.", gebe ich mich erkenntlich und streiche mit meiner Hand über Valeria's Kopf.
„Hab ich dir nicht gesagt, dass man höflich zu Fremden ist? Und du hast dich ja nicht einmal vorgestellt."
Gespielt tadelnd schaue ich zu ihr runter und spüre seinen Blick unentwegt auf mir, seitdem ich bei ihnen stehe.

„Entschuldigung.", nuschelt sie schuldbewusst, als sie zu mir hochschaut und hält ihren Rock fest um sich vor Jason zu verbeugen.
„Ich bin Valeria.", stellt sie sich höflich vor und lässt mich damit amüsiert schmunzeln.

Jason verbeugt sich ebenfalls vor ihr, nachdem er sich wieder aufrecht gestellt hat.
„Die Dame, es ist schön Sie kennen zu lernen."
Kichernd schaut sie ihn an und nickt ihm nochmal zu, ehe sie dann wieder ins Haus geht und lässt uns allein.
Neckend grinse nun ich ihn an und stelle mich genau vor ihn.
„Werde ich auch so galant begrüßt wie meine Schwester?"

Immernoch mit einem Grinsen auf seinen Lippen zieht er mich an sich und schüttelt seinen Kopf.

„Nein.", antwortet er mir und gibt mir daraufhin einen Kuss, der mir wieder deutlich bewusst macht, wie sehr er mich bereits in seinen Fängen hat.
„Das ist meine Art von Begrüßung für meine Frau.", raunt er und streicht mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Die gefällt mir um einiges mehr.", schnurre ich und lege meine Hände um seinen Nacken, kraule ihn ein wenig.
„Es freut mich, dass du mir tatsächlich sofort Bescheid gesagt hast. Das zeigt mir, dass ich mich nicht in dir getäuscht habe."

Und das meine ich genau so wie ich es sage. Habe ich schon mehr als nur einmal mitbekommen, wie Männern uns Frauen etwas erzählt haben und wir im Nachinein erfahren haben, dass alles nur gelogen gewesen ist...
Jason beugt sich etwas zu mir und lehnt seine Stirn an meine.
„Naja ich hab mein Wort ja nicht wirklich gehalten. Du warst nicht die Erste, die erfahren hat, dass ich wieder da bin."

Sein unverschämtes Lächeln sorgt dafür, dass ich ihm leicht gegen seinen Hinterkopf haue, was ihn aber keineswegs zu stören scheint, denn er spricht einfach weiter.
„Darf ich rein kommen oder muss ich draussen bleiben Liebling?", fragt er und küsst meine Stirn.
„Aber sicher doch.", kichere ich und löse meine Arme von ihm, um ihn dann an seiner Hand in unser Haus zu ziehen.

„Setz dich ruhig. Ich schaue nur kurz nach meiner Schwester."
Ich lächel ihn kurz an und gehe auf das Zimmer von Valeria zu, in welchem sie sich befindet.
„Valeria, wann wolltest du ungefähr los?"
Sie sitzt auf ihrem Stuhl und betrachtet in ihrem Spiegel ausgiebig die Frisur, die ich ihr bis vor kurzem noch geflochten habe.
„Ich wollte gleich losgehen. Ist das der Freund, der dir beim Handeln geholfen hat?"
„Genau das ist er.", meine ich zwinkern und halte ihr meine Hand hin, damit sie nochmal zu mir kommt.

Dieser Bitte kommt sie auch nach und umarmt mich sofort.
„Bleib nicht zu lange weg, hörst du?", nuchel ich in ihr Haar und gebe ihr einen Kuss auf den Scheitel, bevor sie sich von mir löst und zur Haustür läuft.

Als sie aus der Tür raus ist gehe ich zu Jason, der sich auf das Sofa gesetzt hat und mich beobachtet.
„Wohin geht sie?", fragt er neugierig nach und klopft neben sich, damit ich mich neben ihn setze.
Was ich auch tue und sofort in seine Arme gezogen werde.

„Heute ist anscheinend ein Fest, wo sie unbedingt hinwollte, weil da viele Kinder in ihrem Alter sein werden. Ich bin froh, wenn sie Freunde hat und von unserer Mutter abgelenkt wird.", antworte ich ihm und lasse meinen Kopf in den Nacken fallen, stöhne entkräftet auf.
Meine Mutter ist die letzten zwei Tage nicht nach Hause gekommen und ich musste mir für Valeria Ausreden erfinden, damit sie sich keine Sorgen macht. Dabei weiß ich selber nicht einmal, wo sie sich gerade befindet.

„Du sorgst dich zu viel um eine Frau, welche alt genug ist, um auf sich selbst auf zu passen."
Auch wenn seine Worte die schmerzhafte Wahrheit sagen sorgt seine welche Stimme dafür, dass ich mich zusammenreißen kann.
Ich habe schon zu oft wegen meiner Mutter gelitten, ich sollte auf Jason hören, egal wie schwer es mir fällt.

Im nächsten Moment vergräbt er seine Nase in meinen Haaren und saugt ihren Geruch ein.
„Ich möchte nicht über deine Mutter reden.", raunt er daraufhin in mein Ohr und ich spüre wie seine Finger über den Stoff meines Kleides gleiten.

Seine Finger öffnen langsam die Schnürung an meinem Kleid und je weiter er kommt, desto flacher wird mein Atem.
„Ich will, dass du die Sachen, die ich dir hab zu kommen lassen, anziehst."
Seine Worte lassen keine Widerrede und mit einem Kuss an meinem Hals verdeutlicht er nur seine Worte.

Kurz genieße ich seine feinen Berührungen, wenn er meine Haut streift, reiße mich dann aber irgendwie noch zusammen.
„Wer sagt denn, dass ich sie nicht schon bereits anhabe?", keuche ich leicht außer Atem, denn wie es der Zufall will habe ich genau das heute getan.

Mir hat das Set aus roter Spitze so gut gefallen, dass ich es bereits zwei mal so anhatte, denn es verleiht mir ein mehr als erregendes Gefühl, diese feinen Stoffe auf meiner Haut zu spüren.

„Aber wenn du willst kannst du dich selber davon überzeugen."


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