White clouds in the forest
Regina entschied sich an einem kleinen Felsvorsprung für die Nacht Rast zu machen. Es war deutlich unsicherer als die Höhle, doch so etwas wie eine Höhle war schon Luxus. Die Sonne ging leuchtend rot am Horizont unter.
"Wir werden hier schlafen!" erklärte sie denn Anderen. Erleichterung machte sich in Snow Whites Gesicht breit, Alice nahm sofort die Umgebung in Augenschein. Die Frau empfand es als einen lustigen Unterschied. Die Prinzessin die sich freute zu entspannen und die Hexe die sofort nach möglichen Fluchtmöglichkeiten schaute.
"Ich hohle etwas Holz, bin gleich zurück, wenn was passiert einfach schreien", sagte sie zu der Jüngeren, die sofort nickte.
Es dauerte nicht lange, genug Holz für ein kleines Feuer zu sammeln. Die Umgebung wirkte ruhig. Es war unwahrscheinlich, dass in dieser Gegend noch Soldaten die Wälder durchforsteten. Ihr Ziel war nicht weit entfernt und alle wussten, obwohl die Feen klein und niedlich waren, möchten sie es gar nicht, wenn schwer bewaffnete Soldaten ihren Wald durchquerten. Als Kind hatte sie schon genug Geschichten über das Volk gehört, um zu wissen, was Harvey und Mary meinten, als sie über die unfreundliche Art und Weise der Wesen geredet hatten. Manche Geheimnisse sollten Geheimnisse bleiben. Die Königin hoffte nur inständig, dass sie nicht auf allzu viel Widerstand treffen würden.
Als sie zu der Gruppe zurückkehrte, schliefen Alice und Snow White schon Schulter an Schulter. Ebenfalls hatte Regina Schwierigkeiten, die Augen offenzuhalten. Vielleicht waren die letzten Tage doch etwas anstrengender gewesen als gedacht. Erschöpft legte sie das Holz ab und machte sich daran, es für ein Feuer übereinander zu legen. Mary blickte verschlafen zu der Erwachsenen.
"Siehst müde aus" kommentierte sie.
"Ja ..." langsam legte diese ihre Hand auf das Glas. "Weißt du ... eigentlich werde ich gar nicht müde ... ich bin gefangen in einem Spiegel. Aber sogar Rin und Harvey schlafen ..." Herzhaft gähnte die Medusa. Irgendwas in Reginas Kopf klingelte. Etwas an der Situation stimmte nicht, aber die Müdigkeit legte sich wie ein Nebel in ihren Gedanken. "Letztes Mal war es genauso ...", flüsterte die Stimme von Mary und hallte mehrfach in den Ohren der Erwachsenen wieder. Mit aller Kraft versuchte sie, eine Schlussfolgerung zu ziehen. Doch ihre Augen fielen einfach so zu und bevor sie es merkte wahr sie eingeschlafen.
Leises Lachen, hell, gleichzeitig weit entfernt und dumpf hallte in meinen Ohren wieder. Erschreckt riss ich denn Kopf hoch. Wer war da? Ich blickte auf eine weiße Wand. Verwirrt blinzelte ich einige Male und hob die Hand. Nein, es war keine Wand. Es war Nebel. Nebel so weiß und dick, dass ich nur noch ganz schwach meine Hand vor mir erkennen könnte. Die Müdigkeit war wie weggeblasen. Mary hatte es versucht zu sagen. Es war unmöglich für sie müde zu sein, doch sie beide wahren schon längst nicht mehr in der Lage gewesen, einen klaren Gedanken zu fassen. Mit einer schnellen Bewegung wischte ich mir die Erde aus dem Gesicht. Vorsichtig stand ich auf, immer noch fühlte ich mich wackelig und geschwächt. Kurzzeitig ließ ich Feuer in meiner Hand erscheinen, doch zu meinem Bedauern kam das Licht nicht durch die Schwaden und ich ließ es wieder erloschen. Ich griff nach meinem Schwert, ich kannte die Ursache für all dies nicht. Waren es die Feen oder ein anderes Wesen, welches uns einen bösen Streich spielte? Vorsichtig setzte ich einen Fuß vor den anderen.
"Mary?" flüsterte ich denn Namen meiner Freundin und hielt meine Waffe fest im Griff. Keine Antwort, alles wahr so ungewöhnlich und gruselig ruhig. Kein Ton. Das Rascheln der Blätter unter meiner Füße und das Klopfen meines Herzens hallte laut in meinen Ohren wieder.
"Harvey?" fragte ich leise weiter. Das Echo meiner Stimme klang an den Bäumen zu mir zurück. Ein lautes Knacken schallt durch den Wald und ließ mich vor Schreck zusammenzucken. Es war ein Stock, auf dem ich getreten wahr. Ich hielt mein Schwert so fest, dass meine Finger schon ganz weiß wahren.
"Alice?" meine Stimme wahr nur noch ein Zittern. Die Angst, dass jederzeit etwas aus den Wolken auf mich zu springen konnte, nahm mich komplett ein. Wo waren die anderen? Ging es ihnen gut?
"Rin?" ein Pfeil schoss nur knapp vor meinem Gesicht vorbei und ich sprang sofort hinter einen Baum. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Da wahr jemand! Ein leises Surren klang an mein Ohr. Vorsichtig schaute ich an dem Baum vorbei in die Richtung, aus der das Geschoss kam. Da stand jemand. Eine schattenhafte Gestalt. Ich blinzelte und plötzlich war sie weg. Erschreckt schnappe ich nach Luft. Etwas Warmes strömte an meinem Ohr vorbei. Es war Luft. Der Atem eines Wesens, das hinter mir stand. Halb gelähmt vor Angst drehte ich mich zitternd um. Ich starrte in die großen runden und blau leuchtenden Augen eines schattenhaftes Wesen. Als unsere Augen sich trafen, ertönte ein schnatterndes Geräusch. Und in dem kurzen Moment, in dem ich es wagte erneut zu blinzeln, war es verschwunden. Ich zog die Luft in meine Lungen und schrie vor Angst auf. Nicht viele Dinge machten mir Angst, aber keine Sekunde später, rannte ich durch den Wald. Ich wusste nicht, was dieses Wesen wahr und ich wollte es nicht wissen. Plötzlich stand es vor mir. Ich stolperte und sprang zurück. Eilig rannte ich in eine andere Richtung. Schnattern und Surren hallten durch den Wald und nun wahren es plötzlich zwei von ihnen. Sie drehten ihre Köpfe neugierig und bewegten sich in schlangenartigen Bewegungen auf mich zu. Ihre großen Augen durchdringend auf mich gerichtet. Ich war wie festgefroren. Plötzlich verschwammen die Gestalten, der Nebel wirbelte auf und jemand stürmte auf mich zu.
"REGINAA" schrie Alice und klammerte sich an die Erwachsene. Für einige Sekunden blickte sie immer noch in Paralyse auf die Jüngere. "Ich bin aufgewacht und dann der Nebel und dann die Wesen und ... ICH BIN SO FROH DICH GEFUNDEN ZU HABEN!"
"Jetzt bist du ja bei mir" erwiderte sie und ließ in ihrer Hand eine Flamme erscheinen. Sie musste die Jüngere beschützen und das um jeden Preis. Jetzt war sie nicht mehr alleine und wollte unter keinen Umständen Angst zeigen. Trotz ihrem neu gewonnen Mut, zitterte ihre Hand immer noch. "Bleib hinter mir!" wies die Erwachsene an und sofort trat diese zurück. Das Schnattern wurde wieder lauter, aus dem Nebel erschienen erneut diese Wesen. Beobachteten sie neugierig aus dessen großen, runden Augen. Das Feuer spiegelte sich flackernd in deren Iris wider. Regina festere, denn Griff um das Schwert und trat einen Schritt vor. "Kommt näher und ich zerstöre Euch!" droht die Königin und schwenkt drohen ihre Waffe. Nicht im Wissen, ob ihre Verfolger sie verstanden oder besiegt werden konnten. Synchron neigten alle drei von ihnen denn Kopf zur Seite und starrten sie unentwegt an. Ein Zischen ertönte von ihnen und dann erneut ein Schnattern. Schneller und lauter als zuvor. Plötzlich traten mehr schattenhafte Gestalte aus den Schatten auf sie zu. Alle im Chor. Die Luft vibrierte um sie herum, die Ältere merkte, wie Alice näher an sie ran rückte und ihren Dolch fest in der Hand umklammerte. "Vernichten?" hallte eine Stimme durch den Wald. Regina konnte nicht erkenne, woher sie kam und wer das sagte. Die Wesen wurden lauter, fingen an zu beben und näherten sich. Die blauen Augen verloren ihre Farbe und wurden leuchtend weiß.
"Alice ..." flüstert die Erwachsene mit bebender Stimme, hob ihre Hand mit der Flamme etwas höher.
"Ja?" antwortete die Jüngere voller Angst. Regina ließ ihr Schwert in die Scheide fahren, griff mit ihrer nun freien Hand nach hinten und spürte wie ihre Begleiterin diese ergriff.
"LAUF!" schrie sie, wirft die Flammen in einem Bogen auf die schattenhaften Gestalten und rennt los, die Hand der Hexe fest umklammert. So schnell wie sie nur können, hasteten sie durch den Wald. Irgendwie mussten sie hier raus. Irgendwohin. Egal wo nur weg von diesem Ort und diesen Wesen. Ein Gewicht riss die Erwachsene nach hinten. Ein Schrei ertönte hinter ihr, Alice war gestützt. Sofort kniete sie vor dem Mädchen. Die Jüngere saß zitternd auf dem Boden.
"LASS MICH! FLIEHE! ICH HELFE DIR DOCH EH NICHT!" schreit diese verzweifelt. Wurzeln hielten die Hexe fest und schlangen sich immer fester um deren Beine und Arme. Vor Schmerz keuchte diese auf. Tränen tropften auf den kahlen Erdboden.
"Ich lasse dich nicht zurück!" faucht die Königin und greift nach dem Dolch. Ohne zu zögern, schneidet Regina mit Feuer durch die Wurzeln. Wie Schlagen zogen diese sich zurück. Das Schnattern wird lauter. Rauschen und Zischen hallt durch den Nebel. Regina zog die Jüngere auf die Beine, doch diese zuckt zusammen, schüttelt denn Kopf und sinkt erneut auf die Erde.
"Ich kann nicht ... es tut zu sehr weh ...LAUF!" verzweifelt stößt die Hexe sie weg, doch unnachgiebig greift die Erwachsene nach den Händen des Mädchens.
"Wir stehen das zusammen durch" erwidert sie entschlossen. "Und jetzt halt dich fest!" sie dreht Alice, denn Rücken zu. Ohne Widerworte greift diese nach ihren Schultern und die dunkelhaarige hebt sie hoch. Bedrohlich nah erscheinen die Wesen erneut und kamen immer näher. Ohne zu zögern, rannte Regina weiter, hielt die Jüngere so fest wie sie nur konnte. Äste und Zweige schlugen ihr ins Gesicht, doch sie hielt nicht an. Wie eine dunkle Gewitterwolke verfolgen die Gestalten sie mit einem lauten Dröhnen.
"ES WERDEN MEHR!" schrie die Hexe und krallt sich fester in den Stoff.
"Wir schaffen das" keucht die Königin und sprang über einen umgefallenen Baumstumpf. Der Boden unter ihren Füßen wurde weicher, der Nebel dichter. Sie wusste nicht, ob sie in die richtige Richtung liefen, aber sie wusste, dass sie es schaffen würden. Sie mussten es einfach schaffen. Inständig hoffte sie, dass die Anderen in Sicherheit wahren. Plötzlich tauchte kurz vor ihr ein weiteres Wesen auf. Es neigte, denn Kopf, blinzelte sie an. Ihr Herz schlug so heftig, dass sie das Gefühl hatte, dass es zerspringen würde. Alice schrie vor Schreck auf und ohne stehenzubleiben, rannte Regina in eine andere Richtung. Das Grollen wurde lauter und kam näher.
"WARTE!" dröhnte die Stimme erneut durch denn Wald. "DU SOLLST WARTEN!" brüllt es erneut, der ganze Boden erbebte unter der Lautstärke. Die schattenhaften Gestalten gaben einen schrillen Ton von sich. Die Jüngere krallte sich noch fester in ihre Schulter und schrie vor Angst.
'Ich schaffe das!' sprach sie sich selbst Mut zu und im nächsten Moment verlor sie das Gleichgewicht. Der Boden unter ihren Füßen gab nach. Erschreckt keuchte sie auf, versuchte noch nach einem tief hängenden Ast zu greifen, doch es wahr zu spät.
"REGINA!" ertönte schrill Alice Stimme unter ihr. Hart schlug sie auf dem nassen Boden auf. Versuchte Halt zu finden. Orientierung zurückzuerlangen, doch vergebens. Ihre Hände trafen die Leere, weiter und immer weiter stürzte den Abhang herunter. Ein Stein traf ihren Kopf und sie verlor das Bewusstsein.
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