Blutige Einsamkeit ●1●

Weiße Seiten liegen geöffnet wieder vor mir.
Weiß wie die Wolken,
Weiß wie der Schnee,
Weiß wie die Unschuld.
Unschuld, die mein Herz nicht fühlt,
Unschuld die sich in mir nicht befindet.

Weiß bleiben die Seiten nicht.
Flecken der Schuld fließen aus mir heraus.
Rote Flecken,
Blutige Flecken.

Tränen!

Tausenden von Tränen, die auf jede Seite tropfen, als würden sie meine Gedanken damit versiegeln.

Es brennt in mir ,
Es bedrückt mich und macht mich klein.
Es bleiben mir nur die Worte.
Die Tränen,
Das Alleinsein
Und die Sehnsucht danach, dich wieder zu sehen.
Dich wenigstens noch einmal wieder zu sehen.

******

Der blaue Himmel breitet sich auch heute weit und breit über mich aus.

Die Sonne strahlt und schickt seine warmen Sonnenstrahlen auf mich herab. Ich fühle aber nichts. Wieder einmal spüre ich nichts. Und ich schreibe die gleichen Fragen hier auf das weiße Blatt, das all meine inneren Kämpfen kennt.

Bin ich so kalt? Oder verdiene ich die Wärme nicht?

Und wieder die Erkenntnis:

EINSAM!

Schreibe ich groß auf ein neues Blatt.

Was heißt einsam sein?

Ich blicke in die Ferne und denke nach.
Ein schöner See, wie ein Spiegel, breitet sich vor meinen Augen aus.

Ein junges Paar, nicht weit von mir entfernt, eng umschlungen.
Eine Frau lacht herzlich,
Ein Mann freut sich mit ihr.
Sie wirken glücklich, sorgenlos, frei.
Sie strahlen!

Sie sind nicht einsam. Oder doch?

Vielleicht innerlich!

Ein Lächeln täuscht öfters.
Die Augen lachen, das Herz weint.
Ein Wort kann eine Lüge sein.
Ein ganzes Leben kann eine Lüge sein.

Wir lachen, obwohl wir innerlich weinen.
Wir sagen, das wir lieben obwohl das Herz hasst.
Wir strahlen gutes aus, obwohl die Seele Böses plant.
Wir wirken erhlich, obwohl die Lüge ins uns wächst.

Alles ist beschmutzt mit schwarzen, dicken Flecken.

Das Leben, ein Garten voller Unkraut, ein Labyrinth ohne Ausgang, ein Abgrund ohne Ende.

Das ist mein Leben !

Zwischen so viele Menschen zu sein und trotzdem alleine! So viele lachende Gesichter und ich so traurig, denn ein Stück von mir ist mit euch gegangen, mit euch vergraben.

Warum ich? Warum musste mir alles weggenommen werden?

Kann das nicht nur ein Albtraum sein, aus dem ich wieder erwachen und das süße Lachen wieder höre und die strahlenden Augen sehen werde?

Die Liebe in deinen Augen erkennen und deine Stimme in meinen Ohren hören, die mein Herz zum klopfen bringen. Deine Arme um mich spüren, wie sie mich fest halten. Deine Finger, die meine jetzigen Tränen weg wischen und meinen Schmerz lindert.

Wenn das alles nur ein Albtraum wäre, würden diesen Seiten jetzt nicht voll mit meinen Tränen sein und ich würde meinen Schmerz nicht mit schwarzer Tinte schreiben müssen, denn es würde keinen Schmerz, kein Leid, keine Tränen geben.

Sei bitte nur ein grausamer Albtraum.

SaranyF🌹

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