Narben
Kein Körperteil will sich von ihr bewegen lassen. Die Augenlieder bleiben wie Vorhänge geschlossen. Nach und nach macht sich auch die Kälte auf ihrem Gesicht und die Wärme am gesamten Rest des Körpers bei ihr bemerkbar. Der Geruch von Qualm beginnt schließlich auch in ihrer Nase zu stechen.
Neue Versuche sich zu bewegen gelingen Yuu nur mit mühe. Ihre Finger Zucken leicht auf dem weichen Untergrund, dann bewegt sie die gesamte Hand.
Jemand Atmet neben ihr deutlich aus und zerdrückt schließlich die Zigarette auf Porzellan aus.
Langsam öffnet sie ihr rechtes Auge, da sich das like Augenlied noch immer nicht bewegen will. Die Decke reflektiert das grelle weiße Licht, während sie mit der linken Hand zu ihrem ungeöffneten Auge fährt.
„Du bist links erblindet." kommt es kalt von der Seite. Ungläubig und noch immer kraftlos berührt sie den Verband, den man ihr über das linke Auge gebunden hat. Gleichzeitig breitet sich das Gefühl in ihr aus, das sie die Stimme kennt.
Ihr schwarzes Haar tanzt über ihren Handrücken beim ertasten wo der Verband aufhört und wo beginnt, spürt sie eine Wunde, die Vertikal über ihr linkes Auge führt. Schlagartig kehren die Erinnerungen an den Überfall zurück.
„Wa... Was ist mit dem Fahrer?" fallen ihr die Worte nur mühselig über die Lippen. Ihren Blick lässt sie auf der Decke ruhen. „Der Typ wurde von den Seinketsu
Sōzoku-ni erschossen. War sowieso ein Arsch der Ishi Yama." Die Gleichgültigkeit in der Stimme wechselt zu einer leichten Freude. „Hauptsache dir geht es gut, Yuu."
Yuu lässt ihre Finger noch einmal über die Wunde gleiten, bevor sie den gesamten Arm auf der Bettdecke ablegt. Neben ihr die person zündet sich schon die nächste Zigarette an, wodurch sie langsam ihren Kopf zur linken Seite dreht. Dabei macht sich die Wunde schon bemerkbar.
Auf dem schwarzen Mantelstoff hat sich Blut reingefressen, während der komplette linke Arm mit einem Verband an Stelle des Ärmels verdeckt ist. Tiefe Augenringe zieren sein Gesicht, während er den Rauch der Zigarette wieder ausstößt.
Tränen schießen in Yuus Augen beim Anblick von Lucifer, der ruhig neben ihrem Bett sitzt. „Du... lebst." bringt sie hervor und versucht sich mühselig hoch zu rappeln. Lucifer legt seine Zigarette in den Aschenbecher auf dem Nachttisch und setzt sich zu ihr auf das Bett, wobei er ihr auf hilft. Schnell schmiegt sie sich schluchzend an ihn, wobei er sie mit dem linken Arm an sich drückt, obwohl es ihm sichtlich ein paar Schmerzen bereitet.
Jemand betritt das Zimmer, wird aber direkt von Lucifer fauchend heraus gejagt.
Nach einigen Minuten beruhigt sich Yuu wieder, hält Lucifer aber dennoch so fest wie möglich, aus Angst ihn wieder zu verlieren. „Wie hast du überlebt? Laito meinte niemand würde es überleben." Ein leises belustigtes Schnauben kommt von Lucifer. „Ich war für mehrere Stunden bewusstlos, da mich die Explosion gegen eine Wand geschleudert hat. Mein Arm schien in Feuer gelegen zu haben, weshalb ich jetzt überall Brandwunden besitze. Das Gebäude begann schon einzustürzen und wodurch ich schnell raus musste. Draußen waren dann aber keine unserer Leute mehr. Zudem war es schon morgen.
Meine erste Anlaufstelle war dann eine nur mir bekannte Kneipe der Seinketsu Sōzoku-ni, wo ich mit mit euch Kontakt aufnehmen wollte. Problem dabei war, sie haben mich direkt angegriffen." Lucifer blickt sie mit einem sehnsüchtigem Lächeln an. „Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe sie überwältigt ohne sie zu töten und erfahren das Rock Black Rose übernommen hat und direkt alle Verbindungen mit den Mafias anderen beendet."
Überrascht und verwundert blickt Yuu auf. „Aber wie hast du mich dann gefunden?" Sie schaut ihn mit trüb-glänzenden Auge an. „Ich habe Mato kontaktiert und sie kam mich an der Stelle abholen. Sie selber hat mich auch schon als tot geglaubt durch Rock. Einige Spione, also Mary hat ihr gesteckt, das Rock geplant hat dich zu töten. Also habe ich sie gefragt, ob sie dich schützen kann. Konnte ja nicht ahnen, das die Leute, die sie schickt, so rabiat das angehen." In Lucifers Stimmlage erkennt sie, wie sehr es ihm wegen ihrer Verletzung leid tut.
Ihr griff um ihn lockert sich ein wenig und Yuu setzt ein Lächeln auf. „Es ist halt so gekommen." Mit der linken Hand versucht sie die Klammer des Verbandes an ihrem Kopf zu finden. Lucifer hingegen hat sie direkt und nimmt ihr langsam den Verband vom Kopf ab. „Du warst jetzt eine Woche ohne Bewusstsein. Die Wunde sollte schon fast eine Narbe sein."
Den Verband legt Lucifer auf den Nachttisch, während er ihr neues Gesicht betrachtet und lacht. „Sieht es es komisch aus?" fragt Yuu nach. „Nein." bezeugt er. „Sie passt besser zu dir. Außerdem dachte ich nur, das du so mehr wie jemand von Black Rose aussiehst und nicht mehr wie die verwöhnte Göre vom Polizeipräsidenten."
Lucifer kassiert einen schwächlichen Schlag in die Hüfte dafür. „Ich war nie eine verwöhnte Göre!" meckert Yuu ihn an.
Lucifer befreit sich vorsichtig von ihrem umarmenden Griff und steht auf. „Versuch du jetzt erstmal wieder zu Kräften. Morgen werden wir dann alles weitere bereden." lächelt er sie an und geht unter ihren wachenden Blick in Richtung Tür, vor der er sich aber noch einmal mit einem Lächeln zu ihr dreht. „Du bist für mich ein wichtiger Teil in Black Rose. Rock hat aber nie verstanden warum."
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