Leichen

Den Rücken gegen den Kleintransporter gelehnt, wartet Laito darauf das die Chefin des Waisenhauses heraus kommt. Ein frischer Wind lässt bunte Blätter auf die jungen Kinder herab fallen, die im Vorhof spielen. Die Älteren haben sich in ihren Ecken auf dem Hof verzogen, aus denen sie Laito misstrauisch begutachten.
Nach einer kurzen Zeit kommt auch schon die totschweigende Brittin über den Hof zu Laito, ihren Bodyguard im Schlepptau. „Was verschlägt dich den hier her, Laito?" kommt es verwundert von ihr.
„Ich komme gleich zum Punkt." er reicht ihr die Liste mit dem Auftrag hin. Während sich Elizabeth die Liste anschaut erklärt Laito die Situation dazu. „Der ging vor kurzem bei Junko ein. Der Auftraggeber ist unbekannt und da die Sachen von einer meiner Hallen aus geholt werden, habe ich die geforderte Ware hier her gebracht, was der Zielort ist."
Die Verwunderung in den Gesichtern seiner Gegenüber steigt nur noch mehr an. „Wir haben aber nichts dergleichen in Auftrag gegeben. Die Gegenstände auf der Liste haben wir hier noch zu genüge und wir werden auch in naher Zukunft keine brauchen, da wir sie so schon kaum verwenden."
Laito nickt darauf und blickt an Elizabeth vorbei zu einem älteren Jungen, der auf sie zu gerannt kommt.
Laito bekommt noch ein, „Habe ich mir schon fast gedacht heraus." bevor der Junge hastig aber leise beginnt zu reden. „Ma'am, da sind zwei Personen in ihrem Büro. Ein Mann und eine Frau. Circa Achtzehn beide." Seine Stimme wird noch einmal leiser, bevor die letzten Worte über die Lippen des Jungen fallen. „Sie sehen bewaffnet aus, wir sind uns aber nicht sicher."
Elizabeth wendet sich an ihren Bodyguard. „Rin, würdest du..." „Ja ja. Ich sag den anderen Bescheid das sie die kleinen nicht rein lassen sollen." Mit den Worten verschwindet ihr Bodyguard zu den Aufsichten, während Elisabeth selber in Richtung des Hauses verschwindet, gefolgt von Laito, der sie unterstützen will.
Mit schnellen Schritten laufen sie durch die Flure bis zur Treppe in den nächsten Stock. Am unteren Ende hat sich wieder ein älteres Kind positioniert, damit die Jüngeren nicht unbemerkt in die oberen Etage kommen. Erst nach dem passieren zieht Laito die Waffe.
Innerhalb weniger darauf folgenden Sekunden sind sie schon im Wartebereich, wo sich drei weitere Kinder mit MP7s um die Ecken positioniert haben und auf die Tür zum Büro zielen.
„Wie sieht es bisher auf?" fragt Elizabeth leise eines der drei. „Die beiden da drin scheinen nichts zu durchwühlen." kommt es leise zurück. „Sind möglicherweise Attentäter."
Vorsichtig dreht die Leiterin ihren Kopf zu Laito, der zum Verständnis nickt. „Ich werde vor gehen." befiehlt er den kleinen, die nur widerwillig nicken.
Die Waffe auf die Tür gerichtet nähert er sich mit kleinen Schritten der Tür. Das die Kinder hinter ihm noch kaum Erfahrung mit dem Umgang einer Waffe haben lässt die Last auf seinen Schultern noch größer werden. An der Tür angekommen legt er eine Hand auf die Türklinke, atmet noch einmal durch und öffnet sie mit einem Ruck.
Vor ihm liegt das Büro, welches er schon kennt und sich nicht verändert hat, bis auf das eine Person vor dem Fenster steht, den Rücken zur Tür. Sie trägt eine schwarze Jacke mit einem golden Pelz an der Kapuze. Auch die Hose und Stiefel sind in dem selben schwarz wie ihre Haare.
Eine andere Person hat es sich auf dem Chefsessel bequem gemacht und die Füße so auf den Schreibtisch vor sich gelegt, das die Sohlen der Stiefel zur Tür zeigen. Die Kapuze des pechschwarzen Mantels hat sie tief ins Gesicht gezogen. Zudem fehlt der linke Ärmel und wurde mit weißen Bandagen ersetzt.
Die Waffe hat Laito auf die deutlich männliche Person gerichtet, den Blick gleichzeitig noch mit auf die Frau am Fenster. Mit bedrohlicher Stimme stellt Laito seine Fragen: „Wer seit ihr und warum seit ihr hier." Mit einem kalten Lachen kommt die Antwort des Mannes zurück: „Was hättest du den gerne als Antwort?" Er lässt seinen Kopf leicht zur Seite fallen, so das er an seinen eigenen Füßen vorbei schauen kann. Dabei glänzen seine Zähne beim Lächeln bedrohlich. „Soll ich etwa sagen, das ich der Auftraggeber bin, führ den du die Munition hergebracht hast und das ich nur hier bin um sie abzuholen." Das Mädchen blickt stumm weiter aus dem Fenster, die Hände in den Jackentasche vergraben. „Oder willst du als Antwort, das ich hier bin um einen Angriff auf Rock durchzuführen." Ein schrilles Lachen kommt von dem Mann, wobei Laito noch einmal deutlich die Waffe in seinen Händen anhebt.
„Das werde ich zu verhindern wissen." ist die Antwort von Laito darauf und der Mann verstummt beim Lachen. Dennoch hört er nicht auf sich über Laito lustig zu machen. „In den Zwei Monaten hast du dich wirklich nicht verändert, Laito. Du verstehst in solchen Angelegenheiten noch immer keinen Spaß." Mit der Linken Hand nimmt der Mann die Kapuze von sich und weißes Haar kommt zum Vorschein.
Laito selber traut seinen Augen nicht.
„Und jetzt nimm erst mal die Waffe runter, ansonsten nimmt Yuu sie dir ab, Laito." befielt Lucifer ihm.
Ohne Vorwarnung steht Yuu neben Laito und nimmt ihm die Waffe ab, ohne das er Zeit hat zu reagieren.
Der Schock sitzt tief in ihm, als die Schritte von Elizabeth näher kommen.
„Wie hast du die Bombe damals überlebt und sie das Attentat?" kommt die Frage von Laito, während er die Narbe auf Yuus Gesicht begutachtet. Eine Antwortet bekommt er aber nicht. „Das ist eine Geschichte für ein anderes mal." Lucifer nimmt die Füße vom Tisch und wendet sich an Elizabeth. „Ich weiß, das du mit ein paar Kindern morgen auf das Anwesen eingeladen seit und dort für zwei Tage übernachtet. Die Anweisung für die Kinder habe ich auf einen Zettel geschrieben und ins obere Schubfach gelegt. Verbrenne ihn sobald du ihn gelesen hast."
Lucifer steht darauf hin auf und geht um den Tisch herum, nur um Laito brüderlich auf die Schulter zu fassen. „Rock hatte meinen Tot geplant, und dies ist meine Rache. Sag den anderen Bescheid." Ohne weitere Worte verlässt Lucifer mit Yuu den Raum und sie gehen den Flur entlang, als wäre nichts gewesen.
Ungläubig schaut Laito ihnen hinterher bis sie um die Ecke sind. Darauf hin richtet er sein Blick auf den Schreibtisch, wo seine Waffe und das Magazin aus der Waffe liegen.
Erneut ist Laito verwundert und stellt seine Fragen in den Raum: „Wie konntet ihr unbemerkt so gefährlich werden?"

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