Geburtstagsfeier

Ein Angestellter der Ishi Yama öffnet für Lucifer die Tür seiner Limousine. „Willkommen, Sir." grüßt er Lucifer in seinem schwarzen Anzug, als er aussteigt. Ohne den nächtlichen, für ihn schon bekannten Vorplatz der Ishi Yama mit dem wie ein U geformten Hauptgebäude zu beachten, dreht Lucifer sich wieder zum Wagen und hilft Yuu in ihrem weiß-rotem Kleid beim Aussteigen.
Wegen ihren Absätzen klammert sie sich etwas an seinen Arm, während Lucifer sich noch einmal kurz an den Fahrer wendet. „Auf Abruf bereit halten."
„Ich hätte nie gedacht, das ich jemals über einen Roten Teppich laufen würde." merkt Yuu glücklich beim Betreten des Anwesens an.
Genau wie die Villa von Lucifer besteht die Eingangshalle aus Marmor und zwei Flure grenzen an. Zwei gebogene Treppen an den Seiten des Raumes führen zur oberen Etage, in der ein paar Wachleute Position bezogen haben. Ein weiterer Unterschied ist der Eingang zur Terrasse, der sich zwischen den Treppen befindet. durch die geöffneten Fenstertüren erkennt man auch deutlich den Brunnen auf der Terrasse. Auch ist die Halle wesentlich größer als die von Lucifers.
Viele Leute haben sich in der Eingangshalle und auf der Terrasse zusammengefunden, die Männer, Jungen und Söhne alle in Anzügen während die Frauen, Mädchen und Töchter alle in den unterschiedlichsten Kleidern und Accessoires gekommen sind und sich an den Buffets an den Seiten und auf der Terrasse sich bedienen. Zwischen den Leuten quetschen sich hin und wieder ein paar Butler mit Tablets hindurch um den Leuten Getränke zu servieren.
Lucifer führt vorsichtig Yuu durch das Gedränge hindurch um mit ihr auf die Terrasse zu kommen, wo man auch mal in ruhe reden kann. Schon vor ihrer Abreise hat Lucifer sie angewiesen niemanden zu nennen zu welcher Mafia sie gehört, da viele der Anwesenden selber Leiter oder ein Abteilungsleiter einer kleineren Mafia sind. Auch hat er ihr gesagt, das sie von Wildfremden angesprochen werden könnte, die Informationen sammeln wollen.
Sie sind noch nicht einmal durch die Hälfte des Raumes gekommen, als jemand in der oberen Etage um die Aufmerksamkeit bittet. Alle Gespräche verstummen, als der Mann zur Seite geht und die Sicht auf die zierliche Fuyumi frei gibt, die selbstsicher an das Geländer tritt. Die Hände hat sie vor ihrem Körper zusammengelegt, wodurch sie in ihrem schneeweißem Kleid ein engelsgleiches Auftreten hat.
„Ich danke ihnen allen, dass sie so zahlreich zu meiner Geburtstagsfeier gekommen sind."  sie lächelt freundlich über die Masse. Lucifer selber merkt aber wie sie jemanden sucht. Er wendet seine Aufmerksamkeit kurz zu Yuu, welche mit finsterem Blick zu Fuyumi aufblickt.
„Von Leitern bis hin zu Abteilungsangestellten von unterschiedlichen Firmen sind sie alle gekommen." fährt Fuyumi fort und scherzt auch ein wenig. „Wer weiß, ob vielleicht auch mein zukünftiger Ehemann schon da ist." Ein leichtes Gelächter hallt durch die Halle und der Terrasse. „Ich möchte sie allerdings auch vor jemanden der Anwesenden warnen." schnell wird sie ernst und eine leichte Anspannung ist zu spüren. „Für jeden Anwesenden ist sein Spitzname ein Begriff, seinen Echten kennen aber nur die Top Fünf der Mafias. Die Rede ist vom Blutsohn." Ein unruhiges Raunen geht durch die Menge. Viele der Anwesenden schauen sich um und versuchen zu erahnen wer die genannte Person sein könnte.
Lucifer selber verspürt in dem Moment einen gewissen Hass gegenüber Fuyumi, den er mit mühe unterdrückt. Er merkt, das auch Yuu den selben Hass verspürt, da sich ihre Fingernägel in seinen Arm graben. „Wir gehen eine Rauchen." flüstert er zu ihr und zieht sei weiter auf die Terrasse, wobei er darauf achtet, unauffällig zu sein.
Auf der Terrasse führt er sie dann in Richtung des Gartens auf einem kleinen Kiesweg, der am nördlichen Teil des Anwesende ist.
Blumen wachsen hier nur zur Zierde, in der Dunkelheit sind sie allerdings schwer zu erkennen. Es kommt auch kein Licht von den Fenstern des Gebäudes, dort lediglich die privaten Räume von Fuyumi sind.
Im Sternenlicht erkennt Lucifer eine Bank und setzt sich mit Yuu hin. Aus der Brusttasche holt er schließlich ein Zigarettenpackung heraus. Das Feuerzeug holt er aus der Packung mit einer Zigarette heraus und hält die Packung zu Yuu, die sich eine heraus nimmt und dann mit dem Kopf an Lucifer lehnt. Zuerst zündet er ihre Zigarette an, bevor er seine eigene anzündet.
„Hätte gedacht sie hatte es mit uns ausgemacht nicht zu sagen, das wir hier sind." faucht Yuu wütend aber leise. „Hatte sie auch." bezeugt Lucifer. „Sobald wir den Krieg gewonnen haben, wird ihr dieser Spaß teuer zu stehen kommen." lacht Lucifer leise und malt sich schon einzige Szenarien aus.
Nach einen kräftigen Zug an der Zigarette bekommt Yuu auf einmal einen starken Hustenanfall, der Lucifer zum lachen bringt. „Ist wohl deine erste, oder?" noch leicht hustend nickt Yuu und beugt sich wegen einem Würgereiz vor. „Ich weiß noch als mir mein Vater mit zehn die erste gegeben hat. Da musste ich auch so stark husten. Mittlerweile beruhigt mich das Nikotin in solchen Situationen und ich vergesse etwas meine Mordlust."
„Vielleicht sollte ich auch ein wenig mehr Rauchen, damit ich nicht immer direkt jeden ermorden will, der mit dir redet." lacht Yuu leicht beim Aufrichten.
Zwischen zwei Fingern nimmt Lucifer seine Zigarette und dreht sie daraufhin über den Hindrücken seines fingerlosen Handschuhs. „Ich bezweifle das es bei dir was bringt. Deine Mordlust ist eine andere als meine. Meine entsteht einfach aus Hass, welchen man unterdrücken kann. Deine hingegen aus Zuneigung, die du nicht verlieren willst an andere." Lucifer folgt mit den Augen das glühende Ende der Zigarette in der Dunkelheit. „Das ist für mich der kleinste Grund, warum ich dir damals das Jobangebote gemacht habe." Yuu beginnt noch einmal zu Husten nach einem Zug an der Zigarette. „Was sind dann die anderen Gründe für..." Lucifer legt sein rechte Arm auf ihr Bein, damit sie Ruhig ist.
Die Zigarette nimmt er wieder zwischen die Lippen und blickt in Richtung eines Baumes, der am Kiesweg steht. „Warum belauscht du uns?" fragt er in die Finsternis hinein. Yuus verwunderter, aber ernster Blick richtet sich in die selbe Richtung.
„Bitte entschuldigt." kommt eine zarte Stimme aus der Richtung des Baumes und ein Mädchen in einem pechschwarzem, kurzem Kleid tritt hinter dem Baum hervor. Blasse rote Augen zieren ihr Gesicht, das von blauen Haaren umrahmt ist. Einige hat sie zu einem Zopf hinterm Kopf zusammengebunden.
Mit einer kleinen Verneigung versucht sie sich zusätzlich noch zu entschuldigen. „Ich bin zufällig hier vorbeigekommen, als ich den Massen entfliehen wollte."
Lucifer hält Yuu erneut zurück, damit sie nicht auf das Mädchen losgeht. „Kleine, du solltest es selber wissen, dass die Leute ungerne belauscht werden. Auch wenn es sich auf dieser Feier gut anbietet. Wie heißt du Kleine?" „Mein Name ist Yuno." sagt sie zögerlich. „Dürfte ich auch nach euren Namen fragen?" Lucifer lacht leise auf, was nur Yuu hören kann. „Ihren Namen brauchst du nicht wissen. Ich bin Lucifer. Allerdings, wieso bist du so zögernd? Gehört deine Familie zu so einem niedrigen Rang?" Sie zappelt leicht mit den Beinen bei ihrer Antwort: „Wir sind zwar noch unter den Top Hundert, aber auch nur ganz knapp. Mein Vater wurde nur zu der Feier eingeladen, da wir ab und zu die Häfen der Ishi Yama mieten für unsere Schiffe." Lucifer wirft seine Zigarette ins Kies und steht auf, wobei er Yuu die Hand gibt. „Unsere Familie gehört zu den Top Fünfzig und wir sind hier aus einem ähnlichen Grund wie deine Familie."
Yuus Händedruck ist vor Wut ganz fest und sie lässt Lucifers Hand auch nicht los. „Wir beide werden jetzt erstmal wieder auf die Feier zurück gehen." merkt Lucifer an und sie gehen an dem Mädchen vorbei, wobei Yuu ein wenig provokant wirkt. Im Vorbeigehen schaut das Mädchen auf Lucifers Hand, in der er den dazugehörigen Handschuh ausgezogen hat. Ihr Blick weitet sich, als sie die Tätowierung auf dem Handrücken sieht. „Wir werden uns bestimmt in naher Zukunft wieder sehen." ruft Lucifer zu dem Mädchen und fügt noch hinzu: „Lügendes Familienoberhaupt Platz Zehn: Kisaragi Yuna."
Unter ihren Schritten knirscht das Kies leise, als sie sich wieder der Feier nähern, wodurch auch langsam durch die Lampen wieder heller wird. Auch wird das rege Geplauder wieder lauter.
„Kanntest du das Mädchen schon vorher?" fragt Yuu nach, kurz bevor sie wieder in den Massen sind. Ein lachendes Nein kommt von Lucifer zurück, der seinen Handschuh wieder überzieht. „Ich habe mich aber über die Plätze fünfzehn bis sechs Informiert, allesamt Anwärter für Platzt fünf, der nach unserem Krieg frei wird. Ich habe es ausgerechnet, wie viel Macht diese Familien bekommen würden wenn sie eine andere führungslose Familien von den fünf Höchsten annektieren würden."  Im vorbeigehen schnappt sich Lucifer zwei Champagnergläser von einem Tablet eines vorbeigehenden Butlers und drückt das eine Yuu lachend in die Hand. „Hast du vermutlich auch noch nie getrunken."
Yuu schüttelt den Kopf, wodurch ihr einige Haare vor das normal von Haaren freie Auge fallen, die sie erst mal zur Seite schieben muss. „Dann lasst uns doch zusammen anstoßen." kommt es von jemanden hinter den Beiden. Überrascht dreht Yuu sich um, während Lucifer eine Unfreundliche Bemerkung macht: „Nur wenn ich mir nicht noch mehr Beleidigungen von dir anhören muss, Porzelanprinzessin." Auch er dreht sich schließlich zu Fuyumi um, die ebenfalls ein Glas in der Hand hält. „Ich habe mitbekommen, wie ihr euch über den nächsten fünften Platz unterhalten habt."
Ein belustigtes Schnauben Lucifer auf und zieht Yuu ein wenig an sich. „Ich versuche ihr einwenig die Regelung der Firmen zu erklären, damit sie auch versteht wie die Leute hier miteinander reden. Bei ihrem Vater hat man sie ja aus allem heraus gehalten." Mit einem Lächeln stimmt Fuyumi dem zu. „Wenn man schon in unserem Geschäft tätig ist, sollte man auch die Regelungen kennenlernen, die unsere Großeltern damals alle aufgestellt haben."  Ein wenig verwirrt Blick Yuu zu Lucifer. „Wie viele Regelungen gib es denn?" „Da wären einmal die Rangordnung, die du schon kennengelernt hast. Darunter zählt die Sitzung der fünf, die jederzeit neue Regeln aufstellen können." Lucifer nimmt einen Schluck aus seinem Glas, während Fuyumi weiter erklärt. „Wenn eine der Firmen von den Fünf aus irgendeinen Grund ohne Führung mehr ist, nimmt Platz Eins solange den gesamten Besitzt an sich, bis die anderen drei sich für einen geeigneten neuen Platzt Fünf geeinigt haben. Dem wird dann der Alte Besitz von der aufgelösten Firma zu Fünfzig Prozent übergeben. Der Rest wird auf die andern Vier aufgeteilt."
Im Augenwinkel erkennt Lucifer viele Gäste, die ihrem Gespräch folgen. „Naja, ich werde ihr das Ganze dann noch genauer erklären wenn wir wieder zuhause sind." „Vergesse die Sonderregelung nicht." Yuus Blick wird wieder fragend.
„Es tut mir leid, das ich dir kein Geburtstagsgeschenk mitgebracht habe." wechselt Lucifer das Thema. „Das macht doch nichts Lucifer." Mit einem Lächeln tritt sie auf Lucifer zu, wobei ihr Absatz unter dem Kleid gut zu hören ist. „Mir reicht es, wenn du es einfach nicht zur Sonderregelung kommen lässt. Ich bereite mich aber trotzdem schon darauf vor." Wieder tritt sie einen Schritt auf Lucifer zu, der kurz davor ist die Beherrschung wegen ihr zu verlieren. Auch Yuu beginnt damit, was er wieder an ihrem Griff spürt.
„Lucifer, lass uns gehen." kommt es schließlich von Yuu, die ihn wütend von Fuyumi wegzerrt.
In den Massen vor Fuyumi verschwunden holt Lucifer schnell das Handy heraus, damit der Fahrer den Wagen vorfährt. „Ich danke dir Yuu, du hast gerade schlimmeres verhindert." „Du hast das doch auch bei mir getan." lächelt sie ihn an, wobei ihre Augen funkeln. „Jetzt verschwinden wir aber erstmal von hier." versichert Lucifer ihr und geht langsam in Richtung Ausgang.

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