Der Beginn von etwas neuem

„Du willst wirklich mit ihm von Angesicht zu Angesicht reden?" Yuus Unbehagen ist deutlich zu vernehmen, sowohl in ihrer Stimme, als auch an ihrer Haltung. Ihr Blick fliegt immer zwischen Lucifer und ihrem Elternhaus hin und her.
Lucifer grinst sie in seiner schwarzen Jacke nur an und klingelt an der Tür. „Früher oder später hätten wir so oder so hier her gemusst." erklärt Lucifer, als auch schon die Tür geöffnet wird und Yuus Vater mal wieder vor ihm steht.
„Was willst du?" kommt es angekotzt von ihm, als er Lucifer erblickt. Erst kurz darauf blickt er zu Yuu und sieht die riesige Narbe unter ihrem Haar. Mit Panik in der Stimme stößt er Lucifer beiseite und versucht die Narbe zu begutachten. „Was ist passiert Kleine? Was hat er dir Angetan?" Yuu befreit sich aus dem Griff von ihrem Vater und wirft sich an Lucifers Arm.
„Wenn Lucifer mich nicht darum gebeten hätte wäre ich erst garnicht hier!" faucht sie ihren Vater mit finsterem Blick an.
Mit einem Lächeln versucht er die beiden vom Thema abzubringen: „Können wir rein kommen? Ich hätte ihnen einiges zu berichten, sowie einen Vorschlag für sie." Widerwillig lässt ihr Vater sie rein.
Nachdem sie die Schuhe im Eingangsbereich ausgezogen haben, setzten sie sich wieder mal an den Esstisch, Yuu neben Lucifer und ihr Vater ihnen gegenüber.
„Was willst du also von mir?" Die Laune von Yuus Vater beleibt weiterhin am Boden. „Ich komme direkt zum Punkt. Den derzeitigen Krieg konnten wir für uns entscheiden. Beendet haben wir ihn vor einem Monat bei der ‚Ermordung' meines vorherigen Bodyguards der mich verraten hat und der Anführerin der Ishi Yama. In den nächsten Monaten werden noch ein paar Leichen von den Ishi Yama entdeckt werden, doch wir haben alles daran gesetzt, das es wie ein Selbstmord aussieht." „Also mit anderen Worten hast du mir Arbeit aufgebrummt!"
Lucifer schüttelt enttäuscht den Kopf. „Nennen sie es wie sie es wollen. Es gibt aber ein anderes Problem dabei. Die Ishi Yama waren zwar die Fünft stärkste Familie, doch sie waren nicht mal halb so stark wie Black Rose." „Du willst also sagen, jemand anderes steckt mit in deinem Krieg, ihr wisst aber nicht wer?"
Yuu unterbricht kurz das Gespräch der beiden: „Lucifer, ich hätte vorhin auf dich hören sollen. Mir geht es im Magen herum." Mit einem schelmischen Lächeln schaut Lucifer ihr beim Aufstehen zu. „Ich habe dir gesagt, das du noch mal vorhin hättest gehen sollen." Während er noch redet, ist sie aber schon auf der Toilette verschwunden.
„Es tut mir leid, das ich Yuu das antun musste, nur damit wir kurz unter vier Augen reden können." entschuldigt sich Lucifer bei ihrem Vater, der verwundert und wütend zugleich ist. „Was hast du ihr angetan?" „Ich habe nur ein wenig ihr Frühstück aufbereitet, so das sie ab und zu aufs Klo muss. Ich muss ihnen einfach etwas sagen, ohne, dass Yuu dabei ist. Wäre ich aber alleine gekommen, hätten sie mich nicht mit ihnen reden lassen." „Ist wohl wahr." gibt ihr Vater zu, verändert seinen wütenden Blick auf Lucifer aber nicht.
„Kommen wir aber kurz zum Punkt: Ich werde Yuu in einem halben Jahr heiraten. Den Antrag werde ich aber erst heute Abend machen." Weder Freude noch Wut zeigt sich auf dem Gesicht seines Gegenüber. Nach einer kurzen Pause der Stille, sagt ihr Vater schließlich: „Wer steckt jetzt hinter dem Krieg?"
„Vermutlich Hotel Moskau." lacht Lucifer über den plötzlichen Themenwechsel. „Sie werden die nächsten Jahre sich erst mal aus Japan zurückziehen, doch früher oder später werden sie es noch einmal versuchen. Wenn sie es schaffen den Untergrund zu beherrschen, wird es nur eine frage der Zeit sein, bis sie auch die Regierung haben." „Ist es bei dir aber nicht gleich, nur, dass du den Untergrund schon beherrschst?" Langsam beginnt das Thema auch Yuus Vater Besorgnis zu bringen. „Beherrschen tue ich den Untergrund schon, doch die Regierung ist mir egal. Ich schütze das Land, in dem ich lebe aus der Dunkelheit heraus, während sie im Scheinwerferlicht dabei stehen."
Yuu kommt wieder zurück und setzt sich leise hin, als wäre nichts gewesen.
„Du willst also deine Macht im Untergrund still und heimlich festigen, in dem ich deine Gegner öffentlich schwäche." „Und meine Leute, die, ihre Standpunkte untergraben, preis geben und dann vernichten, bis hin zur Annektierung. Ich tue alles, nur um mich für die Angriffe der Russen zu wappnen."
„Wie stellst du dir das bitte vor? So einfach können wir das doch nicht machen." „Echt nicht?" lacht Lucifer. „Von jetzt auf gleich wird es wirklich nicht gehen. Das gebe ich zu." Lucifer steht langsam auf und geht zurück zum Flur, gefolgt von der überraschten Yuu. „Mit der Zeit werde ich eine neue Abteilung bei uns ins leben rufen, die sich nur mit der Polizei beschafft. Die Aufgabe von ihr wird sein ungelöste Fälle der Polizei zu lösen. Egal ob legal oder illegal. Bis es aber soweit ist wird es noch Dauern."
Mit ein paar schnellen Griffen zieht er seine Schuhe wieder an.
„Ihr wollt also schon wieder gehen." stellt Yuus Vater fest und setzt zum ersten mal ein Lächeln auf. „Naja, wir haben noch einige Sachen zu erledigen, schon alleine da wir aus Tokyo weg gezogen sind." antwortet Yuu unfreundlich für Lucifer. „Ein wenig freundlicher kannst du aber schon zu deinem Vater sein, Liebste." lacht Lucifer.
„Ist schon ok." meint ihr Vater darauf. „Zumindest weiß ich das sie bei dir in guten Händen ist, die sie aber auch glücklich machen können."
Ihr Vater öffnet für sie die Tür schließlich. „Ich werde mich dann spätestens heute Abend noch mal telefonisch bei ihnen melden."  meldet sich Lucifer noch einmal zu Wort, wird aber von ihrem Vater noch einmal ignoriert.
„Yuu, wehe du sagst zu ihm nicht ‚Ja'." Während Lucifer seinen Schock versteckt hält ist Yuu nur verwundert. „Zu was?" „Also Herr Mikasa, wir werden uns dann melden." verabschiedet sich Lucifer und zerrt Yuu zum Wagen. „Und ficken sie sich für die Aussage!" flucht Lucifer leise vor sich hin.

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