★ Kapitel 14 ★
Taehyung hatte sich wieder übergeben, diesmal allerdings nicht auf der Toilette, sondern in der Lobby des Hotels. Gerade, als er den Gang angesteuert hatte, der zu ihrer Wohnung führte, war ihm speiübel geworden, und sein Magen hatte nicht länger warten wollen.
Hustend nahm er ein Taschentuch an, das ihm von einem hilfsbereiten Passanten gereicht wurde, und immer mehr Leute scharrten sich um ihn, die meisten mit Ekel auf ihren Gesichtern.
"Geht es Ihnen besser?", Tae nickte nur. Sein Mund war noch immer voller halbverdauter Nahrung und Galle, er würde jetzt garantiert nicht sprechen. Taehyung schob sich an den Leuten vorbei und wankte den Flur hinunter. Die Blicke der Leute brannten förmlich in seinem Rücken, aber er drehte sich nicht um. Die sollten sich um ihren eigenen Kram kümmern, auch wenn es natürlich viele nur nett meinten.
Ächzend warf er die Tür zu und stolperte ins Bad. Erleichterung überkam ihn, als er seinen Mund von der übelschmeckenden Pampe befreite. Er hätte das Eis nicht essen sollen, wie viele Beweise brauchte er denn noch. Aber es hatte so lecker ausgesehen, nicht besonders hervorragend geschmeckt, aber er war ja auch mit seinem Handy beschäftigt gewesen.
KO ging er ins Wohnzimmer und warf sich auf die Couch, von der plötzlich Federn austoben, und schnell sprang Tae wieder auf. Hatte er was kaputt gemacht? Irritiert nahm er das große flauschige Kissen hoch, das nicht mehr viel Füllung hatte. So heftig hatte er sich doch auch wieder nicht fallen gelassen, dass da gleich ein Kissen platzte, oder doch?
Seine Hände führen fast liebkosend über den Stoff. Ein schönes Kissen, es war bestimmt mal fluffig gewesen...
Plötzlich fühlte sich Taehyung sehr schlecht, aber diesmal psychisch: Er hatte etwas schönes kaputt gemacht, das nicht ihm gehört hatte, und die Besitzer waren nicht da. Reparieren konnte er es nicht, er war nicht gerade handwerklich begabt, und verschweigen wollte er es auch auf keinen Fall.
Also ging er wieder notgedrungen zur Tür. Schuhe und Jacke hatte er eh noch an, und auch das Geld war in seiner Tasche. Nur wusste er natürlich nicht, wo man Kissen kaufen konnte, war er vorhin an irgend so einem Geschäft vorbei gekommen? Taehyung raufte sich durch die Haare, Duschen wär auch mal nicht schlecht, und ging wieder raus.
Fast eine ganze Stunde später kam er wieder zurück. Inzwischen fühlte er sich so abgekämpft und müde, dass er sogar vergaß, dass er nicht alleine wohnte. Halbtot stopfte er das kaputte Kissen in den Müll, legte das neu gekaufte, es war etwas größer als das alte und grau statt weinrot, aufs Sofa. Schwarze Flecken auf der Couch stachen ihm ins Auge. Hatte er auch noch was verschüttet? Nein, was sollte das gewesen sein.
Seine Beine trugen ihn im Schneckentempo durch die Wohnung, dennoch hängte er die Jacke ordentlich auf und stellte seine Schuhe an die Wand, damit keiner drüber stolpern konnte. Sollte er jetzt noch duschen? Ohne sich lange pro und contra zu überlegen, trottete er ins Bad.
Das warme Wasser machte ihn nur nicht wirklich wacher, sondern brachte eher das Gegenteil, sodass Taehyung unsanft Bekanntschaft mit dem gefliesten Boden machte, auf dem seine Knie landeten.
"Yah! Scheiße...", fluchend stand er auf und betrachtete seine Knie, die schöne rote Schlieren auf dem Boden hinterlassen hatten.
Der Schmerz kam allerdings erst so richtig, als er sich anzog, und der Stoff über die offenen Wunden scheuerte. Trotzdem gab er keinen Laut von sich und schlurfte wie ein Zombie aufs Sofa, wo er innerhalb von Sekunden eingeschlafen war.
"Naww wie cute!"
"Was hast du gesagt?"
"Uhm, nur wie kaputt er aussieht."
"Achso."
"Ja, als ob der die Arbeit gehabt hätte."
"Ich glaube er hat aber echt aufgeräumt Hobi."
"Echt? Woah!"
"Lol, er hat ein neues Kissen gekauft, das ist schöner als das alte..."
"Rede Mal ein bisschen lauter Kookie, oder redest du mit dem Werwolf?"
"Ich rede mit - dem Kissen."
"Okay..."
"Jiminie, komm mal her!"
"Wieso? Yaahh!!"
Taehyung öffnete die Augen, als er Jimin rumschreien hörte, und blinzelte in Jungkooks Gesicht. Auf dessen Wange war ein langer schwarzer Schnitt zu sehen, aber er schien weniger abgekämpft als Tae sich fühlte. "Wie viel Uhr ist es denn?", Taehyung setzte sich auf, besonders lange konnte er nicht geschlafen haben.
"Kurz vor drei Uhr. Hast du die ganze Zeit gepennt?", Jungkook hatte sich zu ihm runtergebeugt gehabt, und stellte sich nun wieder gerade hin.
"Nein ich war draußen, und habe aufgeräumt", Tae rieb sich die Augen. Er war kurz davor dem Dämonen zu sagen, dass er bitte gehen solle, weil er schlafen wollte.
"Was hast du denn draußen gemacht?", leider ging Jungkook nicht auf die unausgesprochene Bitte ein.
"Rumgelaufen", Taehyung gab auf und blickte in das hübsche Gesicht des Dämons, "ich hab das Kissen kaputt gemacht aus Versehen und ein neues gekauft. Tut mir sehr leid, wirklich. Es war keine Absicht und -"
Jungkook winkte ab: "Selbst wenn du es kaputt gemacht hättest, wäre das echt nicht nötig gewesen."
Taehyung war leicht verwirrt: "Aber ich habe es doch kaputt gemacht...?"
"Nein das war ich. Ist schon gut"
"Okay... Dafür habe ich auch euer Geld genommen."
Kookie brach in Gelächter aus, und es war so ansteckend, dass Tae mitlachen musste.
Als sie sich wieder beruhigt hatten, zeigte Taehyung auf den schwarzen Strich in Jungkooks Gesicht: "Hast du schwarzes Blut?"
"Ja. Erinnerst du dich an Hoshi-san? Die hatte auch schwarzes Blut, alle Dämonen haben das."
Tae nickte: "Und wieso hast du das Kissen kaputt gemacht?" Kaum hatte er das ausgesprochen, hätte er sich dafür ohrfeigen können. Denn der Schwarzhaarige blickte sofort zu Boden, und seine Miene war alles andere als glücklich, aber er antwortete trotzdem: "Ich war wohl... etwas neben mir."
Der Werwolf wollte gerade etwas sagen, als Yoongi das Wohnzimmer betrat. Er hatte keine Blessuren, und sah aus wie immer: "Komm Taehyung."
"Wohin denn?", Taehyung stand auf, und verzog leicht das Gesicht, als er seine verletzten Knie spürte.
"Zu Kim-hakase."
"Ich komm mit", bot sich Jungkook an, aber auf den Blick des Phantoms hin schlich er kleinlaut auf die Küche zu, und verschwand dahinter.
Yoongi wartete noch bis Taehyung seine Schuhe angezogen hatte, dann verließen sie die Wohnung.
Trotz seiner Größe legte der weißhaarige Koreaner eine beachtliche Geschwindigkeit vor, sodass Tae aufpassen musste ihn nicht zu verlieren. Denn er hatte keine Ahnung wo dieser Hexenmeister war, allein würde er ihn wohl kaum finden.
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