Kapitel 7: Let Out the Beast (2)

Kiras Sicht:

Nachdem Jisung, Minho und ich damit fertig waren, meine neu erstanden Klamotten in den Schrank zu räumen. Verließ Minho, mein Zimmer auch schon wieder, da er heute wieder an der Reihe war, das Abendessen zu kochen. Woraufhin sein Mate und ich uns auf mein Bett setzen und ich mich instinktiv an ihn kuschelte. Was diesen nur lächeln ließ und seinen Kopf auf den meinen legte. Ehe wir damit weitermachten uns noch etwas zu unterhalten. Als mir plötzlich wieder die Begegnung mit Daesung in den Sinn kam. Ich mich aufrichtete und Jisung fragte: „Du Sungie, was ist eigentlich deine besondere Fähigkeit und welche haben die anderen?" „Wie kommst du denn jetzt darauf?" „Heute in der Gasse, als... als Daesung uns angreifen und mich wieder zu... zu Hongjoong bringen wollte, bekam Min schwarze Augen und Daesung, fing fürchterlich an zu schreien. Er musste plötzlich wahnsinnige Schmerzen gehabt haben. Da... da hab ich mich gefragt, ob das ein Teil von Mins besonderen Fähigkeiten ist und bin dann darauf gekommen, das ich noch nicht von allen weiß, was sie können. Einzig von TJ, Felix, Seungmin und Chen weiß ich was sie können und eben von mir, Ateez und Big Bang." „Ah verstehe du bist also neugierig?"

Ich nickte.

„Schon okay. Wenn du willst, kann ichs dir gerne erzählen."
Wieder nickte ich.

„Ja bitte." „Okay, fangen wir bei mir an. Meine besondere Fähigkeit besteht darin, die Beziehungen der Menschen und Vampire zu erkennen, wer ihre Mates sind, ob sie hypnotisiert wurden und ob sie unserem Clan gegenüber treu und loyal sind. Einzig bei Lee Know Hyung und mir konnte ich es nicht erkennen, dass wir Mates sind." Ich nickte verstehend und hörte dem älteren weiter zu.

„Dann was Lee Knows Fähigkeit angeht, nun wie soll ich sagen? Sie ist neben deiner die stärkste und auch gefährlichste Fähigkeit, die es in unserem Clan gibt. Mein Mate besitz die Fähigkeit, anderen die Illusion zu geben, grauenhafte Schmerzen zu durchstehen. Aber seine Fähigkeit, wird immer stärker, mit jedem Mal, wenn er sie benutzt, dass es irgendwann nicht mehr nur die Illusion ist, diese Schmerzen zu haben, sondern diese seinem Opfer, wirklich zu verpassen. Was heute, der Fall sein gewesen könnte. Auch besitzt er die Fähigkeit, Träume sowohl ins gute, als auch ins schlechte zu ändern. Also sprich, wenn du mal einen Albtraum hättest, könnte Lee Know dafür sorgen, dass es keiner mehr ist."

Noch immer, hörte ich dem älteren aufmerksam zu.

„Chan wiederum, erkennt sofort, wenn jemand lügt, beherrscht aber seit kurzem auch die sogenannte Puppenspieler Fähigkeit. Das bedeutet, dass er seine Gegner wie Marionetten benutzen kann, für alles was ihm gerade so einfällt. Hyunjin wiederum, besitz die Fähigkeit jemanden, jemanden vergessen zu lassen. Aber wie auch bei uns anderen, entwickelt sich seine Fähigkeit, stetig weiter. Vielleicht, könnte er es sogar eines Tages schaffen, anderen ihre traumatischen Erlebnisse vergessen zu lassen." „Heißt das, wenn er das könnte, könnte er sogar dafür sorgen das..." „Das er dich vergessen lässt, was du all die Jahre durchmachen musstes. Ganz genau." „Wow. Und was können Innie und Changbin?" „Innie, besitzt die Fähigkeit, einem gute Laune zu bringen, eine Aura der Fröhlichkeit zu erschaffen und das Gefühl der Langeweile, verschwinden zu lassen. Auch kann seine Fähigkeit, wie eine Droge wirken. Was Changbin angeht, er kann die Sinne seiner Opfer betäuben oder beeinflussen und das selbst über 100 Meter weit. Auch ist er, anders als wir anderen nochmal um ein Vielfaches stärker. Was die Fähigkeiten unserer Freunde angeht, damit verschon ich dich noch. Schließlich, kennst du bisher nur Chen, aber dem Rest von EXO, bist du noch nicht begegnet. Genau wie du den Mates der anderen Jungs, noch nicht begegnet bist. Wenn du den Clan, der Mädels kennengelernt hast, erzähl ich dir auch was die vier können. Aber so lang du BLACKPINK noch nicht kennengelernt hast, lass ich ihre Fähigkeiten noch weg." Beendete Jisung noch seine kurze Rede, woraufhin ich mich noch bei ihm bedankte und dann aber nach unten ins Wohnzimmer ging. Da dort mein Trinken stand.

In diesem angekommen, griff ich nach der Flasche und trank einige Schlucke davon. Merkte aber nicht, dass die Schnittwunde von heute Morgen wieder aufgeplatzt war. Dies bemerkte ich erst, als ich plötzlich grob gegen die Wand gepresst wurde und mein Verband, den mir Jisung machte abging. Ich daraufhin erschrocken nach oben sah und in Jeongins Blutrote Augen sah, während ich merkte wie das Blut aus meiner Schnittwunde tropfte. Auch wusste ich sofort, was Jeongins blutrote Augen zu bedeuten hatten. Schließlich, musste ich das 10 Jahre lang, bei Hongjoong und seinen Leuten mitmachen. Jeongin, verfiel auf Grund meines Blutgeruchs in einen Blutrausch. Seiner intensiven Augenfarbe nach zu urteilen, war es auch noch sein erster.

Als mir das bewusst wurde, versuchte ich alles um Jeongin von mir zu stoßen. Merkte aber schnell, dass ich keine Chance gegen ihn hatte und damit begann ihn anzuflehen, aufzuhören. Was er natürlich nicht tat. Lieber rammte er mir keine Sekunde später seine spitzen Reißzähne, in meine Halsschlagader und fing an gierig von mit zu trinken.

Noch immer, versuchte ich ihn von mir zu stoßen, schaffte es aber weiterhin nicht. Doch als er dann auch noch anfing, mich mit der einen Hand, an die Wand zu pinnen und mit der freien Hand anfing gierig unter mein T-Shirt zu wandern, war es komplett aus mit mir. Ich konnte mich nicht mehr bewegen, war wie in Trace und hatte das Gefühl, wieder im Ateez Anwesen zu sein. Ich ging sogar so weit Jeongin, als ‚Meister' anzureden und erkannte den jüngeren nicht mal mehr. Ich dachte, das Hongjoong es war, der vor mir stand, weswegen ich ihn erst recht weitermachen ließ. Ich bekam nicht mal richtig mit, wie mir Minho und sogar Felix zu Hilfe kamen, so sehr war ich in meinem Flashback gefangen. Auch merkte ich langsam, wie ich immer mehr das Bewusstsein verlor und immer schwächer wurde. Auch fingen meine Beine langsam an, nachzugeben, wurde aber weiterhin von dem 222-jährigen fest im Griff gehalten.

So lange, bis er plötzlich von mir weggezerrt und gegen die nächste Wand geschleudert wurde. Ich daraufhin, wenn auch merklich geschwächt aufsah und in Felix' wütendes Gesicht sah. Dieser wie mir schien sein gegenüber anschrie. Dann zu mir kam und mich sofort stütze und im Brautstil hochhob. Ehe er schnellen Schrittes mit mir das Wohnzimmer verließ und zu Seungmin lief. Vielleicht war es aber auch Minho, der mich trug. Genau konnte ich es nicht erkenne, da alles immer schwärzer um mich herum wurde. Bis ich letzten Endes in völliger Dunkelheit versank.



Felix' Sicht:

Erst als ich merkte, dass die Schmerzen immer stärker und Kira immer schwächer wurde gelang es mir, mich wieder zu bewegen. Lief auf den jüngeren zu, packte ihn und wollte ihn von meinem Mate wegreißen. Schaffte es aber nicht, da es Jeongins erster Blutrausch war und wir Vampire, bei unserem ersten Blutrausch, unglaublich stark waren. Auch leisen wir, wenn wir unseren ersten Blutrausch erlitten, nur sehr schwer von unserer ‚Beute' ab. Weswegen, ich hilfesuchend zu Minho sah, dieser aber gerade damit beschäftigt war, Jisung in Zaum zu halten, da nun auch der einen Tag ältere bemerkte wie köstlich die jüngere roch. Doch zu meinem Glück, kamen auch noch TJ und Chan zu uns, diese begannen auf Jeongin einzureden. Ich daraufhin die Chance ergriff, als er etwas abgelenkt war, auf ihn loszugehen, ihn zu packen und gegen die nächste Wand zu schleudern. Woher ich diese Kraft plötzlich hatte, wusste ich jedoch nicht. War mir aber auch egal, denn gerade wollte ich nur eins. Ich wollte Kira beschützen. Dieser Drang, war plötzlich da, ohne jeglichen Grund und ich nutze ihn. Stellte mich vor den leicht benommenen 222-jährigen und sagte drohend: „Lass meinen Mate, in Ruhe! Sie ist weder DEINE, noch UNSERE Beute! Sie ist unsere Freundin verdammt!" Was die Anwesenden nur erstaunt die Augen aufreißen ließ. Auch in ihren Gedanken, konnte ich hören, wie erstaunt sie auf Grund meines plötzlichen Verhaltens wahren. Konnte mich aber nicht länger sowohl mit Jeongin, als auch mit den Gedanken meiner Freunde beschäftigen, sondern konzentrierte mich wieder auf Kira. Da ich wissen und auch spüren wollte, wie es ihr ging.

Sie wurde von Sekunde zu Sekunde schwächer. Woraufhin ich sofort wieder zu ihr lief, sie hochhob und mit ihr den Raum auch schon wieder verließ. Ich musste zu Seungmin. Er musste sie heilen und wenn nicht er, dann Chen. Jeongin, hatte ihr wahnsinnig viel Blut ausgesaugt und wenn ich mich nicht beeilen würde, und sie heilen lassen würde, könnte es passieren das sie starb oder am Ende noch verwandelt wurde. Das wollte ich auf keinen Fall. Ich wollte meinen Mate, nicht an Jeongin als willenlose Puppe verlieren. Ich musste ihr wenigstens jetzt helfen. Wenn ich es schon all die Jahre zuvor nicht tat. Also lief ich nur noch schneller und schrie durch das ganze Anwesen, Seungmins Namen. Dieser auch sofort zu mir kam. Wenn auch sichtlich genervt. Doch änderte sich das sofort, als er Kira schlaff in meinen Armen hängen sah. Ihr Puls wurde immer schwächer.

-Bitte Kira! Halt durch! Bitte verlass mich nicht. Bitte, bleib bei mir. 10 verdammte Jahre lang, hast du durchgehalten und gekämpft, gib jetzt nicht auf! Bitte, ich flehe dich an! Kämpf weiter, bitte! - war das Einzige was ich panisch denken konnte. Ehe nun Seungmin es war, der mir sofort zu verstehen gab, sie auf sein Bett zu legen. Was ich auch ohne zu zögern tat.

Seungmin mir, als Kira lag zu verstehen gab den Raum zu verlassen und vor seiner Tür zu warten. Ich wollte nicht, wusste aber auch, dass ich, wenn ich im Raum blieb, nur unnötig im Weg war. Weswegen ich seiner Bitte oder eher seinem Befehl nachkam und den Raum verließ.

Ich wartete gewiss schon Stunden, auf irgendein Lebenszeichen von meinem Mate. Zumindest kam es mir so vor. Doch spürte ich gerade herzlich wenig. Was aber auch daran liegen konnte, dass ich viel zu sehr in Gedanken war und Angst hatte, dass sie es nicht überleben könnte. Erst als sich die Tür von Seungmins Schlafzimmer zu öffnen begann, sah ich auf und konzentrierte mich wieder auf Kira. Sie lebte, das konnte ich spüren. Was mich erleichtert ausatmen ließ. Wusste aber nicht, ob sie verwandelt wurde oder nicht. Woraufhin ich den jüngeren besorgt ansah und schon fragen wollte was Sache war. Dies schien Seungmin bereits bemerkt zu haben, weswegen er leicht zu lächeln begann, mich ansah und sagte: „Ich kann dich beruhigen Lix. Sie wurde nicht verwandelt. Ich konnte es noch rechtzeitig verhindern, dass sich das Vampirserum in ihrem Körper ausbreitet. Zwar musste ich ebenfalls von ihr trinken, aber nur so konnte ich das Vampirserum, aus ihrem Körper saugen. Aber keine Angst, nachdem ich mir sicher war, dass das Serum, komplett aus ihrem Körper war, hab ich sofort aufgehört. Auch sollte sie in wenigen Minuten, spätestens aber in 2 Stunden, wieder auf den Beinen an. Nur befürchte ich, wird sie so schnell nicht mehr mit I.N. allein sein wollen." „Versteh ich. Sie hatte panische Angst vor ihm. Das Ganze hat einen Flashback, in ihr ausgelöst. Sie dachte, sie wäre wieder im Ateez Anwesen. Auch hielt sie Innie, für Hongjoong und hat ihn als ‚Meister' bezeichnet. Weswegen sie sich auch nicht mehr gewehrt hat... Wie auch immer. Danke das du sie gerettet hast Minnie. Wenn du es nicht geschafft hättest und sie zu Innies willenloser Puppe geworden wäre, hätte ich nicht gewusst, was ich getan hätte."

Noch immer lächelte er, sah mich dann aber ernst an und fragte: „Ich verstehe dich einfach nicht Lix. Auf der einen Seite, hasst du sie. Aber auf der anderen, hilfst du ihr dann doch wieder. Was in Draculas Namen, ist bloß los mit dir? Wenn sie dir doch etwas bedeutet, warum verhältst du dich dann ihr gegenüber immer wie das größte Arschloch?!" „Weil... Weil... Ich weiße es verdammt nochmal selbst nicht!" „Doch tust du. Das sieht man dir an! Was ist dein Problem?" „Ich verdiene sie einfach nicht als Mate! Okay?! Kira, verdient jemand besseren als mich!" „Wieso? Wieso zum Teufel, denkst du das?" „Was interessiert dich das überhaupt Minnie?! Das ist allein MEINE Sache! Also lass es!" keifte ich, wenn auch eher ungewollt den jüngeren an. Aber ich konnte ihm meine Gründe einfach nicht nennen. Das wollte ich nicht. Weswegen ich auf dem Absatz kehrt machte und den Gang auch schon wieder verlassen wollte. Hörte aber Seungmin noch rufen: „Weglaufen, das kannst du! Sobald es schwierig wird, läufst du lieber weg oder verschließt dich komplett vor uns und stößt uns von dir! Verdammt Felix! Prinz hin oder her, wir sind deine Freunde und wollen dir helfen!" „Ich brauche keine Hilfe! Ich krieg das allein hin! Außerdem, bin ich kein Prinz mehr!" „Ach ja und wie? Indem du dich weiter wie das größte Arschloch benimmst und dir und ihr weiterhin solche schmerzen bereitest?! Wenn das mit euch so weitergeht, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis ihr beide sterbt!"

Schrie mir Seungmin noch weiter hinterher, doch ignorierte ich es gekonnt. Kam dann aber an Chans und TJs Schlafzimmer vorbei und hörte Jeongins zitternde Stimme.

Er schien wieder bei klarem Verstand zu sein. Seinen Gedanken und Worten nach zu urteilen.

Jeongin, konnte nicht fassen was er getan hatte und wie weit er noch gegangen wäre, wenn ich ihn nicht von Kira weggezerrt hätte. Auch machte Er sich unglaubliche Vorwürfe.

Der jüngere, war regelrecht fertig mit den Nerven. Was mich nur wieder wütend werden ließ. Besonders als ich hörte, was ihn in diesen Blutrausch trieb. Er schein Kiras Blut, welches aus der Schnittwunde von heute Morgen tropfte, gerochen zu haben. Da viel es mir wieder ein. Ich hatte sie angeschrien und ihr Angst gemacht. Weswegen sie einige Gläser herunterstieß und die Scherben mit ihrer bloßen Hand aufhob. Sie musste sich dabei geschnitten haben. Also hatte ich genau genommen, Schuld daran das Jeongin seinen ersten Blutrausch ausgerechnet bei seiner besten Freundin hatte. Hätte ich ihr keine Angst gemacht, hätte sie die Gläser nicht heruntergeschmissen und sich nicht geschnitten. Wut stieg in mir auf. Wut, aber nicht auf Kira, sondern auf mich. Wieder war ich schuld daran, dass ihr etwas passiert war. Ich daraufhin an der Tür vorbei und in unser privates Fitnessstudio, welches sich im Keller des Anwesens befand, gehen wollte, um mich wieder abzuregen. Entschied mich dann aber dafür, lieber jagen zu gehen, um wieder runter zu kommen. Schließlich wäre so oder so ich an der Reihe gewesen, uns wieder Tierblut zu besorgen. War aber nicht allein. Da mich Changbin, Hyunjin und TJ begleiteten.

Nach gut vier Stunden, kamen wir dann auch schon wieder ins Anwesen zurück. Auch hatten wir einige ‚Blutkonserven' im Gepäck. Von Wildschwein, über Hirsch bis hin zu Fuchs und Dachs. Füllten das Blut ab und brachten dann alles in unsere Vorratskammer.

Als alles verräumt war, wollte ich gerade in eines der Badezimmer gehen, als mir Kira über den Weg lief. Ich unweigerlich an das dachte, was ich vorhin in Chans Zimmer mitbekommen hatte und wütend sagte: „Deinetwegen, macht sich Innie, wahnsinnige Vorwürfe und hält sich für ein Monster! Seit du hier bist, geht es nur noch drunter und drüber bei uns! Du machst unseren Clan kaputt und sorgst dafür das wir uns auseinanderleben! Von der Tatsache, dass du uns andauernd mit Ateez vergleichst, ganz zu schweigen! Das geht mir so auf die Nerven! Wenn du ein Problem mit uns hast, dann verschwinde endlich! Geh zurück in deine persönliche Hölle, wenn dir das lieber ist, aber lass uns endlich in Ruhe!"

Es dauerte etwas, bis ich begriff, was ich gesagt hatte und wollte mich schon bei ihr entschuldigen. Kam dann aber nicht dazu, da sie immer mehr zurückwich und ihre Augen glasig wurden.

Ich hasste mich gerade so sehr dafür, sie so angefahren zu haben, doch die Nähe, die ich zu ihr gespürt hatte, sowie die Wärme und das wohlige Gefühl, als ich ihr half, sie im Arm hielt und zu Seungmin brachte, überforderte mich. Weswegen ich das mir einzig logische tat. Ich stieß sie erneut von mir. Doch hatte dies zur Folge, dass sie das tat, was ich gesagt hatte. Sie auf dem Absatz kehrt machte und so schnell den Gang verließ, wie sie ihn betreten hatte. Lief aber nicht zu ihrem Zimmer, sondern aus dem Anwesen und verschwand.

Als mir das bewusst wurde, konnte ich nicht anders als ihr nur geschockt nachzusehen und spürte sofort ein unglaublich starkes Stechen in der Brust. Ein Stechen, welches ich so noch nie gespürt hatte und mir verriet, dass sie unser Gebiet verlassen hatte.

Sofort wollte ich ihr hinterher, da ich Angst hatte das sie tatsächlich wieder zu Hongjoong zurückkehrte. Kam dann aber nicht dazu, da Jisung plötzlich vor mir stand. Mit einem Blick, welcher nicht tödlicher hätte sein können und ich unweigerlich zu schlucken begann. Der einen Tag ältere, auf mich zukam und mich wütend gegen die nächste Wand presste.

Das Jisung, so viel Kraft hatte, damit hatte ich nicht gerechnet. Was das Ganze noch etwas beängstigender machte. Er dann aber fragte, vermutlich weil er mitbekam, was gerade passiert war: „WAS SOLL DER SCHEIß FELIX?! Kira, ist seit 3 Wochen bei uns! Sie ist DEIN MATE und du behandelst sie wie den letzten Dreck! Wieso?! Macht es dich geil, sie wie scheiße zu behandeln?! Gefällt es dir, da weiter zu machen wo Hongjoong aufgehört hat?! Sie selbst nach 10 beschissenen Jahren noch weiter leiden zu lassen?! 10 verdammte Jahre, ging sie durch ihre persönliche Hölle, wurde geschlagen, ausgepeitscht und gefo..."

Doch dachte ich gar nicht erst daran, ihn ausreden zu lassen. Riss mich von ihm los und sah nun ihn wütend an. Ehe ich mich dazu entschied, wenigstens ihm endlich die Wahrheit, mein Verhalten Kira gegenüber zu erklären. Ich sagte außer mir: „ICH WEIß, WAS SIE ALL DIE JAHRE DURCHMACHEN MUSSTE! Ich weiß genau, was ihr in den 10 Jahren, alles angetan wurde! Auch weiß ich, dass ihr Leben in den letzten 10 Jahren, die reinste Hölle war Han! Und weißt du warum?! Weil ich es gespürt hab! Ich hab alles gespürt, was diese Schweine ihr all die Jahre angetan haben! Und mit alles, meine ich auch alles! Selbst all ihre... ihre Vergewaltigungen hab ich gespürt! Also sag du mir nicht, dass ihr Leben in den letzten 10 Jahren, die reinste Hölle war, wenn du keine Ahnung hast, wie es sich wirklich angefühlt hat!"

Was diesen nur geschockt die Augen aufreißen ließ, ehe er ungläubig fragt: „Du... du hast das alles gespürt? Aber... wie? Weiß Chan-Hyung davon, dass du alles gespürt hast was ihr angetan wurde?" „Ich weiß nicht, warum ich selbst DAS gespürt hab, aber ich habs nun mal gespürt! Jedes verdammte mal, wenn diese Schweine sie wieder... Weswegen ich sie auch nicht als Mate annehmen kann!"

Jisung, wollte mich erneut anschnauzen, doch ließ ich ihn gar nicht erst soweit kommen, sondern sprach sofort weiter.

„Nur meinetwegen, musste sie das durchmachen! Weil ich zu nachgiebig und nicht stur genug war! Wenn ich nur sturer gewesen wäre, als ich ihr das erste Mal begegnet bin und dafür gesorgt hätte, dass sie mitkommt. Wäre ihr das alles erspart geblieben! Und dann hat Hyunjin mich sie auch noch vergessen lassen! Ich hab mir nicht mal die Mühe gemacht, mich wieder an sie zu erinnern und ihr zu helfen! Nicht mal dann, als ich immer öfter gespürt habe, was sie ihr antaten und sie um Hilfe rief, hab ich mir die Mühe gemacht, herauszufinden was das ist! Verstehst du Sungie?! Ich verdien es einfach nicht, sie als Mate zu haben! Ja sie hat es verdient, endlich ein normales Leben zu führen, aber nicht mit mir, als ihren Seelenverwandten! Was Channie-Hyung angeht, nein. Er weiß nichts davon. Keiner tut das. Außer dir jetzt. Channie-Hyung glaubt noch immer, dass ich nur ihre Schmerzen gespürt hab, hat aber keine Ahnung davon das ich auch ihre ganzen... Vergewaltigungen gespürt hab." „Deswegen verhältst du dich also immer so kalt, abweisend und arschig ihr gegenüber. Du gibst dir die Schuld an dem, was ihr all die Jahre angetan wurde. Lix, du konntest nichts dafür. Nicht du warst es, der ihr all das angetan hat, sondern Hongjoong. Hongjoong, ist das Monster hier. Hongjoong und seine Clanmitglieder, aber nicht du. Dich trifft keine Schuld. Also hör auf, die Schuld bei dir zu suchen. Lauf ihr lieber hinterher, entschuldige dich bei ihr für dein scheiß Verhalten, akzeptier sie als deinen Mate und zeig ihr endlich den echten Lee Felix. Nicht das Arschloch, als welches sie dich kennenlernen musste. Denn das bist du nicht. Geh ihr nach, sei für sie da und hilf ihr endlich, mit ihrer Vergangenheit abzuschließen. Sie braucht dich und du brauchst sie. Ihr braucht euch gegenseitig."

Ich zu lächeln begann, nickte und dann ebenfalls zur Eingangstür gehen wollte. Dann aber ein weiteres Mal von einem meiner Clanmitglieder aufgehalten.

Diesmal war es Minho, der sagte: „Deswegen, hast du also damals auf Erics Party zu mir gesagt: ‚Wie sehr ich sowas hasse... Ich kann einfach nicht verstehen, wie jemand einem anderen all diese widerwärtigen Dinge antun kann und sich dabei dann auch noch gut fühlt... Sowas fühlt sich einfach nur ekelhaft an...' Anfangs habe ich nicht verstanden, was du damit gemeint hast, aber jetzt ergibt das alles natürlich Sinn. Yongbok hör zu, Hannie hat recht. Es ist nicht deine Schuld. Selbst wenn es dir gelungen wäre, sie schon nach eurem ersten Treffen zu uns zu bringen, hätte er sie gefunden und geholt. Aber du kannst verhindern, dass er sie jetzt wieder in die Finger bekommt. Hol sie zurück und zeig ihr, wer und vor allem WIE du wirklich bist. Zwar kannst du nicht ungeschehen machen, was ihr all die Jahre angetan wurde. Aber du kannst ihr dabei helfen, das ganze endlich zu verarbeiten. Na los, geh endlich und bring sie wieder nach Hause, bevor es zu spät ist."

Das ließ ich mir natürlich nicht zweimal sagen. Verließ das Anwesen und begann damit, nach meinem Mate zu suchen. Was sich aber als schwieriger wie gedacht erwies. Denn ich hatte schlicht keine Ahnung, in welche Richtung sie lief. Um so froher war ich, als ich merkte, dass ich nicht allein war. Denn Changbin, TJ, Hyunjin und auch Seungmin, kamen mir zu Hilfe. Doch nicht nur die vier, halfen mir Kira zu suchen nein, denn auch drei der EXO-Mitglieder und selbst BLAKPINK halfen uns. Auch wenn es eher zufällig war. Dennoch, halfen auch die vier, mir bei der Suche nach meiner Seelenverwandten.

Nur fanden wir sie nicht. Was mich nur noch mehr in Panik versetze. Ich musste sie finden. Koste es was es wolle. Hongjoong, durfte sie nicht wieder in die Finger bekommen. Keiner durfte das, auch nicht mein Erzeuger. Ich musste und wollte sie wenigstens jetzt beschützen.

Wir suchten gewiss schon Stunden nach ihr, als Changbin plötzlich einen Anruf bekam. Einen Anruf, von seinem Mate. Lisa, schien völlig aufgelöst zu sein. Weswegen, der ältere sie auch sofort auf Laut stellte und fragte, was denn los sei.

„Binnie! Jisoo, hat eine junge Frau im Wald gefunden. Sie passt auf die Beschreibung, die du mir gegeben hast. Blond, ca. 27 Jahre alt, blaue Augen, immer blasser werdendes Seelenzeichen am Schulterblatt. Sie ist recht schwach. Sie ist ziemlich viel gelaufen und hatte, als Jisoo sie fand, unglaublich starke Schmerzen." „Ist gut, danke Babe. Wir kommen sofort zu euch!" beendete Changbin, das Telefonat noch, ehe wir auch schon Richtung BLACKPINK Anwesen aufbrachen.



Kiras Sicht:

„Deinetwegen, macht sich Innie, wahnsinnige Vorwürfe und hält sich für ein Monster! Seit du hier bist, geht es nur noch drunter und drüber bei uns! Du machst unseren Clan kaputt und sorgst dafür das wir uns auseinanderleben! Von der Tatsache, dass du uns andauernd mit Ateez vergleichst, ganz zu schweigen! Das geht mir so auf die Nerven! Wenn du ein Problem mit uns hast, dann verschwinde endlich! Geh zurück in deine persönliche Hölle, wenn dir das lieber ist, aber lass uns damit in Ruhe!"
hörte ich Felix' wütende Stimme, immer und immer wieder aufs Neue in meinem Kopf widerhallen. Was dazu führte, dass ich nicht mehr anders konnte als meinen Tränen freien Lauf zulassen. Zwar war es nicht das erste Mal, das er mich anschrie, aber anders als sonst, verletzen mich seine Worte noch mehr als sonst. Es tat regelrecht weh, von ihm diese Worte zu hören und das noch mehr als sonst.

- Wollte er wirklich, dass ich zurück zu Ateez gehe? War das sein Wunsch? Wollte er das etwa schon von Anfang an und behandelte mich deswegen, wie den letzten Dreck? Sollte ich seinem Wunsch nachgehen und wieder zu Meister Hongjoong zurück gehen? Auch wenn es bedeuten würde, getötet zu werden?-

Diese und noch mehr Fragen, stellte ich mir daraufhin in Gedanken und versuchte zu einer klaren Antwort zu kommen. Scheiterte dabei aber kläglich. Weswegen ich tiefer in den Wald und immer weiter weg, vom SKZ-Anwesen ging. Was dazu führte, dass meine Schmerzen immer stärker und stärker wurden. Bis ich letzten Endes nicht mehr konnte, zusammenbrach und mich vor Schmerzen krümmte.

Zwar hatte ich schon immer schmerzen, besonders wenn Felix mich wieder angeschrien hatte. Doch diese Schmerzen, die ich gerade spürte, übertrafen alles. Es war die reinste Hölle. Ich wollte das die Schmerzen endlich aufhören, taten sie aber nicht. Ich schrie und schrie, wusste aber auch gleichzeitig, dass es nichts brachte. Da mich eh niemand hören konnte. Zumindest, dachte ich das. Wurde dann aber eines Besseren belehrt, als plötzlich eine junge Frau zu mir gelaufen kam. Sie sich zu mir nach unten beugte und mir eine bläuliche Flüssigkeit verabreichte. Anfangs wollte ich nicht, merkte dann aber schnell, dass meine Schmerzen nachließen und sah mein gegenüber erschöpft an. Die junge Frau frage sofort: „Geht es wieder?"

Schwach nickte ich.

Sie daraufhin erleichtert ausatmete und erneut das Wort an sich nahm. „Bitte entschuldige mein forsches Vorgehen, aber nur so konnte ich es schaffen die Schmerzen zu lindern. Das was ich dir gegeben habe ist so eine Art, Heiltrank für alles. Besonders aber für Mates, die ihren Mate verloren haben oder von diesem nicht akzeptiert werden. Ich bin übrigens Jisoo. Du musst Kira sein nehme ich an?"

Wieder nickte ich schwach.

„Lisas Mate, hat uns eine Beschreibung von dir gegeben. Komm hoch. Ich bring dich zu uns ins Anwesen. Da bist du sicher. Nicht das Hongjoong, dich noch erwischt. Seine Leute, treiben sich nämlich gerne in diesem Teil des Waldes rum. Obwohl das eigentlich unser Jagdgebiet ist. Oh und keine Sorge. Meine Clanmitglieder und ich, tun dir nichts. Bei uns bist du sicher."

Da ich zu schwach war, um zu protestieren, nickte ich nur wieder stumm. Ließ mich von dieser Jisoo tragen und schlief auch keine Sekunde später schon ein. Da mich das alles ziemlich mitnahm.

Ich bekam nicht mal mehr mit, wie wir im Anwesen ankamen und ich hingelegt wurde. Ich wachte erst Stunden später wieder auf. Zumindest nahm ich an, dass es Stunden waren. Doch zu meinem Erstaunen, war ich nicht allein. Sondern merkte, wie jemand meine Hand hielt. Ich daraufhin verwirrt die Augen öffnete und in das schlafende Gesicht von Felix sah. Was mich erschrocken die Augen aufreißen ließ und wollte ihm meine Hand schon wieder entziehen. Kam dann aber nicht dazu da eine weitere junge Frau, diese im Raum stand, das zu verhindern wusste. Sie sagte leise: „Nicht. Er wollte es von sich aus. Er nahm deine Hand in die seine, als er dich gesehen hat. Auch sitzt er schon seit er und die anderen bei uns angekommen sind so da. Wenn er aufwacht, tut ihm sicher alles weh, aber er wollte dich nicht loslassen und sich hinlegen." „Er... wollt es von sich aus?"

Mein Gegenüber, nickte.

„Ja. Felix, kam reingestürmt und lief sofort zu dir, nachdem ihm Jisoo gesagt hat, wo du dich befindest. Oh ich bin übrigens Jennie. Freud mich dich kennenzulernen." „Er wollte es von sich aus? Wieso?" „Vermutlich, bereut er was er getan und gesagt hat. Hör zu. Ich weiß von meinem Mate, was Felix alles getan und wie er dich behandelt hat. Aber wenn du mich fragst, liegt sein Verhalten daran, das er überfordert mit der ganzen Situation war und es noch immer ist. Da wo Felix herkommt, gibt es so etwas wie Seelenverwandte nämlich nicht. Ich weiß, das rechtfertig noch lange nicht sein beschissenes Verhalten, dir gegenüber. Auch will ich ihn gar nicht in Schutz nehmen oder so, aber ich denke, er hat begriffen, was für einen gewaltigen Fehler er gemacht hat. Ich will dich zu nichts zwingen. Das will keiner, aber ich denke, es wäre gut, ihm noch eine Chance zu geben. Damit er dir beweisen und zeigen kann wie er wirklich ist. Denn, auch wenn du es vielleicht nicht glauben willst oder kannst. Besonders nachdem er dich so beschissen behandelt hat, solltest du dennoch wissen, dass Felix sein Herz am rechten Fleck hat. Letzen Endes, liegt es natürlich an dir, ob du ihm noch eine Chance gibst und ihm sein Verhalten, verzeihen kannst." Beendete Jennie noch ihre Worte lächelnd, ehe sie auf dem Absatz kehrt machte und in den Gang verschwand.

Mich jedoch, ließ sie schweigend zurück. Zugegeben, wusste ich nicht, ob ich ihm verzeihen konnte oder ihm eine zweite Chance geben konnte. Aber was ich wusste war, dass ich nur durch Felix' bloße Anwesenheit, wieder mehr zu Kräften kam. Auch spürte ich eine altbekannte und wohlige Wärme, in mir aufsteigen. Was mich unweigerlich lächeln ließ und nicht anders konnte, als den schlafenden zu beobachten. Während ich mich fragte, ob es ihm genauso ging. Dann aber wieder müder wurde und letzten Endes erneut einschlief.  

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