•74• Flüssiges Leben
Okay... Ich werde gar nicht erst versuchen die lange Pause zu beschönigen oder klein zu reden...
Mir fehlte einfach die Motivation als auch die Inspiration an ›Blood Slave‹ weiter zu schreiben.
Es ist nicht das erste Mal und es wird auch nicht das letzte Mal sein dass es eine so lange Pause zwischen einzelnen Kapiteln gab, was ich sehr schade finde.
Und wenn ich ehrlich bin möchte ich mich dafür entschuldigen aber gleichzeitig auch irgendwie nicht.
Kein Autor hat es geschafft von jetzt auf gleich alle Kapitel seines Buches zu schreiben und zu überarbeiten. Und da ich den Fehler begangen habe sofort mit den fertigen Kapiteln um mich zu werfen bleibt es leider nicht aus dass die eine oder andere mehr oder weniger lange Pause zwischen den Kapiteln entstehen wird.
Es ist keine Entschuldigung aber in meinen Augen eine kleine Erklärung.
Und für die wenigen die sich diesen Müll hier durch lesen geht es jetzt nach einer verdammt langen Zeit endlich weiter... Kleiner Spaß, ich weiß dass sich dies hier niemand mehr durchlesen wird 🤣
Simon machte die Anstalten uns wieder verlassen zu wollen.
Aber dieses Mal sah es so aus, als wolle er es auf normaler Art und Weise machen und nicht so wie letztes Mal, wo er einfach verschwunden war und sich womöglich in Luft aufgelöst hatte. Würde mich jedenfalls nicht wundern wenn er es tatsächlich getan hätte. Der Vampir schien sowieso alles zu können, wieso also nicht auch das?!
»Ich müsste noch was mit dir besprechen.« Meinte Andrew dann auf einmal zu Simon und hielt ihn dadurch vom Gehen ab.
Neugierig blickte der Weißhaarige den älteren der beiden Vampirbrüder an.
»Ja?« Fragte er und forderte so Andrew auf fortzufahren.
Unsicher sah Andrew zu Andreas und mir, was mich etwas irritierte.
Was hieß diese Reaktion bei ihm?
Was hatte das zu bedeuten?
Wollte er uns etwa was verheimlichen?
Simon folgte Andrew's Blick und sah so kurz zu seinem Bruder und mir.
Schließlich schien er zu verstehen.
»Soll das unter vier Augen sein, oder...-«
»Nein!« Unterbrach Andrew den anderen Vampir sofort.
»Nein, sie können es hören...« Meinte dann Drew, aber seine Unsicherheit verflog nicht, was mich ziemlich misstrauisch machte.
Nervös fasste sich Andrew in den Nacken und verzog zerknirscht das Gesicht.
»Es ist so... « Fing der Vampir dann zögerlich an. Ich hatte das Gefühl, dass es noch etwas dauern würde bis er uns allen mitteilen würde was los war.
»I-ich habe es gesehen...« Sagte er leise und ich wurde hellhörig.
Simon dagegen schien sehr irritiert und sah den Vampir dementsprechend auch so an.
»Was hast du gesehen?« Wollte er wissen.
Andrew schenkte mir einen Blick der voller Trauer getränkt war und alleine diese Tatsache reichte schon aus dass es mir schlecht ging.
»I-ich habe es gesehen... Ich habe gesehen was mit deiner Familie geschehen ist. Darum wollte ich auch dass wir sofort zu denen gehen.« Ich riss die Augen auf und wäre mein Kinn nicht ein fest gewachsener Bestandteil meines Kopfes wäre es zu Boden gefallen.
»Ich habe alles gesehen... Das was mit deinen Eltern, deiner Schwester und deinem Bruder geschehen ist...« Er holte tief Luft.
»Haargenau habe ich es mit angesehen, als wäre ich dabei gewesen. Es verlief so schnell dass ich gar nicht sehen konnte wer oder was das getan hat. Ich habe alles aus der Perspektive des Angreifers gesehen und was er deiner Familie angetan hat. Wie er die Tür deines Hauses aufgebrochen und über deine hilflose Mutter hergefallen ist. Wie er deinen Vater förmlich in Stücke zerfetzt hat. Wie wenig Kraftaufwand er brauchte um deine Schwester das Blut auszusaugen und dennoch fast unverletzt ließ. Und wie dein Bruder schließlich versucht hatte ihn aufzuhalten aber selber dabei fast gestorben wäre, wenn er nicht geschossen hätte...« Andrew sah mich so verzweifelt an während er das, alles an mich gerichtet, erzählte aber dabei so laut redete dass es die beiden anderen Vampire problemlos hören konnten.
Und ich wusste nicht genau was die Tränen in meinen Augen und auf meinen Wangen hervorrief.
Dass Andrew mich so verzweifelt an sah oder dass er mich dazu zwang den Verlust meiner Familie entgegen zu treten und mir dabei noch genau erklärte wie alles abgelaufen ist weil er es in einer Vision gesehen hatte...
»Es tut mir soo schrecklich leid, Fynn...« Hauchte Andrew fast tonlos und nun löste sich auch aus seinen Augen eine einzelne Träne und hinterließ eine feuchte Spur auf seiner linken Wange.
Ich schnappte nach Luft - meine Lunge schien zu einer mikroskopischen Größe zu schrumpfen und mich nicht mehr mit nötigen Sauerstoff versorgen zu können.
Das Erschafferband von Andrew und mir war stark genug dass ich es nicht ertagen konnte dass Andrew mich so traurig an sah.
Schwer atmend fasste ich mir an die Brust und verzog angestrengt mein Gesicht. Ich spürte meinen Kummer der durch den traumatischen Verlust meiner Familie hervorgerufen wurde. Und ich spürte Andrew's Kummer. Und das war zu viel.
Andrew schien zu bemerken dass es mir nicht gut ging und sah mich schockiert an.
Sehr viel mehr bekam ich dann aber auch nicht mit, da ich schon wenig später auf den Boden sank.
»Fynn!« Riefen alle drei Vampire alarmierend und ich bekam gerade noch so irgendwie mit dass alle drei auf mich zu geeilt kamen.
Simon war anscheinend der erste bei mir und fasste mich sanft an den Schultern.
»Hey hey, Fynn! Nicht ohnmächtig werden!« Hörte ich die sanfte Stimme des Weißhaarigen der meine Schultern immer noch in seinem sanften Griff hatte.
»Was ist mit ihm?« Hörte ich Andrew panisch fragen und von Simon ertönte ein amüsiertes Schnauben.
»Euer Erschafferband ist sehr stark und seine seine Emotionen wurden anscheinend für ihn spürbar mit den deinen gepaart. Das war oder ist immer noch zu viel für ihn...« Erklärte der Ältere ruhig. Es war erstaunlich wie viel der Vampir zu wissen schien und wie selbstverständlich es alles für ihn war.
»Und was machen wir jetzt?« Wollte Andreas nun unsicher wissen.
Simon schien belustigt und es für offensichtlich zu halten was er wenig später uns mitteilte.
»Keine Sorge, Jungs. Ich regle es schon.«
Verschwommen nahm ich wahr wie Simon seine scharfen Fangzähne bleckte und sich selbst ins Handgelenk biss.
Augenblicklich vernebelte mir der Geruch seines Blutes meine Sinne und ich spürte wie sich meine Augen binnen weniger Sekunden pechschwarz färbten.
Da mein Blickfeld dadurch vergrößert und meine Sicht verstärkt wurde konnte ich nun gut erkennen wie mir Simon sein blutiges Handgelenk entgegen hielt.
»Trink mein Blut. Dann wird es dir besser gehen!« Versprach mit der weißhaarige Vampir.
Ehrlich gesagt nahm ich Simon's Worte kaum wahr, denn eigentlich konzentriere ich mich die ganze Zeit auf die zwei punktförmigen Einstichslöcher aus denen das wundervolle Blut des Älteren quoll.
Simon bemerkte dies natürlich und hielt mir sein Handgelenk mit seinem blutigen Biss nun direkt vor's Gesicht.
»Nun los, Fynni... Ich weiß was mein Blut für eine Wirkung auf andere Vampire hat... Trink!«
Dies ließ ich mir natürlich kein weiteres Mal sagen und griff vorsichtig nach Simon's Handgelenk.
Genüsslich legte ich meine Lippen auf die punktförmige Wunde und fing langsam an der köstliche Blut aus den Einstichen zu saugen.
Jedoch konnte ich den Reflex meine Reißzähne auszufahren nicht unterdrücken und meine drangen Zähne ungehindert in Simon's Fleisch.
Der ältere Vampir gab kurz darauf ein Geräusch von sich welches mich im Normalfall erröten lassen und sehr viel lieber von Andrew hören wollen würde aber ich schaffte es dies weitestgehend auszublenden und saugte weiterhin dem Weißhaarigen das Blut aus seinem Biss.
Wenig später ließ ich von alleine von der Blutquelle ab und gab Simon's Arm wieder frei. Dabei bemerkte ich den eigenartigen glasigen Ausdruck in Simon's Augen.
»Wow...« Murmelte der Ältere und schien kurz weg getreten.
Dann blinzelte dieser kurz einige Male etwas schneller und der glasige Glanz aus seinen Augen verschwand wieder.
Fragend sah er mich an.
»Na, wie fühlst du dich?« Wollte er wissen und half mir wieder hoch auf die Beine.
»Gut.« War meine knappe Antwort.
»Sehr gut sogar!« Meinte ich dann ziemlich überrascht und sah runter auf meine Arme.
Verdammt, ich fühlte mich wirklich gut!
Ich sah zu Andreas und Andrew und wie die beiden mich erstaunt an starrten. Fast hätte ich die beiden Brüder vergessen da sie die ganze Zeit so still waren.
»A-aber wie-...wie-?!« Stotterte Andreas und sein erstaunter Blick huschte zwischen Simon, der sich über seinen immer noch blutigen Biss leckte, und mir hin und her.
Der Weißhaarige lachte kurz auf und die beiden Vampirbrüder schienen dies als Start einer Erklärung zu deuten denn augenblicklich traten sie näher an uns heran.
»Wisst ihr... Mit meinen stolzen Alter bin ich zur Zeit der älteste lebende Vampir auf der Erde und ohne abheben zu wollen - ich habe durch mein etwas besonderes Blut den einen oder anderen Trick in Petto.« Erklärte der weißhaarige Vampir schelmisch grinsend und steckte sich seine Hände in die Hosentaschen.
Kaum merklich verfinsterte sich Andrew's Mimik.
»Etwa unter anderem auch einen Jungvampir sonnenresistent zu machen?!« Ich zuckte unter Drew's knurrenden Unterton zusammen.
Simon dagegen schien überhaupt nicht beeindruckt zu sein geschweige denn dies überhaupt zu registrieren.
»Ähm... Jup, das kommt von meinem Blut. Das hat ihn anscheinend seine Entwicklung etwas angekurbelt und die Zeit bis zur Resistenz verkürzt. Ich weiß selbst nicht ganz genau was mein Blut noch so alles kann. Ich bin nicht wirklich experimentierfreudig was mein Blut betrifft. Wenn es der Falsche oder zu viele wissen was genau ich alles kann oder wozu ich ansatzweise in der Lage bin kann dies selbst für mich ziemlich gefährlich werden...« Der Vampir machte eine kurze Pause.
»Aber die ein oder andere Kleinigkeit weiß ich.« Fügte er noch hinzu und schenkte mir ein Zwinkern.
Andrew schien mit der Erklärung von Simon zufrieden zu sein, denn er nickte verstehend und sein Gesicht wurde wieder weicher.
Andreas schien dann aber doch noch etwas wissen zu wollen:
»Aber wie kann Andrew den Überfall auf Fynn's Familie sehen können. Es schien im selben Moment passiert und deswegen keine Erinnerung gewesen zu sein. Mal davon abgesehen dass er auch niemanden berührt hatte.«
Stimmt, Andreas hatte mit allem recht und wir alle sahen Simon fragend an, der selbst kurz am Überlegen zu sein schien.
Bis er anscheinend auf die Erklärung kam und Andrew an sah.
»Hast du Fynn nach meinen letzten Besuch gebissen und sein Blut getrunken?« Wollte er von dem älteren der beiden Brüder wissen und dieser schien komischerweise etwas nervös zu sein.
»Jaa?!« Meinte er dann aber und Simon nickte wissend.
»Verstehe. Dadurch dass du Fynn gebissen und sein Blut getrunken hast, hast du mein Blut mit aufgenommen, welches dazu geführt haben schien eine weitere Fähigkeit in dir zu wecken. Anscheinend hast du von Beginn an nicht alle entwickeln können.« Erklärte der Älteste und ich bemerkte wie sowohl Andrew als auch ich den Weißhaarigen ungläubig an starrten.
Nur Andreas schien etwas beleidigt und schmollte mit vor seiner Brust verschränkten Armen etwas abseits.
»A-aber das ist nicht-... Wow...« Stotterte Andrew vor sich hin und Simon schmunzelte.
»Tja, wie ich sagte... Mein Blut kann das ein oder andere coole Zeug...« Meinte er belustigt und zuckte mit den Schultern während er immer noch seine Hände in den Hosentaschen hatte.
»Aber ich muss euch jetzt auch leider wieder verlassen. Bei mir zu Hause ist ein Mädchen welches mich sehnlichst erwartet. Bis bald, Jungs.« Verabschiedete sich der weißhaarige Simon und wir drei machten uns auf den Weg zu meinem Bruder David und Roxy die beide in der Küche warteten.
Aber Andrew schien noch was ein zu fallen was er an den Älteren richten wollte und so drehten wir uns alle nochmal um, nur um das festzustellen womit wir alle eigentlich hätten rechnen müssen.
Simon war weg...
LG Fynn
~1937~ Wörter
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