•67• Geschwisterliebe

Ihr habt ja gar keine Ahnung, wie sehr es mir leid tut, dass eine Ewigkeit nichts mehr von mir kam.
Dafür gibt es auch keine Entschuldigung oder dergleichen.
Ich kann nur die 'Erklärung' dafür abliefern, dass ich einfach keinen Plan hatte, wie ich diese Geschichte fortsetzen sollte.
Ich weiß wie es später hier weiter gehen wird, aber dafür fehlte mir halt die Überleitung die unter anderem in diesem Kapitel ist und ohne diese Überleitung kann es logischerweise nicht weiter gehen und glaubt mir...
Mir geht es am meisten auf'n Sack!
Aber wenn ihr das hier lesen könnt, habe ich es ja endlich geschafft einen Teil der Überleitung zurecht zu basteln und es kann endlich weiter gehen und ich will euch nicht weiter davon abhalten die Geschichte von Fynn, Andrew und Co. zu lesen auch wenn ich mir ziemlich sicher bin, dass kaum noch einer dabei ist 😂
Na ja, sollte ich mich irren und es liest doch noch wer meinen zusammen gewürfelten Quatsch... -
Ich wünsche euch Viel Spaß! ✌🏻🤗

Zugegeben war ich geistig nicht ganz anwesend, als ich sanft mit meinem Zeigefinger die Adern an David's Arm nach zeichnete.
Den einen und anderen Biss berührte ich auch ganz vorsichtig und stellte besorgt fest, dass einige leicht angeschwollen waren und sich etwas dunkelrot verfärbt hatten.
Hoffentlich hatte sich Dave keine Entzündung eingefangen, schließlich taten die Biss alleine so schon ziemlich weh.
Eigentlich sollte ich ihn auch in Ruhe und ganz meine Finger von meinem Bruder lassen, aber so wusste ich, dass David noch am leben war, wenn ich seinen Puls unter meinen Fingerkuppen pulsieren spürte.

Zaghaft klopfte jemand an die Zimmertür und es war keine Kunst zu erraten wer das war.
»Ja.« Sagte ich nur und die Tür wurde geöffnet.
Ich hörte ein faustgroßes Herz in regelmäßigen Abständen pumpen und Füße der Schuhgröße 36 schlurften zu meinem Bruder und mir.
»Wie geht es dir?« Fragte Roxy hörbar unsicher und ich schnaufte.
»Oh, mir geht es prima, aber...-« Ich deutete mit einer Handbewegung auf meinen Bruder.
»Verzeih, das war dumm von mir.« Murmelte das blonde Mädchen und erst jetzt drehte ich mich zu ihr um.
»Nein, mir tut es leid. Ich wollte nicht so... Ruppig zu dir sein.« Entschuldigte ich mich und Roxy nickte.
»Schon okay, ich kann dich verstehen. Und hier.« Sie hielt mir auf einmal eine kleine Schale mit Eiswürfel entgegen.

Fast augenblicklich sprang mir das Wort "Komapatient" in den Kopf und ich wurde traurig.
Zwar lag mein Bruder nicht im Koma, aber sein jetziger Zustand erinnerte stark an eine Person, die auf diese Art und Weise ans Bett gefesselt war.
Sein Körper war durch den starken Blutverlust so derart geschwächt, dass es an einem Wunder grenzen würde, sollte mein Bruder diesen Vorfall unbeschadet überstehen, wobei ich mir doch nichts sehnlicher als das wünschte!

»Andreas hat gesagt, dass dein Bruder Flüssigkeit benötigt und hat mir das gegeben.«
Ich nahm die Schale mit den Eiswürfeln entgegen und stützte mich mit meinen Ellenbogen auf die Matratze.
Roxy tat es mir gleich an der anderen Seite des Bettes und sah mir genau bei meinen Tun zu.

Zittrig holte ich tief Luft und nahm einen der drei Eiswürfel aus der Schale.
Komisch... Eigentlich sollte ich diese als kalt empfinden und so schnell wie möglich wieder aus der Hand legen wollen...
Aber dem war nicht so.
Es schien so, als würde der Eiswürfel überhaupt gar keine Temperatur von sich geben...

Argwöhnisch sah ich mir den Eiswürfel in meiner Hand eine Zeit lang an und brachte ihn damit zum an tauen.

So war es besser!

Ich atmete tief durch eh ich dann unsicher damit anfing die Lippen meines Bruders mit dem angetauten Eiswürfel zu bestreichen.
Es war ein komisches Gefühl.
David war mein ältester Bruder.
Der Altersunterschied zwischen uns betrug neun Jahre und ich weiß noch wie ich ihn ausgelacht hatte, als unsere Mom uns mal gesagt hatte, dass Dave ein "Unfall" war als unsere Eltern im Alter von 16 und 17 Jahren es nicht so gründlich mit der Verhütung genommen hatten und sich dessen Konsequenzen zu Beginn nicht ganz bewusst waren.
Oh man, hatte ich gelacht.
Zum Teil wegen der Erklärung, aber am meisten wegen David's Gesicht, welches er damals schockiert verzogen hatte.

Ich seufzte schwer.
Er war doch mein älterer Bruder.
MEIN Bruder!
Niemand hätte es wagen dürfen ihn oder den Rest meiner Familie auch nur anzufassen!!
Als mittleres Kind ware ich soo oft auf David's Schutz angewiesen.
Oft genug hat er den Schülern, die mich die meiste Zeit verprügelt hatten, richtig zur Schnecke gemacht.
Aber seitdem ich ein Vampir war, hätten er, Charly und meine Eltern auf meinem Schutz angewiesen sein müssen.
Ich hätte sie beschützen MÜSSEN!
Oder ich hätte sie nicht besuchen dürfen und dadurch jemanden auf die aufmerksam machen sollen.
Es war alles meine Schuld!
Nur wegen mir war David halb tot und der Rest meiner Familie abgeschlachtet wie Vieh.

Ich schluchzte etwas zu laut und Roxy sah mich traurig an, wollte aber anscheinend die Unannehmlichkeit für uns beide vermeiden indem sie nicht fragte ob es mir gut ging.
»Ihr beide seht euch so verflucht ähnlich!« Sagte sie stattdessen.
Ich lachte kurz und leise auf.
»Ja, das stimmt wohl.« Roxy schnaubte.
»Ja und wie das stimmt! Es ist erstaunlich. Ich habe noch nie zwei Geschwister gesehen, die sich so ähnlich sehen und keine Zwillinge sind.«
»Jetzt übertreib' aber nicht.« Sagte ich leise und fuhr David durch seine kurzen Haare.
»Ich übertreibe nicht, das ist die Wahrheit!« Murmelte sie und sah kurz etwas geistesabwesend in David's Gesicht.
»Und er sieht gut aus!« Ich schnappte empört nach Luft und wäre ich kein Vampir wäre ich bestimmt rot angelaufen.
»Hey!« Rief ich und Roxy sah mich dann leicht nervös lächelnd an.
»Was?!« Sagte sie schulterzuckend doch ich schüttelte nur den Kopf.

Plötzlich ging ein Zucken durch den Körper meines Bruders und ich zog meine Hand mit den Eiswürfel zurück.
Dann richtete sich David's Oberkörper auf einmal auf und sah sich mit geweiteten Augen unsicher um.

Roxy quickte erschrocken auf und starrte mit großen Augen David völlig überrascht und leicht verunsichert an.
David's Atem ging hektisch und er wirkte verständlicher Weise total desorientiert.

Er drehte sich zu mir und die grünen Augen meines Bruders sahen mich erleichtert an.

Roxy erhob sich leicht zögerlich.
»I-ich hole dann mal... Andrew und Andreas...« Murmelte das Mädchen leise und verließ dann das Zimmer.
Daraufhin waren mein Bruder David und ich alleine in meinem alten Zimmer.
Am liebsten hätte ich angefangen zu heulen.

David war aufgewacht.
Und dann konnte ich einfach nicht anders als mich, den Tränen verdammt nahe, David um den Hals fiel und ihn nie mehr los lassen wollte.

Bevor ihr mich los seid möchte ich noch was von euch wissen.
Und zwar: Wie kommen so viele von euch auf die Idee, dass Andreas die Familie von Fynn umgebracht hat? 😂
Ich gebe weder Auskunft darüber, dass es falsch noch dass es richtig ist, aber ich würde es sehr gerne wissen! 😂😅
So, jetzt melde ich mich ab und hoffe dass wir uns im nächsten Kapitel wieder sehen!

LG Ju ★
~1177~ Wörter

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