•54• Besonderes sein ist anstrengend

Lange brauchte ich, um zu realisieren, was passiert war und wo ich mich befand.
Unwillkürlich zuckte ich zusammen, als ich daran dachte was für qualvolle Schmerzen ich gespürt hatte, als die Strahlen der Morgensonne meine bleiche Haut berührt hatten.
Okay, alle anderen Geschichten waren Quatsch, nur das mit der Sonne traf für eine gewisse Zeit zu.
Mal wieder was gelernt.

Ich richtete mich etwas in Andrew's Badewanne auf und dabei schwappte etwas Wasser über den Rand.
Es war eiskalt und ich wollte hier raus!
Aber mir tat alles weh und ich hatte Angst, dass ich, wenn ich es hier doch raus schaffen sollte, mich sofort auf die Fresse packen würde.
Und das würde höchstwahrscheinlich passieren!

Dennoch war mir verdammt kalt, wobei ich eigentlich nicht gedacht hatte, dass das möglich war, und ich riskierte es aus der Badewanne zu steigen.
Ganz vorsichtig stand ich auf, was sich als verflucht schwierig herausstellte, denn meine nasse Kleidung zog meinen schwachen Körper gnadenlos nach unten, zurück ins kalte Wasser der Badewanne.

Nach einigen Anläufen hatte ich es dann endlich geschafft aus der Badewanne heraus zu kommen und so stand ich mit triefend nassen Sachen vor der Badewanne auf dem Vorleger.
Ich drehte mich zur Badezimmertür und mein Blick traf meine Gestalt im Spiegel.

Ach. Du. Scheiße!

Ich hatte das unangenehme Gefühl, dass ich mit jedem Tag, den ich hier verbrachte, beschissener aussah.
Mit weichen Knien trat ich näher an das Waschbecken und somit näher an den Spiegel.
Ich hatte gespürt, wie mein Gesicht verbrannt ist.
Ich hatte gespürt, wie meine Haut im Gesicht und an meinen freien Armen in Flammen aufgegangen ist, als die Morgensonne ihre Strahlen auf meine nackte Haut warf.
Ich hatte gespürt, wie meine Haut diese ekelhaften Blasen geworfen hat und die dann aufgeplatzt waren.
Ich hatte gespürt, wie meine verbrannte und tote Haut sich von meinem Körper gelöst hatte.

Ich musste schrecklich ausgesehen haben, doch jetzt war nur noch meine linke Gesichtshälfte sichtbar von Verbrennungsnarben und meine Arme waren noch von dem rauen Gewebe überzogen.

Interessant...

Plötzlich wurde die Badezimmertür aufgerissen und ein aufgebrachter Andrew und ein mindestens genauso aufgebrachter Andreas kamen hektisch herein gestürmt.
Als sie mich dann mitten im Badezimmer stehen sahen, weiteten sich ihre Augen.

»Warum bist du nicht in der Badewanne?« Fragte Andrew mich leicht panisch.
»Mir war kalt.« War meine leise Antwort, die ich mit rauer Stimme gab.
Wenn es möglich war, wurden die Augen von den beiden Vampiren vor mir noch größer.
»Dir war WAS?« Andrew sah mich an, als hätte ich ihm gerade gesagt, dass ich aus dem All kommen würde.
»Mir war und ist immer noch kalt!« Wiederholte ich und ich spürte wie mein nasser Körper langsam anfing zu zittern.
Während mich Andrew immer noch ansah, als wäre ich ein hässliches Alien, reagierte sein Bruder Andreas.
Er kam, sichtlich irritiert, zu mir, sagte aber nichts.
Dann fing er an mir zu helfen mich aus meinen Sachen zu schälen, während Andrew nur total perplex dabei zu sah.

Als ich dann nur noch in Boxershorts vor den beiden älteren Vampiren stand, zeigte Andrew erst eine andere Reaktion.
Aber die war zuerst anders als ich gedacht hatte... Denn Andrew verließ das Badezimmer und ließ somit seinen Bruder und mich zurück.
Dennoch kam er wenige Sekunden später zurück und hielt in der rechten Hand eine Boxershorts von mir mir entgegen.
Ich nahm die Unterwäsche und sah abwartend zu den beiden älteren hoch.
Andrew verstand, mehr oder weniger, und sah seinen Bruder auffordernd an.

Andreas sah uns wenige Sekunden später peinlich berührt an.
»Oh, verstehe.« Sagte er und verschwand aus dem Badezimmer.
Dann zog ich mir meine nasse Boxershorts aus.
Vor Andrew brauchte ich mich nicht zu genieren, denn er hatte mich ja schon oft genug nackt und dazu noch unter sich liegen sehen.

Als ich keine zehn Sekunden später fertig war, ging Andrew mit schnellen Schritten auf das Regal mit den Handtüchern zu und nahm eines der größten heraus.
Damit kam er zu mir und wickelte mich darin ein.

Oh... Flauschig!

Dann hob mich Andrew hoch, warf mich sanft auf seine Schulter und ging mit mir in sein Schlafzimmer.
Dort legte er mich sanft auf sein Bett ab und deckte mich zu.
»Du bist wirklich was besonderes... Denn eigentlich können Vampire nicht frieren.« Gestand er und erklärte mir dadurch indirekt, warum er und sein Bruder Andreas mich so schockiert angesehen haben.
Andrew rollte mich ein wenig in die Bettdecke ein und ließ mich dann in einer sehr bequemen Position liegen.
»Du solltest dich noch ein wenig ausruhen. Zwar sind deine Verbrennungen überraschend schnell am verheilen, aber dennoch ist für's erste noch Ruhe angesagt!« Bestimmte Andrew.
Ich nickte und legte mich mit geschlossenen Augen zurück.











Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich geschlafen habe, aber das war mir auch ziemlich egal.
Was mich nur irritierte war, dass Andrew nicht neben mir war.
Etwas umständlich versuchte ich mich in meinem Handtuch - Bettdecken Burrito aufzusetzen und muss dabei hundertprozentig wie eine betrunkene Raupe ausgesehen haben.

Als ich es dann schließlich geschafft habe dann auch schließlich aufzustehen, streifte ich den Stoff wie eine Schlange ihre zu kleine Haut ab.
Nur mit einer Boxershorts bekleidet stand ich dann in Andrew's Schlafzimmer und empfand es als angemessen mir was richtiges anzuziehen.
Also stolperte ich zu Abdrew's Kleiderschrank und holte mir was von meinen Klamotten, die er schon bei sich einquartiert hatte, heraus.

Eine dunkelgraue Jogginghose und ein schwarzes T-Shirt streifte ich mir über und verließ das Schlafzimmer um mich auf die Suche nach Andrew zu machen.

Schnell, aber dennoch vorsichtig und bedacht, dass mein Körper noch nicht ganz wieder fitt war, lief ich die Treppe runter und stellte erschreckend fest, dass es schon wieder dunkel war.
Dies akzeptierend ging ich dann zu erst in die Küche.
Dort war ich ziemlich erstaunt, dass ich weder Andrew, noch seinen Bruder Andreas sah.
Weiter suchend ging ich dann aus der Küche rüber ins Wohnzimmer.
Auch dort fand ich die beiden Brüder nicht.

Häh?!
Wo waren die beiden denn?

Plötzlich hörte ich ein komisches Klingeln und ich brauchte ein Weilchen um zu verstehen, dass dies anscheinend die Türklingel war.
Mit der Sicherheit, dass dies ganz bestimmt Andrew und/oder Andreas sein müssten ging ich zur Haustür und machte diese auf.

Umso überraschter und zugleich ziemlich schockiert zu gleich war ich, als ich den blonden Mirko vor der Tür sah.

In seinem Blick, den er mir schenkte, lag komischerweise sehr viel Verzweiflung.
»Es tut mir leid, bitte verzeih' mir.« Entschuldigte er sich und ich verstand ihn und die ganze Situation hier überhaupt nicht.

Dann nahm ich plötzlich war, wie sich zügig ein Arm um meinen Hals und Schulter legte.
Kurz darauf wurde mein Kinn gepackt und in einer verdammt schnellen Bewegung nach links, fast schon ganz nach hinten gedreht.
Zu spüren und hören bekam ich 'nur' ein ziemlich unangenehmes und ekliges Knacken und Knirschen, eh alles um mich herum ganz schwarz wurde.

So...
Ich bin ziemlich gespannt wie ihr es findet.
Und ich muss hinzufügen (ich weiß, Eigenlob stinkt, aber es muss jetzt leider sein) dass ich ziemlich stolz auf mich bin, dass ich innerhalb so kurzer Zeit mehere Kapitel geschrieben und hochgeladen habe.

Wie gesagt: Hoffentlich gefällt es euch und ich sehe euch im nächsten Kapitel!

LG Ju ★
~1205~ Wörter

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