•27• Quietschendes Lattenrost

Also... Zwei Sachen...
Und zwar:
1. Ich war am 25.10.17 in Oberhausen auf ein Konzert von James Blunt und das war ober Hammer geil❣
2. Ich werde gleich richtig gemein sein. Wie, fragt ihr euch. Dann lest dieses Kapitel.



Das erste, was mir durch den Kopf ging, als ich wach wurde, war: Wo bin ich?
Das zweite war, nachdem ich mich meinen Kopf zur Seite gedreht hatte: Oh Scheiße!

Was ist gestern passiert?
Es muss ja übel gewesen sein, wenn ich neben Andrew in seinem Bett lag.
Und dazu noch Oberkörper frei!
Ich war wie der Hase im Fuchsbau aber ich wollte auch nicht aufstehen und dadurch unnötig Krach machen, was den Vampir aufwecken und möglicherweise wütend machen würde.

Ich musterte den noch schlafenden Andrew.
Er sah... Interessant aus, wenn er schlief und die verwuschelten Haare sahen... Ganz gut bei ihm aus.
Er wirkte beim Schlafen weitaus weniger gefährlich, wie es als Vampir eben so üblich war, und eher wie ein Mensch.
Was vielleicht daran lag, dass Vampire uns Menschen zum Verwechseln ähnlich sahen und sich vom Aussehen her sich nur durch ihre Fangzähne und möglicherweise ihre verfärbten Augen von uns unterschieden.


Ich erschrak leicht, als Andrew sich bewegte und leise murrend seine Augen öffnete.
Er drehte sich zur Seite und erst dann bemerkte ich, dass sein Oberkörper, wie meiner, unbekleidet war.
Oh. Mein. Gott.
Diesen wahnsinns Anblick werde ich nie vergessen!

Als Andrew mich neben sich im Bett sah, fing er an zu grinsen und entblößte dadurch die scharfen Spitzen seiner Reißzähne.
»Oh, Frühstück im Bett.« Okay, das war's.
So schnell ich konnte wollte ich auf stehen, doch sofort, als ich mich bewegte, spürte ich einen strahlenden Schmerz in meinem Unterleib, der sich durch meinen ganzen Körper zog und ich dadurch ungewollt leise auf keuchte.
Ich hörte Andrew hinter mir leise lachen, eh ich seinen Arm spürte, der sich um meinen Körper schlang und mich zu sich zog.
»War doch nur ein Scherz. Ich weiß doch, dass du noch nicht gebissen werden willst, was ich persönlich ziemlich schade finde.«
Er presste mich an sich und bettete seinen Kopf auf den meinen, während seine Hand auf meiner nackten Brust lag.
Was zum-

Plötzlich sprang Andrew auf, schleuderte dadurch die Bettdecke auf den Boden, und setzte sich auf, dass seine Knie links und rechts neben meinem Becken lagen.
Er beugte sich zu mir runter und während seine Lippen meinen Hals entlang fuhren, erkundeten seine Hände meinen nackten Oberkörper, doch als er mich an manchen Stellen berührte, zuckte ich vor Schmerz zusammen.
Was ist denn passiert, dass mir alles weh tat?

»Du kannst von Glück reden, dass ich gestern so viel Willensstärke hatte und dir nicht meine Zähne in irgendeiner Stelle deines hübschen Körpers gestoßen und dein wundervolles Blut getrunken habe!« Hörte ich Andrew mit rauer Stimme sagen, der sich wieder auf richtete.
Fragend sah ich ihn an.
»Warum? Was ist gestern passiert?« Fragte ich und Andrew zog seine Augenbrauen zusammen.
»Du kannst dich nicht mehr daran erinnern?!« Fassungslosigkeit schwang in seiner Stimme mit und irgendwie hatte ich das Gefühl, den Vampir über mir mit meinen Worten verletzt zu haben.

Meine Vermutung bestätigte sich dadurch, als Andrew sich wortlos erhob, auf stand und ins angrenzende Bad lief.
Ich beobachte ihn ganz genau und ertappte mich dabei, wie ich auf seinen, in einer schwarz-weiß kartierten Boxershorts verpackten Hintern schaute.
Zu meiner Verteidigung: Es war neu für mich ihn so zu sehen.
Ich kannte ihn nur mit Anzug und gegelten Haaren.
Schwer seufzend fuhr ich mir durch mein Gesicht. Ich war erst 17, fast 18 und er über 230 Jahre alt und ein Vampir.

Ich bemühte mich zur Bettkante, stand ächzend auf und gab erneut ein schmerzvolles Keuchen von mir, als ich mich ganz aufrichtete.
Ganz langsam, damit es so wenig weh tut wie möglich und dadurch höchstwahrscheinlich total bescheuert aussah, ging ich in Richtung Zimmertür, öffnete diese und trat hinaus.
Genau in diesem Moment lief Roxy den Flur entlang und ihr Blick fiel sofort auf mich.
In Sekundenschnelle nahmen ihre Augen das doppelte von ihrem normalen Umfanges an und das kleine blonde Mädchen lief schnell weiter, nachdem ich noch erkennen konnte, dass ihre Wangen einen leichten rosigen Farbton annahmen.

Mühsam schlurfte ich in mein Zimmer, geradewegs in das Badezimmer, entledigte mich meiner dunkelblauen Boxershorts und sprang, nee... Schob mich unter die Dusche.

Ich seufzte leise, als das Wasser auf meinen Körper hinab prasselte und in Form von kleinen Perlen auf meiner Haut nach unten rollten.
Verdammt... Was ist gestern passiert und warum konnte ich mich nicht mehr daran erinnern?

Nachdem ich mich fertig gewaschen hatte, stellte ich das Wasser ab und trat aus der Dusche.
Ich nahm mir ein Handtuch, das ich auch sofort um meine Hüfte band, nachdem ich mich notdürftig abgetrocknet hatte und machte mich ans Zähne putzen.


Als ich dabei in den Spiegel sah, verschluckte ich mich fast an meiner Zahnpasta.
WAS. WAR. DAS?
Ein riesiger lila-dunkelblauer, fast schwarzer Fleck prangte an meinem Hals.
Oh, darauf werde ich Andrew auf jeden Fall ansprechen!
Genauso wie auf das, was gestern sonst noch so passiert ist.

Als ich fertig mit Zähne putzen und mit ärgern über dieses doofe Mal war, schlurfte ich langsam zurück ins Zimmer, zum Kleiderschrank und nahm mir eine frische Boxershorts und eine neue Uniform heraus.

Also... Ich dachte ja schon, dass die Vorarbeiten für die Abschluss Klausuren schwer war, aber da wusste ich ja noch nicht, wie es war, mit solchen mega Schmerzen sich ordentlich anzuziehen.
Nachdem ich es dann doch irgendwie geschafft hatte, machte ich mich auf den Weg nach unten in die Küche.

Dort fand ich Roxy und Andreas, die sich am Küchentisch gegenüber saßen.
Roxy hatte einen Joghurt vor sich stehen, bei dem es nicht so aussah, als hätte sie ihn schon angerührt.
Andreas hatte eine Zeitung vor sich liegen und eine Tasse, mit was sie gefüllt war, musste ich ja nicht noch extra erwähnen, in der Hand und nahm ab und zu einen kleinen Schluck.

Als er mich bemerkte, drehte er sich zu mir und grinste über beide Ohren.
»Hi.« Ich drehte meinen Kopf leicht zur Seite und sah den Vampir misstrauisch an.
»Hi.« Erwiderte ich darauf.

Dann kam endlich Andrew in die Küche und ging geradewegs zum Kühlschrank, ohne uns eines Blickes zu würdigen.
Ich ging auf ihn zu und tippte ihn auf die Schulter.
Er drehte sich zu mir und sah mich emotionslos an. Eins stand fest: Das gefiel mir nicht!
»Was?« Fragte er.
»Was ist DAS?« Kreischte ich schon fast, drehte meinen Kopf zur Seite und weitete meinen Kragen so, dass der Vampir einen guten Blick auf das hässliche Ding an meinem Hals hatte.
Andrew seufzte leise.
»Ich weiß nicht, wie du es nennen magst, aber bei uns heißt das 'Knutschfleck'.« Ich schüttelte den Kopf.
»Nein. Das-« Ich hob meine linke Hand und saugte kurz an meinem Handrücken, welches ich dann hoch hielt. Eine kleine gerötete Stelle war darauf zu sehen.
»-ist ein Knutschfleck. DAS-« Ich deutete auf meinen Hals.
»-heißt bei uns 'Schwarzer Tod'.« Andrew schüttelte leicht amüsiert den Kopf.
»Keine Angst. Du hast nicht die Pest. Es ist so, wie ich sagte, aber wenn es dir nicht gefällt... Bitte.« Andrew drehte sich wieder zum Kühlschrank, öffnete ihn und nahm sich eine Blutkonserve heraus, die er auf riss und den Inhalt in eine Tasse aus der Spüle kippte.
Ich zog meine Augenbrauen hoch.
Beleidigt sein stand ihm überhaupt nicht!

Andreas erhob sich von seinem Stuhl, nahm seine Tasse mit, spülte diese aus und lehnte sich mit dem unteren Teil seines Rückens an die Arbeitsplatte.
»Na, Brüderchen. War gestern ein ziemlich geiler Ausritt, oder!?« Grinste Andreas seinen Bruder an. 

»Ach, halt die Klappe, er kann sich nicht mehr daran erinnern.« Andreas sah mich überrascht an.
»Hm... Da gäbe es dann zwei Möglichkeiten. Möglichkeit eins wäre, dass du so schlecht warst, dass er es einfach vergessen hat. Und Möglichkeit zwei wäre, dass du wiederum so gut warst, dass du dem Jungen wortwörtlich das Hirn raus gevögelt hast. Und da ich ja ein netter Bruder bin, sage ich einfach mal, dass Möglichkeit zwei hier der Fall ist.« 

WAS?! ANDREW UND ICH HABEN MITEINANDER GESCHLAFEN?! 

Das konnte nicht sein... Nein, das DURFTE nicht sein...

Ich war noch jungfrau...

»Ach, lass stecken, Andy.« Sagte Andrew und klang enttäuscht.
»Das wäre eigentlich mein Tipp an dich gewesen, nachdem ich das Gesicht von dem Jungen gesehen habe.« Meinte Andreas leicht zerknirscht.

Man hörte plötzlich ein metallisches Schäppern und dann, wie ein Stuhl nach hinten geschoben wurde.
Irritiert drehte ich mich um und konnte gerade noch sehen, wie ein Zipfel von Roxy's Kleid aus der Küche verschwand.
Ach ja... Sie war ja auch noch da. Oh... Für wem war das jetzt am peinlichsten?

»Na ja, was du jedenfalls wissen musst ist, dass dein Lattenrost tierisch quietscht. Es war so laut, dass ich hätte schwören können, dass ich dabei war. Aber nee... Ich bin nicht der Typ für Pornos und dann noch mit meinem Bruder... Nope. Aber dich hätte ich gern ohne deine Uniform gesehen.« Meinte Andreas und zwinkerte mir aufreizend zu, weswegen er von seinem Bruder ein aggressives Fauchen kassierte.
»Tja, aber er kann sich nicht mehr daran erinnern, wie ich dir schon gesagt habe.« Andreas schien kurz zu grübeln.
»Hm... Hast du mal in seinen Erinnerungen nachgeguckt. Vielleicht kann er sich doch erinnern, will es nur nicht.« Schlug Andreas vor und Andrew schien den Vorschlag seines Bruders zu überdenken. Schließlich nickte der Vampir und kam auf mich zu. Ich wich leicht verschreckt zurück.
»Was passiert jetzt?« Fragte ich leicht panisch und Andrew grinste.
»Keine Angst. Es wird nicht viel anders sein als gestern.« Meinte er verheißungsvoll und grinste breit, während ich spürte, wie sich meine Augen vor Schreck weiteten. Das Grinsen von Andrew nahm etwas Unheimliches an und er presste sich an mich.

Oh nein.
Oh nein oh nein oh nein!

Als wüsste der Vampir, was bestimmt auch so war, was ich dachte, schien er sich noch näher an mich zu drücken und legte seine Hand auf meinen Rücken, gefährlich nahe an meinem Hintern.

»Ähm... Das geht mir viel zu schnell und was soll das?«
»Ach, dir geht das zu schnell?! Gester konnte es dir gar nicht schnell genug gehen. Du warst richtig wild drauf.« Mein Herz schien mit jedes seiner Worte schneller zu schlagen und ich war total überfordert.
»Aber bevor dein kleines Herzchen explodiert, wollen wir mal anfangen.« Mit diesen Worten legte er seine Hände auf meine Wangen und als ich das Gefühl hatte, kaum noch atmen zu können, drückte Andrew seine Lippen auf meine.

Inzwischen fand ich diese Blitz Entscheidungen von Andrew nicht mehr schlimm, sondern genoss diese sogar.
Jedoch kam ich damit noch nicht ganz so klar, dass sich die Augen von ihm auf verfärben konnten, wie jetzt.
Andrew's Augen wirkten durch das weiße irgendwie... Tot und das war unheimlich.
Aber was mich noch mehr beunruhigte war, dass sich wieder so ein komischer Druck in meiner Brust bemerkbar machte, genauso wie beim ersten Mal.
Doch bevor Andrew, wie beim letzten Mal, von mir weg geschleudert wurde, ließ er von meinen Lippen ab.

Er leckte sich kurz über die Lippen, eh er anfing zu reden.
»Er kann sich wirklich nicht mehr daran erinnern. Und ich glaube auch, warum.« Knurrte Andrew und Andreas' Augen weiteten sich.

»Merrit!« Sagten die beiden Vampire gleichzeitig.
Andrew nickte.
»Dieser beschissene Teufelskerl hat seinen Verstand blockiert. Ich wusste zwar, dass er sich dort breit gemacht hat und seine kleinen Späße treibt, die sich ja als nicht so tragisch entpuppten, aber nicht, dass er ihm seine Erinnerungen verwehrt.« Knurrte Andrew.
»Aber das wird sich bald erledigen.« Andreas hob misstrauisch eine Augenbraue.
»Wie darf man das verstehen?« Fragte er und ich schloss mich seiner Verwirrtheit an, denn ich wusste ebenfalls nicht, was das zu bedeuten hatte.
»Das heißt, dass Merrit in wenigen Tagen uns besuchen kommt.« Ach ja... Die Überraschungsparty.
»WAS?« Brüllte Andreas, sodass ich leicht zusammen zuckte und Andrew eine Augenbraue hoch zog.
»Ja, du hast mich schon richtig verstanden.«
»Und wieso?« Wollte Andreas wissen und man hörte an dem Ton seiner Stimme, dass er sauer war.
»Es geht um was geschäftliches und dann können wir gleich das Problem mit Fynn und seinen Verstand aus der Welt schaffen.« Meinte Andrew verheißungsvoll.
Erneut hob Andreas seine Augenbrauen und zuckte danach mit seinen Schultern.
»Gut... Mach was du willst.« Nach diesen Worten verschwand er aus der Küche.

Andrew wandte sich an mich.
»Tut dir, nachdem das gestern passiert ist, eigentlich irgendwas weh?« Fragte er und fast hätte ich ihm das unschuldige angenommen, aber wie gesagt nur fast.
»Soll das ein Scherz sein? Mir tut alles weh und das Laufen ist eine Qual!« Jammerte ich.
»Oh... Das tut mir leid. Soll ich das wieder gut machen und dir vielleicht einen kleinen Teil davon demonstrieren, was du vergessen hast?« Andrew breitete die Arme aus, kam auf mich zu und schlang dann seine ausgebreiteten Arme um meinen Körper.
»Ähm... Weißt du... Das geht nicht.« Als wäre ich eine heiße Kartoffel, ließ Andrew von mir ab.
»Was?« Fragte er und irgendwas in seine Stimme versetzte meinem Herzen einen Stich.
»Ich bin 17 und du über 230 Jahre alt.« Zusätzlich bist du ein Vampir und ich könnte jederzeit als Snack für Zwischendurch enden und ich habe keine Ahnung, was ich machen soll und darum habe ich diese Scheiße gelabert.
»Woher weißt du, dass ich über 230 Jahre alt bin?« Fragte der Vampir irritiert.
»Tagebuch.« Sagte ich nur und Andrew nickte.
»Und wann wirst du 18?« Echt jetzt?! Er glaubt echt, dass es nur um das Alter ging?!
»Ich habe am 13ten September Geburtstag.« Sagte ich und Andrew's Reaktion überraschte mich irgendwie. Denn seine Augen schienen ihm fast aus ihren Höhlen zu fallen.
»Echt jetzt? Du hast am 13ten September Geburtstag?! Okay... Wow. Das ist irgendwie lustig, denn mein Bruder Andreas hat auch am 13ten Geburtstag.« Ich nickte.
»Ich weiß.« Andrew sah mich fragend an.
»Woher denn das?«
»Tagebuch.« War wieder meine knappe Antwort.

Andrew ging kurz im Kreis durch die Küche.
»Das ist wirklich lustig, dass du mit Andy zusammen diese Woche Geburtstag hast.« Grinste er mich dann schließlich an.

Bitte, was?



Und... Wie findet ihr es?
Ja, ich weiß, ich war gemein, dass sich Fynn nicht mehr DARAN erinnern konnte.
Trotzdem hoffe ich sehr, dass euch das Kapitel gefällt.
Zusätzlich hätte ich noch eine Frage und zwar: Wie viele Kapitel erhofft ihr euch mindestens von dem Buch >>Blood Slave<<?
Vielleicht kriege ich ja die Anzahl hin. 😊
Ach ja, ich habe einfach aus Spaß an der Freude ein weiteres Cover angefertigt. Vielleicht gefällt es euch ja.

LG Ju
~2423~ Wörter

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