•13• Unterzuckert

Es vergingen einige Tage in denen ich das ganze Haus geputzt hatte.
Ich hatte die ganze dritte Etage, die mehr oder weniger eher einem Dachboden glich, ebenfalls gewischt und die ganzen Fenster im gesamten Haus geputzt.
Jedoch spürte ich wie ich jeden Tag ein bisschen schwächer wurde.
Mehr als fünf Mal fiel mir der Putzlappen aus meinen zittrigen Händen und es fiel mir extrem schwer mich überhaupt noch auf meinen Beinen zu halten.

Ich schlurfte mehr oder weniger in die Küche und sah Andreas, der am Küchentisch saß und ein paar Blätter und Bilder von verschiedenen Orte vor sich hatte.
Mich beachtete er gar nicht, was mit eigentlich ganz recht war.

Ich kippte das dreckige Spülwasser aus dem Eimer in den Ausguss und wollte auch schon sofort den leeren Eimer wieder in den Abstellraum bringen.


Doch plötzlich wurde mir von jetzt auf gleich schwarz vor Augen und meine Beine verloren ihre Stabilität, sodass sie weg knickten.
Ich machte mich schon auf die Bekanntschaft mit dem Boden gefasst, doch dazu kam es gar nicht.
Jemand hatte sein linkes Knie so platziert, sodass mein Oberkörper dagegen gelehnt war, während meine Beine einfach auf dem Boden lagen.
Dazu war ein Arm unter meinem Nacken als Stütze für meinen Kopf, während die rechte Hand des anderen auf meiner linken Schulter ruhte und mit seinem Daumen immer wieder über meinen Oberarm fuhr.

Oh, das war auf so vielen verschiedenen Ebenen unangenehm und total verrückt!



Langsam klärte sich meine Sicht auf und ich sah in die braunen Augen von Andreas.
»Na? Geht's wieder?«
Gerade als ich antworten wollte, kam Master Andrew in die Küche.
Als er dann seinen Bruder zusammen mit mir auf dem Boden sah, verdüsterte sich sein Gesicht.

»Was wird das?« Zischte er.
Andreas' Kehle entwich ein Knurren und seine Augen verengten sich leicht, als er die Stimme seinen Bruders vernahm.
Er half mir noch aufzustehen, eh er sich blitzschnell zu seinem Bruder umdrehte.

»Bist du eigentlich so bescheuert oder tust du nur so?« Fauchte Andreas und ich zuckte bei diesem Ton leicht zusammen.
Master schnappte nach Luft.
»Was fällt dir ein?-«
»Der Junge ist eben zusammen gebrochen, weil du nicht daran gedacht hast, dass Menschen mehr als nur Wasser aus der Leitung und trockenes Brot zum Überleben brauchen! Der Zuckergehalt in seinem Blut ist total im Keller und dazu brauche ich es noch nicht mal zu probieren!« Fauchte Andreas seinen Bruder an.

Dann stand er plötzlich neben mir und schob mich zu Master.
»Siehst du? Er ist für einen Menschen total blass und«,
Andreas hob meinen Arm an.
»Und seine Hände zittern stark! Das ist Beweis genug für Unterzuckerung!« Rief der Vampir aufgebracht.
Master knurrte einmal und schon hatte er  seine Hand an dem Hals seines Bruders gelegt und drückte ihn gegen die Küchenwand.
»Würdest du dich einmal nur um dich kümmern und es dir am Arsch vorbei gehen lassen, was ich mache?! Ob du es glaubst oder nicht, er ist nicht der erste Mensch, der bei mir ist!« Knurrte Master.
»Aber er ist der, der bis jetzt am längsten überlebt hat!« Fauchte Andreas.
Ich schlucke.
Meine Vorgänger hatten es noch nicht mal zwei Wochen hier ausgehalten?!
Oh Gott!

»Was tut das zur Sache?« Fragte Master mit einem drohenden Unterton.
»Er soll einfach nur wissen, dass du ein kaltblütiges Monster bist und die Menschen, die du dir immer aneignest, geradezu in den Tod drängst!«
Meine Augen weiteten sich.
Anfangs schien Master mir gegenüber noch verhältnismäßig nett, aber nachdem sein Bruder auftauchte und ein paar Karten auf den Tisch legte, fragte ich mich wirklich, ob nicht doch Andreas, zwar der jüngere aber dennoch der vernünftigste Bruder wäre.

»Weißt du, warum ich so selten zu Hause bin und immer auf Reisen? Damit ich nicht mit ansehen muss, was du hier den Jungen antust, vielleicht nicht persönlich physisch aber psychisch! Als ich dich vor ein paar Tagen anrief um mich anzukündigen und du so reagiert hast, wusste ich, dass du wieder einen Jungen hast und ihn ins Verderben reitest und ich habe mir vorgenommen, es dieses Mal zu verhindern. Und deswegen werde ich jetzt für den Jungen einkaufen gehen!« Mit diesen Worten drehte er sich zu mir.
»Möchtest du irgendwas bestimmtes?« Fragte er mich sanfter, als er mit seinem Bruder sprach.
Ich würde alles tun für eine Flasche Cola, ich war quasi Süchtig nach diesem Zuckerzeug!
»Hey, du musst schon mit mir reden, deine Gedanken hören kann nur Merrit.«
Ich zuckte nur mit den Schultern und sah auf den Boden.
Wo will er überhaupt jetzt, am hellichten Tag, einkaufen gehen?
Wenn man ihn nur ansieht, ist es fast wie ein neon Reklameschild, auf dem steht:
„Vorsicht, ich bin ein Vampir und bin scharf auf euer Blut!"

»Also ich würde sagen, gegen 'ne Cola hättest du nichts einzuwenden...« Grinste Andreas.
Ich konnte förmlich spüren, wie meine Augen anfingen zu strahlen.
Andreas lachte herzhaft.
»Okay, anscheinend nicht. Gut, dann werde ich auch noch andere wichtige Dinge mitbringen, bis später.« Damit warf er mir ein letztes Grinsen zu, eh er, seinen Bruder mit der Schulter weg stoßend, aus der Küche ging und wenig später hörte man, wie die Haustür und Schloss fiel.

Master seufzte schwer, eh er auf den Stuhl Platz nahm, auf den vorhin sein Bruder saß.
Er fuhr sich mit seinen Händen durchs Gesicht sah danach mich an.
»Okay, eins muss ich klar stellen: Auch wenn mein Bruder so abwertend über mich redet und mich so hinstellt, als wäre ich der Böse, er ist gefährlich! Es kann gut sein, dass du sein Interesse geweckt hast, so wie das von Merrit und von mir, aber dennoch ist er sehr gerissen und hinterhältig. Einerseits kann es sein, dass er wirklich nur möchte, dass du in gesunder Verfassung bleibst, aber andererseits kann es auch sein, dass er nur dein Vertrauen gewinnen will um so an dein Blut oder vielleicht sogar mehr zu kommen. Na ja... Ich werde dich jetzt für eine Weile in Ruhe lassen. Da du ja auch schon das ganze Haus auf Vordermann gebracht hast, werde ich deine Dienste für eine Zeit nicht brauchen.« Sagte Master noch, eh er sich erhob und ging.

Ich blieb noch eine Weile an meinem Platz stehen, bis ich mich dazu entschied, nach oben in mein Zimmer zu gehen, schließlich war die Uhrzeit angemessen sich fürs Bett fertig zu machen und schlafen zu gehen.

Oben in meinem Zimmer zog ich mich bis auf die Boxershorts aus, legte die Uniform zusammen und ging ins Bad.
Dort ging ich erstmal zur Toilette, wusch mir mit Duschgel und Waschlappen den Schweiß von dem Oberkörper und putzte mir gründlich die Zähne.

Als ich fertig war ging ich wieder zurück in mein Zimmer, zog mir meine Schlafsachen an und legte mich ins weiche Bett.

Kurz bevor ich ins Land der Träume abdriftete, dachte ich noch daran, das Andreas hoffentlich nicht geblufft hatte, als er sagte, dass er mir eine Cola mitbringen würde.



Hey ho, ich habe es wieder geschafft und dieses Mal hat das Kapitel auch eine einigermaßen angenehme Länge.
Na ja, jetzt möchte ich aber zu was wichtigem rüber und zwar zum Cover.
Ich habe mich nochmal daran versucht, aber ich habe auch eins zugeschickt bekommen und die zeige ich euch nun mal.

Dieses schöne Bild hat die liebe @SophiaHentze für mich kreiert.
Hiermit möchte ich mich nochmal ganz herzlich bei ihr bedanken, dass sie sich überhaupt die Mühe dazu gemacht hat, überhaupt eins für mich anzufertigen❣

Soo... Und die habe ich gemacht:

Vom Motiv her unterscheiden sich meine nicht wirklich... weil ich ein Lauch bin und nichts kann ':)
Okay, egal...
Aaalso... Wenn euch eines der vier Bilder als Cover für »Blood Slave« gefallen sollte, kommentiert ihr es einfach und wenn das nächste Kapitel erscheint, ist auch das Cover neu.
Sollte dies nicht der Fall sein... Ist es blöd gelaufen und das alte Cover bleibt bestanden.

LG Ju
~1368~ Wörter

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