36. Investigations
♪ The Devil's in the Temple – Bon Jovi
Louis
Es war fünf Uhr morgens, als mich der Klingelton meines Handys erbarmungslos aus dem Schlaf riss. Mit geschlossenen Augen tastete ich nach dem Störenfried und bediente blind das Display.
„Ja, was gibt es?", murmelte ich, während ich versuchte die Lider zu öffnen.
„Guten Morgen, Louis. Es gibt Neuigkeiten."
Als ich die Stimmer erkannte, war ich mit einem Schlag hellwach.
„Seth? Was ist los? Hat der Hacker wieder zugeschlagen?"
Neben mir drehte sich Aki im Bett herum, sodass ich aufstand und aus dem Zimmer ging, weil ich sie nicht wecken wollte. Leise zog ich die Tür hinter mir zu und tapste barfuß durch den Flur. Während ich die Kaffeemaschine in Gang setzte, hörte ich zu, was Seth zu berichten wusste.
„Er hat sich vor einigen Minuten wieder eingehackt. Ich war noch wach und konnte demnach die IP zurückverfolgen."
„Und?" Mein Herz klopfte schneller.
„Die gute Nachricht ist, dass der Hacker von einer Adresse in London zugeschlagen hat."
„Und was ist die schlechte Nachricht?", fragte ich, bevor ich mich anschickte, den fertigen Kaffee mit nach draußen, auf die Terrasse zu nehmen. Dort setzte ich mich auf einen der Stühle und lauschte gespannt.
„Die schlechte Nachricht ist, dass der Typ ein Internetcafé benutzt hat."
„Verdammt!" Ich rollte verzweifelt die Augen. „Diese Dinger gehören sowieso abgeschafft. Dass die noch jemand nutzt, ist der blanke Hohn. Das ist eine Einrichtung aus der Steinzeit."
„Dennoch gibt es noch zehn Stück davon in London. Und was weiß ich wie viele auf der ganzen Welt", erläuterte Seth die Sachlage.
„Also gut, um welches Internet Café handelt es sich?"
„Es liegt am Piccadilly Circus", antwortete mein Gesprächspartner sofort. „Aber ich habe das dumpfe Gefühl, dass er beim nächsten Versuch ein anderes nutzen wird. Er ist ja nicht doof."
Mir entfuhr ein sarkastisches Lachen. „Na super, im Klartext hieße das, wir müssten rund um die Uhr zehn Polizeibeamte dazu abstellen, jeweils eines dieser Internet Cafés aufzusuchen und sobald er zuschlägt, seine Verhaftung an Ort und Stelle veranlassen." Kurz unterbrach ich mich selbst, um an meinem Kaffee zu nippen. „Theoretisch gut, praktisch unmöglich", nahm Seth mir buchstäblich die Worte aus dem Mund.
„So ist es", schnaufte ich.
Mit dem Handy am Ohr und der Kaffeetasse in der Hand, lief ich zurück in das Haus. Mir sollte dringend eine Lösung für dieses Problem einfallen, doch das gestaltete sich leider schwierig. Erstens, weil ich keine zehn Leute dafür zur Verfügung gestellt bekommen würde und zweitens, weil man nie wusste, wann und von wo aus der Hacker erneut zuschlagen würde.
„Ich rufe dich zurück, sobald mir eine passable Lösung eingefallen ist", ließ ich Seth wissen.
„Ok, Louis, ich halte hier noch eine Weile die Stellung. Es könnte sein, dass ich noch im Büro bin, wenn du auftauchst."
„Gut, denn schlafen kann ich jetzt sowieso nicht mehr."
Nach einer kalten Dusche zog ich mich an und verabschiedete mich von Aki, die gerade aufstand. In wenigen Sätzen erklärte ich ihr die Problematik, verabschiedete mich anschließend mit einem Kuss und ging nach draußen.
Der Motor des Porsches dröhnte, als ich ihn startete. Vermutlich wurde nun die halbe Nachbarschaft wach aber das juckte mich im Moment nicht. Ich sagte ja auch nichts dagegen, wenn die Jugendlichen, die im Haus nebenan wohnten, mit ihren beiden nervigen Rollern durch die Straße pesten. Und dieses Geräusch war weitaus unangenehmer als der dumpfe Ton des Motors.
Da es noch früh am Tag war, kam ich besser durch als sonst und gelangte binnen kürzester Zeit zum Präsidium. Dort angekommen, eilte ich die Treppen nach oben. Ich nahm nie den Aufzug, das dauerte mir immer viel zu lange. Außerdem hielt Treppensteigen fit. In meinem Alter war es wichtig, etwas für die Gesundheit zu tun. Ich wollte nicht fett werden und wie ein Fass aussehen, das man mühelos über die Straße rollen konnte. Am Ende passten dann meine Adidas Klamotten nicht mehr und ich durfte mir neue kaufen.
Im Büro traf ich tatsächlich noch auf Seth, der sich die Nacht um die Ohren geschlagen hatte. Nach einer kurzen Begrüßung zog ich einen Stuhl neben den von Seth und schaute auf die beiden Monitore, die sich auf seinem Schreibtisch befanden.
„Ich war gerade so schön am Programmieren, da bekam ich die Hackerwarnung", erklärte er. „Ich habe mich natürlich sofort um den Hacker gekümmert und dank der Warteschleife war es kein Problem, seine IP Adresse ausfindig zu machen. Als ich diese jedoch lokalisierte, da dachte ich, mich tritt ein Pferd. Der Kerl ist verdammt schlau, weiß, wie er es machen muss, um nicht erwischt zu werden."
Gebannt blickte ich auf das Zahlenwirrwarr, welches sich vor meinen Augen auftat. Ich konnte zwar einen Computer bedienen und diesen neu aufsetzen, doch das was Seth hier für unser Team leistete, war einfach unglaublich. Seine Fähigkeiten waren unumstritten und gerade deshalb war ich froh, dass ich diesen Teil der Arbeit vollkommen auf ihn übertragen konnte.
„Ich bleibe daran, Louis. Schließlich lässt sich die Überwachung von Zuhause aus ebenso betreiben wie vom Büro aus."
„Du solltest dich trotzdem einige Stunden aufs Ohr hauen", schlug ich vor.
„Das muss ich wohl aber da ich eine Art Alarmton programmiert habe, sobald sich etwas tut, werden wir dahingehend nichts verpassen."
Es war viertel nach sechs, als Seth sich schließlich von mir verabschiedete. Mutterseelenalleine im Büro genoss ich die Ruhe, bei der es sich hervorragend arbeiten und nachdenken ließ. Zunächst checkte ich alle Mails, anschließend rief ich Anastasia Romanows Akte auf meinem Laptop auf. Unser System war nicht angreifbar. Seth programmierte ständig neue Sicherheitsschleifen ein und tauschte die alten aus. Zudem würde ein Hacker die Dateien nicht einmal finden. Seths brandneue Software verhinderte das. Er hatte es selbst von zuhause aus mehrfach ausprobiert, mit dem Ergebnis, das alles dicht war. Dennoch gab es gewisse Informationen, die nicht im Computer vermerkt waren; Anastasias neue Adresse mit eingeschlossen.
Nur ich und Harry wussten im Moment wo sie sich aufhielt. Natürlich gab es eine geheime Akte, zu welcher meine Mitarbeiter sofortigen Zugriff erhalten würden, sollte mir etwas zustoßen. Wir sicherten alles doppelt und dreifach ab.
Als ich mich durch die Akte klickte, entfuhr mir ein Seufzen. Die junge Frau hatte es nicht einfach. Es gab niemanden, der ihr zur Seite stand, sie musste ihr neues Leben quasi alleine auf die Reihe bekommen. Gerade deshalb hielt ich zu ihr einen sehr engen Kontakt und vergewisserte mich regelmäßig, ob alles ok war. Zwar machte Anastasia nicht den Eindruck einer psychisch labilen Person, dennoch erachtete ich es als wichtig, in irgendeiner Form für sie präsent zu sein. Junge Leute in ihrem Alter begannen sich erst langsam im Leben vorzutasten. Sie machten Fehler, fällten Entscheidungen, die sie später mitunter bereuten.
Ich sah es bei meinem eigenen Sohn, der gerade arbeitslos war. Freddie hätte niemals bei der SUN als Klatschreporter tätig sein sollen. Er konnte so viel mehr. Aber sich als Vater einzumischen brachte nichts, da stieß man auf Granit. Also ließ ich ihn diesen Weg gehen, wohlwissend, dass dieser zum Scheitern verurteilt sein würde. Dass die Beziehung zu seiner Freundin Lorena ebenfalls daran kaputtgegangen war, tat mir unheimlich leid, denn ich mochte die junge Frau.
Meine Gedanken wanderten zurück zu Anastasia und letztendlich zu Nicholas Romanow. Dieser Mann war mit sämtlichen Wassern gewaschen, ich traute ihm alles zu. In der Mafia großgeworden, ging er über Leichen, wobei ich noch immer anzweifelte, dass er sich selbst die Finger schmutzig machte.
Er hatte seine Tochter in Berlin treffen wollen, um gemeinsam mit ihr nach London zu reisen. Dort kam er offiziell jedoch niemals an. Irgendetwas oder irgendjemand musste ihn davon abgehalten haben.
Ich versuchte nachzuvollziehen, wie ich an seiner Stelle vorgegangen wäre, wenn ich mich in dieser Situation befinden würde. Die Antwort darauf lautete: Ich würde alles tun, um mein Kind in Sicherheit zu wissen, ungeachtet der Tatsache, was mit mir passieren würde.
Grübelnd saß ich noch eine Weile vor dem Laptop, bis der erste Mitarbeiter die Tür zum Büro aufstieß. Harry grinste mich freudestrahlend an.
„Guten Morgen, Louis, na, alles fit?"
Natürlich hatte er beste Laune, denn sein Urlaub stand kurz bevor.
„Morgen geht es nach Los Angeles, richtig?", stellte ich die rein rhetorische Frage, die Harry mit einem begeisterten Nicken untermauerte.
„Ja, und ich kann es kaum erwarten. Freddie und Kieran werden sich freuen, wenn sie den Wagen sehen, den ich für unseren Roadtrip gemietet habe."
Neugierig blickte ich zu Harry. „Lass mal sehen, ich möchte gerne wissen, mit was ihr unterwegs seid."
Als Harry mir die Seite im Internet offerierte, klappte meine Kinnlade prompt nach unten. „Ist das dein verdammter Ernst?", fragte ich lachend.
„Ja natürlich, warum nicht? Der Wagen hat Style, genau wie ich. Für mein Patenkind und seinen besten Freund gibt es eben nur das Beste."
„Harry, ich bin echt neidisch, dass du nicht mein Patenonkel bist", entfuhr es mir mit einem Augenzwinkern, worauf mein Freund und Kollege mit den Schultern zuckte.
„Vielleicht können wir das noch nachträglich veranlassen, wobei ich mir nicht sicher bin, ob das Patenkind älter als der Pate sein darf."
Unsere Konversation wurde durch einen Anruf unterbrochen, der auf meinem Handy erfolgte.
„Das ist Anastasia", sagte ich und nahm den Anruf entgegen.
Hoffentlich war alles in Ordnung.
„Louis?"
„Ja, ich bin hier. Ist alles ok bei dir?"
Ich hörte ihr erleichtertes Atmen. „Ja, bei mir ist alles ok. Ich wollte nur fragen, wann du wieder vorbeischaust."
Einsamkeit war das Schlimmste, was einem Menschen in ihrer Situation widerfahren konnte, aber leider vermochte ich nichts dagegen zu tun, außer den Besuchen, die in unregelmäßigen Abständen stattfanden. Ich konnte nicht leugnen, dass Anastasia mir ans Herz gewachsen war. Ihre Herkunft hatte nichts mit ihrem Wesen und ihrem Charakter zu tun. Sie war warmherzig, freundlich, wissbegierig und zuvorkommend. Eigenschaften, die ich sehr schätzte. Ich konnte mir lebhaft vorstellen, wie sehr sie Kieran vermisste. Die beiden hatten sich gegenseitig den Kopf verdreht und mussten nun damit klarkommen, dass ihre Beziehung beendet war, wobei ich den leisen Verdacht hatte, dass Anastasia besser damit klarkam als er.
Kieran hatte zum ersten Mal sein Herz und nicht nur seinen Schwanz eingeschaltet, wenn es um eine Frau ging. Jetzt litt er wie ein Tier darunter. Vielleicht brachte die Reise ihn auf andere Gedanken, zu wünschen wäre es ihm auf jeden Fall.
Freddie meldete sich in regelmäßigen Abständen und von daher wusste ich, dass die beiden New York bereits hinter sich gelassen hatten und nun in Barrow ihr Lager aufgeschlagen hatten. Übermorgen stand der Flug nach Los Angeles an, wo Harry die beiden am Flughafen abholen sollte. Kieran und Freddie würden Augen machen, wenn sie den Mietwagen sahen.
In mich hineingrinsend buchte ich den morgigen Flug nach Paris. Ich wollte Anastasia nicht zu lange warten lassen und da es im Moment nirgendwo brannte, passte der Besuch relativ gut in meinen Zeitplan.
„Ich bin dann morgen in Paris", ließ ich Harry wissen. „Dann muss Liam das Kommando übernehmen, was kein Problem ist. Außerdem bin ich nur einige Stunden weg."
Unser Team war eingespielt, jeder konnte sich auf den anderen verlassen, das gab uns allen ein gutes Gefühl aber vor allem Sicherheit.
„Du kannst ganz beruhigt deinen Urlaub antreten, Harry", bestärkte ich den Lockenkopf. „Und pass auf, dass die beiden dir nicht auf der Nase herumtanzen. Das haben sie nämlich drauf, vor allem, wenn sie im Doppelpack auftreten."
Harrys lautes Lachen, welches er daraufhin ertönen ließ, erklang noch lange in meinen Ohren.
Selbst nach Dienstschluss, als ich Niall und Sienna einen Besuch zu Hause abstattet, hatte ich Harrys Gelächter noch im Ohr. Meine Freunde waren auf meinen Besuch vorbereitet, denn ich hatte mein Kommen bereits angekündigt. Manchmal fehlte mir die Zeit, um richtig mit den beiden und vor allem mit Niall zu reden. Aber heute nahm ich mir diese einfach.
Sienna begrüßte mich freundlich, sie schien erleichtert zu sein, dass ich jeden Tag etwas von Freddie hörte, da Kieran sich nur ab und zu mal meldete.
„Mach dir keine Gedanken, den beiden geht es gut. Freddie hat mir heute Morgen erst geschrieben. Sie versinken in Barrow im Schnee."
„Das kommt mir irgendwie bekannt vor", frotzelte Niall grinsend, als er mir ein alkoholfreies Bier reichte, welches ich dankend annahm.
Gerade als ich den ersten Schluck genommen hatte, gab Siennas Handy einen Ton von sich.
„Kieran hat geschrieben", sagte sie erfreut. „Und er hat ein Foto geschickt."
Zu dritt schauten wir auf das Display, welches einen Husky zeigte. Die Worte „Anana lebt noch, als Einzige. Sie hat mich erkannt", ließen ein komisches Gefühl in meinem Herzen aufkommen.
Ich hatte das Rudel der Huskys geliebt, war eins mit ihnen gewesen, wenn wir mit einem Schlitten durch die Eiswüste fuhren. Die Tiere hatten Niall das Leben gerettet, als er einen Unfall in dem kleinen Canyon baute und waren außerdem sehr kinderlieb gewesen. Anana war immer Kierans Hund und der Fakt, dass die Hündin ihn nach all den Jahren noch immer erkannte, trieb mir beinahe Tränen in die Augen.
„Das ist unfassbar, oder?", hörte ich Sienna flüstern.
„Es ist wundervoll", meinte Niall, während ich den Kloß in meinem Hals hinunterschluckte.
„Diese Tiere sind die besten überhaupt", brachte ich mühsam und unter großer Rührung hervor. Als Nialls und meine Blicke sich begegneten, da wusste ich, dass er das Gleiche dachte wie ich. Noch einmal mit den Huskys durch den Schnee zu fahren – das wäre es.
Wir saßen eine geschlagene Stunde beisammen, aßen eine Kleinigkeit, redeten über Gott und die Welt und erst als man das Getrampel lauter Füße vernahmen konnte, unterbrachen wir unsere Konversation. Es war Aiden, der im Eiltempo die Stufen nach unten gelaufen kam.
„Hallo, Louis", begrüßte er mich kurz, um dann etwas anklingen zu lassen, was Sienna gar nicht schmeckte.
„Ich bin nochmal draußen."
„Um zehn bist du zuhause, morgen ist Schule", erwiderte Niall ruhig.
„Ja, ja ich weiß."
Es interessierte ihn nicht die Bohne, das konnte ich an seinem Ton heraushören. Als die Haustür mit einem lauten Knall ins Schloss fiel, stieß Sienna ein lautes Stöhnen aus. „Er treibt mich noch in den Wahnsinn. Ständig ist er abends unterwegs, das ist doch nicht normal."
„Ihr habt keine Ahnung, wo er hingeht, hm?"
Als beide die Köpfe schüttelten und Niall den Satz: „Er redet so gut wie nie mit uns", herausließ, wurde es Zeit, mein Versprechen Kieran gegenüber wahr zu machen.
„Wenn ihr wollt, finde ich es heraus."
„Louis, wenn er dich sieht, dann-." „Ich bin dafür ausgebildet, Leute zu beschatten", unterbrach ich Sienna sanft. „Er wird mich nicht bemerken, versprochen."
Um keine Zeit zu verlieren, verabschiedete ich mich von meinen Freunden und machte mich auf die Suche nach Aiden. Meinem Instinkt folgend, ging ich nach links und als ich um die erste Straßenecke bog, da sah ich ihn in einiger Entfernung mit einem anderen Typen, der garantiert einige Jahre älter war, zusammen stehen. Schnell suchte ich Deckung hinter einem Baum, nur für den Fall, dass sie sich umdrehten. Stattdessen liefen die beiden jedoch nach kurzer Zeit weiter. Ich folgte ihnen in angemessenem Abstand. Der Weg führte zum St Dominic's Sixth Form College, was mich ein wenig wunderte, denn Aidens normales Umfeld war eigentlich die High School, welche er gemeinsam mit Lennard besuchte.
Vor dem Campus des Colleges trafen noch zwei weitere Kerle mit den beiden zusammen. Eine Weile beobachtete ich, wie alle auf Aiden einredeten, der immer wieder nickte, so als ob er verstanden hätte, was sie ihm eintrichterten.
Es dauerte nicht lange, da trat er wieder den Heimweg an. Alleine wohlbemerkt, denn die anderen drei gingen in die entgegengesetzte Richtung. Dieses Mal suchte ich Deckung hinter einem Wagen, bis Aiden an mir vorbeigezogen war, um dann die anderen drei zu verfolgen. Es interessierte mich brennend, was diese komischen Vögel ausheckten.
Schließlich verschwanden die Kerle in einem Pub in einer Seitenstraße. Ich fotografierte dieses kurz und ging anschließend auf ein Bier hinein, um die Typen im Auge zu behalten. Jedoch ereignete sich nichts Außergewöhnliches. Sie tranken ihre Pints lachten und laberten. Dennoch hatte ich ein ungutes Gefühl. Die jahrelange Erfahrung in meinem Beruf ließ mich wissen, dass die Kerle etwas im Schilde führten. Aiden ein Ausgehverbot auszusprechen, brachte jedoch nichts. Er würde Mittel und Wege finden, sich mit ihnen zu treffen, das stand fest.
Allerdings hatte ich nun einen Anhaltspunkt wo er hinging und welchen Umgang Aiden pflegte. Den Pubbesitzer würde ich in den nächsten Tagen ebenfalls ausquetschen, vielleicht konnte er mir einige Informationen geben.
Als ich zu Niall und Sienna zurückkehrte, saßen die beiden im Wohnzimmer. Kurz informierte ich sie über das, was ich herausgefunden hatte, auch wenn es nicht viel war.
„Danke, Louis."
„Kein Problem, Niall. Würdest du mir bitte Aidens Handynummer geben? Dann kann ich ihn orten, falls er wieder die Fliege machen sollte."
„Natürlich."
Es war ein langer Tag für mich, doch der darauffolgende wurde nicht viel besser. Morgens fuhr ich ins Büro, von dort aus gegen Mittag direkt zum Flughafen, wo ich die Maschine nach Paris bestieg. Dort angekommen, nahm ich mir ein Taxi zu Anastasias Heim.
Es war drei Uhr am Nachmittag, als ich klingelte und sie mir die Tür öffnete. Sie wirkte müde aber schien sich sehr über mein Kommen zu freuen. Wir umarmten uns, ehe ich die kleine Wohnung betrat. Sie bot mir einen Kaffee an, den ich dankend annahm, bevor wir uns später auf dem Sofa niederließen.
„Ich brauche deine Hilfe, Louis."
„Die hast du, egal, um was es geht", antwortete ich.
Sie nickte kurz, um dann zu sagen: „Ich weiß nicht, ob die Entscheidung, die ich getroffen habe, mein Leben einfacher oder komplizierter machen wird. Aber ich möchte dich wissen lassen, dass ich sie nicht ändern werde."
Ich hörte ihr zu und als Anastasia zu Ende geredet hatte, da wusste ich es selbst nicht.
Nur eines war gewiss: Ihr Leben würde anders verlaufen als geplant.
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Welche Entscheidung mag Anastasia da wohl getroffen haben?
Wie mag es wohl mit Aiden und seinen komischen Freunden weitergehen?
Und wer ist wohl der mysteriöse Hacker und wie lange wird es dauern, bis sie ihn schnappen?
Im nächsten Kapitel geht es weiter mit dem Roadtrip von Kieran, Freddie und Harry. Ich hoffe, ihr freut euch schon darauf. :)
LG, Ambi xxx
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