32. Paris


♪ Paris – The Chainsmokers


Anastasia


Seit zwei Wochen lebte ich in Paris, der Stadt der Liebe. Die Ironie daran? Ich hatte Kieran, meine große Liebe, in England zurücklassen müssen. Obwohl ich wusste, dass dies eines Tages passieren würde, tat es dennoch sehr weh.

Mein einziger Trost waren die Erinnerungen an die schönen gemeinsamen Stunden, die wir beide in St Ives verbrachten. Diese waren für immer in meinem Herzen eingeschlossen. Niemand konnte sie mir wegnehmen oder auslöschen, sie gehörten alleine mir.

Als Kieran sich verabschiedete, da schenkte er mir einen kleinen weißen Papierflieger, den ich zu der Sammlung der anderen hinzufügte. Das waren meine Andenken an ihn, für Fremde jedoch niemals erkennbar, wer sie gebastelt hatte. Deswegen durfte ich sie ohne Probleme mitnehmen. Louis hatte es erlaubt.

Niemals würde ich Kierans Blick vergessen, als er mich zum letzten Mal in seine Arme schloss. Niemals den Geruch seines Aftershaves, niemals die Berührung seiner Lippen, wenn er mich küsste. Er war mein gewesen, einen Sommer lang, aber nun kam es zu der unausweichlichen Trennung, die mich anfangs mental in ein ziemliches Chaos stürzte. Dennoch versuchte ich auch dies zu überstehen.

Viele Dinge in meinem Leben waren neu und änderten sich. Angefangen von meinem Namen, der nun Veronica Dillinger lautete (wie John Dillinger, der in den zwanziger Jahren in den USA Banken ausraubte), bis hin zu der Farbe meiner Haare, die in einem kräftigen Rotton leuchteten.

Anastasia Romanow existierte nicht mehr. Sie war spurlos verschwunden, für niemanden mehr auffindbar, auch für meinen Vater nicht. Es war ein Trost für mich, dass er noch lebte aber ich gab mich keinen Illusionen hin. Wir würden uns nie wieder sehen, denn sollte die Polizei ihn finden, würde er verurteilt und inhaftiert werden. Sollte die Mafia ihn vorher entdecken, dann würde man ihn töten.

Aber er wollte, dass ich unter allen Umständen überlebte. Dafür hatte er alles getan.

Seufzend klappte ich den Laptop zu, während die Gedanken nicht still standen. Ich hatte gerade ein Referat für mein Studium fertiggestellt und wartete jetzt auf meinen Besuch. Louis Tomlinson.

Er hatte vor zwei Tagen angerufen, um sich zu vergewissern, dass es mir gut ging und alles ok war. Dahingehend hatte ich ihn beruhigen können. Sowieso hatte sich Louis um alles hervorragend gekümmert. Ich besaß einen Studienplatz und eine Bleibe für mich hatte er ebenfalls organisiert.

Die kleine Wohnung, in der ich lebte, gehörte einer älteren Dame, die gerne an Studenten vermietete. Aufgrund der Tatsache, dass mein Vater vor unserer Flucht alles akribisch geplant hatte und ich mehrere Konten mit meinem falschen Namen besaß, verfügte ich über genügend Geld, um für die Miete aufzukommen. Nebenbei arbeitete ich als Kellnerin in einem Bistro. Es sollte möglichst nicht auffallen, dass ich finanziell so gut gestellt war, denn eigentlich hätte ich nicht arbeiten gehen müssen.

Für mich war dies jedoch ein guter Ausgleich, der mich von meinen trüben Gedanken ablenkte. Ich kam unter die Leute, sah ständig neue Gesichter, sowohl in der Uni als auch im Bistro.

Nach meinem Umzug leistete Louis mir noch drei Tage in Paris Gesellschaft. Allerdings nächtigte er in einem Hotel, unweit meiner Wohnung. Während dieser Zeit hatte er mir das Du angeboten. Nach kurzer Überlegung hatte ich eingewilligt, da er quasi für mich als Ersatzvater fungierte. Er half mir sogar bei der Einrichtung der kleinen Wohnung.

Die Küche war noch vom Vormieter vorhanden und Madame Bereton ließ diese einfach drinnen. Im Flur hatte sowieso nur eine kleine Garderobe Platz und das Bad war mit seiner Wanne, in welcher man auch duschen konnte, einem Waschbecken und der Toilette gut ausgestattet. Auch wirkte es nicht abgewohnt, denn Madame Bereton hatte es erst vor zwei Jahren neu renovieren lassen. So lange hatte der Vormieter hier gewohnt. Die Wände waren frisch gestrichen, ich brauchte nur neue Möbel für das Schlaf- und Wohnzimmer. Außerdem Dinge wie Handtücher und Geschirr, was logischerweise nicht vorhanden war.

Kurzerhand mietete Louis einen Transporter, um mit mir zu einem bekannten schwedischen Möbelhaus zu fahren, das auf der ganzen Welt seine Filialen verteilt hatte. IKEA war selbst mir ein Begriff, denn diese Läden gab es auch in Russland.

Ich freute mich schon sehr darauf, alles durchstöbern zu können und meine erste eigene Wohnung einzurichten.

Es war ein komisches Gefühl, denn ich lebte in St Petersburg in einem regelrechten Palast. Aber diesen vermisste ich nicht, denn er war nichts anderes als ein goldener Käfig, in welchem mein Großvater mich hatte gefangen halten wollten, damit ich eines Tages einen Angehörigen der Mafia heiratete. Ich war froh, dass es niemals dazu kommen würde. Es gab nur einen Mann, den ich würde heiraten wollen aber dieser befand sich außerhalb meiner Reichweite. Sowohl geografisch gesehen, als auch gesellschaftlich.

Somit konzentrierte ich mich auf mein Leben als Single und vor allem auf die unzähligen Einrichtungsgegenstände. Da hatte man die Qual der Wahl. Am schnellsten fanden wir den Kleiderschrank, das Bett einschließlich der Matratze dauerte schon etwas länger, da diese bequem sein sollte. Louis half mir bei der Auswahl und gab Ratschläge, was ich als sehr toll erachtete.

Gemeinsam suchten wir später nach einem Sofa und einem Sessel, beides war für das Wohnzimmer bestimmt. Auch ein Couchtisch kam hinzu sowie einige Regale für meine Bücher. Platz für einen richtigen Schreibtisch hatte normalerweise ich nicht, aber ich verzichtete auf eine Vitrine im Wohnzimmer, sodass man diesen doch noch stellen konnte. Nachdem wir noch eine Badematte sowie schicke Gardinen nebst Stangen ausgesucht hatten, ging es zur Kasse.

Ich war heilfroh, dass Louis dies alles mit mir durchgezogen hatte und auch, dass er beim Aufbau der Möbel mit anpackte. Alleine hätte ich das niemals geschafft aber mit Louis' Hilfe ging es wirklich schnell. Er brachte sogar die Gardinenstangen an und am Abend war alles fix und fertig.

Gemeinsam legte ich mich mit Louis auf das Bett und hörte, wie er sagte: „Ich denke, wir haben die richtige Matratze ausgesucht. Die war schon beim Probeliegen bei IKEA toll."

„Ja, das finde ich jetzt auch. Danke, dass du mich davon abgehalten hast, die andere zu nehmen."

Louis machte echt alles mit, er war sich sogar für das Probeliegen auf einer Matratze in einem Möbelgeschäft nicht zu schade. Das musste ihm erstmal einer nachmachen. Während wir den Liegekomfort genossen, begann plötzlich bei beiden der Magen zu knurren und es wurde Zeit Abhilfe zu schaffen.

Wir bestellten uns chinesisches Essen, tranken Sprudelwasser und ich streckte mich zum ersten Mal auf meiner Couch aus. Mein Leben hatte während der letzten Monate einige gravierende Änderungen erfahren aber diese waren noch lange nicht zu Ende. Dies war mir sehr wohl bewusst.

Einstweilen versuchte ich aber das Beste aus der Situation zu machen. Kopf in den Sand stecken fiel definitiv aus, denn für eine solche Denkweise war ich nicht geschaffen.

In der Uni gewöhnte ich mich schnell ein, da ich die französische Sprache fließend beherrschte. Mein in Russland begonnenes Studium ließ sich hier mühelos fortsetzen. Natürlich hatte ich bei der Bewerbung falsche Papiere eingereicht, denn niemand durfte wissen, dass ich aus St Petersburg kam. Stattdessen befanden sich lauter Stempel und Unterschriften einer Universität in Manchester auf den Dokumenten.

Meine Kommilitonen waren nett und ich fand innerhalb der Uni relativ leicht Anschluss. Allerdings wehrte ich mich dagegen, die Partys zu besuchen, die in regelmäßigen Abständen an den Wochenenden stattfanden. Ich hatte einfach nicht den Nerv dazu, mich von irgendwelchen Typen anbaggern zu lassen. Dafür trauerte ich zu sehr um Kieran. Louis ermutigte mich jedoch dazu, unter die Leute zu gehen. Er war der Ansicht, dass es nicht gut sein, wenn ich mich allzu sehr einigelte. Vielleicht hatte damit sogar recht. Ich versprach ihm, es mir zu überlegen, was ein zufriedenes Grinsen bei ihm auslöste.

Spaziergänge an der Seine gehörten zu meinen liebsten Beschäftigungen. Oftmals besuchte ich auch das Künstlerviertel um den Montmartre. Dort erstand ich zwei Bilder, eines für das Wohnzimmer und eines für das Schlafzimmer. Diese zeigten beide eine Landschaft, die mich an St Ives erinnerte und somit an die schöne Zeit mit Kieran, der sich immer in meinen Erinnerungen befand.

Mein Leben war anders als früher aber ich versuchte, diesem die schönen Seiten abzugewinnen.

Am heutigen Tag sah ich Louis' Besuch allerdings mit gemischten Gefühlen entgegen, denn ich erwartete stets eine schlechte Nachricht. Schließlich wusste man nie, was passieren konnte. Deshalb öffnete ich mit klopfendem Herzen die Tür, nachdem die Klingel ertönte.

„Hallo, Anastasia." Louis trug ein Adidas Snapback, sportliche Kleidung und Adidas Sneakers. Er wirkte nicht wie jemand, der im Zeugenschutzprogramm arbeitete oder gar den Posten des zuständigen Abteilungsleiters ausübte. Seine Tarnung war perfekt.

„Komm doch rein", bat ich ihn freundlich, gleichzeitig begann mein Herz schneller zu schlagen. „Wie geht es Kieran?"

Das war stets die erste Frage, die ich an ihn richtete.

„Den Umständen entsprechend, würde ich behaupten", antwortete Louis ruhig. „Er wird sich damit abfinden müssen, dass du weg bist, er hat keine andere Wahl."

Seufzend ließ ich mich auf dem Rattansessel nieder, der neben dem kleinen Sofa im Wohnzimmer stand. Louis nahm dieses sofort in Beschlag, bevor ich ihm etwas zu trinken anbot.

„Ein Kaffee würde mir reichen", meinte er lächelnd.

Damit konnte ich wohl dienen, obgleich ich für mich einen grünen Tee zubereitete. Gesüßt mit Honig schmeckte dieser wunderbar, wie ich seit einigen Tagen festgestellt hatte.

Als Louis die dampfende Kaffeetasse in seine Hand nahm, begann er zu sprechen.

„Wir haben herausgefunden, wer der Tote ist, den man uns als deinen Vater unterjubeln wollte. Es war ein hartes Stück Arbeit, aber bei dem Zustand der Leiche kein Wunder. Unser Labor hat jegliche Möglichkeit ausgenutzt und schließlich gelang die Identifizierung."

Mein Atem ging rascher, als ich zu Louis schaute. „Wer ist es denn? Kenne ich ihn."

Leicht schüttelte er den Kopf. „Es ist ein russischer Auftragskiller. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich um den Mann handelte, der dich verfolgte."

„Oh Gott", brachte ich konfus hervor, „und was bedeutet das jetzt?"

Mir wurde fast schwindelig, sodass ich kurz meine Augen schloss und mich im Sessel zurücklehnte. Als ich wieder aufschaute, nahm Louis gerade einen großen Schluck aus seiner Tasse, stellte dieses anschließend auf dem Tisch ab und begann mit seinen Erklärungen.

„Die Gegenspieler deines Vaters hatten diesen Mann beauftragt, nach dir oder auch nach ihm zu suchen. Da er sein Ziel nicht erreichte gibt es nun zwei Möglichkeiten. Entweder die besagte gegnerische Partei hat ihn auf dem Gewissen oder aber Mittelsmänner deines Vaters, wenn nicht gar er selbst."

„Mein Vater ist kein Mörder!", empörte ich mich. „Er hat noch nie jemanden getötet."

„Das ist richtig, Anastasia, denn dafür hatte er immer seine Leute. Ein Brigadier macht sich niemals die Finger schmutzig, ebenso wenig wie der Wor selbst."

Bedächtig nippte ich an meinem Tee.

„Du kennst dich gut mit den Strukturen der russischen Mafia aus."

Laut lachte er auf. „Das sollte ich wohl besser. Es käme in meinem Job nicht so gut an, wenn ich in dieser Hinsicht keine Ahnung hätte. Egal, um welche Mafiastrukturen es sich handelt, ich bin mit allen vertraut."

Seine Kompetenz zweifelte ich schon lange nicht mehr an. Louis hätte sich sicher gut mit meinem Vater verstanden, wenn beide auf der gleichen Seite stehen würden. Aber so waren sie Gegenspieler und jeder wollte gewinnen. Allerdings besaß Louis das perfekte Druckmittel. Mich.

Er wusste, wo ich mich aufhielt, kannte sich in meinem Leben aus. Mein Vater würde alles dafür geben, nur um mich in Sicherheit zu wissen. Sogar sein Leben.

Vielleicht würde er, wenn er erfuhr, dass es mir gutging und er sich keine Sorgen zu machen brauchte, den Weg wählen, der das Ende bedeutete. Den Rest seines Lebens hinter Gittern zu verbringen, erachtete er nicht als erstrebenswert; dafür kannte ich ihn zu gut.

„Anastasia", holte Louis' Stimme mich aus den Gedanken. „Weißt du, wie viele Männer noch für deinen Vater tätig waren? Wie viele Verbündete er hatte?"

„Nicht genau, er wollte das so gut wie möglich verheimlichen, um auf Nummer sicher zu gehen. Ich selbst weiß nur von Toba, der ja leider getötet wurde. Aber es müssen noch mehr gewesen sein."

„Was ist mit Suka? Der gehörte doch auch zu den Spionen", warf Louis ein.

Ich spürte, wie mir die Galle hochkam, als dieser Name fiel.

„Hör auf mit Suka, er ist ein Verräter. Hat meinem Vater immer gesagt, dass er für ihn da sei, aber ich Wirklichkeit spionierte er ihn weiterhin für meinen Großvater aus."

Wieder nahm ich einen Schluck von meinem Tee. Meine Finger fühlten sich kalt an und in meinem Kopf drehte sich alles. Wenn Kieran doch nur hier wäre, dann würde alles viel leichter sein. Aber ich musste ohne ihn klarkommen, das war so vorherbestimmt. Ich durfte mich nicht hängen lassen oder gar aufgeben, sondern meinen Weg weiter beschreiten.

Alleine auf mich gestellt fiel es mir nicht schwer, die Tage so zu gestalten, wie diese in meine Lebensplanung passten. Viermal in der Woche besuchte ich die Vorlesungen in der Universität, nur donnerstags hatte ich frei. An den Wochenenden, freitags abends und samstags, kellnerte ich in dem kleinen Bistro, welches gleich um die Ecke lag. Ich hatte mein Auskommen, ohne mir Gedanken machen zu müssen, denn Louis' Team hatte die Gelder, welche unter meinem falschen Namen bei drei verschiedenen Banken angelegt waren, nach England zu einem dort niedergelassenen Kreditinstitut transferiert. Dort wurden diese durch Louis treuhänderisch verwaltet. Regelmäßig informierte er mich über den Kontostand und die entsprechenden Gewinne.

Wenn ich etwas benötigte, gab ich ihm einfach Bescheid und hatte die entsprechende Summe meist am nächsten Tag auf meinem Konto hier in Paris. Im Moment benötigte ich jedoch nichts, da sich meine Ansprüche seit meiner Flucht in Grenzen hielten. Der Mensch lernte es, sich den Gegebenheiten anzupassen; auch dies hatte mein Vater mir eingetrichtert.

„Nichts wird mehr so sein wie früher, Anastasia. Aber solange du noch am Leben und gesund bist, solltest du dankbar sein."

Hin und wieder hallten seine Worte in meinem Kopf, der Klang seiner Stimme war noch immer gegenwärtig.

„Es gibt übrigens noch weitere Neuigkeiten."

Sofort schaute ich zu Louis. „Welche denn noch?"

„Nachdem wir nun herausgefunden haben, wer der Tote ist, lenken wir unser Augenmerk darauf, demjenigen eine Falle zu stellen, der sich damals in das Computersystem der Gerichtsmedizin eingehackt hat. Seth wird einen Zugang öffnen, der jedoch nur gefakt ist. Der Hacker gerät praktisch in eine Art Warteschleife, in welche wir vorher Daten hinterlegen, die natürlich nicht echt sind."

„Kann man ihn dann zurückverfolgen?"

„Ja, da die Warteschleife alles aufzeichnet. Frag mich bitte nicht, wie das genau funktioniert, dafür ist Seth zuständig. Er ist unser Spezialist."

Ein komisches Gefühl tat sich in meinen Eingeweiden auf. „Und wenn es sich dabei um meinen Vater handelt?"

„Dann finden wir ihn."

Der Klumpen in meinem Hals wurde größer. „Um ihn zu töten, wenn es nötig sein sollte?"

„Lebend wäre er uns lieber. Töten ist keine Lösung, wenn er versuchen würde zu fliehen, dann versuchen wir die Flucht natürlich zu vereiteln, aber so, dass er möglichst wenig abbekommt. Ein Beinschuss ist da sehr hilfreich."

Nüchtern betrachtet hatte er recht, doch in Anbetracht der Tatsache, dass wir hier gerade über meinen Vater sprachen, über einen Menschen, den ich liebte, wurde mir ziemlich mulmig zumute.

„Was macht dich so sicher, dass der Hacker wieder zuschlagen wird?", erkundigte ich mich neugierig.

Nun schmunzelte Louis leicht. „Er wird, verlass dich drauf. Immerhin wartet er auf das Ergebnis einer weiteren DNA-Analyse, da bin ich mir sicher. Und er hat mit Sicherheit schon probiert, sich erneut Zugang zu verschaffen."

„Das stimmt natürlich", gab ich freimütig zu. „Aber eine Bitte hätte ich noch."

Louis trank den letzten Schluck Kaffee, stellte die Tasse ab, um dann zu sagen: „Raus damit, dafür bin ich hier."

Ein wenig zögerlich überreichte ich ihm einen Umschlag. „Bitte gib das Kieran."

Als Louis mich musterte, senkte ich den Kopf und blickte auf meine Hände. „Denkst du, es ist ok, ihm etwas zu schreiben?"

„Sagen wir so, ich kann es auf eine gewisse Art und Weise nachvollziehen."

Er nahm den Umschlag in seine Hand, lächelte kurz, um dann zu sagen: „Du weißt, dass du ihm nichts über deinen Aufenthaltsort sagen darfst, oder nicht?"

„Doch, das ist mir bewusst. Aber keine Sorge, ich habe ihm nicht verraten, wo ich bin."

Louis nickte nur, ließ den Briefumschlag in seinem kleinen Rucksack verschwinden und drückte mich sanft an sich.

„Pass auf dich auf, Anastasia. Ich melde mich, sobald ich wieder in England bin."

Dann verschwand er und ich blieb alleine zurück.

Einsam, ohne Kieran und doch hatte ich das Gefühl noch immer mit ihm verbunden zu sein. Diesen Brief zu schreiben, hatte mich sehr viel Kraft gekostet, da ich währenddessen in den wundervollen Erinnerungen schwelgte.

Wie schön hätte alles sein können, wenn uns nicht meine Herkunft und sein Beruf einen Strich durch die Rechnung machen würden.

Der Polizist und die Mafiabraut – das durfte niemals sein.

Eines jedoch wusste ich: ich würde Kieran bis an mein Lebensende niemals vergessen.

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Ein kleiner Zeitsprung in der Geschichte, aber den brauchte sie, um voranzukommen.

Seid ihr gespannt, was in diesem Brief steht, den Tia an Kieran verfasst hat? Ihr werdet es erfahren, keine Sorge.

Obwohl dieses Kapitel nicht mit einem Cliffhanger endet, wirft es dennoch viele Fragen auf. Aber alles zu seiner Zeit, ihr werdet die Antworten bekommen.

Das nächste Kapitel kommt nächste Woche, Freitag, den 19.05.2017.

Vielen lieben Dank für eure Kommentare und den Ansporn, den ich immer von euch erhalte.

LG, Ambi xxx

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